Bundesweite Kampagne "Mietenwahnsinn stoppen"„… Zahlreiche Mitarbeiter verschiedener Behörden sind am Donnerstagmorgen zum „Einsatz gegen ausbeuterische Strukturen“ angerückt, wie die Sozialbehörde mitteilte. Polizei, Zoll und Bezirksamtsmitarbeiter kontrollierten Papiere und befragten Bewohner eines Hauses in der Humboldtstraße in Barmbek-Süd. Der Behördenverdacht: In dem Altbau werden Wuchermieten kassiert und Wanderarbeiter ausgebeutet. Zudem sollen in den acht Wohnungen mehr Menschen schlafen als erlaubt. Hristov (Name geändert, die Red.) lebt erst seit Kurzem im Haus. Eine Zeitarbeitsfirma, erzählt der Bulgare, habe ihn nach Hamburg an eine Baufirma vermittelt. Das Doppelstockbett in einem der Räume einer Drei-Zimmer-Wohnung teilt er sich mit einem anderen Wanderarbeiter, Küche und Bad nutzen die Bewohner der Wohnung gemeinsam. Wie viele das sind und wer hinter den anderen Türen schläft, wisse er nicht, sagt Hristov. Dafür kennt er den Mietpreis: 300 Euro monatlich zahle sein Arbeitgeber für die Unterkunft. Die sei „für den Übergang okay“. Er hoffe aber schon, mithilfe seines Chefs bald eine bessere Bleibe zu finden. (…) Die Hamburger Morgenpost berichtet, im Erdgeschoss des Hauses hätten zwei Männer gewohnt, „so was wie Hausmeister und Geldeintreiber in einem.“ Hristov weiß davon nichts. Die Polizeipressestelle erklärte auf Hinz&Kunzt-Nachfrage lediglich, dass bei dem Einsatz zwei Männer aufgrund des Verdachts auf illegalen Aufenthalt vorläufig festgenommen wurden. Einen der Männer hat die Polizei der Ausländerbehörde übergeben, der andere ist unter der Auflage, sich bei der zuständigen Ausländerbehörde zu melden, freigelassen worden. Einen Abendblatt-Bericht, wonach es einen Nachweis dafür gibt, dass ein Zimmer von gut 22 Quadratmetern ohne eigene Toilette für 1150 Euro vermietet wurde, konnte Sozialbehördensprecher Martin Helfrich auf Hinz&Kunzt-Nachfrage bestätigen. (…) Insgesamt hat die Sozialbehörde nunmehr sechs sogenannte Aktionstage durchgeführt. Nur in einem Fall ist bekannt, dass die Stadt gegen eine Abzock-Vermieterin vorgeht.“ Beitrag von Lukas Gilbert und Ulrich Jonas vom 25. Oktober 2019 bei Hinz&Kunzt online, siehe dazu einen weiteren Bericht weiterlesen »
Bundesweite Kampagne "Mietenwahnsinn stoppen""... Zahlreiche Mitarbeiter verschiedener Behörden sind am Donnerstagmorgen zum „Einsatz gegen ausbeuterische Strukturen“ angerückt, wie die Sozialbehörde mitteilte. Polizei, Zoll und Bezirksamtsmitarbeiter kontrollierten Papiere und befragten Bewohner eines Hauses in der Humboldtstraße in Barmbek-Süd. Der Behördenverdacht: In dem Altbau werden weiterlesen »

