(90) Corona-Infizierte [migrantische Saisonarbeiter] bei Müller Fleisch in Birkenfeld – mehr als 1.000 Mitarbeiter werden getestet

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm“Die Zahl der Infizierten in einer Birkenfelder Fleischfabrik könnte noch weiter steigen. Das Gesundheitsamt bestätigte bereits 90 Fälle unter 250 Getesteten – doch insgesamt sollen mehr als 1.000 Mitarbeiter von Müller-Fleisch getestet werden. Der Betrieb läuft derweil weiter. Die Birkenfelder Lebensmittelfirma Müller Fleisch ist zum Zentrum der Corona-Pandemie für den Raum Pforzheim geworden. Wie das Gesundheitsamt des Enzkreises mitteilte, waren bereits am Donnerstagabend 90 Mitarbeiter eines entsprechenden Betriebs positiv getestet worden. Mittlerweile ist auch klar, um wen es geht. „Im Moment laufen die Tests“, bestätigt Müller-Fleisch-Betriebsleiter Lothar Kusche am Freitag. Zu den 450 eigenen Mitarbeitern gesellt sich auch „ein Großteil externer Dienstleister“. Wie viele es genau sind, wollte Kusche dieser Redaktion nicht mitteilen. Das Gesundheitsamt nennt auf Nachfrage eine Zahl von mehr als 1.000 Gesamtbeschäftigten. (…) Bei den Infizierten handele es sich, so Birkenfelds Bürgermeister Martin Steiner, vor allem um Saisonarbeiter aus dem osteuropäischen Ausland. Diese leben verstreut in der gesamten Region, in Pforzheim, aber auch in Gemeinden im Enzkreis und Kreis Calw. Laut Gesundheitsamt zeigen die meisten Infizierten keinerlei Symptome.“ Artikel von Sebastian Kapp vom 17.04.2020 in Badische Neueste Nachrichten online und neu dazu: Ortstermin bei Müller-Fleisch in Birkenfeld mit Elwis Capece, NGG Mannheim-Heidelberg weiterlesen »

Dossier: Corona-Infizierte [migrantische Saisonarbeiter] bei Müller Fleisch in Birkenfeld

