Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“„Menschen sind keine Maschinen. Sie werden auch mal krank, unsichere Lohnarbeits- und daraus folgende prekäre Lebensverhältnisse tragen ihren Teil dazu bei. Das weiß auch die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dieses sorgt sich deshalb um die Wirtschaft, nicht nur wegen der hohen Zahl der Krankschreibungen. In einer neuen Auswertung beklagt das IAB nun, dass immer mehr Menschen krank zur Arbeit gingen. (…) Erwiesen sei, so die IAB-Autoren, dass »Präsentismus« am häufigsten bei Beschäftigten auftrete, die fürchten müssen, ihren Job zu verlieren. Und: Wer mit seinem Arbeitsplatz besonders unzufrieden ist, schleppe sich häufiger mit Grippe, Rückenproblemen, schwerer Depression und anderen Leiden dorthin. Aus der Gruppe letzterer gaben 80 Prozent an, dies regelmäßig so zu handhaben. Damit sei »Präsentismus in Deutschland mindestens genauso stark verbreitet wie krankheitsbedingte Abwesenheit«, konstatieren die Forscher. Unternehmen müssten mehr dagegen tun, fordern sie, zum Beispiel Vertretungen angemessen regeln und auf in manchen Firmen übliche Boni für Mitarbeiter, die sich das ganze Jahr nicht krank gemeldet hätten, verzichten. Doch das alleine reiche nicht. »Vielmehr ist im öffentlichen Bewusstsein ein generelles Umdenken nötig: Krankheitsbedingte Abwesenheit vom Arbeitsplatz darf nicht stigmatisiert und mit einer verminderten Leistungsfähigkeit gleichgesetzt werden«, so die IAB-Experten. Mit anderen Worten: Der Leistungsdrill, den auch die BA als IAB-Oberinstanz mit ihren erwerbslosen Klienten betreibt, ist kontraproduktiv.“ Beitrag von Susan Bonath bei der jungen Welt vom 30. Januar 2020 – das Wichtigste bleibt aber: Personalreserven! weiterlesen »

Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“

Schuften bis zum Umfallen: Immer mehr Menschen schleppen sich krank zur Arbeit
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Ausgebrannt. Betriebsräte als Lotsen für Burnout-Betroffene„… Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage bei Beschäftigten hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Das ist dem aktuellen Gesundheitsreport der Betriebskrankenkassen (BKK) zu entnehmen, der an diesem Donnerstag veröffentlicht wird und dem Tagesspiegel bereits vorliegt. Im Schnitt blieb demnach jeder Arbeitnehmer an 18,5 Tagen wegen Krankheit zuhause. Das waren 0,8 Arbeitsunfähigkeits-Tage mehr als noch im Jahr davor. Als Hauptgrund für den Rekordwert nennt die Studie eine „stark ausgeprägte Grippewelle“ mit entsprechend vielen Atemwegserkrankungen und Infektionen. Doch die Zahl der Fehltage ist in den vergangenen zehn Jahren, von kleineren Ausschlägen abgesehen, kontinuierlich gestiegen. 2008 kamen die Arbeitnehmer in Deutschland im Schnitt noch auf 12,6 Krankheitstage – die Steigerung seither beträgt stolze 46,8 Prozent. (…) Wobei die Ausfallzeiten durch psychische Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 5,4 Prozent am meisten gestiegen sind. Verglichen mit den Werten von 2008 haben sich die Fehltage mit dieser Diagnose mehr verdoppelt, der Zuwachs betrug 129,4 Prozent. Das liegt unter anderem auch daran, dass hier mit jedem Krankheitsfall überdurchschnittlich vieler Fehltage verbunden sind – im Schnitt 37 Tage pro Fall. Die Ausfallzeiten wegen Atemwegserkrankungen haben im vergangenen Jahrzehnt um 51,7 Prozent zugelegt, wie wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen um 34,2 Prozent. (…) Wie stark Beschäftigte von Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen betroffen sind, hänge in hohem Maße von der Arbeit und den damit verbunden Arbeitsbedingungen ab, heißt es in dem Report. Auf besonders viele psychisch bedingte Krankheitstage kämen Arbeitnehmer in Gesundheits-, Erziehungs- und Sicherheitsberufen. Und an der Spitze liegen dabei – wenig verwunderlich – die Beschäftigten in der Altenpflege. Sie kamen auf durchschnittlich 5,8 Fehltage wegen psychischer Störungen – der Durchschnitt aller Beschäftigten liegt bei 2,9. (…) Doch nicht nur die Arbeit, auch der Erwerbsstatus wirkt sich spürbar auf die psychische Gesundheit aus. So lag der Wert für Arbeitslose (ALG–I) mit durchschnittlich 15,2 Arbeitsunfähigkeits-Tagen fast dreimal so hoch wie der für die am meisten belasteten Beschäftigten der Altenpflege…“ Artikel von Rainer Woratschka vom 5. Dezember 2019 beim Tagesspiegel online – siehe dazu den BKK Gesundheitsreport 2019 weiterlesen »

Ausgebrannt. Betriebsräte als Lotsen für Burnout-Betroffene

[BKK Gesundheitsreport 2019] Beschäftigte fehlten im Schnitt an 18,5 Tagen – Neuer Rekord beim Krankenstand [Endlich!]