Aras Ören: »Berliner Trilogie«Der seit 1969 in Deutschland lebende türkische Autor Aras Ören vollendet sein 80. Lebensjahr in Berlin. Der Schriftsteller ist Chronist und Begleiter mehrerer Generationen von Einwanderern, von denen die erste noch schönfärberisch „Gast“arbeiter genannt wurde. Von der in Deutschland literarisch bekanntesten Figur , Ali Levent (oder auch Ali Sigirlioglu) wissen wir viel über die wahnsinnigen Arbeitsbedingungen, die entmenschliche Ausbeuterei, die illegalen Methoden mit denen ausländische Menschen in der BRD zu tun hatten, unter ihnen litten. Doch Ali war Deutscher, die Hauptperson in Günter Wallraffs Enthüllungsklassiker „Ganz unten“. Aras Ören ging in seinen Texten weiter: Arbeit, Lohnarbeit ist kein ganzes Leben. In seinen Arbeiten schaut er (in fast operaistischer Weise) auf die zur Arbeitswelt gehörenden sozialpolitischen Aspekte, auf Bereiche wie Wohnen, Nachbarschaft, er schreibt vom Weggehen und von Ankunft, von kulturellen Unterschieden, vom Leben auch außerhalb der Arbeit. Bekanntestes Werk ist der Gedichtband „Was will Niyazi in der Naunynstraße?“ (Rotbuch Verlag, Berlin 1973). Darin zeichnet Ören das Leben und Zusammenleben in Kreuzberg Anfang der 70er Jahre in all seinen Facetten von Arbeit, Ämtern, Alltag nach. (…) Zum 80. Geburtstag erscheint am 1. November eine schöne Ausgabe im Verbrecher Verlag: die »Berliner Trilogie«. Die drei Gedichtbände »Was will Niyazi in der Naunynstraße« (1973), »Der kurze Traum aus Kagithane« (1974) und »Die Fremde ist auch ein Haus« (1980) bilden zusammen die »Berliner Trilogie«. Die Poeme waren unter den ersten literarisch anspruchsvollen und erfolgreichen Texten, die in Deutschland die Situation türkischer Arbeitsmigrant*innen überhaupt thematisierten…“ Siehe die Würdigung von Michael Banos samt Informationen zur »Berliner Trilogie« sowie eine Leseprobe aus dieser – wir danken Autor und Verlag! weiterlesen »
Aras Ören: »Berliner Trilogie«"Der seit 1969 in Deutschland lebende türkische Autor Aras Ören vollendet sein 80. Lebensjahr in Berlin. Der Schriftsteller ist Chronist und Begleiter mehrerer Generationen von Einwanderern, von denen die erste noch schönfärberisch „Gast“arbeiter genannt wurde. Von der in Deutschland weiterlesen »

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen ArbeitsmarktEinem großen saarländischen Biohof wird vorgeworfen, rumänischen Wanderarbeitern Lohn vorenthalten zu haben. Zwei ehemalige Beschäftigte gehen deshalb juristisch gegen den Hof vor. (…) Elena und Iulian Manolache waren von April bis Juli als Hilfskräfte auf dem Losheimer Markushof beschäftigt, einem großen Bio-Betrieb. Die wöchentliche Arbeitszeit von 35 Stunden sei oft nicht eingehalten worden. Obwohl diese Wochenarbeitszeit auch auf einem Lohnzettel steht, der dem SR vorliegt. Ende Juli ist das Paar nach eigenen Angaben rausgeflogen. Den letzten Monatslohn habe es gar nicht mehr bekommen. Die zuvor ausgezahlten Löhne: nach Auffassung des Paares falsch. Egal wie viele Stunden sie gearbeitet hätten: bekommen hätten sie immer nur 1000 Euro. Und davon seien noch 100 Euro Miete abgegangen. Mitarbeiter der Beratungsstelle für Wanderarbeiter der Arbeitskammer hatten das Paar im Sommer in der Unterkunft besucht. Sie berichten von einer extrem kärglichen, sanierungsbedürftigen Behausung. (…) Am Montag ist Termin beim Arbeitsgericht.“ Beitrag von Caroline Uhl und Christoph Grabenheinrich vom 09.11.2018 auf SR online und nun die Einigung: Wanderarbeiter und Biohof einigen sich auf Vergleich weiterlesen »
Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen ArbeitsmarktEinem großen saarländischen Biohof wird vorgeworfen, rumänischen Wanderarbeitern Lohn vorenthalten zu haben. Zwei ehemalige Beschäftigte gehen deshalb juristisch gegen den Hof vor. (...) Elena und Iulian Manolache waren von April bis Juli als Hilfskräfte auf dem Losheimer Markushof weiterlesen »

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Philippinische LKW-Fahrer wurden über Monate in Europa ausgebeutet

