Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche GeldUnternehmer beklagen seit Jahren einen starken Fachkräftemangel. Die Bundesagentur für Arbeit sieht allenfalls einen Fachkräftemangel in einzelnen Berufsfeldern. Die Hans-Böckler-Stiftung hat einen Verdacht: Unternehmer wollen den Anstieg der Arbeitskosten dämpfen. Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hält Warnungen der Wirtschaft vor einem dramatischen Fachkräftemangel für überzogen. Die Klagen vieler Unternehmer über einen Fachkräftemangel dienten dem Ziel, den Anstieg der Arbeitskosten zu dämpfen, kritisiert eine am Mittwoch in Düsseldorf veröffentlichte Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Stiftung . Dafür hat der WSI-Sozialwissenschaftler Eric Seils den Arbeitsmarktreport des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) untersucht. Laut dem im März veröffentlichten DIHK-Report, für den 24.000 Unternehmen befragt wurden, konnten 48 Prozent der Betriebe offene Stellen längerfristig nicht besetzen. Seils kritisierte, bei der DIHK-Studie führten „methodische Schwächen und Widersprüche“ zu überhöhten Zahlen. So gelte eine Stelle als „längerfristig“ unbesetzt, wenn sie mindestens zwei Monate lang vakant sei. Nach amtlichen Daten der Bundesagentur für Arbeit habe die durchschnittliche Stellenbesetzung aber schon vor einem Jahrzehnt mehr als zwei Monate gedauert. „Als Indiz für einen weit verbreiteten Fachkräftemangel ist die in der DIHK-Umfrage gewählte Zeitgrenze schlicht wenig aussagekräftig“, erklärte Seils. Auch die Hochrechnung auf 1,6 Millionen offene Stellen zweifelt die WSI-Studie an…“ Beitrag vom 30.8.2018 beim Migazin – wir erinnern an: Fachkräftemangel: Das Unwort des Jahres weiterlesen »
Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld"Unternehmer beklagen seit Jahren einen starken Fachkräftemangel. Die Bundesagentur für Arbeit sieht allenfalls einen Fachkräftemangel in einzelnen Berufsfeldern. Die Hans-Böckler-Stiftung hat einen Verdacht: Unternehmer wollen den Anstieg der Arbeitskosten dämpfen. Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hält Warnungen der Wirtschaft vor einem weiterlesen »

Ein besseres Europa für die ArbeitnehmerInnen: eine stärkere Säule sozialer Rechte„… Eine steigende Arbeitslosigkeit ist mit Sicherheit eine der schwerwiegendsten Folgen von Wirtschaftskrisen. Entsprechend wichtig ist es für große einflussreiche Organisationen, sich eingehend mit den Ursachen von Arbeitsmarktproblemen und möglichen Lösungen zu beschäftigen. So erregten die hohen Arbeitslosenquoten nach der Finanzkrise 2007/08 die Aufmerksamkeit wichtiger wirtschaftspolitischer Institutionen wie der OECD, der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Europäischen Kommission. Ein genauerer Blick auf ausgewählte Publikationen dieser Institutionen zeigt, dass vor allem rigide Arbeitsmärkte als Hauptquelle anhaltender Arbeitslosigkeit betrachtet wurden und werden, da sie angeblich notwendige Lohnanpassungen verhindern, die eine Erholung nach makroökonomischen Schocks ermöglichen würden. Dieser Ansatz ist aber theoretisch und empirisch fragwürdig – und dürfte somit angesichts des politischen Einflusses, den diese Institutionen gerade während der Krisenjahre hatten, auch das Leben von Millionen Menschen negativ beeinflusst haben. (…) Die Anerkennung der entscheidenden Rolle der effektiven Nachfrage bei der Bestimmung der Arbeitslosigkeit würde die politischen Empfehlungen erheblich ändern – statt Deregulierung des Arbeitsmarktes wären makroökonomische Maßnahmen wie die Ankurbelung von Investitionen wesentliche Instrumente zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. Angesichts der Tatsache, dass Arbeitsmärkte drastisch dereguliert wurden und die Lohnquote gesunken ist, während die Arbeitslosigkeit hoch blieb (oder sogar deswegen noch weiter gestiegen ist), ist diese Anerkennung zusammen mit den damit verbundenen Maßnahmen dringend notwendig, um spätestens im nächsten Abschwung eine Wiederholung katastrophaler Fehlentscheidungen zu vermeiden.“ Beitrag von Luise Wimmler vom 16. August 2018 bei Makronom weiterlesen »
Ein besseres Europa für die ArbeitnehmerInnen: eine stärkere Säule sozialer Rechte"... Eine steigende Arbeitslosigkeit ist mit Sicherheit eine der schwerwiegendsten Folgen von Wirtschaftskrisen. Entsprechend wichtig ist es für große einflussreiche Organisationen, sich eingehend mit den Ursachen von Arbeitsmarktproblemen und möglichen Lösungen zu weiterlesen »

