Dossier

Oxfam: Globale Ungleichheit untergräbt DemokratieFür die Ergebnisse des aktuellen Armuts- und Reichtumsberichts muss sich die Bundesregierung schämen, meint DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. Es gibt immer mehr Arme und die soziale Ungleichheit verfestigt sich, während gleichzeitig die obere Hälfte der Bevölkerung 99,5 Prozent des Gesamtvermögens besitzt. Aktuell ist der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung erschienen. Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied, kritisiert die Ergebnisse und fordert zahlreiche Maßnahmen: „den Niedriglohnsumpf auszutrocknen, die Tarifbindung zu stärken, sachgrundlose Befristungen abzuschaffen und Minijobs in Jobs mit Sozialversicherung zu verwandeln. Außerdem ist es Zeit für eine Vermögenssteuer, eine wirkungsvolle Erbschaftssteuer sowie die stärkere Besteuerung von Kapitalerträgen.“ „Für die Ergebnisse dieses Berichts muss sich die Bundesregierung schämen. Er kommt viel zu spät in der Legislatur, als dass die Koalition hier jetzt noch handeln könnte. Und er zeigt: Es gibt immer mehr Arme und die soziale Ungleichheit verfestigt sich, während gleichzeitig die obere Hälfte der Bevölkerung 99,5 Prozent des Gesamtvermögens besitzt. Arbeit schützt nicht vor Armut. Hinzu kommt: Wer einmal arm ist, bleibt arm…“ DGB-Meldung vom 05.03.2021 zu Lebenslagen in Deutschland: Entwurf des 6. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung (Stand: 18.01.2021) und neu dazu: [Ohne rot zu werden] Bundeskabinett beschließt den Sechsten Armuts- und Reichtumsbericht weiterlesen »

Dossier zum 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Oxfam: Globale Ungleichheit untergräbt Demokratie

[Ohne rot zu werden] Bundeskabinett beschließt den Sechsten Armuts- und Reichtumsbericht
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Skandalgewitter: Die Theater sind in eine Leitungskrise geraten – oder stecken sie nur im altbekannten ökonomischen Dilemma?
#MeTooDie Theater – sieht man von kurzen kulturellen Intermezzi ab – sind seit Mitte März letzten Jahres unbespielt. Und trotzdem herrschte selten so viel mediale Aufmerksamkeit für die Arbeit auf und hinter den Bühnen im deutschsprachigen Raum wie in den vergangenen Monaten. Ein Skandalgewitter ist ausgebrochen. Klaus Dörr, gerade noch als Retter der Berliner Volksbühne gerühmt, die durch das jähe politisch gewollte Ende der Intendanz Frank Castorfs in die Krise geraten war, hat schnell seinen Platz als Leiter des Theaters in Berlin-Mitte geräumt. (…) Weitere Bühnen auf der langen Liste der erst kürzlich in Verruf geratenen Spielstätten: Staatstheater Karlsruhe, das Burgtheater in Wien, das Staatsballett und das Theater an der Parkaue in Berlin, um nur einige zu nennen. (…) Eine regelmäßig vorgebrachte Forderung zur Besserung der Lage darstellender Künstler sieht die Orientierung an der sogenannten freien Szene vor. Projektweises Arbeiten, flache Hierarchien, Flexibilität – das seien die Vorteile von Off-Theatern und Produktionshäusern ohne festes Schauspielensemble und ohne herkömmliches Repertoire. Was ein bisschen nach Start-up-Chic und neuer Unternehmensführung in neoliberalen Zeiten klingt, das entspricht auch genau dem…“ Artikel von Erik Zielke vom 08.05.2021 im ND online weiterlesen »

#MeToo

Skandalgewitter: Die Theater sind in eine Leitungskrise geraten – oder stecken sie nur im altbekannten ökonomischen Dilemma?
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Eine europäische Säule sozialer Rechte: Chance für ein soziales Europa?