Dossier

Europäische Bürgerinitiative "Fair Transport Europe"In Dänemark und Niederlande wurden in den letzten Tagen auf Intervention von Gewerkschaften insgesamt 40 LKW-Fahrer in Sicherheit gebracht, bei denen der dringende Verdacht auf Menschenhandel und Arbeitsausbeutung besteht. In Ense, in der Nähe von Dortmund, sitzen weitere 16 Fahrer von den Philippinen auf dem Betriebsgelände der Firma NTG Logistics, in deren Fall ähnliche Verbrechen vermutet werden. Gewerkschaftskollegen aus den Niederlanden und von Faire Mobilität sind seit Samstag anwesend und begleiten und unterstützen die Fahrer. Ein Teil dieser Fahrer will sich gegen die Arbeitsausbeutung zur Wehr setzten. Andere haben Angst ihren Job zu verlieren, der für sie und ihre Angehörigen eine Lebensgrundlage bildet. Nach Auskunft der Männer, arbeiten und leben sie zum Teil seit 18 Monaten in ihren Lkws. Ense scheint dabei der Mittelpunkt ihrer Tätigkeit gewesen zu sein. Auf dem Betriebsgeländer der Firma NTG Logistics verbringen sie, in ihren LKWs hausend, die Wochenenden. In dieser Zeit scheint der Betrieb abgeschlossen zu sein. Es stehen keine Duschen zur Verfügung, lediglich ein Dixi-Klo ist vorhanden. (…) Das dänische Unternehmen Kurt Beier Transport A/S wirbt gegen eine Gebühr Menschen auf den Philippinen an und verspricht ihnen einen Job als Lkw Fahrer in Polen. Es gibt Hinweise, dass die Firma in Polen zu dem dänischen Unternehmen gehört, wobei der es sich vermutlich um eine Briefkastenfirma handelt. Die Fahrer haben angegeben, dass sie 2000 bis 5000 Euro bezahlen mussten, damit ihnen über diese Firma die nötigen Papiere besorgt werden, damit sie EU-weit als LKW-Fahrer eingesetzt werden können. Sie verfügen in Polen über keine Unterkunft, sondern nur über einen polnischen Arbeitsvertrag und werden sofort in ihrem Lkw losgeschickt, um in verschiedenen Ländern Europas zu fahren. Die Männer gaben an, hauptsächlich Touren zwischen Deutschland und Österreich und Deutschland und Italien zu fahren. Der Arbeitsmittelpunkt sei Ense. …“ Bericht vom 07.11.2018 von und bei Faire Mobilität und dazu: Philippinische LKW-Fahrer erhalten Lohnnachzahlung vom deutschen Auftraggeber weiterlesen »

Dossier

Europäische Bürgerinitiative "Fair Transport Europe"In Dänemark und Niederlande wurden in den letzten Tagen auf Intervention von Gewerkschaften insgesamt 40 LKW-Fahrer in Sicherheit gebracht, bei denen der dringende Verdacht auf Menschenhandel und Arbeitsausbeutung besteht. In Ense, in der Nähe von Dortmund, sitzen weitere weiterlesen »

Bis zu 18 Monate im Lkw: So werden Fahrer in Europa ausgebeutet
stop inhuman working conditions in road transport„Einige Habseligkeiten in der Plastiktüte, Kochen und Essen am Straßenrand, Schlafen in der Fahrerkabine – und das Tag für Tag, bis zu anderthalb Jahre lang. So mussten Dutzende philippinische Lkw-Fahrer auf europäischen Straßen leben. Aufgedeckt hatten den Fall die niederländische gewerkschaftsnahe Stiftung FNV-VNB und das DGB-Projekt „Faire Mobilität“. Inzwischen sind die Fahrer ver.di-Mitglieder geworden und es ist gelungen, eine Nachzahlung für die Fahrer durchzusetzen. (…) Neben den katastrophalen Arbeitsbedingungen wurden die philippinischen Fahrer offenbar auch um Lohn geprellt. „Faire Mobilität“ geht davon aus, dass den Fahrern für jede Stunde, in der sie in Deutschland gearbeitet haben, der deutsche Mindestlohn gezahlt werden müsste. Eine erste Lohnberechnung durch die niederländlichen Gewerkschafter der FNV-FNB habe ergeben, dass einem der Fahrer 2.300 Euro für den betreffenden Monat zustehen. Seit seiner Ankunft in Europa habe er aber bisher lediglich 500 Euro Lohn erhalten. (…) „Im Mittelpunkt wird stehen, ob die Staatsanwaltschaft dem Anfangsverdacht auf Menschenhandel (232 StGB), Zwangsarbeit (232b StGB) und Ausbeutung der Arbeitskraft (233 StGB) nachgeht“, so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von „Faire Mobilität“. „Eine Ermittlung der Staatsanwaltschaft in diese Richtung wäre eine wesentliche Voraussetzung. um den Männern in Deutschland einen Schutzstatus zu gewähren.“ DGB-Mitteilung vom 24. September 2019 weiterlesen »
stop inhuman working conditions in road transport"Einige Habseligkeiten in der Plastiktüte, Kochen und Essen am Straßenrand, Schlafen in der Fahrerkabine – und das Tag für Tag, bis zu anderthalb Jahre lang. So mussten Dutzende philippinische Lkw-Fahrer auf europäischen Straßen leben. Aufgedeckt hatten den Fall weiterlesen »