Diskussion um Wehrdienst und „Dienstpflicht“: Soziale Segnung, Gespensterdebatte oder Instrument zum Lohndrücken?
Bundeswehr wegtretenDie Debatte um eine „Dienstpflicht“ wird bewusst unscharf und verwirrend geführt. Zudem werden harte soziale Fragen romantisierend verzerrt – so erregen einige Äußerungen den Verdacht, dass zwangsverpflichtete jugendliche Billig-Arbeiter die Löhne in den Pflegeberufen niedrig halten sollen. Gar nicht berührt werden grundsätzliche Fragen nach De-Militarisierung und Existenzberechtigung der Bundeswehr. (…) Die Konsequenz aus Veiths und Strobls Äußerungen wäre zugespitzt eine Wehrpflicht, der man sich ohne „Gewissensprüfung“ entziehen könnte, wenn man zwölf Monate hilft, den Pflegenotstand abzumildern. Das erregt den Verdacht, dass hier durch zwangsverpflichtete jugendliche Billig-Arbeiter die Löhne in den Pflegeberufen niedrig gehalten werden sollen. (…) Wie sehr die verpflichteten Jugendlichen potenziell die Löhne in den sozialen Bereichen bedrohen würden, in denen sie laut Initiatoren eingesetzt werden sollen, davon vermitteln die Bedingungen für den bestehenden „Bundesfreiwilligendienst“ eine Ahnung: „Soweit die Freiwilligen Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung oder entsprechende Geldersatzleistungen erhalten, erbringen die Einsatzstellen diese Leistungen. Sie zahlen für den Bund auch das vereinbarte Taschengeld und leisten die Sozialversicherungsbeiträge. Das Taschengeld und die übrigen Leistungen werden zwischen den Freiwilligen und ihrer Einsatzstelle abgesprochen. Das Taschengeld hat eine Obergrenze von derzeit 390 Euro monatlich für eine Vollzeitbeschäftigung.“ (…) die Frage, ob eine Freiwilligen-Armee tatsächlich als fortschrittlicher zu bezeichnen ist als eine solche mit allgemeiner Wehrpflicht. Bei Letzterer müsste das Problem der lohndrückenden Zivildienst-Leistenden gelöst werden. Ein Blick auf andere reine Freiwilligen-Armeen zeigt aber deren Entwicklung zu einem „Unterschichten-Heer“: Sozial benachteiligte Jugendliche lassen sich unter anderem von Ausbildungsmöglichkeiten locken und müssen in der Konsequenz die militärische Drecksarbeit leisten. Kinder aus „gutem Hause“, die wegen ihrer Herkunft diesen Druck nicht spüren, können dagegen ihr Leben schonen.“ Artikel von Tobias Riegel vom 6. August 2018 bei den Nachdenkseiten. Siehe dazu: „Dienstpflicht“: Lohndumping und Töten für das Kapital weiterlesen »
Bundeswehr wegtreten"Die Debatte um eine „Dienstpflicht“ wird bewusst unscharf und verwirrend geführt. Zudem werden harte soziale Fragen romantisierend verzerrt – so erregen einige Äußerungen den Verdacht, dass zwangsverpflichtete jugendliche Billig-Arbeiter die Löhne in den Pflegeberufen niedrig halten sollen. Gar nicht berührt werden weiterlesen »