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„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“Mal wieder eine Hiobsbotschaft von der Krankenkasse: 19,9 Tage waren im vergangenen Jahr AOK-Versicherte arbeitsunfähig und blieben zu Hause. Das waren 0,5 Tage mehr als noch 2017. (…) Von 2000 bis 2010 konnte man einen gegenteiligen Trend beobachten. Der Krankenstand schrumpfte in dieser Zeit fast jährlich. Das hatte ziemlich sicher mit der neuen Agenda zu tun, mit den Hartz IV-Gesetzen und wie man das Thema medial auflud. Arbeitsminister sprachen von »Parasiten« und als Experten vorgestellte Lobbyisten flößten schlechte Gewissen ein. Wer wollte da schon durch Krankheit auffallen? Lieber krank zum Dienst als gar keine Arbeit, hieß die Parole. Für die ökonomischen Trendsetter war der Krankenstand damals allerdings immer noch zu hoch. (…) Dass jetzt der Krankenstand wieder anwächst, stellt gewissermaßen eine Normalisierung eines Zustandes dar, der ganz und gar nicht normal war. In den Jahren stagnierender Krankentage, waren die Leute ja nicht plötzlich von chronischer Gesundheit befallen. Krank waren, sind und werden die Menschen immer sein. Krankgeschrieben hingegen sind sie entweder – oder sie sind es nicht. Dieses Durchhalten war als Haltung in etwa so krank, wie die Mitarbeiter, die eigentlich ins Bett gehört hätten. (…) Endlich hat es da wohl Klick gemacht. Man kann sich auch nicht ewig anbiedern bei seinem Chef. Gesundheit geht vor. Wenn Arbeitnehmer das einsehen, dann ist das zunächst mal gar keine schlechte Nachricht. Ein höherer Krankenstand zeugt von einem höheren Bewusstsein in dieser Frage…“ Kommentar von Roberto J. De Lapuente vom 24.09.2019 beim ND online – unser Reden! weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"Mal wieder eine Hiobsbotschaft von der Krankenkasse: 19,9 Tage waren im vergangenen Jahr AOK-Versicherte arbeitsunfähig und blieben zu Hause. Das waren 0,5 Tage mehr als noch 2017. (...) Von 2000 bis 2010 konnte man einen gegenteiligen Trend beobachten. Der weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“„Freunde treffen, Sport, leichte Arbeiten – arbeitsunfähig geschrieben bedeutet nicht zwangsläufig, Haus und Bett zu hüten. Oft ist es aber nicht eindeutig, was bei Arbeitsunfähigkeit erlaubt ist. Es kommt auf den Einzelfall an. Grundsätzlich gilt die Regelung, dass ein kranker Arbeitnehmer nichts tun sollte, was dem Heilungsprozess schadet. Deutlicher wird dies, wenn man sich nicht an dem umgangssprachlichen Wort „krankgeschrieben“ orientiert, sondern an der offiziellen Bezeichnung „arbeitsunfähig“. Nur weil es aus gesundheitlichen Gründen einem Beschäftigten nicht möglich ist, seine hauptberufliche Arbeit zu erledigen, bedeutet das nicht, dass er sich privat oder nebenberuflich komplett einschränken muss. Ein gemeinsamer Abend mit Freunden steht etwa der Heilung von psychischen Erkrankungen nicht im Weg, im Gegenteil: er hilft eher dabei. Ähnlich ist es mit Sport: Leichte Übungen oder Sparziergänge, die helfen, wieder schmerzfrei zu arbeiten, sind erlaubt. Auch kleine Reisen, die nicht anstrengen, können arbeitsunfähig gemeldete Mitarbeiter problemlos unternehmen. Dementsprechend haben mehrere Arbeitsgerichte für Beschäftigte entschieden, deren Arbeitgeber ihnen wegen vermeintlich unerlaubter Aktivitäten im Krankheitsfall gekündigt hatte. (…) Klare Grenzen sind allerdings gesetzt, wenn Aktivitäten der Genesung im Weg stehen…“ IG Metall-Ratgeber vom 1. Februar 2019 – siehe dazu: [Arbeitsrecht] Krankmeldung: „Er kann sich tot stellen“ weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"Freunde treffen, Sport, leichte Arbeiten - arbeitsunfähig geschrieben bedeutet nicht zwangsläufig, Haus und Bett zu hüten. Oft ist es aber nicht eindeutig, was bei Arbeitsunfähigkeit erlaubt ist. Es kommt auf den Einzelfall an. Grundsätzlich gilt die Regelung, dass ein weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“„… In Deutschland