Flüchtlinge einstellen! Ist profitträchtig…

Dossier

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen ArbeitsmarktFlüchtlinge verdienen im Durchschnitt deutlich weniger als der Großteil der Arbeitnehmer. Menschen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern, die Vollzeit arbeiteten, hatten im Jahr 2016 ein mittleres Monatseinkommen von 1916 Euro brutto. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg hervor. Insgesamt verdienten Vollzeitbeschäftigte in Deutschland im Jahr 2016 im Durchschnitt 3133 Euro brutto pro Monat. Das mit Abstand höchste Einkommen unter den Flüchtlingen hatten den Daten zufolge Beschäftigte aus Iran (2541 Euro), das geringste jene aus Eritrea (1704 Euro). Die Schwelle zum Niedriglohnbereich lag im Jahr 2016 bei 2088 Euro. Fast 60 Prozent der vollzeitbeschäftigten Flüchtlinge aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern (58,9 Prozent) arbeiteten unter diesem Niedriglohn. Unter allen Vollzeitbeschäftigten beträgt der Anteil rund 20 Prozent. Mehr als ein Viertel der Beschäftigten aus jener Ländergruppe waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit Minijobber“ – aus dem Beitrag „Flüchtlinge meist Geringverdiener“ am 20. März 2018 in neues deutschland, worin auch noch die Assimilierungsbeauftragte der Bundesregierung mit ihrer genialen Erkenntnis zitiert wird, Flüchtlinge seien ja keine Fachkräfte… Siehe dazu neu: Arbeitskräfte willkommen. Neue Migration zwischen Grenzregime und Erwerbsarbeit weiterlesen »

Dossier

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen ArbeitsmarktFlüchtlinge verdienen im Durchschnitt deutlich weniger als der Großteil der Arbeitnehmer. Menschen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern, die Vollzeit arbeiteten, hatten im Jahr 2016 ein mittleres Monatseinkommen von 1916 Euro brutto. Das geht aus Daten der weiterlesen »

[Video] Wunsch und Wirklichkeit auf Autobahnen
stop inhuman working conditions in road transport„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Hotelbetten für längere Ruhezeiten? Die EU wollte Vieles für LKW-Fahrer besser gestalten. Doch unsere Reportage zeigt: Wunsch und Wirklichkeit liegen weit auseinander. Von Zwei-Klassen-Löhnen auf der Autobahn und dem Glück, einen Parkplatz für eine Viertelstunde Pause zu bekommen.“ Bericht von Verena Schälter und Christina Schmitt vom 11. September 2019 beim BR Fernsehen (Videolänge: 19 Min., verfügbar bis zum 10. September 2024) weiterlesen »
stop inhuman working conditions in road transport"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Hotelbetten für längere Ruhezeiten? Die EU wollte Vieles für LKW-Fahrer besser gestalten. Doch unsere Reportage zeigt: Wunsch und Wirklichkeit liegen weit auseinander. Von Zwei-Klassen-Löhnen auf der Autobahn und dem Glück, einen Parkplatz für weiterlesen »