isw-report 106: Digitale Arbeit und Industrie 4.0Der Tenor der Debatte über die sozialen und ökonomischen Folgen der Automatisierung dreht sich langsam aber spürbar: Die Roboter nehmen »uns« nicht die Stellen weg, sondern sie verschärfen und verändern Verteilungsprobleme. Wenn man auf die öffentliche Diskussion über die Folgen der digital getriebenen Welle der Automatisierung zurückblickt, markiert das Jahr 2013 ein wichtiges Datum: Damals veröffentlichten der schwedische Ökonom Carl Benedikt Frey und der Informatiker Michael Osborne ihr berühmtes Thesenpapier, das in den Medien auf die Schlagzeile »Jeder zweite Arbeitsplatz könnte durch Automatisierung wegfallen« gebracht wurde. Laut der Studie werde ein großer Teil der klassischen Produktionsarbeit, viele Tätigkeiten in Transport und Logistik, im Verkauf und auch in Dienstleistungen wie Banken und Versicherungen wegrationalisiert werden. (…) Inzwischen hat sich die Lage aber zum Glück ein bisschen geändert. Der Tenor der wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Folgen der Automatisierung, vor allem der öffentlichen Debatte darüber, ist zunehmend ein anderer. Viel stärker sind Probleme der Verteilung, der Einkommen, der Weiterbildung und der Frage, wer die gesellschaftlichen Kosten der Anpassung trägt beziehungsweise die Dividende der Rationalisierung einstreicht…“ Beitrag von Tom Strohschneider vom 5. August 2018 beim OXI-Blog weiterlesen »
isw-report 106: Digitale Arbeit und Industrie 4.0"Der Tenor der Debatte über die sozialen und ökonomischen Folgen der Automatisierung dreht sich langsam aber spürbar: Die Roboter nehmen »uns« nicht die Stellen weg, sondern sie verschärfen und verändern Verteilungsprobleme. Wenn man auf die öffentliche weiterlesen »

graswurzelrevolution„… Digitalisierung bedeutet, in den Worten von Matthias Becker „Akkordarbeit ohne Akkordlohn, standardisierte Arbeistabläufe, automatische Kontrolle und Management über Kennzahlen, eine hohe Fluktuation der Belegschaft und einen erbitterten Preiskampf um die Marktbeherrschung“. Für die Arbeiter*innen heißt „Arbeit 4.0“ vor allem eins: eine effizientere Ausbeutung ihrer Arbeitskraft. (…) Die in der Luft schwebende Drohung des Arbeitsplatzverlusts entpuppt sich – das ist abzulesen am Positionspapier „Chancen der Digitalisierung nutzen“ des Arbeitgeberverbands (BDA) sowie am „Weißbuch Arbeit 4.0“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales – als Strategie für einen umfassenden und entgrenzten Zugriff auf Arbeitszeit und Arbeitskraft. Vulgo: Wenn ihr eure Arbeitsplätze erhalten wollt, müsst ihr einfach flexibler werden! Die Panikmache vor Jobverlust durch die „Industrialisierung 4.0“ führt auch dazu, andere Tendenzen der Inwertsetzung von lebendiger Arbeit zu verdecken: Zunehmend wird versucht, die Freizeit, die Reproduktionsarbeit usw. in Lohnarbeit zu verwandeln…“ Rezension von Torsten Bewernitz aus der graswurzelrevolution 429 vom Mai 2018, sie behandelt das Buch von Becker, Matthias: Automatisierung und Ausbeutung. Was wird aus der Arbeit im digitalen Kapitalismus? – wir danken! weiterlesen »
graswurzelrevolution"... Digitalisierung bedeutet, in den Worten von Matthias Becker „Akkordarbeit ohne Akkordlohn, standardisierte Arbeistabläufe, automatische Kontrolle und Management über Kennzahlen, eine hohe Fluktuation der Belegschaft und einen erbitterten Preiskampf um die Marktbeherrschung“. Für die Arbeiter*innen heißt „Arbeit 4.0“ vor allem eins: eine effizientere weiterlesen »