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Ortstermin bei Müller-Fleisch in Birkenfeld mit Elwis Capece, NGG Mannheim-Heidelberg
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Wurst case Szenario: Die Pandemie hat gravierende Auswirkungen auf Migranten und Geflüchtete. Gleichzeitig wird ihre Systemrelevanz deutlich
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm„Die Corona-Pandemie führt so manche Ungerechtigkeit heraus aus einem Schattendasein mitten ins grelle Licht der Öffentlichkeit. Jüngstes Beispiel sind die miserablen Arbeitsbedingungen in Deutschlands Fleischindustrie. Betroffen vom Corona-Ausbruch in diesem Gewerbe sind nahezu ausschließlich Arbeiter mit migrantischem Hintergrund. Überhaupt hat die Pandemie deutlich gemacht, wie sehr einzelne Wirtschaftsbereiche von der Leistung migrantischer Arbeiterinnen und Arbeiter abhängen. Neben der Fleischindustrie gilt das insbesondere für das Baugewerbe, die Landwirtschaft, das Gesundheits- und das Reinigungsgewerbe. (…) Auch Eindämmungsmaßnahmen führen zu teils großer wirtschaftlicher Not. Grund sind u.a. prekäre oder befristete Arbeitsverhältnisse und die Beschäftigung im informellen Sektor, ohne Zugang zu sozialem Schutz, bezahltem Krankenstand oder Unterstützung bei Verdienstausfall. Staatliche Hilfspakete, um mit Gesundheitsbedrohungen und Arbeitsplatzverlusten fertigzuwerden, stehen vielen Migrantinnen und Migranten nicht zur Verfügung. Für Menschen mit irregulärem Aufenthaltsstatus gilt dies noch in verschärftem Maße. (…) Anders als es populistische Schmähungen meist darstellen, gehen viele Geflüchtete einer Arbeit nach, meist in prekären und nicht selten in informellen Verhältnissen, die von einem Tag auf den anderen beendet werden können. (…) Um den Globalen Migrationspakt mag es ruhig geworden sein, doch für die Vereinten Nationen ist der dort ausgeführte Einsatz für „sichere, geordnete und reguläre Migration“ in Zeiten der Pandemie wichtiger denn je. Das vor zwei Jahren gegründete UN-Migrationsnetzwerk hat unter Einbeziehung der migrantischen Zivilgesellschaft eine Vielzahl von Empfehlungen erarbeitet, die eine Grundlage für progressive Lösungen einer neue Normalität für die weltweite Migration sein können. Dazu zählen Maßnahmen wie der Zugang zu sozialer Sicherheit und staatlichen Leistungen, insbesondere im Gesundheitssektor, unabhängig vom Aufenthaltsstatus und ohne Sorge vor Deportationen, oder sicherere und billigere Möglichkeiten für Geldtransfers…“ Beitrag von Felix Braunsdorf, Stefan Rother vom 24. Juni 2020 bei IPG weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Wurst case Szenario: Die Pandemie hat gravierende Auswirkungen auf Migranten und Geflüchtete. Gleichzeitig wird ihre Systemrelevanz deutlich
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Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm„Ob in Indien, Amerika, den Golfstaaten oder in Europa: »Wir wissen, dass viele Millionen Wanderarbeitnehmer, die in ihren Arbeitsländern in der Falle sitzen, ihre Jobs verloren haben und nun voraussichtlich in Länder zurückkehren werden, die bereits mit schwacher Wirtschaft und steigender Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben.« Laut Manuela Tomei, Direktorin für Arbeitsbedingungen und Gleichberechtigung der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO), sind es gerade diese Arbeiter*innen, die in der Coronakrise geschützt werden müssen. Viele der Migrant*innen, die in den Gastländern blieben, rutschten nach dem Jobverlust im Zuge der Krise ebenso in die Armut ab. Sie hätten kaum soziale Absicherung und kaum Geld für Unterkunft und Essen. Andere Migrant*innen müssten gekürzte Löhne akzeptieren. Sharan Burrow, Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes, fordert für diese Arbeiter*innen die gleichen Rechte und Absicherungen. Gut habe etwa Portugal die Wanderarbeiter*innen in die Coronaabsicherung integriert, hebt die Gewerkschafterin hervor. (…) Die ILO schätzt in ihrer am Mittwoch in Genf vorgestellten Untersuchung die weltweite Zahl der Wanderarbeiter*innen auf 164 Millionen, fast die Hälfte davon Frauen. Zwar würden nicht alle diese Arbeiter*innen nach Hause zurückkehren, aber die von der ILO in mehr als 20 Ländern erhobenen Zahlen deuten darauf hin, dass dies voraussichtlich viele Millionen tun werden müssen. Nach der Lockerung der Reisebeschränkungen in vielen Ländern würden nun viele arbeitslos gewordene Migrant*innen die Heimreise antreten. Dort treffen sie auf viele andere Menschen ohne Jobs und Ressentiments aufgrund von Ansteckungsängsten mit Covid-19. Vor allem die Regierungen in Asien und Afrika erwarten, dass Millionen von Arbeitsmigrant*innen zurückkehren, sei es durch Zwang oder »freiwillig«, weil sie keine Jobmöglichkeit mehr sehen…“ Artikel von Haidy Damm vom 24. Juni 2020 in neues Deutschland online weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Rückkehr ins wirtschaftliche Nichts – Die ILO hat eine Untersuchung zu den katastrophalen Auswirkungen der Coronakrise auf Wanderarbeit vorgelegt
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Y-Kollektiv: Ausbeutung auf Baustellen – So prekär leben Wanderarbeiter in DeutschlandDie Baubranche in Deutschland wächst seit Jahren. Doch Jobs auf dem Bau werden für Deutsche immer unattraktiver. Zu hart die Arbeit und zu schlecht die Bezahlung. Die harte Arbeit machen oft Menschen aus anderen osteuropäischen Ländern wie Polen, Tschechien, Rumänien und Bulgarien. Sie sprechen oftmals nur gebrochen oder gar kein Deutsch, kennen ihre Rechte nicht und sind nur zum Arbeiten hier. Sie bauen unsere Unis, unsere Straßen und verlegen schnelles Glasfaser-Internet. Wanderarbeiter arbeiten häufig in systemrelevanten Jobs – aber auf Baustellen werden sie oft ausgebeutet. Unbezahlte Überstunden, unsichere Baustellen und unhygienische, enge Unterkünfte. Unsere Reporterin Leonie Sontheimer hat recherchiert wie Ausbeutung auf unseren Baustellen aussieht und wie sich das für die Menschen anfühlt, die sich nicht dagegen wehren können und spricht mit betroffenen Wanderarbeitern.“ Reportage von Leonie Sontheimer vom 18.06.2020 als Video des Y-Kollektivs bei youtube weiterlesen »

Y-Kollektiv: Ausbeutung auf Baustellen – So prekär leben Wanderarbeiter in Deutschland

Ausbeutung auf Baustellen – So prekär leben Wanderarbeiter in Deutschland
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Systemrelevanz ja, Arbeitsrechte nein? Das Corona-Krisenmanagement in der Landwirtschaft findet auf dem Rücken der Beschäftigten statt

