Frist oder stirb„… Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat einen Gesetzentwurf zur Einschränkung der sachgrundlosen Befristung vorgelegt, um die Häufigkeit und Dauer solcher Beschäftigungs­verhältnisse zu begrenzen. „Die Befristung eines Arbeitsvertrages ohne Vorliegen eines sachlichen Grundes ist künftig für die Dauer von 18 Monaten statt bislang zwei Jahren zulässig“, heißt es in dem Gesetzentwurf, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Bis zu dieser Gesamtdauer soll die Befristung künftig nur noch einmal statt dreimal verlängert werden können, wird dort weiter ausgeführt. „Arbeitgeber, die in der Regel mehr als 75 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen, dürfen maximal 2,5 Prozent ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sachgrundlos befristen“ lautet ein weiterer Kernpunkt des Gesetzentwurfs. (…) Um Kettenbefristungen zu vermeiden, sollen laut dem Gesetzentwurf befristete Arbeitsverträge bei demselben Arbeitgeber auf eine Höchstdauer von fünf Jahren begrenzt werden. Wenn Beschäftigte als Leiharbeiter im Unternehmen tätig waren, sollen nach den Plänen Heils bei ihnen diese Zeiten auf die Höchstdauer angerechnet werden. Die vorgeschlagenen Regelungen würden sowohl für den öffentlichen Dienst als auch die Privatwirtschaft gelten, so der Bundesarbeitsminister. (…) Nach dem Willen des Bundesarbeitsministers soll das Gesetz zum 1. Januar 2022 in Kraft treten.“ Beitrag von Tobias Peter vom 15. April 2021 beim RND – es ist Wahlkampf und eine Zustimmung von CDU/CSU ist sehr unwahrscheinlich… weiterlesen »

Frist oder stirb

Arbeitsminister Heil legt Gesetzentwurf zur sachgrundlosen Befristung vor
weiterlesen »

Frist oder stirb„Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat vor dem Verlust Hunderttausender befristeter Arbeitsverhältnisse im Zuge der Coronakrise gewarnt. „Prekäre Stellen sind nicht krisenfest. Bei Minijobs und Leiharbeit hat die Pandemie bereits zu massiven Jobverlusten geführt. Viele Unternehmen dürften wegen der wirtschaftlichen Lage nun auch befristete Arbeitsverträge auslaufen lassen“, sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger. (…) Gewerkschaftschef Feiger fordert die Bundesregierung dazu auf, ihre Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und sogenannte sachgrundlose Befristungen zu verbieten. Derzeit können Arbeitgeber*innen ein befristetes Arbeitsverhältnis ohne Angabe eines Sachgrundes – etwa eine Probezeit oder Elternzeitvertretung – dreimal bis zu einer Dauer von zwei Jahren verlängern. (…) „Von der Minijobberin, die kein Kurzarbeitergeld bekommt, bis zum Berufseinsteiger, dessen Karrierepläne auf Eis liegen: Die Corona-Pandemie trifft die Schwächsten auf dem Arbeitsmarkt am härtesten. Die Große Koalition hat Milliarden mobilisiert, um die wirtschaftlichen Folgen für Unternehmen abzumildern. Sie sollte den Ernst der Lage prekär Beschäftigter erkennen und arbeitsmarktpolitisch nachsteuern“, unterstreicht Feiger. Nach Angaben des zuständigen Bundesarbeitsministeriums richte die Bundesregierung den Fokus ihrer Politik aktuell auf die Bekämpfung der Corona-Folgen. Das Verbot der sachgrundlosen Befristung stehe im Ressort von Hubertus Heil (SPD) jedoch „nach wie vor auf der Agenda“…“ Pressemitteilung der IG BAU vom 7. Dezember 2020 weiterlesen »

Frist oder stirb

Wenn die Pandemie den Job kostet: IG BAU warnt vor dem Verlust Hunderttausender befristeter Jobs
weiterlesen »