Scheiß Arbeit!Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2016 zehn Prozent der Erwerbstätigen selbständig. 90 Prozent waren (im Erkenntnisverhinderungsjargon der Sozialstatistik) sogenannte atypisch Beschäftigte (21 Prozent) oder »Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer« (69 Prozent). Es ist eine hartnäckige, in die deutsche Amts- und Umgangssprache eingegrabene Dummheit, dass ausgerechnet diejenigen, die am offensichtlichsten und unmittelbarsten für jemand anderes arbeiten, indem sie zum Beispiel bei jemandem die Küche putzen, der dafür nicht sie, sondern ihren Chef bezahlt, als Arbeitnehmer bezeichnet werden, während diejenigen, die ihre Arbeitskraft zum Zwecke der Gewinnerwirtschaftung einkaufen und kommandieren, demgegenüber Arbeitgeber genannt werden. Hier steht schon auf der begrifflichen Ebene alles Kopf. Was suggeriert wird ist, dass Arbeitnehmer den Arbeitgebern etwas nähmen, wofür sie also etwas schuldeten (Dankbarkeit nämlich, mindestens), und nicht andersherum die sogenannten Arbeitnehmer es sind, die ihre Arbeitskraft veräußern, so dass selbst auf der ganz schnöden Ebene des Rechtsverhältnisses eben die sogenannten Arbeitgeber ihnen etwas schulden – den Lohn nämlich. Begrifflich verbirgt sich hinter den Worten also eine Gaunerei, wie Mark Twain sie seinem Helden Tom Sawyer zuschreibt: Als dieser dazu verdonnert wird, seiner Tante den Zaun zu streichen, vollbringt er das Kunststück, die Arbeit so verführerisch-spaßig aussehen zu lassen, dass die anderen Kinder ihn sogar dafür bezahlen, ihm helfen zu dürfen. Für einen kurzen Moment ist er wirklich »Arbeitgeber«: einer, dem die anderen Kinder voll Dankbarkeit seine Arbeit abnehmen. Wie einfach und luzide dagegen der Begriff »Lohnarbeit«: Das ist Arbeit, die für Lohn verrichtet wird. (…) Auch gegenüber der pseudoneutralen Bezeichnung »Beschäftigte«, die in den offiziellen Verlautbarungen der Gewerkschaften so gern verwendet wird, ist der »Lohnarbeiter« vorzuziehen. Denn »beschäftigt« sind auch diejenigen, die keiner Lohnarbeit nachgehen…“ Beitrag von Niklas Sandschnee bei der jungen Welt vom 25. April 2018 weiterlesen »
Scheiß Arbeit!"Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2016 zehn Prozent der Erwerbstätigen selbständig. 90 Prozent waren (im Erkenntnisverhinderungsjargon der Sozialstatistik) sogenannte atypisch Beschäftigte (21 Prozent) oder »Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer« (69 Prozent). Es ist eine hartnäckige, in die deutsche Amts- weiterlesen »

Schwarzes Schaf der 1-Euro-Job-IndustrieEin-Euro-Jobs können die Eingliederungschancen der Maßnahmeteilnehmer langfristig steigern, zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Vergleichsweise hohe positive Wirkungen treten der IAB-Studie zufolge in Einsatzfeldern auf, deren Beschäftigung sich sehr gut entwickelt. Das gilt bei den geförderten Frauen für die Einsatzfelder Gesundheit und Pflege sowie Kinderbetreuung und Jugendhilfe. Für Männer in Ostdeutschland liegen dagegen zum Teil negative Eingliederungseffekte vor, insbesondere für Maßnahmen in den Bereichen Umweltschutz und Landschaftspflege sowie Infrastrukturverbesserung. „Ein möglicher Grund hierfür ist, dass diese Einsatzfelder in Ostdeutschland schon lange stark durch den Einsatz öffentlich geförderter Beschäftigung geprägt sind und kaum zusätzliche reguläre Arbeitsnachfrage entsteht“, schreiben die IAB-Forscher Markus Kiesel und Joachim Wolff in ihrer Studie…“ IAB-Presseinformation vom 4. April 2018 mit Download-Möglichkeit des IAB-Kurzberichts 8/2018 von Markus Kiesel und Joachim Wolff. Einerseits stellt sich dazu die Frage: Warum überhaupt Förderung, wenn die Beschäftigungschancen gut sind? Um sich die Probezeit aus Steuergeldern finanzieren zu lassen? Andererseits wird schon im Anreisser bestätigt, wovor nicht nur wir seit der Einrichtung der Ein-Euro-Jobs warnten: Dass diese reguläre Beschäftigung sehr wohl verdrängen! weiterlesen »
Schwarzes Schaf der 1-Euro-Job-Industrie"Ein-Euro-Jobs können die Eingliederungschancen der Maßnahmeteilnehmer langfristig steigern, zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Vergleichsweise hohe positive Wirkungen treten der IAB-Studie zufolge in Einsatzfeldern auf, deren Beschäftigung sich sehr gut entwickelt. Das gilt weiterlesen »

Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche GeldMan kennt das – jeden Monat werden in Nürnberg die Arbeitslosenzahlen verkündet. Und in den vergangenen Jahren gingen die nach unten. Schauen wir auf die aktuellen Werte: Für den März 2018 berichtet die Bundesagentur für Arbeit von knapp 2,46 Millionen Arbeitslosen. Das gesamte Ausmaß der Menschen ohne Arbeit bildet die offizielle Zahl jedoch nicht ab. Denn knapp 960.000 „De-facto-Arbeitslose“ sind nicht in der Arbeitslosen-, sondern in der separaten Unterbeschäftigungsstatistik enthalten, bei der es sich ebenfalls um eine ganz offizielle Statistik handelt, die von der BA veröffentlicht wird. Statt 2,46 Mio. müsste also die Untergrenze für von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen bei 3,42 Mio. liegen. Und es wäre schön, wenn die Medien endlich diese „ehrlichere“ Zahl verwenden würden, was die meisten aber nicht machen…“ Beitrag von Stefan Sell vom 5. April 2018 bei Aktuelle Sozialpolitik weiterlesen »
Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld"Man kennt das - jeden Monat werden in Nürnberg die Arbeitslosenzahlen verkündet. Und in den vergangenen Jahren gingen die nach unten. Schauen wir auf die aktuellen Werte: Für den März 2018 berichtet die Bundesagentur für Arbeit von knapp 2,46 weiterlesen »