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm“Wie unter einem Brennglas macht die Coronakrise deutlich, welche Arbeiten für unsere Gesellschaft essentiell sind. Nicht nur muss alles getan werden, um die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten und auszubauen. Auch die stabile Versorgung mit Lebensmitteln wird in den nächsten Monaten entscheidend sein. Das betrifft die Landwirtschaft genauso wie die Verarbeitung, die Logistik und den Einzelhandel. Die Bundesregierung hat dies in ihrer Kabinettssitzung am Montag bestätigt. Sie hat die Land- und Ernährungswirtschaft grundsätzlich als «systemrelevante Infrastruktur» anerkannt. Damit macht sie deutlich, dass diese Wirtschaftsbereiche prioritär aufrechterhalten werden sollen. Die Einschätzung der Bundesregierung ist vor allem deshalb spannend, weil Tätigkeiten in Land- und Ernährungswirtschaft in prä-Corona-Zeiten gesellschaftlich nicht besonders stark honoriert wurden (…) Für Klöckner und den Bauernverband bedeutet die Systemrelevanz der Landwirtschaft also keineswegs, dass die Arbeit der Beschäftigten aufgewertet wird. Im Gegenteil: Im Kern geht es darum, in der gegenwärtigen Situation unter Aushebelung von Rechten und Standards auf billige Arbeit – primär von Migrant*innen zuzugreifen…“ Artikel von Benjamin Luig vom 24.03.2020 bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dazu neu: No 462 („Die Last einer Behandlung wird auf das rumänische Gesundheitssystem abgewälzt…) weiterlesen »

Dossier zum Corona-Krisenmanagement in der Landwirtschaft

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

No 462 („Die Last einer Behandlung wird auf das rumänische Gesundheitssystem abgewälzt…)
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Pfarrer Peter Kossen: Arbeitsmigranten sind Hochrisikogruppe

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormPfarrer Peter Kossen warnt angesichts der Corona-Pandemie vor einer massenweisen Infizierung der großen Gruppe ost- und südosteuropäischer Arbeitsmigranten. In Deutschland gehören zu dieser Bevölkerungsgruppe dreieinhalb bis vier Millionen Menschen. „Aufgrund vielfach unmenschlich harter Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie, in Ausstallkolonnen oder als Paketzusteller und im Hinblick auf äußerst prekäre Wohnverhältnisse muss mit einer Vielzahl schwerer und tödlicher Verläufe der Corona-Erkrankung bei den Arbeitern und Arbeiterinnen in diesen Branchen gerechnet werden“, so Kossen. Er verweist auf die Erfahrungen seines Bruders, des Arztes Dr. Florian Kossen, der als Internist und Allgemeinmediziner tagtäglich Frauen und Männer behandelt, die als Arbeitsmigranten z. B. in Großschlachtereien beschäftigt sind. „Die Totalerschöpfung dieser Menschen ist die Normalität“, sagt Kossen. „Dazu kommen zahlreiche Schnittverletzungen, aber auch wiederholte und hartnäckige Infekte durch mangelhafte hygienische Zustände in den Unterkünften und durch gesundheitswidrige Bedingungen an den Arbeitsplätzen.“ Ihre Schwerstarbeit in der Fleischindustrie, in Ausstallkolonnen, bei Gebäudereinigern und bei Paketdiensten wolle hier ja sonst auch keiner tun, so Kossen. (…) „Niemand fühlt sich zuständig“, sagt Kossen, „die Kommunen nicht und die Landkreise auch nicht, und die Leidtragenden sind wie immer die Schwächsten – die Kinder.“ Kossen fordert von den Unternehmen und den Behörden schnellstmöglich umfassende und wirksame Maßnahmen zum Schutz der Arbeitsmigranten…“ Pressemitteilung von Pfarrer Peter Kossen vom 17.3.2020 bei Jour Fixe der Gewerkschaftslinke Hamburg, siehe Vorschläge dazu und neu (auch wenn wir radikal antiklerikal sind): Offener Brief: „… zunehmend begründete Angst vor einer massenweisen Infizierung der großen Gruppe ost- und südosteuropäischer Arbeitsmigranten…“ weiterlesen »

Dossier: Arbeitsmigranten sind (Corona)Hochrisikogruppe

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Offener Brief: „… zunehmend begründete Angst vor einer massenweisen Infizierung der großen Gruppe ost- und südosteuropäischer Arbeitsmigranten…“
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Beutet die Meyer-Werft rumänische Mitarbeiter aus?