Duisburg: Streik bei TKSE gegen Entlassung und für Übernahme von Kollegen mit befristeten Verträgen (Foto: Rote Fahne News)Heute morgen gegen 6.00 Uhr sind rund 20 Kollegen der Frühschicht des Kaltwalzwerkes 1 (KW1) bei TKSE Duisburg in den Streik getreten. Gegen 13 Uhr zum Schichtwechsel kamen sie ans Tor 4 und führten zusammen mit der ankommenden Mittagsschicht und Kollegen verschiedener anderer Anlagen eine Kundgebung und Beratung durch. Zusammen waren mindestens 45 Kollegen an Tor 4 mit wechselnder Besetzung. Der konkrete Auslöser des Streiks war, dass Ende Juni ein Kollege, der seit drei Jahren mit einem befristeten Vertrag bei TKSE als Kranführer arbeitete, von TKSE entlassen werden soll. Aber sie verbinden das ausdrücklich mit der Forderung nach Übernahme der anderen Kollegen mit befristeten Verträgen, den Azubis usw. Lebendig wurde die Unterbesetzung in den verschiedenen Bereichen des KW 1 in jedem Arbeitsbereich aufgezeigt. Die Kollegen wendeten sich auch dagegen, dass die ganzen Lasten der Krise bei Thyssen auf die Arbeiter abgewälzt werden…“ Korrespondenz-Bericht vom 20.06.2020 in Rote-Fahne-News, siehe dazu neu: Streik im Kaltwalzwerk 1 bei tkSE Duisburg: Kollegen vor neuen Herausforderungen weiterlesen »

Duisburg: Streik bei TKSE gegen Entlassung und für Übernahme von Kollegen mit befristeten Verträgen (Foto: Rote Fahne News)

Duisburg: Streik bei TKSE gegen Entlassung und für Übernahme von Kollegen mit befristeten Verträgen / Kollegen vor neuen Herausforderungen
weiterlesen »

Frist oder stirb„Die Zahl der Befristungen ohne Sachgrund ist seit Anfang der 2000er-Jahre deutlich gestiegen. Allein von 2017 auf 2018, dem aktuellsten Jahr, für das derzeit Daten vorliegen, um mehr als 200.000. (…) Zwischen 2001 und 2018 hat sich die Zahl der Befristungen ohne sachlichen Grund mehr als verdreifacht – von rund 550000 auf 1,8 Millionen. Der Anteil der sachgrundlos befristeten Jobs an allen Arbeitsverhältnissen ist im selben Zeitraum von 1,7 auf 4,8 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Analyse von Dr Eric Seils, Dr. Helge Emmler und Marius Rogall vom WSI. Die Forscher haben Daten aus dem IAB-Betriebspanel sowie Zahlen der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. (…) Am stärksten verbreitet seien befristete Jobs bislang in Großbetrieben, wo sie häufig als eine Art „verlängerte Probezeit“ verwendet werden, so die Forscher. Bei kleinen Betrieben sei der Kündigungsschutz schwächer ausgeprägt, weshalb der Anreiz, sachgrundlos zu befristen, geringer ist. Zudem seien Kleinbetriebe mit der Rechtslage weniger vertraut als Unternehmen mit Personalabteilungen. Dies schlägt sich auch im Vergleich der Bundesländer nieder. Generell gilt: Je größer der Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 250 Beschäftigten in einem Bundesland, desto höher der Anteil der sachgrundlos Befristeten. Hinzu kommen regionale Besonderheiten, die mit der jeweiligen Wirtschaftsstruktur vor Ort zu tun haben. (…) Zusammengenommen waren im Jahr 2018 3,2 Millionen Jobs in Deutschland befristet, fast doppelt so viele wie 2001. „Der Anstieg der befristeten Beschäftigung ist vor allem auf die Zunahme der sachgrundlos befristeten Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen“, erklärt Emmler. Weniger stark war die Zunahme bei Befristungen mit Sachgrund – etwa Vertretungen. Deren Anzahl ist zwischen 2001 und 2018 von 782000 auf 904000 gestiegen. Ihr Anteil an allen Arbeitsverhältnissen ist weitgehend konstant geblieben und liegt gegenwärtig bei 2,4 Prozent…“ Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung vom 19. März 2020 mit Link zum 16-seitigen WSI Policy Brief Nr. 36 „Befristete Beschäftigung. Eine Auswertung regionaler Daten für 2018“ von Eric Seils, Helge Emmler und Marius Rogall weiterlesen »