fehlte im vergangenen Jahr jeder 18. Arbeitnehmer wegen einer psychischen Erkrankung im Job. Ausgehend von den Daten der DAK-Gesundheit waren damit hochgerechnet 2,2 Millionen Menschen betroffen. Seit 1997 hat sich die Anzahl der Fehltage, die von Depressionen oder Anpassungsstörungen verursacht werden, mehr als verdreifacht. Am häufigsten fehlen Arbeitnehmer mit der Diagnose Depression. Fehltage wegen Anpassungsstörungen stiegen in den vergangenen Jahren besonders deutlich an. Das sind zentrale Ergebnisse des Psychoreports 2019 der DAK-Gesundheit. Der aktuelle DAK-Psychoreport ist eine Langzeit-Analyse, für die das IGES Institut die anonymisierten Daten von rund 2,5 Millionen erwerbstätigen Versicherten ausgewertet hat. Demnach erreichten die Krankschreibungen von Arbeitnehmern aufgrund von psychischen Leiden im Jahr 2017 mit 250 Fehltagen pro 100 Versicherte einen Höchststand. 2018 gingen sie erstmals leicht um 5,6 Prozent auf 236 Fehltage pro 100 Versicherte zurück. Seelenleiden lagen damit im vergangenen Jahr bundesweit auf dem dritten Platz der Krankheitsarten…“ DAK-Pressemeldung von Jörg Bodanowitz vom 25. Juli 2019 mit Link zum kompletten Report sowie ein Beitrag zur Studie weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"... In Deutschland fehlte im vergangenen Jahr jeder 18. Arbeitnehmer wegen einer psychischen Erkrankung im Job. Ausgehend von den Daten der DAK-Gesundheit waren damit hochgerechnet 2,2 Millionen Menschen betroffen. Seit 1997 hat sich die Anzahl der Fehltage, die von weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“Die Zahl der Krankmeldungen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen in deutschen Unternehmen ist in den zehn Jahren zwischen 2007 und 2017 um fast 50 Prozent angestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Demnach fielen 2017 insgesamt 150 Millionen Krankheitstage mit dieser Begründung an. Im Jahr 2007 waren es dagegen erst gut 103 Millionen Krankheitstage. Arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen sind häufig Verformungen und Schmerzen in der Halswirbelsäule, im Rücken, in den Händen und Handgelenken oder in der Schulter. Diese Erkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Krankschreibungen. Über ein Fünftel aller Produktionsausfallkosten würden durch sie verursacht, heißt es in der Antwort. Zugleich werden nach Auskunft der Bundesregierung aber die Richtwerte für die Personalausstattung bei den Arbeitsschutzbehörden unterschritten, die die internationale Arbeitsorganisation den Industrieländern vorgegeben hat. Gefährdungsbeurteilungen werden der Antwort zufolge auch nur in der Hälfte der deutschen Betriebe durchgeführt…“ Meldung vom 24. Juni 2019 bei der Rheinischen Post online und neu dazu: Initiative der IG Metall „Runter mit der Last“: Körperliche Belastung am Arbeitsplatz bleibt hoch weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"Die Zahl der Krankmeldungen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen in deutschen Unternehmen ist in den zehn Jahren zwischen 2007 und 2017 um fast 50 Prozent angestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Demnach weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“„Nach einer Stagnation in den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage im Jahr 2018 auf durchschnittlich 19,9 Tage angestiegen. Das entspricht einer Zunahme von einem halben Tag im Vergleich zu den zwei Jahren zuvor, wie eine am Mittwoch veröffentlichte AOK-Analyse der Daten von knapp 14 Millionen versicherten Arbeitnehmern ergab. Im Jahr 2008 fielen die Versicherten noch lediglich 17 Tage aus, in den Jahren danach hat sich die Zahl stetig erhöht. (…) Doch sind es nicht etwa die Berufe mit hoher psychischer, sondern die mit physischer Belastung, bei denen es 2018 die höchsten Krankenstände gab: Die körperlich geforderten Beschäftigten in der Ver- und Entsorgung fehlten mit 32,5 Fehltagen pro Jahr am häufigsten, gefolgt von den Straßen- und