Dossier

IG Metall: Schluss mit Mehrklassengesellschaft im BetriebDer Papenburger Meyer Werft wird vorgeworfen, rumänische Mitarbeiter auszubeuten. Der Arbeitgeber habe bei dubiosen Abrechnungen unter anderem Urlaubs- und Krankengeld einbehalten und Arbeiter in einer schimmeligen Sammelunterkunft untergebracht. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte zuvor über einen rumänischen Mitarbeiter der Werkvertragsfirma berichtet, der sich über Arbeitszeiten von bis zu 15 Stunden täglich beklagt hatte. Das Subunternehmen habe bei dubiosen Abrechnungen unter anderem Urlaubs- und Krankengeld einbehalten und Arbeiter in einer schimmeligen Sammelunterkunft untergebracht. (…) Der Chef der IG Metall Papenburg-Leer, Thomas Gelder, sagte, dass es für die Gewerkschaft in der Vergangenheit nahezu unmöglich gewesen sei, Zugang zu den Werkarbeitern aus Osteuropa zu bekommen. „Wir würden es für sehr konstruktiv halten, wenn man die Task-Force wieder aktiviert“, sagte Gelder. Die Task Force war eine Reaktion der Werft auf den Tod zweier osteuropäischer Werkarbeiter in ihrer Unterkunft im Jahr 2013 (…)Auch der neue Betriebsratsvorsitzende der Meyer Werft, Nico Bloem, forderte, die Task-Force und die Arbeitsgruppe „Werkverträge“ wieder einzusetzen… “ dpa-Meldung vom 3.04.2018 bei Schaumburger Nachrichten online, siehe dazu weitere Infos. Neu: Stammpersonal vs. Leiharbeiter – dieser Konflikt spaltet die Meyer-Werft weiterlesen »

Dossier: Beutet die Meyer-Werft rumänische Mitarbeiter aus?

IG Metall: Schluss mit Mehrklassengesellschaft im Betrieb

Stammpersonal vs. Leiharbeiter – dieser Konflikt spaltet die Meyer-Werft
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[Aktionstage 2.-5. April 2019] Arbeiten: ja – Rechte: nein? Gegen Ausschluss und Kriminalisierung von EU-Bürger*innen – Existenzsichernde Leistungen für alle, die hier leben!„Das Sozialgericht Düsseldorf hat mit Datum vom 14. April 2020 das Jobcenter Wuppertal zur Übernahme von ALG II – Leistungen für einen obdachlosen EU-Bürger verurteilt. Der Beschluss hat bundesweite Bedeutung, denn damit wurden erstmalig in dieser Klarheit vom ALG II- Leistungsanspruch ausgeschlossenen EU-Bürgern angesichts der Krise ein Existenzsicherungsanspruch zuerkannt. In der Folge des SGB II – Anspruchs auch ein Anspruch auf vollständige medizinische Versorgung. Dazu folgende Leitsätze des Gerichts: „Es ist dem Gericht, grade in der derzeitigen Extremsituation aufgrund der Pandemiesituation völlig unverständlich, wie die Antragsgegnerin [das Jobcenter] Leistungen verweigern kann. Ein ausländischer Obdachloser, der wegen geschlossenen Grenzen in Europa derzeit auch nicht in sein Heimatland zurückreisen kann, um, ggf. dort Sozialleistungen zu beantragen, ist nach Auffassung des Gerichts nach den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts auch hier von deutschen Behörden ein menschenwürdiges Existenzminimum zu gewähren, dass sein Überleben in dieser Zeit sichert (…) Es dürften in Deutschland mehrere 10.000 Menschen unter vergleichbaren Umständen leben, ohne Anspruch auf stattliche Fürsorgeleistungen, ohne Anspruch auf medizinische Versorgung, für diese Menschen ist der Düsseldorfer Beschluss ein Meilenstein. Es wäre zu wünschen, dass diese Rechtsansicht die Weisung der Bundesagentur für Arbeit umgesetzt wird, ohne das diese Menschen  einzeln und individuell ihre Ansprüche durchklagen müssen. Hier ist Arbeitsminister Herr Heil jetzt gefragt…“ Meldung von Harald Thomé beim Thomé Newsletter 13/2020 Pkt.2 vom 15. April 2020 mit Link zum kompletten Beschluss weiterlesen »

[Aktionstage 2.-5. April 2019] Arbeiten: ja – Rechte: nein? Gegen Ausschluss und Kriminalisierung von EU-Bürger*innen – Existenzsichernde Leistungen für alle, die hier leben!