Protest gegen das Tönnies-Sommerfest mit Kinderbelustigung auf dem Schlachthof Kellinghusen am 7.9.2019, Foto: Dieter WegnerTönnies hatte für Samstag, 7.9. in Kellinghusen (Holstein) zu einem Sommerfest geladen, wie er das in vielen seiner Produktionsstätten macht. Ein Fest mit viel Kinderbelustigung und Wurstständen und Betriebsführungen. Sommerfest im Schlachthof (für diesen Tag keine Schlachtungen!) – schon aus ästhetischen Gründen kommt einem der Widerwille hoch. Das ist wie Kindergeburtstag in einem ehemaligen KZ. Die Tierrechtsgruppe animal save hatte vor dem Schlachthof eine Kundgebung angemeldet. Wer das Fest besuchen wollte, muß durch ein Spalier von ca. 100 DemontrantInnen von animal save und peta aus Kiel, Lübeck, Flensburg und natürlich auch Kellinghusen. Direkt am Eingang war ein Zelt aufgebaut mit Info-Material und einem Lautsprecher. Immer wenn eine Gruppe zur Werksbesichtigung ging, wurden das Todesquieken von Schweinen abgespielt. (…) An die BesucherInnen wurden von der Initiative Saustarkes Kellinghusen und vom Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg Flugblätter verteilt…“ Bericht vom 9.9.2019 beim Jour Fixe der Gewerkschaftslinke Hamburg samt einem Bericht der Kollegin Gabriele vom „Stützkreis“ in Kellinghusen weiterlesen »
Protest gegen das Tönnies-Sommerfest mit Kinderbelustigung auf dem Schlachthof Kellinghusen am 7.9.2019, Foto: Dieter Wegner"Tönnies hatte für Samstag, 7.9. in Kellinghusen (Holstein) zu einem Sommerfest geladen, wie er das in vielen seiner Produktionsstätten macht. Ein Fest mit viel Kinderbelustigung und Wurstständen und Betriebsführungen. weiterlesen »

Freitag13 2019: Tönnies gewinnt Online-Voting mit AbstandMitarbeiter haben Rechtsverstöße bei einem Schlachthof des Fleischproduzenten Tönnies in Weißenfels beklagt. Bei einem Bürgerdialog am Donnerstag zwischen Mitarbeitern, Landrat Götz Ulrich, Oberbürgermeister Roby Risch und Gewerkschaftlern sagten zwei Tönnies-Mitarbeiter aus Polen, dass gegen die Regelung des Mindestlohns verstoßen werde und Überstunden nicht bezahlt würden. (…) Der Fleischproduzent forderte den DGB und andere Organisationen auf, keine unkonkreten Vorwürfe in die Welt zu setzen. „Deswegen haben wir auch gegen die Vorwürfe des Vereins aktion ./. arbeitsunrecht, der im Zusammenhang mit der Veranstaltung in Weißenfels steht, Unterlassungsansprüche durchgesetzt, die aktuell vollstreckt werden“, hieß es von Tönnies. Zudem beklagt das Unternehmen, dass es nicht zu dem Dialog eingeladen worden sei. Es sei jederzeit zu einem Gespräch bereit. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte zu der Veranstaltung am Donnerstag geladen. Nur wenige Mitarbeiter von Tönnies sind der Einladung am Donnerstag gefolgt, berichtet ein Reporter von MDR SACHSEN-ANHALT. Die geringe Beteiligung erklärt Jörg Most von der Gewerkschaft NGG so: „Viele Menschen haben Angst, darüber zu reden, weil sie hier besser verdienen als in den Ländern, wo sie herkommen – sei es Polen, Tschechien, Ungarn oder Rumänien.“ Most ergänzt: „Wer sagt schon gerne über seinen Arbeitgeber etwas Negatives in der Öffentlichkeit – na klar hat man da Angst, den Job zu verlieren.“…“ MDR-Beitrag vom 6. September 2019 – siehe Schwarzer Freitag13. September 2019: Das System Tönnies stoppen! weiterlesen »
Freitag13 2019: Tönnies gewinnt Online-Voting mit Abstand"Mitarbeiter haben Rechtsverstöße bei einem Schlachthof des Fleischproduzenten Tönnies in Weißenfels beklagt. Bei einem Bürgerdialog am Donnerstag zwischen Mitarbeitern, Landrat Götz Ulrich, Oberbürgermeister Roby Risch und Gewerkschaftlern sagten zwei Tönnies-Mitarbeiter aus Polen, dass gegen die Regelung des weiterlesen »