Dossier

Ein besseres Europa für die ArbeitnehmerInnen: eine stärkere Säule sozialer Rechte„In der Europäischen Union sind derzeit laut Eurostat mehr als 21 Millionen Menschen arbeitslos – und das auf der Basis einer Berechnungsweise, die die Arbeitslosigkeit untererfasst. Beinahe jede/r Vierte ist in Europa von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Insbesondere in den Ländern, die eine radikale Spar- und Deregulierungspolitik unter Aufsicht der sogenannten „Troika“ umgesetzt haben, ist eine massive soziale Krise entstanden. Vor diesem Hintergrund erscheint es auf den ersten Blick als wichtige Maßnahme, dass die Europäische Kommission eine Initiative für eine „europäische Säule sozialer Rechte“ gestartet hat. Doch kann der Vorschlag der Kommission überhaupt einen Beitrag zu dem dringend notwendigen Kurswechsel in Richtung eines sozialen Europas einleiten? (…) Die öffentliche Konsultation zur europäischen Säule sozialer Rechte bietet eine Gelegenheit für eine Debatte darüber, wie ein soziales Europa gelingen kann. Aus Sicht von ArbeitnehmerInnen gilt es klarzumachen, dass die Auflistung einiger sozialpolitischer Zielsetzungen zur kosmetischen Ergänzung der neoliberalen Integrationsweise nicht ausreichen wird…“ Beitrag von Sarah Bruckner und Nikolai Soukup vom 15. Juli 2016 bemi blog arbeit-wirtschaft.at. Siehe dazu: [EU-Sozialgipfel am 7. und 8. Mai in Porto] Mehr Niedriglöhnerei, digital und gendermäßig aufgehübscht. Null-Stunden-Arbeitsvertrag: jetzt zulässig weiterlesen »

Dossier zu EU-Sozialgipfeln

Ein besseres Europa für die ArbeitnehmerInnen: eine stärkere Säule sozialer Rechte

[EU-Sozialgipfel am 7. und 8. Mai in Porto] Mehr Niedriglöhnerei, digital und gendermäßig aufgehübscht. Null-Stunden-Arbeitsvertrag: jetzt zulässig
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EU-Analyse: Wie Arbeitskräfte in Europa ausgebeutet werden„Die Arbeitsbereitschaft vieler Geflüchteter ist hoch – auch weil ihr Verbleib in Deutschland an einen Job gekoppelt ist. Einer Studie zufolge nutzen Arbeitgeber diese Zwangslage aus. (…) Zugleich seien Geflüchtete jedoch vor allem in Branchen mit problematischen Arbeitsbedingungen beschäftigt, in denen im Schnitt niedrige Löhne und Gehälter gezahlt würden. (…) Erwerbsarbeit finde oft in Konstellationen statt, die Menschen gesellschaftlich und sozial isolieren. Manche Unternehmen nutzten die Zwangslage, in der sich ein Teil der Geflüchteten befindet, um Arbeitsbedingungen zu definieren, die mitunter nicht einmal den gesetzlichen Mindestbestimmungen entsprechen. Um eine wirkliche Verbesserung der Situation von Geflüchteten zu erreichen, sind laut Bluhm Veränderungen auf verschiedenen Ebenen erforderlich: Zum einen seien sind die allgemeinen Bedingungen in den Branchen, in denen Geflüchtete schwerpunktmäßig Beschäftigung finden, hochproblematisch. Hier bedürfe eines grundlegenden Wandels. „Zum anderen ist die Schaffung von sicheren, nicht an Arbeit gekoppelten Aufenthaltsperspektiven unerlässlich“, erklärt der Wissenschaftler.“ Meldung vom 4. Mai 2021 von und bei MiGAZIN zum Working Paper zu Ausbildung und Erwerbsarbeit von Geflüchteten von und bei SOFI weiterlesen »