[Fall mit grundsätzlicher Bedeutung] Sozialgericht Düsseldorf verurteilt Jobcenter Wuppertal zur Übernahme von ALG II – Leistungen für einen obdachlosen EU-Bürger
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„Not welcome“ – wer aus Westeuropa nach Rumänien zurück will. Oder: Muss
„… In den letzten Wochen strömten laut Corona-Task-Force der Regierung Hunderttausende Auslandsrumänen ins Land zurück, ohne bei der Einreise getestet zu werden: aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien, wo die größte Diaspora lebt. Willkommen geheißen wurden sie diesmal nicht. Staatspräsident Klaus Johannis forderte die „lieben Mitbürger aus der Diaspora“ in einer offiziellen Ansprache auf, doch bitte lieber dort zu bleiben, wo sie sind. Das Fernsehen zeigte Rückkehrer, die vor laufenden Kameras Bußgelder bekamen, weil die sich nicht an die verpflichtende zweiwöchige Quarantäne gehalten hätten. In den Nachbarländern ist die Situation ähnlich: In Ungarn wurde ein Fall bekannt, wo die Polizei eine wütende Menschenmenge auflösen musste. Diese versammelte sich spontan vor dem Wohnhaus eines aus Deutschland zurückgekehrten und wegen eines Infektionsverdachts unter Quarantäne stehenden Kellners. (…) Viele Betroffenen setzten sich ins Auto, um so schnell wie möglichnach Osten in ihre Heimatländer zu kommen. Viele hatten Angst, dass die Grenzen bald geschlossen würden und sie in Deutschland bleiben müssen, ohne Geld und ohne Wohnung. An die Aufforderung, unbedingt drinnen und zuhause zu bleiben, hielten sich viele offenbar eher nicht. Aber kann man sich überhaupt für Aufforderungen wie „#staythefuckhome“ begeistern, wenn man aufgrund der aktuellen Situation plötzlich weder einen Job noch eine Bleibe hat? Oder aber wenn man im Schlachthof wegen der gestiegenen Fleischnachfrage gerade unzählige Überstunden kloppt und das „home“ ohnehin eine überbelegte Massenunterkunft mit Mehrbettzimmern und schlechten Sanitärbedingungen ist? (…) Die Route des Virus verbindet aber ganz unterschiedliche Welten: Die teuersten Skiorte Europas gelten heute als die Infektionsherde am Anfang der Krise, wohlhabende Urlauber brachten die Krankheit aus Ischgl nach Norwegen, Frankreich oder Deutschland. Tagelöhner und Gelegenheitsjobber schleppten es in einer zweiten Welle in ihre osteuropäischen Heimatländer. Dort trifft es auf eine marode Gesundheitsinfrastruktur, der es massiv an Personal fehlt, weil dieses nach Westeuropa ausgewandert ist...“ – aus dem Beitrag „Sie sind zuhause nicht willkommen“von Szabolcs Sepsi (DGB-Projekt Faire Mobilität ) am 03. April 2020 beim Freitag online über eine der Auswirkungen der besonderen Ausbeutung in Westeuropa, insbesondere der BRD weiterlesen »