Tunnelwärtern mit 31,4 Fehltagen. Demgegenüber fielen Hochschullehrende und -forschende mit lediglich 4,6 Fehltagen im vergangenen Jahr am seltensten wegen Krankheit aus, gefolgt von den Berufen der Softwareentwicklung mit 7,7 Fehltagen. Wegen psychischer Erkrankung fielen dagegen „auffällig“ häufig Beschäftigte im Dialogmarketing aus, zu denen auch Mitarbeiter in Callcentern gehören. Diese fehlten mit durchschnittlich 7,1 Tagen im Jahr 2018 sogar häufiger wegen psychischer Belastung als Berufstätige in der Haus-, Familien oder Altenpflege (6,3 Fehltage)…“ Beitrag von Simon Berninger vom 14. März 2019 bei der Frankfurter Rundschau online, siehe dazu die AOK weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"Nach einer Stagnation in den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage im Jahr 2018 auf durchschnittlich 19,9 Tage angestiegen. Das entspricht einer Zunahme von einem halben Tag im Vergleich zu den zwei Jahren zuvor, wie eine weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“„… Beginnen wir mit zwei guten Nachrichten: Die Chance, einen Unfall auf der Arbeit zu erleiden, ist in Deutschland auf ein historisches Tief gesunken. (…) Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist ebenfalls gesunken. Sie ging in den vergangenen vier Jahren um 12 Prozent auf 564 zurück. Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht: Die Zahl der Arbeitnehmer, die wegen psychischer Leiden und Verhaltensstörungen ausfallen, hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahr 2007 fielen wegen seelischer Erkrankungen 48 Millionen Krankheitstage an, im vergangenen Jahr waren es bereits 107 Millionen. Die Statistiker errechnen daraus Produktionsausfälle im Wert von 12,2 Milliarden Euro. Psychische Erkrankungen wie ein Burnout oder eine Depressionen sind damit bereits der zweithäufigste Grund, warum Arbeitnehmer von einem Arzt krankgeschrieben werden. Auf dem ersten Platz der arbeitsbedingten Erkrankungen stehen nach wie vor Probleme an den Muskeln oder am Skelett (vor allem Rückenleiden) .(…) Dem Bericht zufolge mussten sich im vergangenen Jahr 71.300 Menschen wegen psychischer Probleme erwerbsunfähig melden und in Rente gehen. Seelische Leiden sind damit mit Abstand die häufigste Ursache für eine verminderte oder verlorene Erwerbsfähigkeit…“ Beitrag von Christoph Schäfer vom 12. Dezember 2018 bei der FAZ online weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"... Beginnen wir mit zwei guten Nachrichten: Die Chance, einen Unfall auf der Arbeit zu erleiden, ist in Deutschland auf ein historisches Tief gesunken. (...) Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist ebenfalls gesunken. Sie ging in den vergangenen vier weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“„… Wir haben also gesehen, dass die wissenschaftlich-epidemiologischen Daten für die praktischen Fragen nicht sehr aussagekräftig sind und den Krankenkassendaten widersprechen. Bleibt damit im Raum stehen, warum immer mehr Deutsche arbeitsunfähig werden oder wegen psychischer Probleme in den Vorruhestand gehen? (…) Der Stressreport Deutschland 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bietet zumindest einige Indizien für eine Antwort – mit Dank an einen Leser des ersten Teils. Der Bericht ergab nämlich deutlich, dass die psychischen Anforderungen bei der Arbeit in Deutschland sehr hoch sind, insbesondere in den Bereichen „verschiedenartige Arbeiten gleichzeitig betreuen“ (Multitasking), „starker Termin- und Leistungsdruck“, „bei der Arbeit gestört, unterbrochen“ werden, „sehr schnell arbeiten müssen“ und „ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge“ (Monotonie). (…) Hohe psychische Anforderungen stehen also in einem messbaren Zusammenhang sowohl mit gesundheitsgefährdendem Verhalten wie dem Ausfallenlassen von – oftmals gerade zum Gesundheitsschutz gesetzlich vorgeschriebenen – Pausen als auch mit dem Erleben von Überforderung. Es wäre eine plausible