[Buch] DISRUPT! Widerstand gegen den technologischen Angriff / Zwischen Karoshi und Surplus. Zukunft der Arbeit und Nichtarbeit“
[Buch] DISRUPT! Widerstand gegen den technologischen AngriffDISRUPT! beschreibt die Versuche, das menschliche Dasein den Anforderungen einer reduktionistischen künstlichen Intelligenz zu unterwerfen. Der Anpassungsdruck des Menschen an die Maschine wirkt bereits jetzt – weit vor einer vollständigen Vernetzung aller mit allem. Das redaktionskollektiv çapulcu dechiffriert diese – oft unhinterfragte – Entwicklung als Angriff auf unsere Autonomie und analysiert seine endsolidarisierende Wirkung. Denn Technologie ist nie neutral, sondern immanent politisch. Mit Macht vorangetriebene technologische Schübe sind schwer und selten umkehrbar, sobald sie gesellschaftlich erst einmal durchgesetzt sind und der darüber geprägte ›Zeitgeist‹ selbstverstärkend für die notwendige Stabilisierung gesorgt hat. Warten wir, bis sämtliche Erscheinungsformen und Konsequenzen dieses Angriffs auf unsere Sozialität (all-)gegenwärtig geworden sind, haben wir verloren. Es bliebe uns dann nur noch eine Analyse der vermeintlichen ›Entwicklung‹ in Retrospektive. Ein Gegenangriff auf die Praxis und die Ideologie der totalen Erfassung erscheint deshalb zwingend notwendig. Die Autor*innen plädieren für die Wiederbelebung einer praktischen Technologiekritik zwischen Verweigerung und widerständiger Aneignung spezifischer Techniken.“ Klappentext zum Buch von capulcu redaktionskollektiv im Unrast-Verlag (ISBN 978-3-89771-240-9, Oktober 2017, Seiten: 160, 12,80 €). Siehe beim Verlag weitere Infos, Bestellung sowie Vorwort und Inhaltsverzeichnis und als Leseprobe im LabourNet Germany das Kapitel „Zwischen Karoshi und Surplus. Zukunft der Arbeit und Nichtarbeit“ – wir danken dem Verlag! weiterlesen »
[Buch] DISRUPT! Widerstand gegen den technologischen Angriff"DISRUPT! beschreibt die Versuche, das menschliche Dasein den Anforderungen einer reduktionistischen künstlichen Intelligenz zu unterwerfen. Der Anpassungsdruck des Menschen an die Maschine wirkt bereits jetzt – weit vor einer vollständigen Vernetzung aller mit allem. Das redaktionskollektiv weiterlesen »

Debatte um Grundsicherung: „Jens Spahn soll mal einen Monat mit dem Hartz-IV-Regelsatz leben“
Delikt ArbeitslosArmut sei oft mit Scham verbunden, sagte die Bloggerin und ehemalige Arbeitsvermittlerin“ Inge Hannemann im Gespräch mit Sarah Zerback beim Deutschlandfunk am 17. März 2018 (Audiolänge: ca. 10 Min., abrufbar bis zum 23. September 2018): „…Was aber Jens Spahn halt wirklich gemacht hat, er spielt Erwerbstätige gegen Erwerbslose aus, und er vergisst bei seinen ganzen Aussagen, dass auch Hartz-IV-Empfängerinnen und -Empfänger oder Grundsicherungsleistungsempfänger ja auch Steuern bezahlen mit jedem Einkauf. Sie zahlen Steuern mit der Miete. Also wir finanzieren ja im Grunde genommen die Aussage jetzt von Herrn Spahn. Und das ist natürlich eine ganz große Ignoranz, die er hier an den Tag gelegt hat. (…) Aber wir müssen auch bedenken, dass wir gar nicht für jeden eine Arbeit schaffen können. Wir haben eine immense Steigerung im Bereich des Niedriglohnsektors, wir haben einen sehr hohen Anteil am prekären Arbeitsmarkt, also Teilzeit, Minijobs und Befristungen. Ich möchte mal eine Zahl sagen: Wir haben zum Beispiel zu Beginn der Agenda 2010 2003 rund 5,6 Millionen Geringbeschäftigte gehabt. Aktuell liegen wir bei 7,8 Millionen. Hier gab es ja eine Verschiebung im Arbeitsverhältnis. Und davon können viele Menschen natürlich nicht leben, das heißt, sie stocken auf mit Grundsicherung…“ Siehe dazu: Lustig ist das ALG-II-Leben – Als Reaktion auf Jens Spahns Kommentar zum Thema Arbeitslosengeld II und Armut erfährt eine „Petition“ Aufmerksamkeit, die an sich eher kurzsichtig entstand weiterlesen »
Delikt Arbeitslos"Armut sei oft mit Scham verbunden, sagte die Bloggerin und ehemalige Arbeitsvermittlerin" Inge Hannemann im Gespräch mit Sarah Zerback beim Deutschlandfunk am 17. März 2018 externer Link weiterlesen »