EU-Analyse: Wie Arbeitskräfte in Europa ausgebeutet werden

Studie: Flüchtlinge arbeiten meist unter schlechten Bedingungen
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Erste Ergebnisse aus dem DFG-Forschungsprojekt „Prekarisierung im Journalismus“
Blog "Gemeinsame Vergütungsregeln" - für faire Honorare freier Journalisten an Tageszeitungen - von Martin SchreierWie prekär ist der deutsche Journalismus? Jana Rick und Thomas Hanitzsch haben erste Daten aus einer Onlinebefragung von über 1000 Journalist*innen veröffentlicht. Die Befunde zeigen unter anderem, dass prekäre Strukturen durch die Corona-Krise verschärft werden. (…) Folgende Kernergebnisse können festgehalten werden: Hauptberufliche Journalist*innen verdienen im Durchschnitt rund 2340 € netto pro Monat. Die Zahl der Niedrigverdiener*innen ist im Vergleich zu vergangenen Studien gestiegen. Insgesamt 43% der hauptberuflichen Journalist*innen schätzen ihre Arbeitssituation als prekär ein. Drei von fünf Journalist*innen haben berichtet, dass sich ihre Arbeitsbedingungen seit der Corona-Pandemie verschlechtert haben. Die Mehrheit der hauptberuflichen Journalist*innen (58%) stuft ihr aktuelles Arbeitsverhältnis als „eher unsicher“ ein. Zwei von fünf Journalist*innen (58%) sind der Meinung, dass prekäre Verhältnisse die Qualität des Journalismus insgesamt bedrohen…“  Meldung des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU München (IfKW) vom 10.3.21 zum ersten Ergebnisbericht weiterlesen »

Blog "Gemeinsame Vergütungsregeln" - für faire Honorare freier Journalisten an Tageszeitungen - von Martin Schreier

Erste Ergebnisse aus dem DFG-Forschungsprojekt „Prekarisierung im Journalismus“
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Der Ruf nach punktueller Aufstockung einzelner Sozialleistungen reicht nicht – gewerkschaftliche Lohnpolitik mit Biss war nie so wichtig wie heute
LohnAnstandsGebotDas soziale Sicherungssystem ist in Deutschland auf die Lohnarbeit ausgerichtet, egal ob HARTZ-IV-Regelsätze mit ihren verstecktem   Lohnabstandsgebot, die Höhe von Alters- oder Erwerbsminderungsrenten, Kurzarbeiter-, Insolvenz-, Kranken- oder Arbeitslosengeld, alles richtet sich nach dem Arbeitsentgelt, den Löhnen aus den sozialversichersicherungspflichtigen abhängigen Arbeitsverhältnissen. Wenn aber oben auf der politischen Agenda seit 30 Jahren der Ausbau des Niedriglohnsektors steht und die Reallöhne kontinuierlich gesunken sind, darf man sich nicht wundern, wenn auch die an die Löhne gebundenen Sozialleistungen zu niedrig sind. In der derzeitigen Krise wird der Ruf nach höheren Sozialleistungen als Einmalzahlung oder als zeitlich begrenzte regelmäßige Zahlung wieder lauter, ebenso die Forderung nach einer zurückhaltenden Lohnforderung an die Gewerkschaften, paradox, eigentlich zwei sich gegenseitig ausschließende Sachverhalte. (…) Die temporären oder einmalig gewährten Hilfen tragen nicht dazu bei, dass sich die Situation der armen Menschen ohne große Lohnsteigerungen in unserem System ändern wird und ändern kann, weil das soziale Sicherungssystem an der Lohnarbeit ausgerichtet ist, dem Arbeitsentgelt aus den sozialversichersicherungspflichtigen abhängigen Arbeitsverhältnissen. Tariflöhne stiegen zuletzt nominal um 3,0 Prozent- real erzielen die Tarifbeschäftigten ein Plus von 1,6 Prozent (…) Eine für die Beschäftigten kämpfende Interessenvertretung sieht anders aus und diese Abschlüsse tragen kaum dazu bei, Mitglieder zu gewinnen, geschweige denn gewerkschaftliche Kampfkraft zu zeigen…“ Artikel vom 5. März 2021 im Gewerkschaftsforum weiterlesen »