Frist oder stirb

WSI-Studie: Starker Anstieg bei sachgrundlosen Befristungen
weiterlesen »

Frist oder stirbBetriebe nutzen nach einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) befristete Arbeitsverträge vor allem zur „Erprobung“ von Beschäftigten. Die mit Abstand am häufigsten genannten Gründe seien das so genannte „Screening“ oder die Erprobung von Beschäftigten. Zudem würden Befristungen mit dieser Begründung tendenziell zunehmen, heißt es in der Untersuchung (…) 42 Prozent der befragten Unternehmen hätten 2018 beim Betriebspanel des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit, IAB, entsprechende Angaben gemacht. „Dazu kommen noch zwei Prozent von Betrieben, die hauptsächlich befristen, weil sie glauben, das würde die Motivation der Beschäftigten steigern“, heißt es in der Untersuchung. Damit würden knapp 45 Prozent der Unternehmen durch befristete Arbeitsverträge bestehende gesetzliche Möglichkeiten ausnutzen, um Beschäftigte über die Probezeit hinaus zu testen und zu „motivieren“. (…) Das schwarze Schaf bei sachgrundlosen Befristungen seien große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern. „Die Befristungen dienen dazu, das Personal zu erproben und zu flexibilisieren“, kritisierte Buntenbach. „Das ist aber durch eine hierzulande im europäischen Vergleich ohnehin schon lange Probezeit jetzt schon gesetzlich möglich, dazu braucht es keine Befristungen.“…“ Artikel von Rasmus Buchsteiner vom 21.01.2020 beim Redaktionsnetzwerk Deutschland, siehe dazu den DGB weiterlesen »

Frist oder stirb

[Studie] Befristete Jobs vor allem zur Erprobung von Arbeitskräften
weiterlesen »

Frist oder stirb„Für heutige Verhältnisse hat die „sachgrundlose Befristung“ einen relativ langen Vorlauf. Sie passierte nicht über Nacht. Die drastische Reduzierung UNBEFRISTETER Beschäftigungsverhältnisse folgt der Absicht und dem Willen von multinationalen Konzernen, europäischen Arbeitgebern und den Sozialpartnern der EU. Die ARBEITNEHMERFEINDLICHE Ausrichtung des politischen Handelns auf der EU- und bundesdeutschen Ebene dient der Steigerung von Unternehmensgewinnen und der Zerschlagung der zuvor in Europa gültigen Lebenslaufmodelle. To make a long story short und ohne Anspruch auf Vollständigkeit: „Sachgrundlose Befristungen“ werden – nach etlichen Vorgeplänkeln, 1997 auf EU-Ebene etabliert. Auf Vorschlag der EU-Kommission verabschiedet der Europäische Rat eine Rahmenvereinbarung über Teilzeitarbeit (RI1997/81/EG). (…) Zwei Jahre später, 1999, markiert eine weitere EU-Richtlinie den Weg des Fortschritts: die Rahmenrichtlinie über befristete Arbeitsverträge (1999/70/EG). (…) Folgerichtig tritt im Dezember 2000 das bundesdeutsche „Teilzeit- und Befristungsgesetz“ in Kraft. (…) Das Heft des Handelns liegt beim BDA und der Politik. Die Arbeitgeber brauchen wasserdichte Gesetze für die Amerikanisierung des bundesdeutschen Arbeitsmarkts und 2007 macht sich die SPD dafür stark (…) Seitdem hat sich nicht mehr viel getan. Das „Teilzeit- und Befristungsgesetz – TzBfG“ wird verabschiedet, geändert, modifiziert, justiiert, gelobt oder verflucht. (…) Weil das aber noch immer nicht niederschmetternd genug für ArbeitnehmerInnen ist, die keine seidenen Strümpfe tragen, enthält Artikel 14 noch eine eigene, altersdiskriminierende sachgrundlose Regelung für alle, die älter als 52 Jahre sind…“ Beitrag von Hanne Schweitzer vom 15. Januar 2020 beim Büro gegen Altersdiskriminierung weiterlesen »