„Not welcome“ – wer aus Westeuropa nach Rumänien zurück will. Oder: Muss
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Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormWer krank wird, verliert oft Job und Obdach. Medizinische Versorgung gibt es kaum. Drei Tagelöhner berichten. (…) Die drei Bulgaren, die auf dem sogenannten Arbeiterstrich ihr Geld verdienen, haben durch die Corona-Pandemie gerade noch mehr Probleme als sonst: Sie haben kaum Rücklagen, kommen wegen des Lockdowns aber teils schwerer an Arbeit. Sie leben in prekären Verhältnissen, was einen schweren Verlauf der Lungenkrankheit Covid-19 zu begünstigen droht. Gleichzeitig ist ärztliche Notbetreuung für sie gerade noch rarer. Es gibt Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende Menschen in Deutschland, die gerade solche Sorgen bedrücken. Scheinselbstständige, oft aus Rumänien und Bulgarien, die hierher kamen, um nach jahrzehntelanger Wirtschaftsflaute in ihren Heimatländern eine vernünftige Arbeit zu finden – und die allzu oft im deutschen Schattenarbeitsmarkt steckenblieben. Treppenhäuser putzen, Container ausladen, Fleisch zerlegen, alte Menschen pflegen: Ohne Menschen wie Angelov, Velev und Panov wären Lebensmittel und Dienstleistungen in Deutschland wohl viel teurer. Die Tagelöhner schuften bis zu zwölf Stunden pro Tag, bis zu sechs Tage die Woche, für fünf bis zehn Euro die Stunde, meistens schwarz, meist ohne gültige Verträge. Der Zoll, der gegen Schwarzarbeit vorgehen soll, ist chronisch unterbesetzt und behelligt sie selten. Die meisten bleiben dennoch in Deutschland. Unterm Strich verdienen sie oft deutlich mehr, als in einem ordnungsgemäßen Job in der Heimat. Der Preis dafür ist ein Leben fast ohne Sicherheiten. Eine ewige Suche nach der nächsten Gelegenheit. In der Coronakrise gilt das mehr denn je. Es gilt jetzt weiterzuarbeiten. Weiterzuleben. Irgendwie…“ Reportage von Stefan Schultz vom 29.03.2020 beim Spiegel online weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Weiterarbeiten, weiterleben, irgendwie. Arbeitsmigranten aus Osteuropa sind in der Coronakrise schutzlos
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[Der Austauschbare am Bsp. Getränkehandel] In der Ukraine findet er keine Arbeit – eine Vermittlungsagentur schickt ihn nach Deutschland – dort wird er verletzt und bedroht
Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt“… Eine ukrainische Arbeitsagentur habe ihn dorthin vermittelt – er habe illegal für einen großen norddeutschen Getränkehändler gearbeitet, unter miserablen Bedingungen, wie er sagt. Während seiner Arbeit sei er nicht nur bedroht, sondern auch schwer verletzt worden, sodass er bis heute Teile seiner Füße nicht spüre. (…) BuzzFeed News gegenüber gibt er an, dass er für einen Mann namens Wladimir und seine Söhne an verschiedenen Orten rund um Hamburg gearbeitet habe, immer in der Getränkelogistik. Statt den versprochenen 7 bis 10 Euro die Stunde habe er nur 5,50 Euro verdient. Er und seine Kollegen hätten manchmal 14 Stunden am Stück gearbeitet, doch Überstunden seien nicht extra bezahlt worden. (…)Etwas aber scheint belegbar: Nämlich, dass Ali Saledinov im Sommer 2018 für den Getränkegroßhändler Quandt in Geesthacht gearbeitet hat. BuzzFeed News liegen Fotos vor, die Saledinov vor dem Eingang der Firma zeigen, außerdem ein Arztbrief auf dem der Name der Firma angegeben ist. Seine Angaben werden auch von einem anderer Mann aus der Ukraine bestätigt, der gemeinsam mit Saledinov dort gearbeitet haben will, im Juli und August 2018. Dieser Mann sagt: „In unserem Haus waren 16 Personen in acht Zimmern. Alle aus der Ukraine.“ Saledinov erinnert sich an rund 30 Ukrainer, die in dem Haus gewohnt haben sollen. BuzzFeed News hat die Firma Quandt detailliert mit den entsprechenden Vorwürfen konfrontiert und um eine Stellungnahme gebeten. Hierauf hat sich Quandt bisher nicht zurück gemeldet. Nach eigenen Angaben beliefert Quandt mehr als 500 Handelspartner in der Region Hamburg, darunter Edeka und Rewe. Ali Saledinov sagt, dass er bei Quandt Lieferungen ein- und ausgeladen habe. Immer wieder habe es mit Wladimir und seinen Söhnen Streit über die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung gegeben. Seine Chefs hätten ihm vorgeworfen, die anderen Arbeiter aufzuwiegeln…“  Umfangreiche Reportage von Pascale Müller und Eugen Shakhoskoy und Anna Schmidt vom 13.03.2020 bei BuzzFeed.News als Teil einer 3teiligen Recherche weiterlesen »

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt

[Der Austauschbare am Bsp. Getränkehandel] In der Ukraine findet er keine Arbeit – eine Vermittlungsagentur schickt ihn nach Deutschland – dort wird er verletzt und bedroht
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[Die Unsichtbaren am Bsp. der Lagerhalle von Fiege] In deutschen Unternehmen arbeiten Menschen aus der Ukraine unter ausbeuterische Bedingungen – Kriminelle locken sie unter falschen Versprechen
Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt“…Immer mehr Menschen wollen immer mehr Dinge immer schneller geliefert bekommen. Dafür braucht es immer mehr billige Arbeitskräfte. Anna ist am billigsten. Sie arbeitet umsonst. Die Männer, die Anna nach Deutschland gebracht haben sollen, verdienen an der Miete und der Vermittlung. Anna hat am Ende nichts. Außer Schulden und Angst. Das Lagerhaus von Fiege in Hamburg werde von Russen und Tschetschenen kontrolliert, sagt Nadiya, eine weitere Frau, die ebenfalls angibt, dort gearbeitet zu haben. Nadiya sagt, sie habe im Sommer 2019 zwei Tage illegal und unter ausbeuterischen Verhältnissen bei Fiege gearbeitet und dabei kein Geld verdient. Auch Nadiyas Name ist geändert. Das Unternehmen gibt an, auch die Vorwürfe von Nadiya erst prüfen zu müssen. Es ist unklar, für wen Nadiya und Anna genau gearbeitet haben – ob für Fiege selbst oder ein mögliches Subunternehmen. Selbst die beiden Frauen wissen es nicht. (…) Wer ist für die angebliche Ausbeutung verantwortlich? BuzzFeed News hat mögliche Verbindungen zwischen den Geschichten von Anna und Nadiya sowie sechs weiteren Ukrainern gefunden, die alle in einem Punkt zusammenlaufen: Einem mutmaßlichen Netzwerk von russischen und tschetschenischen Kriminellen. Hamburg scheint ein Zentrum ihrer Aktivitäten zu sein. (…) Hier arbeiten sie für deutsche Unternehmen. Nach Informationen von BuzzFeed News dürften tausende Ukrainer von diesem Betrug betroffen sein. Die Menschen scheinen in Deutschland vielfach unter Bedingungen zu leben, die man als moderne Sklaverei bezeichnen kann. Oft ist ihnen zunächst nicht bewusst, dass ihr Aufenthalt illegal ist. Später werden sie dadurch erpressbar. Oft arbeiten sie wie Anna, mutmaßlich, ohne am Ende Geld dafür zu bekommen. (…) Gegen die mutmaßlichen Täter wird laut Zoll bereits seit Ende 2018 ermittelt. Den Beschuldigten werde zur Last gelegt, mindestens 3.000 Arbeitnehmer eingesetzt und beschäftigt zu haben, ohne Sozialversicherungsbeiträge abzuführen…“ Umfangreiche Reportage von Pascale Müller und Eugen Shakhoskoy und Anna Schmidt vom 11.03.2020 bei BuzzFeed.News als Teil einer 3teiligen Recherche weiterlesen »