LohnAnstandsGebot

Der Ruf nach punktueller Aufstockung einzelner Sozialleistungen reicht nicht – gewerkschaftliche Lohnpolitik mit Biss war nie so wichtig wie heute
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[Buch] Ungleichheit in der Klassengesellschaft
[Buch von Christoph Butterwegge] Ungleichheit in der KlassengesellschaftSozioökonomische Ungleichheit, von den meisten Deutschen hauptsächlich in Staaten wie den USA, Brasilien oder Süd­afrika verortet, ist auch hierzulande stark ausgeprägt und nimmt weiter zu. Sie beschränkt sich nicht auf die asymmetrische Verteilung von Einkommen und Vermögen, sondern erstreckt sich auf fast alle Lebensbereiche. Christoph Butterwegge beschäftigt sich mit ihren aktuellen Erscheinungsformen, wobei neben Bildung und Wohnen die Gesundheit im Vordergrund steht. »Vor dem Coronavirus sind alle gleich«, glaubten viele. Hatten Pandemien wie die Pest einst zur Eindämmung sozioökonomischer Ungleichheit beigetragen, weil sie einen Verfall der Lebensmittel-, Boden- und Immobilienpreise sowie einen Anstieg der Löhne herbeiführten, so wirkte Covid-19 eher polarisierend: einerseits Kurzarbeit und Entlassungen für Millionen Beschäftigte sowie Konkurse kleinerer Unternehmen, andererseits Extraprofite für Konzerne krisenresistenter Branchen und Bereicherung von Finanzinvestoren, die mit Leerverkäufen auf sinkende Aktienkurse spekuliert haben.“ Klappentext zum am 9. September 2020 im PapyRossa-Verlag erscheinenden Buch von Christoph Butterwegge. Siehe dazu weitere Informationen und als Leseprobe im LabourNet Germany das Kapitel 1.4: „Durch mehr Gleichheit zum individuellen Glück und zur ökologischen Nachhaltigkeit?“ – wir danken dem Autor Christoph Butterwegge! weiterlesen »

[Buch von Christoph Butterwegge] Ungleichheit in der Klassengesellschaft

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Prekäre Beschäftigung im Einzelhandel: „Mit Ware umgehen das macht etwas mit einem“
Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld“Ein Karton pro Minute – mehr Zeit haben Jörg Rupp und seine Kolleg*innen nicht, um die Ware ins Regal zu räumen, egal, ob leichte Bandnudeln oder schwere Einmachgläser in den Kisten sind, egal, ob etwas runterfällt oder geputzt werden muss. (…) »Personalkosten waren im Lebensmitteleinzelhandel immer ein Riesenthema«, weiß der ehemalige Betriebsrat. Dass das Ausräumen der Ware irgendwann an Subunternehmen wie das, bei dem Jörg Rupp nun beschäftigt ist, ausgelagert wurde, sei absehbar gewesen. »Es gibt einen Unterbietungswettbewerb, und am Ende können es nur noch die machen, die so wenig wie möglich zahlen. Aktuell ist das der Mindestlohn, und selbst das ist nicht wenig genug.« Er spricht aus Erfahrung: Regaldienstleister*innen arbeiten auch an Feiertagen, die Regale müssen voll sein, wenn die Kund*innen am nächsten Tag in den Laden kommen. Jörg Rupp hatte am Karfreitag und am Ostermontag Dienst – und bekam dafür keinen Lohn. »Feiertage bezahlen wir nicht«, sagte sein Chef auf seine Beschwerde hin. Kurz darauf bekam er den Lohn dann doch, für den 1. Mai fehlte er aber wieder. Erneut war eine Beschwerde nötig. »Das zeigt, die zahlen das generell nicht. Das finde ich heftig.« Besonders schädlich sei das etwa für die ausländischen Kolleg*innen, die manchmal nicht wissen, dass sie an Feiertagen Anspruch auf Lohnfortzahlung haben. (…) Das Lohndumping im Einzelhandel entwertet für Jörg Rupp einen ganzen Berufsstand. Das beginne beim Outsourcing der Regalbestückung, werde aber auch dadurch sichtbar, dass es immer mehr Scannerkassen gibt, für die überhaupt kein Personal mehr nötig ist…“ Artikel von Susanne Romanowski vom 27.06.2020 in Neues Deutschland online weiterlesen »

Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld

Prekäre Beschäftigung im Einzelhandel: „Mit Ware umgehen das macht etwas mit einem“
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[»Prekäre Arbeit, prekäre Liebe. Über Anerkennung und unsichere Lebensverhältnisse«] »Erwerbsarbeit ist wie eine Ersatzreligion«
Buch »Prekäre Arbeit, prekäre Liebe. Über Anerkennung und unsichere Lebensverhältnisse«Kirsten Achtelik im Gespräch mit der Sozialwissenschaftlerin Mona Motakef über Prekarität und Geschlechterverhältnisse in der Jungle World 2020/16 vom 16. April 2020: „… Wir leben in einer sehr erwerbszentrierten Gesellschaft, Erwerbsarbeit ist wie eine Ersatzreligion. Sie hat nicht nur die Funktion, Geld zu verdienen, sondern es geht auch um Sinn, um Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe. Das kommt für Leute, die an der Armutsgrenze leben, zu den Problemen von fehlender Sicherheit und Planungsperspektive noch dazu. (…) Vor allem für Männer sind prekäre Beschäftigung und Erwerbslosigkeit weiterhin sehr stigmatisierend; die Rolle des Familienernährers nicht ausfüllen zu können, ist ein großes Problem. Da haben wir verschiedene Umgangsformen gefunden, zum Beispiel den Verweis darauf, als »Ernährer seiner selbst« immerhin nicht von Sozialleistungen abhängig zu sein. Es ist auch weiterhin für Männer schambehaftet, wenn die Frau mehr verdient als der Mann. Paare umhüllen das dann häufig oder sagen, dass das nur zeitweilig so sei. Für Frauen ist es noch mal auf andere Weise ein Problem, weil an sie eine Emanzipationserwartung herangetragen wird, die über erfolgreiche Erwerbsarbeit eingelöst werden soll. (…) Wir interessieren uns auch für die Frage, was passiert, wenn man in der Arbeit keine Anerkennung bekommt. Wenn man immer nur von der Hand in den Mund lebt, was bedeutet das eigentlich für das Privatleben, für die Liebesbeziehung? (…) Man muss politisch und gesellschaftlich viel stärker von Sorge und Verletzbarkeit ausgehen. Das ist eine alte feministische Forderung und das zeigt sich in der Coronakrise auch noch mal sehr deutlich. Die Erwerbsarbeitszentrierung muss viel stärker in Frage gestellt werden…“ (Interview anlässlich ihres, mit Christine Wimbauer, verfassten Buchprojekts »Prekäre Arbeit, prekäre Liebe. Über Anerkennung und unsichere Lebensverhältnisse« im Campus-Verlag, E-Book nun kostenlos) weiterlesen »

Buch »Prekäre Arbeit, prekäre Liebe. Über Anerkennung und unsichere Lebensverhältnisse«

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Prekäre Arbeitsbedingungen in der Erwachsenenbildung in Deutschland: Selbst der Minister schämt sich
Angestellte Lehrer in Berlin fordern unbefristete Verträge“… Der Minister wolle wissen, wie die Politik den Menschen helfen könne. Wo Geier und ihre Kolleginnen und Kollegen in der Erwachsenenbildung der Schuh drückt, weiß er jetzt auch aus erster Hand. Geier, die Heil als gut informiert erlebt hat, fragte damals, wie er dazu stehe, dass auch bei den von seinem Ministerium finanzierten berufsbegleitenden Deutschkursen unter Mindestlohn-Niveau bezahlt werde. Sie bekam eine Antwort, mit der sie nicht gerechnet hatte. „Frau Geier, ich persönlich schäme mich für Ihre Arbeitsbedingungen.“ (…) Tatsächlich beruht die Erwachsenenbildung in Deutschland auf der Ausbeutung der Selbstständigen. Als Freiberufler müssen sie sich selbst sozialversichern, der Arbeitgeber zahlt nichts. Und da die Brutto-Honorare sowieso sehr niedrig sind, führt das geradezu zwangsläufig zur Altersarmut. Die bedenklichen Zahlen zu diesen Zuständen liefert eine 2017 vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) herausgegebene Studie, nach der nur 14 Prozent des Weiterbildungspersonals angestellt, gut 70 Prozent dagegen Soloselbstständige sind, also Menschen, die auf Basis von Werk- und Honorarverträgen arbeiten. (…) Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass die Lehrkräfte in der Erwachsenenbildung in Anlehnung an den öffentlichen Dienst bezahlt worden sind. Noch vor 30 Jahren wurden beispielsweise die Sprachkurse für Spätaussiedler nach dem Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) vergütet. Spätestens seit Mitte der 1990er-Jahre wurde dann in weiten Teilen der Wirtschaftswissenschaften und der Politik ein neoliberales Gesellschaftsbild zur Heilslehre. Konkurrenz und Lohndumping waren die Folge. Von „einem Unterbietungswettbewerb zu Lasten der Beschäftigten“ spricht Klinger. …“ Beitrag von Christoph Ruf vom 06.04.2020 bei der GEW weiterlesen »