Frist oder stirb

Sachgrundlose Befristung: Unverschämtheit fiel nicht vom Himmel
weiterlesen »

Antwort der Bundesregierung zur atypischen Beschäftigung: Leiharbeit macht krank
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenAtypisch Beschäftigte weisen einen schlechteren psychischen Gesundheitszustand auf als Normalbeschäftigte und haben ein erhöhtes Risiko an Depressionen zu erkranken. Sind Personen über einen längeren Zeitraum atypisch beschäftigt, wird ihre psychische Gesundheit stärker beeinträchtig. Heute ist jeder Fünfte atypisch beschäftigt (20,1 Prozent), das sind fast acht Millionen Beschäftigte. Zu den atypischen Beschäftigungsformen zählen u. a. Leiharbeit, befristete Beschäftigung und Teilzeit. Leiharbeitnehmer sind häufiger von Beeinträchtigungen der allgemeinen Gesundheit, von Burnout sowie von Depressionen betroffen als Normalbeschäftigte. Sie verfügen über einen geringeren Handlungsspielraum, eine höhere Arbeitsplatzunsicherheit und ein geringeres Einkommen. Leiharbeitnehmer weisen häufiger Muskel-Skelett-Erkrankungen und eine geringere Zufriedenheit auf als Normalbeschäftigte. Fast eine Millionen Beschäftigte arbeiten in Leiharbeit. Ihr Anteil an den atypisch Beschäftigten ist seit 2008 um die Hälfte angestiegen (8 zu 12 Prozent). Er ist am höchsten in den Branchen Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, Energie; Verkehr und Lagerei sowie Baugewerbe…“ Auswertung der Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage „Auswirkung atypischer Beschäftigung auf die Gesundheit“ (Drs. 19/15314) von Jutta Krellmann u.a., DIE LINKE im Bundestag in Zusammenfassung vom 16.01.2020 bei Jutta Krellmann, dort Anfrage, Antwort und umfangreiche Auswertung. Wir erinnern an das Video: Leiharbeit macht krank! weiterlesen »

Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und Bremen

Antwort der Bundesregierung zur atypischen Beschäftigung: Leiharbeit macht krank
weiterlesen »

Frist oder stirbDie Gewerkschaft Verdi hat eine Abschaffung der hunderttausendfach vorkommenden Befristungen ohne Sachgrund gefordert. „Die Begrenzung von sachgrundlosen Befristungen ist im Koalitionsvertrag vereinbart, jetzt muss es an die Umsetzung gehen“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Aus meiner Sicht sollte ein noch mutigerer Schritt gegangen werden, sachgrundlose Befristungen gehören abgeschafft – nicht nur begrenzt“, sagte Werneke. Sachgründe können etwa bestimmte Projekte eines Unternehmens sein, Vertretungen wie bei Elternzeit oder die Erprobung eines Mitarbeiters. Der Anteil von Befristungen bei den Arbeitsverträgen lag laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im Jahr 2018 in der Privatwirtschaft bei 7,1 Prozent, im öffentlichen Dienst bei 8,9 Prozent. Rund 1,46 Millionen oder 38 Prozent der Neueinstellungen waren befristet, der Großteil davon ohne Sachgrund. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will sachgrundlose Befristungen per Gesetz eindämmen…“ dpa-Meldung vom 9.1.2020 beim Handelsblatt online weiterlesen »