Buch von Joachim Zelter: "Schule der Arbeitslosen"Der Bundesrechnungshof wirft den Arbeitsagenturen Geldverschwendung und systematische Fehler bei Maßnahmen für Langzeitarbeitslose vor. Es geht nicht allein um 190 Millionen Euro im Jahr. Jobcenter-Mitarbeiter profitieren davon, ihre sogenannten „Kunden“ in Kurse zu zwingen. Wer in diesen Maßnahmen sitzt, ist offiziell nicht arbeitslos und nach Kursende für ein Jahr nicht langzeitarbeitslos. Stimmen die Zahlen der Mitarbeiter am Jahresende, haben sie Chancen auf eine Festanstellung oder Beförderung. Die Vorgesetzten bekommen für gute Zahlen ihres Teams Geldprämien. Wie weit Jobcenter gehen, um Arbeitslose in Kurse zu bringen, zeigt eine neue Recherche: Interne Dokumente des Bundesrechnungshofs (BRH) und der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeichnen das Bild von einem bewussten Übereinkauf mit Millionenschaden und dem Umgehen des Vergaberechts. (…) Die Prüfer hatten die Vergabe und den Einkauf von 617 Plätzen in 35 Kursen untersucht. Mit dem Ergebnis: In 182 Fällen war der Kurs „nicht Bestandteil einer auf den Einzelfall bezogenen Eingliederungsstrategie“. In 212 Fällen hatten die Mitarbeiter die Arbeitslosen vor Beginn „nicht hinreichend über den mit der Zuweisung verfolgten Zweck“ informiert. 30 Prozent der Teilnehmer hatten „bereits eine oder mehrere vergleichbare Maßnahmen absolviert“. Die Prüfer kommen somit zu dem Schluss, dass Jobcenter „planlos“ Kurse verteilten (…) Aus Sicht der Jobcenter-Teams ist das auch sinnvoll: zu viel eingekaufte Kurse rechtfertigen, was intern „Besetzungsdruck“ genannt wird. Sie können die bedarfslose Zuteilung von Kursen als ein Bemühen um Wirtschaftlichkeit rechtfertigen…“ Artikel von Hannes Hoffmann und Christian Honey vom 26.3.2018 beim Tagesspiegel online weiterlesen »
Buch von Joachim Zelter: "Schule der Arbeitslosen""Der Bundesrechnungshof wirft den Arbeitsagenturen Geldverschwendung und systematische Fehler bei Maßnahmen für Langzeitarbeitslose vor. Es geht nicht allein um 190 Millionen Euro im Jahr. Jobcenter-Mitarbeiter profitieren davon, ihre sogenannten „Kunden“ in Kurse zu zwingen. Wer in diesen weiterlesen »