Angestellte Lehrer in Berlin fordern unbefristete Verträge

Prekäre Arbeitsbedingungen in der Erwachsenenbildung in Deutschland: Selbst der Minister schämt sich
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[Ken Loachs Film „Sorry We Missed You“] Was tun wir einander bloß an?
[Buch] Entgrenzte Arbeit, (un-)begrenzte Solidarität? Bedingungen und Strategien gewerkschaftlichen Handelns im flexiblen Kapitalismus„Aktuell läuft Ken Loachs neuer Film „Sorry We Missed You“ in den Kinos. In gewohnter Manier wird eine Geschichte aus dem Alltag von unten erzählt. Es dreht sich um eine typische, moderne Arbeiterfamilie in Newcastle, mit typisch modernen Problemen. Ricky nimmt als Familienoberhaupt eine neue Stelle an, wobei Stelle fast schon das falsche Wort ist: Er beginnt eine Schein-Selbstständigkeit und liefert für ein Logistikunternehmen Pakete aus. Das finanzielle Risiko trägt er komplett, während die Vorgaben alle von oben kommen und keine Spielräume zulassen. Schafft er seine Route nicht rechtzeitig oder kommt irgendwas dazwischen, droht bereits der Jobverlust und damit eine finanzielle Katastrophe für Ricky und seine Familie, da sie sich für den Kauf des Transporters weiter verschulden mussten. (…) Rickys Frau Abbie arbeitet dagegen in einem typisch weiblichen Beruf. Sie ist Pflegerin und geht dabei von Haus zu Haus. Auch sie hat zeitliche Vorgaben zu erfüllen, die das Gegenteil von realistisch und human sind. (…) Die beiden Kinder versuchen irgendwie in dieser Realität zurecht zu kommen. Sie sind aufgrund der Arbeitszeiten ihrer Eltern viel auf sich allein gestellt. (…) Ken Loach zeigt stechend eindrucksvoll, wie gefangen wir in Zwängen sind, die uns immer weniger Freiheiten lassen. Je weiter unten unsere gesellschaftliche Position, desto höher der Druck. Ein Druck, der nicht an der Haustür halt macht. Jeden Abend bringen alle Familienmitglieder ihre Probleme mit nach Hause. Probleme die entstehen, weil sie alle einen Alltag erleben, der komplett gegen ihre Bedürfnisse gerichtet ist. (…) Der Film schlägt einem die Realität um die Ohren. Eine Realität von so vielen, die jeden Tag durch die Hölle müssen und sich fragen: Was tun wir einander bloß an? Das allein macht ihn revolutionär: Er zeigt die Welt, wie sie ist und nicht, wie sie sich das Bürgertum herbei phantasiert.“ Rezension vom und beim Autonomie Magazin vom 13. Februar 2020. Siehe weitere Infos zum Film weiterlesen »

[Buch] Entgrenzte Arbeit, (un-)begrenzte Solidarität? Bedingungen und Strategien gewerkschaftlichen Handelns im flexiblen Kapitalismus

[Ken Loachs Film „Sorry We Missed You“] Was tun wir einander bloß an?
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Wie Tagelöhner: Honorarlehrkräfte des Goethe-Instituts protestieren gegen prekäre Arbeitsverhältnisse

Dossier

goethe institut„Rund 40 Lehrkräfte der Berliner Niederlassung des Goethe-Instituts demonstrierten am Freitag vor der Einrichtung in Berlin-Mitte gegen die prekären Arbeitsbedingungen bei dem Bildungsträger. Das weltweit im Auftrag des Staates tätige Institut unterhält auch in Deutschland 13 Niederlassungen, die hauptsächlich Deutschunterricht für Ausländer sowie Kurse und Seminare anbieten. Zu den Aufgaben gehört laut Selbstdarstellung »die Vermittlung eines umfassenden Deutschlandbildes durch Informationen über das kulturelle, gesellschaftliche und politische Leben«…“ Artikel von Rainer Balcerowiak im Neues Deutschland vom 13.07.2013. Siehe dazu neu: „Ablasshandel“ zwischen Goethe-Institut und DRV. GEW: „Ein Schlag ins Gesicht der Lehrkräfte“ weiterlesen »