Frist oder stirb

Ver.di fordert: Befristungen ohne Sachgrund abschaffen
weiterlesen »

Frist oder stirbEtwa 45 Prozent aller Neueinstellungen sind laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund befristet. Über drei Millionen Menschen haben einen befristeten Job. Die Große Koalition hat angekündigt, die Befristung einzuschränken. Bisher ist nichts geschehen. (…) Befristungen verlängern also die Probezeit. Beschäftigte, die sich dem Trend verweigern, bekommen eher keinen Vertrag. Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt aber auch, dass rund 56 Prozent aller befristet Beschäftigten nach spätestens drei Jahren in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis wechselten. (…) Nun will die Bundesregierung per Gesetz den Befristungsboom zurückdrängen. Dabei geht es vor allem um die sachgrundlose Variante. Holger Schäfer vom Institut der Deutschen Wirtschaft kritisiert das. (…) Während die Koalition seit Monaten an einem Kompromiss bastelt, um den Befristungsboom zu unterbinden, haben Beschäftige längst begonnen, sich zu wehren. Das kann Konsequenzen haben. Die in der Kampagne aktive Lehrerin glaubt, dass ihr Engagement der Grund ist, warum ihr Vertrag nicht verlängert wurde…“ Beitrag von Peter Kessen vom 28.10.2019 beim Deutschlandfunk Kultur weiterlesen »
Frist oder stirb"Etwa 45 Prozent aller Neueinstellungen sind laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund befristet. Über drei Millionen Menschen haben einen befristeten Job. Die Große Koalition hat angekündigt, die Befristung einzuschränken. Bisher ist nichts geschehen. (...) Befristungen verlängern also die Probezeit. Beschäftigte, die sich dem weiterlesen »

Bayreuther Erklärung zu befristeten Beschäftigungsverhältnissen mit wissenschaftlichem und künstlerischem Personal in Universitäten – und Kritik

Dossier

[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019Universitäten leisten mit der akademischen Qualifizierung dringend benötigter Fachkräfte einen wichtigen Beitrag für Gesellschaft, Wirtschaft und den öffentlichen Dienst. Das Modell befristeter Qualifizierungsphasen in den unterschiedlichen Bildungsformaten der Universitäten ist eine unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass dieses gesellschaftliche Ziel weiterhin erreicht werden kann. Die Befristung stellt sicher, dass Qualifizierungschancen auch den jeweils nachfolgenden Studierendengenerationen eröffnet werden können. Der immer wieder geäußerte Wunsch nach mehr unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen an Universitäten, insbesondere im wissenschaftlichen Mittelbau, ist aus Sicht der Kanzlerinnen und Kanzler im Interesse von Beschäftigungssicherheit nachvollziehbar. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass ein wesentlicher gesetzlicher und gesellschaftlicher Auftrag der Universitäten darin besteht, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu qualifizieren und zu fördern. Dies erfolgt in unterschiedlichen Bildungsformaten und bereitet überwiegend auf eine berufliche Karriere außerhalb des Wissenschaftssystems vor. Vor diesem Hintergrund fordern die Kanzlerinnen und Kanzler der deutschen Universitäten bei der Diskussion über befristete Beschäftigungsverhältnisse im wissenschaftlichen Mittelbau: Die Anerkennung der besonderen Rolle und Aufgabe des Beschäftigungssystems im wissenschaftlichen Mittelbau der Universitäten als Qualifizierungssystem. Den Erhalt und die Entwicklung von Befristungsmöglichkeiten für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen entsprechend den angestrebten Qualifizierungszielen. Eine nachhaltige Finanzierung der Universitäten zum Erhalt und zur Förderung verlässlicher und planbarer Qualifizierungschancen der nächsten Generationen…“ Bayreuther Erklärung der Vereinigung der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten Deutschlands vom September 2019 – und vielfältige Kritik sowie Hintergründe. Neu: „Wir fordern eine Erklärung!“ – wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hessen entsetzt über die Bayreuther Erklärung der Universitäts-Kanzlerinnen und -Kanzler weiterlesen »