Erklärung, dass der nachweisliche Anstieg von Diagnosen psychischer Störungen und der Arbeitsunfähigkeit mit solchen ungesunden Arbeitsbedingungen einhergeht; und es ist wieder so auffällig wie enttäuschend, dass epidemiologische Studien diese Trends nicht widerspiegeln. (…) Man sollte aber auch bedenken, dass wir inzwischen schon Jahrzehnte der Frauenförderung und Gleichstellungspolitik hinter uns haben. Dann sollte man doch – „Uns geht es so gut wie nie“ – meinen, dass es den Frauen im Schnitt psychisch besser gehen müsste als vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren. Das Gegenteil ist aber der Fall: Es scheint Frauen psychologisch immer schlechter zu gehen, je mehr Gleichstellungspolitik wir haben. (…) Wer nicht nur behauptet, dass es den Menschen gut, sondern sogar besser denn je geht, der muss dafür jedenfalls gute Belege anführen; und auch erst einmal erklären, warum die deutsche Bevölkerung, insbesondere ihr arbeitender Teil, kränker denn je ist…“ Beitrag von Stephan Schleim vom 15. Oktober 2018 bei Telepolis weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"... Wir haben also gesehen, dass die wissenschaftlich-epidemiologischen Daten für die praktischen Fragen nicht sehr aussagekräftig sind und den Krankenkassendaten widersprechen. Bleibt damit im Raum stehen, warum immer mehr Deutsche arbeitsunfähig werden oder wegen psychischer Probleme in den Vorruhestand weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“„… Im Jahr 2016 ereigneten sich 43.183.583 Arbeitsunfähigkeitsfälle (+ 58,62 Prozent im Vergleich zu 2008) bei den Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherungen. Diese führte 2016 zu 556.490.668 Arbeitsunfähigkeitstagen (+66,4 Prozent im Vergleich zu 2008). 46,97 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage fielen 2016 auf Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung zwischen dem 50. und 69. Lebensalter (261.393.802 Arbeitsunfähigkeitstage). Mitglieder im Alter zwischen 65 und 69 weisen die höchste durchschnittliche Dauer an Arbeitsunfähigkeitsfällen auf: 26 Tage bei weiblichen Mitgliedern und 30 Tage bei männlichen Mitgliedern. Die Diagnose Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes hat 2016 zu 142.556.490 Arbeitsunfähigkeitstagen (+ 62,3 Prozent im Vergleich zu 2008) geführt und war somit die häufigste Ursache für Krankschreibungen. Bei der Diagnose Psychische und Verhaltensstörungen kam es zwischen 2008 bis 2016 zu einer Steigerung der Arbeitsunfähigkeitstage um 124,81 Prozent (2016: 97.582.851 Arbeitsunfähigkeitstage). Nach Kenntnis der Bundesregierung weisen Berufsgruppen mit hoher Krankheitslast unter anderem folgende Einzelbelastungen auf: Schichtarbeit, Einzelheiten werden vorgeschrieben, Stückzahl oder anderes werden vorgegeben, Arbeit nicht selbst planen und einteilen können, keinen Einfluss auf Pausen haben, Tätigkeit ist nicht wichtig; nicht Teil einer Gemeinschaft sein, Zusammenarbeit mit Kollegen ist nicht gut, kaum Unterstützung durch Kollegen…“ Mitteilung von Jutta Krellmann vom 21. September 2018 im Presseportal der Linksfraktion zur ausführlichen (82-seitigen) Antwort der Bundesregierung vom 12. September 2018 auf die Anfrage der Links-Fraktion zu „Krankenstände in Deutschland“ – hier müssen wir einerseits erinnern, dass sich hinter „Arbeitsunfähigkeitsfällen“ Krankheiten und damit Leiden verbergen, deren Vermeidung gerade der Linksfraktion wichtiges sein sollte als die Kosten. Andererseits ist ein gestiegener Krankenstand nach Jahren des erzwungenen “Präsentismus” im Krankheitsfall durchaus auch eine positive Entwicklung, da sie immerhin Genesung ermöglicht… weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"... Im Jahr 2016 ereigneten sich 43.183.583 Arbeitsunfähigkeitsfälle (+ 58,62 Prozent im Vergleich zu 2008) bei den Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherungen. Diese führte 2016 zu 556.490.668 Arbeitsunfähigkeitstagen (+66,4 Prozent im Vergleich zu 2008). 