Dossier zum Protest der Honorarlehrkräfte des Goethe-Instituts

goethe institut

„Ablasshandel“ zwischen Goethe-Institut und DRV. GEW: „Ein Schlag ins Gesicht der Lehrkräfte“
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Schöne neue Arbeitswelt: Prekarisierung. Über die Bedingungen von Widerstand unter prekären Verhältnissen
[Buch] Entgrenzte Arbeit, (un-)begrenzte Solidarität? Bedingungen und Strategien gewerkschaftlichen Handelns im flexiblen Kapitalismus„«Man vernutzt uns hier wie Maschinen», sagte ein Leiharbeiter, den ich im Rahmen eines Forschungsprojekts interviewen konnte, über seine Arbeitssituation. Leistung würde sich nicht lohnen, führe nicht zu einer unbefristeten Anstellung – von Anerkennung durch Vorgesetzte im Betrieb kaum eine Spur. Der Lohn war so niedrig, dass er noch einen Nebenjob brauchte. Eingesetzt wurde er in einem Lager des Großhandels. Ein auch nicht gerade üppig bezahlter Stamm von fest Beschäftigten wurde dort dauerhaft durch einen breiten Rand von Zeitarbeitskräften ergänzt, Befristungen galten bereits als ganz «normaler» Einstieg in das Unternehmen. Die Belegschaft – der «betriebliche Gesamtarbeiter» – war nicht nur sozial gespalten, der flexible Rand wurde von den Betriebsräten und aktiven GewerkschafterInnen vor Ort auch gleichzeitig mal als Sicherheitspuffer für die eigene Kernbelegschaft, mal als Bedrohung betrachtet. Die soziale Spaltung in Beschäftigte, die über unterschiedlich «gute» Verträge und Arbeitsbedingungen verfügten, verband sich so mit einer politischen. (…) Kämpfe in Betrieben, in denen stark prekär beschäftigt wird, zeigen allerdings, dass Erwartungen, Arbeiterpolitik würde so ganz nebenbei verhindert, zu pessimistisch waren. Soziologische Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass in prekarisierten Belegschaften zum Teil erhebliche Unzufriedenheit nicht nur mit der eigenen Arbeits- und Beschäftigungssituation entstanden ist, sondern auch zunehmend Politik und Wirtschaftseliten misstraut wird. Es ist also Druck im Kessel, aber es ist offen, wozu das führt. Ein Teil der Unterprivilegierten neigt nach rechts, aber ein anderer ist auch nach links offen…“ Artikel von Thomas Goes in der Soz Nr. 02/2020 weiterlesen »

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Schöne neue Arbeitswelt: Prekarisierung. Über die Bedingungen von Widerstand unter prekären Verhältnissen
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Abschied von der Mittelschicht – Die prekäre Gesellschaft in der EU
Brexit: No to EU Austerity„Rund ein Drittel aller Beschäftigten in Europa lebt in Unsicherheit. Obwohl sie Arbeit haben, teilweise sogar mehrere Jobs gleichzeitig, kommen sie nur knapp über die Runden. Sie bilden das sogenannte „Prekariat“. Die wachsende Angst vor der Armut führt zu einem Gefühl des sozialen Ausschlusses und auch zu Zweifeln an der Demokratie. Populistische Parteien profitieren. Nicht nur in Deutschland oder Frankreich wächst die Kluft zwischen Arm und Reich. Selbst in Schweden, das vielen noch als „Sozialparadies“ gilt, wird die soziale Schere immer größer. Jeder fünfte Rentner lebt dort unter der Armutsgrenze, Frauen sind besonders betroffen. In Spanien sind mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen prekär beschäftigt. „Das Prekariat lebt immer hart am Rand der Verschuldung. Ein Fehler, eine Krankheit zum falschen Zeitpunkt, ein Unfall oder einem Familienmitglied passiert irgendwas, das kann das Ende bedeuten“, so der britische Wirtschaftswissenschaftler Guy Standing. Welche Explosivität steckt in der neuen Klasse des Prekariats? Wie steht es um Europas sozialen Frieden? Welche Chancen und Herausforderungen gehen mit der Idee eines Grundeinkommens einher? Wie könnte man der großen Unsicherheit und der Polarisierung des politischen Systems entgegenwirken? Karin de Miguel Wessendorf und Valentin Thurn spüren diesen Fragen in der Dokumentation „Abschied von der Mittelschicht – Die prekäre Gesellschaft“ nach und begleiten junge und alte Menschen aus verschiedenen Ländern Europas bei ihrem Alltag im Prekariat.“ Reportage von Karin de Miguel Wessendorf und Valentin Thurn am 4. Februar 2020 bei arte.tv (Videolänge: 89 Min., in der arte-Mediathek verfügbar bis zum 3. April 2020) weiterlesen »