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt

[Die Unsichtbaren am Bsp. der Lagerhalle von Fiege] In deutschen Unternehmen arbeiten Menschen aus der Ukraine unter ausbeuterische Bedingungen – Kriminelle locken sie unter falschen Versprechens
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[Besselmann, Subunternehmer von Tönnies] Arbeit in der Fleischproduktion: „Du bist kein Mensch für sie“
20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert“… Sergej (Name von der Redaktion geändert) hat mehrere Monate bei den „Anhalter Fleischwaren“ in Zerbst gearbeitet. Das Unternehmen gehört zur „Zur-Mühlen-Gruppe“ – und damit zu Tönnies, dem größten Fleischproduzenten in Deutschland. Angestellt war er aber bei Besselmann, einem Subunternehmer. Er hat es so erlebt: „Du arbeitest dort wie ein Sklave auf der Plantage. Wie ein echter Sklave.  Du bist kein Mensch für sie. Für sie ist das wichtigste, dass du arbeitest und ihnen Geld bringst“. Sergej stammt aus der Republik Moldau. Die Wurstkisten seien sehr schwer gewesen, die Arbeitsräume sehr kalt und das Tempo der Maschine viel zu hoch. „Dann schreien sie einen an, man solle doch gehen, wenn es einem nicht gefällt. Wenn du nicht so schnell arbeiten kannst, dann war es das, du bist gefeuert“, erinnert sich Sergej. Die harte Arbeit sei trotzdem immer noch besser gewesen, als in der Republik Moldau für 200 Euro im Monat zu arbeiten. Als er sich darüber beschwerte, dass er in einem anderen Werk in Nordrhein-Westfalen eingesetzt werden sollte, sei ihm gesagt worden, er solle nicht mehr kommen. Ein offizielles Kündigungsschreiben bekam er nicht. (…) Sergej berichtet MDR-exakt auch noch davon, dass er nach seinem Rauswurf bedroht worden sei. Zwei russisch sprechende Männer hätten ihn unter Gewaltanwendung aufgefordert, Zerbst bzw. Deutschland zu verlassen. Wer die Männer waren und ob sie geschickt wurden, weiß er nicht. Auf die Anfragen von MDR-exakt zu den verschiedenen Vorwürfen reagiert die Firma Besselmann nicht. Tönnies teilt mit, die Vorwürfe zu prüfen…“ Beitrag vom 11.03.2020 bei MDR Aktuell weiterlesen »

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert

[Besselmann, Subunternehmer von Tönnies] Arbeit in der Fleischproduktion: „Du bist kein Mensch für sie“
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Fleischindustrie – zu Lasten von Menschen und Tieren und Erzeugerpreisen. Dr. Florian Kossen und Prälat Peter Kossen: „Menschen werden verschlissen und entsorgt“