Dossier

[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019"Universitäten leisten mit der akademischen Qualifizierung dringend benötigter Fachkräfte einen wichtigen Beitrag für Gesellschaft, Wirtschaft und den öffentlichen Dienst. Das Modell befristeter Qualifizierungsphasen in den unterschiedlichen Bildungsformaten der Universitäten ist eine unverzichtbare weiterlesen »

Petition gestartet: Für Entfristung und faire Arbeitsbedingungen an der FU Berlin
[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019In der Begründung heißt es: “Obwohl neue Gelder aus dem bundesweiten Zukunftspakt fließen und der Berliner Senat eine umfassende Entfristung an den Hochschulen einfordert, kommt unsere Universitätsleitung dieser Maßgabe nicht nach. Das bestehende Beschäftigungssystem ist nicht nur ungerecht, sondern bringt auch ein eklatantes Demokratiedefizit zum Vorschein. Perspektivlosigkeit in der Beschäftigung kann nicht der Standard sein: Über 90 Prozent des wissenschaftlichen Personals im Mittelbau der Freien Universität Berlin sind befristet angestellt. Ein Drittel arbeitet – vielfach in Teilzeit – auf Grundlage einer Befristung von höchstens 24 Monaten, oft sogar weit weniger. Im technischen und administrativen Bereich greifen befristete Arbeitsverhältnisse um sich – selbst sachgrundlose Befristungen und Outsourcing sind nach wie vor gängig, insbesondere bei Reinigungskräften und Wachpersonal. Die Abteilungen sind oftmals strukturell unterbesetzt, was auch an der zu niedrigen Bezahlung der Beschäftigten liegt. Auch Studierende leiden unter diesen Verhältnissen: überfüllte Seminare, unzureichende und nicht kontinuierliche Betreuung durch Lehrende, wechselnde Zuständigkeiten und fehlende Ansprechpartner*innen uvm.“ Petition “Für Entfristung und faire Arbeitsbedingungen an der FU Berlin“ vom 08.10.2019 bei OpenPetition. Siehe dazu unser Dossier: [Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust – Entfristungspakt 2019 weiterlesen »
[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019In der Begründung heißt es: “Obwohl neue Gelder aus dem bundesweiten Zukunftspakt fließen und der Berliner Senat eine umfassende Entfristung an den Hochschulen einfordert, kommt unsere Universitätsleitung dieser Maßgabe nicht nach. Das bestehende weiterlesen »

Frist oder stirb„… Über 3 Millionen Menschen in Deutschland hatten 2018 einen befristeten Arbeitsvertrag. Das sind doppelt so viele wie 1996 – und es gibt keine Anzeichen, dass sich dieser Aufwärtstrend wendet. Wenn man nur die Neueinstellungen im ersten Halbjahr 2018 betrachtet, waren knapp 45 Prozent davon befristet. Das heißt: Fast jede zweite Neueinstellung erfolgt befristet. Dieses Wachstum wird größtenteils vom rasanten Anstieg der sachgrundlosen Befristungen angetrieben. Während Befristungen mit Sachgrund seit 2001 anteilig auf mehr oder weniger demselben Niveau der Gesamtbeschäftigung bleiben, hat sich der Anteil derer ohne Grund verdreifacht. (…) Frauen, junge Menschen, Beschäftigte in Teilzeit und solche ohne einen deutschen Pass finden sich überdurchschnittlich oft in befristeten Arbeitsverhältnissen wieder. Deutlich wird auch, dass Befristungen lange nicht mehr nur ein Problem von Geringqualifizierten und jungen Menschen sind, sondern alle Gruppen auf dem Arbeitsmarkt betreffen. (…) Gravierend ist vor allem, dass eine berufliche Qualifikation oder ein Studium nicht einmal in Zeiten von verstärktem Fachkräftemangel vor befristeten Verträgen und Unsicherheit schützen. Der Anteil der Befristungen bei Neueinstellungen ist bei Hochqualifizierten am größten und absolut gesehen sind die meisten befristet Neueingestellten ausgebildete Fachkräfte (knapp zwei Millionen). (…) Der DGB fordert: – die Abschaffung von sachgrundlosen Befristungen – die Einschränkung von Befristungsgründen – eine Maximaldauer von Kettenbefristungen mit einer Maximalanzahl von Vertragsverlängerungen.“ DGB-Stellungnahme vom 3. September 2019 weiterlesen »
Frist oder stirb"... Über 3 Millionen Menschen in Deutschland hatten 2018 einen befristeten Arbeitsvertrag. Das sind doppelt so viele wie 1996 - und es gibt keine Anzeichen, dass sich dieser Aufwärtstrend wendet. Wenn man nur die Neueinstellungen im ersten Halbjahr 2018 betrachtet, waren weiterlesen »