Brexit: No to EU Austerity

Abschied von der Mittelschicht – Die prekäre Gesellschaft in der EU
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[HBS-Studie] Solo-Selbstständigkeit, Werkverträge und Crowdworking gewinnen an Bedeutung. Das erfordert Anpassungen im Arbeits- und Sozialrecht
Kapovaz: Arbeit auf Abruf. Grafik für das LabourNet Germany von Tatjana Sarazhynska - wir danken!„… Neben den „klassischen“ atypischen Jobs hätten sich „neue Arbeitsformen“ etabliert, bei denen die Grenze zwischen abhängiger Beschäftigung und Selbstständigkeit zunehmend verschwimmt, so Andreas Jansen. (…) Dass die „Graubereiche“ auf dem Arbeitsmarkt seit geraumer Zeit wachsen, hängt laut Jansen zum einen mit Entwicklungen auf der Nachfrageseite zusammen. Der Wettbewerbsdruck durch die Globalisierung und der technologische Fortschritt hätten den Flexibilitätsanspruch der Unternehmen erhöht. (…) Als weitere Ursache nennt der Forscher die Deregulierung des Arbeitsmarkts, unter anderem durch die Hartz-Reformen. Die Digitalisierung schließlich habe bestimmte Phänomene wie Crowdworking überhaupt erst möglich gemacht und generell die Möglichkeiten verbessert, als Selbstständiger an Aufträge zu kommen. Darüber hinaus habe in Teilen der Bevölkerung ein Wertewandel stattgefunden: Viele Jüngere seien überzeugt, Zielen wie Unabhängigkeit und Selbstbestimmung mit neuen Arbeitsformen näherzukommen. (…) Parallel zum Wachstum der Solo-Selbstständigkeit haben der Auswertung zufolge Werkverträge deutlich zugenommen. (…) Hybride Beschäftigung zeichne sich dadurch aus, dass verschiedene Erwerbsformen – beispielsweise Selbstständigkeit und abhängige Beschäftigung – kombiniert werden (…) Auch die Zahl der Mehrfachbeschäftigten, die zwei abhängigen Beschäftigungen nachgehen, ist der Auswertung zufolge deutlich gestiegen (…) Eine weitere Beschäftigungsform, die vor allem dem steigenden Flexibilitätsanspruch von Unternehmen Rechnung trägt, sei Arbeit auf Abruf, heißt es in der Studie. Eine Gemeinsamkeit mit Selbstständigkeit bestehe darin, dass der Erwerbstätige das wirtschaftliche Risiko trägt, dass es keine Aufträge und damit auch keine Arbeit gibt. (…) Für problematisch hält Jansen die von ihm beschriebenen Entwicklungen insofern, als sie mit zunehmenden Schutzlücken im Arbeits- und Sozialrecht einhergehen…“ Zusammenfassung im  Böckler Impuls Ausgabe 01/2020 der 140-seitigen Studie von Andreas Jansen „Wachsende Graubereiche in der Beschäftigung“, Working Paper der Forschungsförderung der HBS Nr. 167, Januar 2020 weiterlesen »

Kapovaz: Arbeit auf Abruf. Grafik für das LabourNet Germany von Tatjana Sarazhynska - wir danken!

[HBS-Studie] Solo-Selbstständigkeit, Werkverträge und Crowdworking gewinnen an Bedeutung. Das erfordert Anpassungen im Arbeits- und Sozialrecht
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