Dossier

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiertDr. Florian Kossen, hausärztlich tätiger Internist in Goldenstedt, und Prälat Peter Kossen, Pfarrer in Lengerich, erheben schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen in der Fleischindustrie: „Menschen werden benutzt, verbraucht, verschlissen und dann entsorgt!“ Arbeitsmigranten aus Rumänien, Bulgarien und Polen behandelt Dr. Kossen täglich in seiner allgemeinmedizinischen Praxis. Sie arbeiten in Großschlachthöfen in Wildeshausen, Ahlhorn und Lohne. Was er sieht und hört, macht den Mediziner fassungslos und zornig. Die Totalerschöpfung der Patientinnen und Patienten ist fast schon alltäglich: „Viele arbeiten sechs Tage in der Woche und zwölf Stunden am Tag. Sie haben keine Möglichkeit der Regeneration, weil sie durch ihre Arbeits- und Lebensbedingungen ständig physisch und psychisch unter Druck stehen. Daraus resultieren eine ganze Reihe von Krankheitssymptomen (…) Oft erzählen ihm Patienten von Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund von Krankheit sofort aussortiert und ersetzt werden. Entsprechend hoch sei der Druck, trotz Krankheit und Schmerzen durchzuhalten. Prälat Peter Kossen ergänzt: „Der Nachschub von Arbeitskräften geht den Subunternehmern offensichtlich nicht aus. Dafür sorgt ein florierender Menschenhandel.“ Was den Arbeitern zugesagt worden ist und was sie bekommen, liegt oft weit auseinander. Kürzlich hat ein bulgarischer Werkvertrags-Arbeiter eines Großschlachthofs in Wildeshausen dem Arzt Kossen seine Lohnabrechnung gezeigt: 1200,- € für 255 geleistete Arbeitsstunden. „Zur Ausbeutung kommt die Demütigung: Du bist, deine Arbeitskraft ist, nicht mehr wert!“ Peter Kossen: „Die Fleischindustrie behandelt Arbeitsmigranten wie Maschinen, die man bei externen Dienstleistern anmietet, benutzt und nach Verschleiß austauscht.“…“ Bericht von Florian Kossen und Peter Kossen aus dem Newsletter „AGRAR-HINWEISE“ vom 19.08.2018 von Eckehard Niemann – wir danken für die Freigabe des Textes! Siehe im Beitrag den vollständigen Text sowie weitere Berichterstattung zu ihrem Protestbrief gegen Ausbeutung in der Fleischindustrie und eine Rede von Peter Kossen zum Thema sowie neu: Kossen ruft Arbeitsmigranten zu Streiks auf / Engagement gegen Ausbeutung von Arbeitsmigranten: Peter Kossen gründet Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ weiterlesen »

Dossier über Fleischindustrie – zu Lasten von Menschen, Tieren und Erzeugerpreisen

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert

Kossen ruft Arbeitsmigranten zu Streiks auf / Engagement gegen Ausbeutung von Arbeitsmigranten: Peter Kossen gründet Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“
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Paketfahrer, Reinigungskräfte oder PflegerInnen: „Moderne Sklaverei“ in der Arbeitswelt
Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld“Betroffen von moderner Sklaverei sind unter anderem Paketfahrer, Reinigungskräfte oder Osteuropäerinnen, die in Deutschland zu Hause pflegebedürftige Menschen versorgen. Ein Heer von Billigarbeitern sorgt dafür, dass das Land läuft. Betroffen sind Paketfahrer, Reinigungskräfte oder Osteuropäerinnen, die in Deutschland zu Hause pflegebedürftige Menschen versorgen. Stoff für Zoff. (…) Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“, der Arbeitsmigranten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen berät. Am Freitag eröffnete der Verein eine Beratungsstelle in Lengerich. Initiator des Vereins ist der katholische Geistliche Peter Kossen, der sich seit vielen Jahren in Niedersachsen und NRW für die Rechte von schlecht bezahlten Arbeitsmigranten einsetzt. Diese Menschen müssen sich oft als Werkvertragsarbeiter verdingen. Das heißt, sie sind nicht bei dem Schlachthof oder der Wurstfabrik selber angestellt, sondern arbeiten über einen Subunternehmer bei der Firma. (…) Arbeitgeber unterliefen zum Beispiel den Mindestlohn, indem sie bei den Arbeitszeitaufzeichnungen herumtricksten. Oder den Arbeitskräften werde ein Pensum aufgebürdet, das sie unmöglich in der regulären Arbeitszeit schaffen könnten. Etwa bei Paketfahrern…“ Artikel von Elmar Stephan vom 07.03.2020 bei Westdeutsche Zeitung online (im Abo). Siehe auch unser Dossier: Fleischindustrie – zu Lasten von Menschen und Tieren und Erzeugerpreisen. Dr. Florian Kossen und Prälat Peter Kossen: „Menschen werden verschlissen und entsorgt“ weiterlesen »

Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld

Paketfahrer, Reinigungskräfte oder PflegerInnen: „Moderne Sklaverei“ in der Arbeitswelt
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