46,97 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage fielen 2016 weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“Erleben Beschäftigte ihre Arbeit als sinnstiftend, so wirkt sich das positiv auf ihre Gesundheit aus: Sie fehlen seltener am Arbeitsplatz, haben deutlich weniger arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerden und halten sich im Krankheitsfall häufiger an die ärztlich verordnete Krankschreibung. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in einer Repräsentativbefragung von über 2.000 Erwerbstätigen, die exklusiv im Fehlzeiten-Report 2018 mit dem Schwerpunkt „Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit“ erschienen ist. Dafür hat das WIdO auch erfragt, was den Menschen am Arbeitsplatz besonders wichtig ist. „Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sowie das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, sind Beschäftigten deutlich wichtiger als ein hohes Einkommen“, sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports…“ AOK-Pressemeldung vom 4. September 2018, zu Details siehe den Fehlzeitreport 2018 vom 4. September 2018 weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"Erleben Beschäftigte ihre Arbeit als sinnstiftend, so wirkt sich das positiv auf ihre Gesundheit aus: Sie fehlen seltener am Arbeitsplatz, haben deutlich weniger arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerden und halten sich im Krankheitsfall häufiger an die ärztlich verordnete Krankschreibung. Zu diesem weiterlesen »

[Subunternehmen des Schlachthofs Weidemark in Sögel] Trotz Krankschreibung zur Arbeit?

Dossier

"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!Dienstleistern des Sögeler Schlachthofs Weidemark wird vorgeworfen, Werkvertragsarbeiter trotz Krankschreibung zur Arbeit gezwungen zu haben. Zudem erhebt Raluca-Florina Gheorghe Beraterin beim DGB-Projekt „Faire Mobilität“ weitere Kritik. Der Schlachthof weist diese zurück. Das Kolping-Europabüro vor Ort bestätigt die Vorwürfe indes zum Teil. „Vor einer Woche wurde ich von einer Gruppe Rumänen kontaktiert, die über einen Subunternehmer bei Weidemark beschäftigt sind“, teilt Gheorghe im Gespräch mit unserer Redaktion mit. Dabei sei ihr berichtet worden, dass der Vorarbeiter die Werkvertragsarbeiter auffordere, trotz einer Krankschreibung zur Arbeit zu kommen. So soll der Vorarbeiter persönlich in die Unterkünfte der Mitarbeiter gehen und sie zwingen, zum Dienst zu erscheinen. (…) Für Hans-Hermann Hunfeld, Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerks im Diözesanverband Osnabrück, stellt sich der Sachverhalt indes anders dar. „Die Arbeiter waren bei uns und haben von ihren Problemen mit den Subunternehmern des Schlachthofes berichtet“, teilt Hunfeld im Gespräch mit unserer Redaktion mit. Die dabei genannten Firmen seien nach seinen Worten bereits seit Längerem auffällig…“ Artikel von Christian Belling vom 02.04.2018 in der NOZ online und weitere Informationen zu der Tönnies-Tochter: „Kampagne der Gewerkschaft“ – Reaktionen von Weidemark / Tönnies und ihre Bewertung weiterlesen »

Dossier

"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!Dienstleistern des Sögeler Schlachthofs Weidemark wird vorgeworfen, Werkvertragsarbeiter trotz Krankschreibung zur Arbeit gezwungen zu haben. Zudem erhebt Raluca-Florina Gheorghe Beraterin beim DGB-Projekt „Faire Mobilität“ weitere Kritik. Der Schlachthof weist diese zurück. Das Kolping-Europabüro vor Ort bestätigt weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“… Schwere Belastungs- und Anpassungsstörung, neurotische Störung, Ermüdung sowie Probleme bei der Lebensbewältigung: Deshalb lassen sich immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland krankschreiben. Das geht aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Demnach stieg die Zahl der Fehltage von 2012 bis 2016 von 19,97 Millionen auf 30,53 Millionen im Jahr. (…) Die Linken-Sprecherin für