Berliner Kampagne Outsourcing und Befristungen: Ein neuer Zusammenschluss soll Beschäftigte beim Kampf für faire Arbeit unterstützen
Aktionsbündnis "Auslagerung und Befristung verbieten!" „»Wir haben gekämpft, und wir hatten in den letzten Monaten in Berlin einige Erfolge. Das macht uns Mut«, rief Ramazan Bayram. Dem Gewerkschaftsaktivisten, der die Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht (BAGA) mitgegründet hat, gelang es am Mittwochabend im Lokal KFetisch in Neukölln die Stimmung zu heben, wie der große Applaus zeigte.Beschäftigte aus unterschiedlichen Branchen, die sich gegen befristete Beschäftigungsverhältnisse, Ausgliederungen und schlechte Arbeitsbedingungen wehren, haben sich zur Berliner Kampagne Outsourcing und Befristungen verbieten zusammengeschlossen. »Wir können so besser von unseren Niederlagen aber auch von unseren Erfolgen lernen«, meinte Lukas Schmolzi. Er war Betriebsrat beim Botanischen Garten, wo die Beschäftigten über zwei Jahre gegen ihre Ausgliederung Widerstand geleistet hatten. Sie hatten Erfolg, die Ausgliederung wurde rückgängig gemacht. Seitdem sind sie für viele andere Beschäftigte zum Vorbild geworden. (…) Einige der Betroffenen wollen noch nicht namentlich an die Öffentlichkeit gehen, weil sie sich noch organisieren. Dazu gehören Reinigungskräfte an der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) in Hellersdorf. Sie klagen aber über Arbeitshetze und zu wenig Lohn. Sie haben befristete Arbeitsverträge und verdienen im Monat durchschnittlich 700 bis 800 Euro. Am Ende der Veranstaltung ließen sich die an der Kampagne beteiligten Beschäftigten und Aktivist*innen mit einem Transparent fotografieren, auf dem die Parole »Solidarität mit den Reinigungskräften der ASH« stand. Das soll den Kolleg*innen Mut machen. Sie erhoffen sich neben Solidarität auch ganz praktische Ratschläge. Auch darauf ist die Kampagne vorbereitet. So war am Mittwoch auch der auf Arbeitsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Benedikt Hopmann anwesend.“ Bericht vom 9. August 2019 von und bei Peter Nowak, siehe auch einen Bericht bei Twitter sowie die Einladung und Infos beim Aktionsbündnis „Auslagerung und Befristung verbieten!“ weiterlesen »
Aktionsbündnis "Auslagerung und Befristung verbieten!" Wir haben gekämpft, und wir hatten in den letzten Monaten in Berlin einige Erfolge. Das macht uns Mut«, rief Ramazan Bayram. Dem Gewerkschaftsaktivisten, der die Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht (BAGA) mitgegründet hat, gelang es am Mittwochabend im weiterlesen »