Frauen, der wilde Westen des Plattform-Kapitalismus und die Geschlechterpolitik
2. ver.di-Digitalisierungskonferenz: Arbeit 4.0 am 10. - 11. Juni 2015Die gewerkschaftsnahe Böckler-Stiftung nimmt in einem Papier »Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt« in den Blick. (…) Der von Annekathrin Müller und Christina Schildmann verantwortete Abschnitt nimmt wichtige Aspekte der »Plattformisierung« in den Blick: Während durch digitale Technologien die Transaktionskosten für die Vermittlung von Produkten und Dienstleistungen drastisch reduziert werden, wachsen die Plattformen auch zu Marktplätzen, auf denen die Ware Arbeitskraft gehandelt wird. »Hier ergeben sich neue Arbeitsmarktchancen insbesondere auch für Frauen, gleichzeitig wächst hier ein Markt für ungesicherte Arbeitsverhältnisse«, so Müller und Schildmann. (…) »Das Abarbeiten von kleinen Aufträgen auf der Plattform bietet sich als Vereinbarkeitslösung an«, heißt es in dem Papier mit Blick auf die meist Frauen zugewiesenen Rollen bei der Produktion und Reproduktion. »Gleichzeitig geht es hier um eher gering bezahlte, nicht abgesicherte Arbeit, die zu keinerlei Rentenansprüchen führt. Auch handelt es sich – nicht juristisch, aber de facto um eine neue Form von Heimarbeit und die Rückkehr von ›unsichtbarer Arbeit‹«, so Müller und Schildmann. Hinzu kommt: »Es gibt erste Anzeichen, dass auch auf Crowdworking-Plattformen Geschlechterstereotype eine Rolle spielen.« Dies hätten Befragungen ergeben. (…)Die Plattformökonomie, so die Bilanz von Müller und Schildmann, sei derzeit »eine Art wilder Westen« einer noch jungen »Spielart des Kapitalismus«…“ Beitrag vom 12. März 2018 vom und beim OXI-Blog , dieser Beitrag basiert auf das Arbeitspapier Nr. 311 der Hans-Böckler-Stiftung „Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt“ von Elke Ahlers, Christina Klenner, Yvonne Lott, Manuela Maschke, Annekathrin Müller, Christina Schildmann, Dorothea Voss und Anja Weusthoff vom März 2018 weiterlesen »
2. ver.di-Digitalisierungskonferenz: Arbeit 4.0 am 10. - 11. Juni 2015"Die gewerkschaftsnahe Böckler-Stiftung nimmt in einem Papier »Genderaspekte der Digitalisierung der Arbeitswelt« in den Blick. (...) Der von Annekathrin Müller und Christina Schildmann verantwortete Abschnitt nimmt wichtige Aspekte der »Plattformisierung« in den Blick: Während durch weiterlesen »

Die Digitalisierung nimmt Jobs, die Digitalisierung gibt Jobs. Aber eigentlich nicht „die“ Digitalisierung, sondern deren Anwendung in Unternehmen. Das ambivalente Beispiel Zalando
Zalando: Ich bin kein Roboter„… Wie immer bei solchen komplexen Themen ist es für viele hilfreich, einen Blick auf die Praxis zu werfen. Und da wird man in diesen Tagen mit einem Unternehmen, das die meisten kennen, und einem Sachverhalt konfrontiert, der wie bestellt daherkommt für die Pessimisten: Zalando ersetzt in Berlin 200 Mitarbeiter durch Algorithmen. Da haben wir es. Die Digitalisierung frisst ihre Kinder. Und dann auch noch nicht irgendwelche, sondern Leute mit Jobs, die man nicht unbedingt als niedrigqualifiziert bezeichnen würde: »Der Online-Modehändler Zalando will seine Produkte noch stärker mit Hilfe von Computerprogrammen vermarkten und baut deshalb Stellen im Marketing in Berlin ab. 200 bis 250 Beschäftigte seien betroffen.« (…) Wie immer lohnt es sich auch hier, genauer hinzuschauen. So wird Rubin Ritter, Co-Chef von Zalando, in dem FAZ-Artikel mit diesen Worten zitiert: „Wir gehen davon aus, dass Marketing in Zukunft noch datenbasierter sein muss. Dafür brauchen wir einen höheren Anteil an Entwicklern und Datenanalysten.“ Insgesamt wird der Modehändler in diesem Jahr personell wachsen; Zalando kündigte zuletzt an, bis zu 2.000 neue Stellen größtenteils in Berlin zu schaffen. (…) Es wäre für die Digitalisierungsdiskussion sicherlich mehr als hilfreich, sich endlich oder wieder in Erinnerung zu rufen, dass die Frage der technischen Machbarkeit das eine, die Frage der (betriebswirtschaftlichen) Umsetzung das andere ist. Und mit dem letzten Punkt ist auch die Frage der Kosten (und Gewinne) verbunden, die – von wem?, in welchem Verhältnis? – verteilt werden…“ Artikel vom 18. März 2018 von und bei Stefan Sell weiterlesen »
Zalando: Ich bin kein Roboter"... Wie immer bei solchen komplexen Themen ist es für viele hilfreich, einen Blick auf die Praxis zu werfen. Und da wird man in diesen Tagen mit einem Unternehmen, das die meisten kennen, und einem Sachverhalt konfrontiert, der wie weiterlesen »