Arbeit und Mitbestimmung, Jutta Krellmann, warf Arbeitgebern und Bundesregierung vor, die Beschäftigten wie „Verschleißteile“ zu behandeln. Die Unternehmen wirtschafteten auf Kosten der Gesundheit ihrer Beschäftigten. Die Bundesregierung aber denke lieber darüber nach, wie man das Arbeitszeitgesetz lockern könne, statt die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Krellmann forderte die Bundesregierung dazu auf, eine Anti-Stress-Verordnung per Gesetz durchzusetzen…“ Beitrag vom 5. Mai 2018 von und beim Spiegel online weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"... Schwere Belastungs- und Anpassungsstörung, neurotische Störung, Ermüdung sowie Probleme bei der Lebensbewältigung: Deshalb lassen sich immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland krankschreiben. Das geht aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die den Zeitungen der weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“Zwei Drittel der Arbeitnehmer sind im vergangenen Jahr zur Arbeit gegangen, obwohl sie krank waren. Das Robert-Koch-Institut warnt vor diesem Verhalten. Aktuell ist Grippesaison und deshalb gehen einige hunderttausend Arbeitnehmer in diesen Tagen zum Arzt, um sich krankschreiben zu lassen. Allerdings zeigt eine neue Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes, dass immer mehr Menschen trotz Krankheit doch zur Arbeit gehen. Demnach erschienen im vergangenen Jahr in Deutschland gut zwei von drei Arbeitnehmern krank bei der Arbeit. Jeder Dritte gab an, zwei Wochen oder noch länger krank zur Arbeit gegangen zu sein. (…) Vernünftig ist das nicht, sagt zum Beispiel das Robert-Koch-Institut. Wer erkältet ist, sollte direkt wenigstens ein paar Tage zu Hause bleiben, um sich auszuruhen. Dadurch sind Arbeitnehmer schneller wieder gesund, und sie stecken auch keine anderen Kollegen an. Denn die Infektionsgefahr ist gerade in den ersten beiden Tagen einer Erkältung am Größten. Abgesehen davon sind Kranke auch nicht so fit und aufnahmefähig. Es können Fehler bei der Arbeit passieren, und die können den Arbeitgeber deutlich mehr Geld kosten, als wenn der Mitarbeiter zwei oder drei Tage zu Hause bleibt…“ SWR-Beitrag vom 15.02.2018, siehe dazu den DGB weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"Zwei Drittel der Arbeitnehmer sind im vergangenen Jahr zur Arbeit gegangen, obwohl sie krank waren. Das Robert-Koch-Institut warnt vor diesem Verhalten. Aktuell ist Grippesaison und deshalb gehen einige hunderttausend Arbeitnehmer in diesen Tagen zum Arzt, um sich krankschreiben zu weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“„… Immer mehr Krankentage verzeichnen die Betriebe von Jahr zu Jahr. Bis zu vier Erkältungen pro Jahr sind bei jedem Erwachsenen ganz normal. Im Schnitt verursachen Erkältungen oder grippale Infekte pro Beschäftigen und Jahr fünf bis zehn Fehltage. Aber nicht jeder bleibt gleich zuhause. Viele Arbeitnehmer schleppen sich krank ins Büro – obwohl sie hochansteckend sind. Gerade Großraumbüros entwickeln sich zu Virenschleudern. Präsentismus heißt das Phänomen, wenn Beschäftigte krank im Büro erscheinen. (…) Dass Betriebe wie Daimler ihren Mitarbeitern eine jährliche Gesundheitsprämie zahlen, wenn sie sich keinen Tag krank gemeldet haben, verschärft das Dilemma des Präsentismus eher noch. Dabei ist eigentlich offenkundig: Wer sich ein oder zwei Tage auskuriert, kann danach wieder richtig durchstarten und ist viel leistungsfähiger, als wenn er sich tagelang mit Schniefnase ins Büro quält…“ Beitrag beim Betriebsratsinfo des Bund-Verlags vom 21. Januar 2018 weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"... Immer mehr Krankentage verzeichnen die Betriebe von Jahr zu Jahr. Bis zu vier Erkältungen pro Jahr sind bei jedem Erwachsenen ganz normal. Im Schnitt verursachen Erkältungen oder grippale Infekte pro Beschäftigen und Jahr fünf bis zehn Fehltage. Aber weiterlesen »

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