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt„… „Azubis händeringend gesucht!“ Mit diesem Appell wendet sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) an die Öffentlichkeit. (…) Generell können sich alle Jugendlichen völlig unabhängig von der Herkunft an das Programm „Passgenaue Besetzung“ der IHK Berlin wenden. (…) Viele Betriebe hoffen, dass junge Geflüchtete die Lücke an Lehrlingen füllen. Da gibt es schon viele Erfolge zu vermelden, aber auch Ernüchterndes. So ist das Prinzip der dualen Ausbildung, also Schule und Praxis, in den meisten Herkunftsländern nicht bekannt. Da gibt es junge Männer, die in Iran oder in Somalia erfolgreich Autowerkstätten betrieben haben, aber hier eine Mechatroniker-Ausbildung vorweisen müssten. (…) Jenen Neueingestiegenen in Deutschland, die kurzfristig denken, erscheinen die Mühen einer Lehre zudem nicht besonders attraktiv, weil das Ausbildungsgehalt in der Regel teils unter oder mit Aufstockung beim Amt nur auf gleicher Höhe wie die Summe aller staatlichen Jobcenter-Leistungen lag oder liegt. (…) Nach Erfahrungen des berufsvorbereitenden Integrationsprojektes Arrivo gebe es vor allem bei jungen erwachsenen Geflüchteten die Lage, dass sie mit einem Helferjob mit Mindestlohn finanziell weit besser dastehen, als wenn sie nochmal eine Ausbildung begännen. (…) Ein Drittel aller Geflüchteten lebt nicht von den Jobcenter-Leistungen, sondern von Arbeit, aber überwiegend in Helfer-Tätigkeiten. (…) Um in gut bezahlten Mangelberufen arbeiten zu können, müssten die meisten Erwachsenen nochmal eine Ausbildung machen. Viele Geflüchtete besitzen keine hier erforderten Zertifikate, manche werden nicht anerkannt. Für einen Job nochmal bei Null anzufangen, für viele frustrierend. (…) Andererseits gibt es wieder junge männliche Geflüchtete, die dringend eine Ausbildung machen wollen, „egal, was“, um so ihren Aufenthalt in Deutschland durch die 3+2-Regel zu ermöglichen, bestätigt auch bei Arrivo. Darunter sind viele junge Afrikaner und Afghanen, denn eine sichere Bleibeperspektive haben derzeit nur Syrer und Eritreer…“ Beitrag von Annette Kögel vom 2. September 2019 beim Tagesspiegel online weiterlesen »
Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt"... „Azubis händeringend gesucht!“ Mit diesem Appell wendet sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) an die Öffentlichkeit. (...) Generell können sich alle Jugendlichen völlig unabhängig von der Herkunft an das Programm „Passgenaue Besetzung“ der IHK Berlin wenden. (...) weiterlesen »

Clemens Tönnies ist nicht nur ein Rassist sondern das System Tönnies ist Menschenschinderei!

Dossier

Freitag13 2019: Tönnies gewinnt Online-Voting mit AbstandDie rassistische Äußerung von Clemens Tönnies hat große Aufmerksamkeit ausgelöst: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Dafür bekam er Beifall auf dem Handwerkertag in Paderborn. (…) Clemens Tönnies ist nun nicht nur seit 2001 Aufsichtsratsvorsitzender von Schalke 04 sondern auch Inhaber von Europas größtem Fleischkonzern. Die beleidigende und rassistische Äußerung gegen AfrikanerInnen von Tönnies – die immerhin keinem schadet sondern nur etwas über sein Niveau aussagt – steht bei uns aber nicht im Mittelpunkt sondern der materielle Schaden, den er als Besitzer seines Fleischkonzerns bei Menschen anrichtet. Er beschäftigt zigtausende WerksvertragsarbeiterInnen mittels Subunternehmern, die unter entwürdigenden Zuständen leben und arbeiten. (…) Wir vom Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg beteiligen uns deshalb beim „Stützkreis“ in Kellinghusen, einer Initiative, die sich für bessere Arbeits- und Wohnbedingungen der WerksvertragsarbeiterInnen bei Tönnies einsetzt und gegen das Werksvertragssystem, das solche Zustände erst möglich macht. Das ist eine Horrorwelt, die wir kennenlernen, wenn wir uns mit den Arbeits- und Lebensbedingungen der WerksvertragsarbeiterInnen befassen. In Kellinghusen sind rumänische Werksvertragsarbeiter von Vorarbeitern zusammengeschlagen worden, ein rumänischer Kollege, George Berca, hatte einen Unfall, bei dem er sich die Hand verstümmelte. Tönnies dazu: Selbstverstümmelung! Diese Zuständen sind zwangsläufige Folgen des Werkvertragssystems und des System Tönnies. Präses Peter Kossen hat für die überausgebeuteten WerksvertragsarbeiterInnen deshalb den Namen Wegwerfmenschen gefunden. Zu Recht. (…) Wir alle, zusammen mit GewerkschafterInnen, Tierschutz- und Tierrechtsgruppen, kämpfen gegen das System Tönnies und für die Abschaffung von Werkverträgen.“ Erklärung vom 5.8.2019 von und bei Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg zu den Äußerungen von Clemens Tönnies, dem Aufsichtsratsvorsitzenden von Schalke 04. Neu: Deutsche Sportkameraden finden: Rassismus ist nicht rassistisch (oder umgekehrt) weiterlesen »