Den DGB-Gewerkschaften ins Stammbuch: „Es gibt keinen Missbrauch der Leiharbeit, es gibt einen Missbrauch durch Leiharbeit“
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenUnser Reden seit ewig, denn der Irrtum, lediglich den „Missbrauch“ bekämpfen zu wollen hat für mittlerweile über eine Million im Sklavenhandel beschäftigte Menschen kathastrophale Folgen. Wer nicht auf uns hört, hört aber vielleicht auf Markus Krüsemann, der es in seinem Artikel „Der Arbeitskräftemissbrauch durch Leiharbeit hat System“ am 28.02.2018 bei miese-jobs wunderbar auf den Punkt gebracht hat: „… Doch kann man wirklich nur von Missbrauch sprechen, den es zu bekämpfen gelte, oder hat die stete Expandiererei der Branche nicht eher Methode? Gegen die These des bloßen Missbrauchs und eines willkürlich aus dem Ruder laufenden, an sich aber gut gemeinten und sinnvollen Instruments sprechen zumindest drei Anhaltspunkte (…) Das Gebaren der Arbeitsagenturen ist übrigens nicht neu. Schon seit mehreren Jahren liegen die Anteile der insgesamt durch die BA in Leiharbeit vermittelten Arbeitslosen bei über 30 Prozent. Damit macht sie eine Branche zum Großabnehmer, in der (bisher!) nur drei Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig sind. (…) Nein, das Problem ist nicht eines von bedauerlichen oder kritikwürdigen Fehlanwendungen. Es ist ein systemisches, denn der Missbrauch von Arbeitskräften selbst ist das System, ohne das die Verleiherei gar nicht derart raumgreifend funktionieren könnte. Es gibt keinen Missbrauch der Leiharbeit, es gibt einen Missbrauch durch Leiharbeit. Und daran wird sich in den kommenden Jahren nur dann etwas ändern, wenn sich auf Seiten der Beschäftigten (ob mit oder ohne die etablierten Gewerkschaften) mehr Widerstand regt und organisiert…“ weiterlesen »
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenUnser Reden seit ewig, denn der Irrtum, lediglich den "Missbrauch" bekämpfen zu wollen hat für mittlerweile über eine Million im Sklavenhandel beschäftigte Menschen kathastrophale Folgen. Wer nicht auf uns hört, hört aber vielleicht auf weiterlesen »

Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenDie Zahl der Leiharbeiter in Deutschland ist zuletzt gestiegen. Zwischen Juli 2016 und Juli 2017 waren im Schnitt 1,01 Millionen Menschen in der sogenannten Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt – 34.000 oder vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus neuen Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Montagausgaben) vorliegen. Ende Juli 2017 gab es 1,13 Millionen Beschäftigungsverhältnisse zwischen Leiharbeitsfirmen und Leiharbeitnehmern – ein gutes Drittel davon bestand seit mindestens 18 Monaten, ein Fünftel zwischen neun und unter 18 Monaten. (…) Von den rund 1,9 Millionen Arbeitslosen, die zwischen November 2016 und Oktober 2017 einen sozialversicherungspflichtigen Job am ersten Arbeitsmarkt aufgenommen haben, war fast jeder fünfte (358.000) in der Zeitarbeit beschäftigt. Laut Bundesagentur fanden in diesem Zeitraum auch 15.000 Arbeitslose aus den wichtigsten Asyl-Herkunftsländern einen Job als Leiharbeiter. Gut vier von zehn Zeitarbeitern war zwischen Juli 2016 und Juni 2017 in der Produktion tätig, knapp jeder dritte – etwa in der Sicherheits- und Reinigungsbranche – in einem wirtschaftlichen Dienstleistungsberuf. Mit 1816 Euro brutto im Monat liegt der mittlere Verdienst von Leiharbeitern um 42 Prozent niedriger als bei allen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten…“ Artikel von Jörg Kallmeyer vom 25. Februar 2018 beim Redaktionsnetzwerk Deutschland RND, siehe dazu die Bundesagentur für Arbeit weiterlesen »
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und Bremen"Die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland ist zuletzt gestiegen. Zwischen Juli 2016 und Juli 2017 waren im Schnitt 1,01 Millionen Menschen in der sogenannten Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt – 34.000 oder vier Prozent mehr als im weiterlesen »

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