Frist oder stirb„In Deutschland haben mehr als drei Millionen Menschen einen befristeten Arbeitsvertrag, 1,7 Millionen davon ohne Sachgrund. Die Koalition wollte die sachgrundlose Befristung eigentlich neu regeln (…) Aber das Gesetz steckt fest, aus der Regierung ist nur zu hören, dass es „für dieses Jahr“ auf der Agenda stehe. Gesamtmetall findet gut, dass nichts vorangeht. Der Beamtenbund findet, dass die geplante Regelung nichts verändert, weil sie unklar lässt, wer eigentlich mit „Arbeitgeber“ gemeint ist: eine Körperschaft? Eine Behörde? Eine Verwaltungseinheit? (…) Und der Linken geht sie nicht weit genug. Ihre Vize-Fraktionschefin Susanne Ferschl fordert, sachgrundlose Befristungen „ganz zu verbieten“. (…) Das ist die eine Sichtweise; die andere ist die von Gesamtmetall. Dessen Präsident Rainer Dulger bestreitet eine Verlagerung nicht, hält sie aber im Grunde für sinnvoll. „Denn das wirtschaftliche Klima verschlechtert sich gerade deutlich.“ Daher bräuchten die Unternehmen „mehr Flexibilität, nicht weniger“. Zudem ist er noch aus einem anderen Grund sauer auf die Koalition: Den Firmen will sie Vorschriften machen, dabei sind nur gut sieben Prozent aller Jobs dort befristet – beim Staat jedoch sind es 9,5 Prozent. Dulger sagt: „Wenn es überhaupt ein Problem bei Befristungen gibt, dann im öffentlichen Dienst.“ Deshalb haben er und der Beamtenbund sich ja auf die gemeinsame Konferenz verständigt: weil die Metall-Unternehmer finden, dass der Staat zunächst bei sich anfangen soll – und für den Beamtenbund zwar Befristungen in der Industrie kein Thema sind, wohl aber die beim Staat.“ Beitrag von Detlef Esslinger vom 24. Juni 2019 bei der Süddeutschen Zeitung online weiterlesen »
Frist oder stirb"In Deutschland haben mehr als drei Millionen Menschen einen befristeten Arbeitsvertrag, 1,7 Millionen davon ohne Sachgrund. Die Koalition wollte die sachgrundlose Befristung eigentlich neu regeln (...) Aber das Gesetz steckt fest, aus der Regierung ist nur zu hören, dass es "für weiterlesen »

Gut 60 Prozent aller Neueinstellungen im öffentlichen Dienst sind befristet
Frist oder stirb„… Dass im öffentlichen Dienst häufiger befristet wird, bestätigt auch die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl, die der SZ vorliegt. Demnach waren 2017 etwa 390 000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst (9,5 Prozent) befristet beschäftigt. In der Privatwirtschaft seien mit 2,1 Millionen Beschäftigten dagegen nur 7,1 Prozent befristet beschäftigt gewesen. Im öffentlichen Dienst lag der Befristungsanteil 2017 so hoch wie zehn Jahre zuvor, in der Privatwirtschaft 1,2 Prozentpunkte höher. Allerdings ist der Anteil bei Neueinstellungen im öffentlichen Dienst hoch: 2017 lag er bei 61 Prozent, nur jeder Vierte wurde danach unbefristet übernommen. In der Privatwirtschaft waren dagegen nur 40 Prozent der Neueinstellungen befristet, und 46 Prozent wurden übernommen. „Die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis gleicht einem Lotteriespiel“, sagte Ferschel; sachgrundlose Befristungen sollten sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Dienst abgeschafft werden.“ Beitrag von Henrike Roßbach vom 30. Januar 2019 bei der Süddeutschen Zeitung online weiterlesen »
Frist oder stirb"... Dass im öffentlichen Dienst häufiger befristet wird, bestätigt auch die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl, die der SZ vorliegt. Demnach waren 2017 etwa 390 000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst (9,5 Prozent) befristet beschäftigt. In der weiterlesen »

nach oben