Dossier

Freitag13 2019: Tönnies gewinnt Online-Voting mit Abstand"Die rassistische Äußerung von Clemens Tönnies hat große Aufmerksamkeit ausgelöst: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Dafür bekam er Beifall auf dem Handwerkertag weiterlesen »

Erklärung von Elmshorn der bundesweiten „Initiativenkonferenz zur Situation von Werkvertragsbeschäftigten in der Fleischindustrie“
20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiertBerichte über die unzulängliche und nicht hinnehmbare Situation von Beschäftigten in Werkverträgen der Fleischindustrie reißen seit Jahren nicht ab. Arbeits- und Lebensbedingungen sind oft stark verbesserungswürdig. Zunehmend mehr Menschen lässt das nicht gleichgültig. Sie engagieren sich in lokalen Initiativen, in Gewerkschaften, bei Kirche oder anderen NGOs, sie werden aktiv als Einzelperson. Erstmalig fand nun eine bundesweite „Initiativenkonferenz zur Situation von Beschäftigten in Werkverträgen in der Fleischindustrie“ in Elmshorn bei Hamburg statt. Sie diente der Vernetzung, dem Erfahrungsaustausch und der gemeinsamen Beratung, wie eine nachhaltige Verbesserung für die Beschäftigten bei Subunternehmen der Fleischindustrie erreicht werden kann. (…) Standards und Regelungen des Arbeitsrechts, des bundesweit geltenden Arbeitsschutzes, des Arbeitszeitgesetzes und weiterer Regelungen benötigen – so der Eindruck der Konferenzteilnehmenden – in dieser Branche einer strengen und durchgängigen Kontrolle und dafür Veränderungen in der Zusammenarbeit von Institutionen des Bundes und der Länder. Auffällig in den Berichten war das sich wiederholende Erleben, dass Verbesserungen und Gesetzes-/Regelungstreue nur von kurzfristiger Dauer waren. Teilnehmende fanden dafür den Begriff der „Kurzzeitgesetzestreue“ von Arbeitgebern, denn an einzelnen Schlachthofstandorten lösen sich – so die Erfahrungen – kurze Phasen von Gesetzestreue ab mit deutlich längeren Phasen von Verstößen dagegen…“ Erklärung zum Abschluss der bundesweiten „Initiativenkonferenz zur Situation von Werkvertragsbeschäftigten in der Fleischindustrie“ am 15. Juni 2019 in Elmshorn – samt konkret diskutierten Forderungen an Bund und Länder – dokumentiert am 17.6.2019 beim DGB Schleswig-Holstein Nordwest. Siehe dazu auch: Gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie weiterlesen »
20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert"Berichte über die unzulängliche und nicht hinnehmbare Situation von Beschäftigten in Werkverträgen der Fleischindustrie reißen seit Jahren nicht ab. Arbeits- und Lebensbedingungen sind oft stark verbesserungswürdig. Zunehmend mehr Menschen lässt das nicht gleichgültig. Sie engagieren sich in lokalen Initiativen, weiterlesen »

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt„… Mobile Beschäftigte sind Migranten, die sich zeitweilig als Arbeitsimigranten in Deutschland aufhalten. Entscheidend ist dabei, dass sie nicht notwendigerweise auch ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland verlegen. Und selbst wenn sie einen dauerhaften Aufenthalt beabsichtigen, so ist aufgrund ihrer prekären Lebens- und Arbeitssituation eine erneute Migration oder eine Rückkehr ins Herkunftsland nicht unwahrscheinlich. (…) Durch all das sind mobile Beschäftigte eher bereit oder gezwungen, üble Lebens- und Arbeitsbedingungen zu akzeptieren. Dies gilt insbesondere, wenn die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Herkunftsland im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich sind. Hinzu kommt eine weitverbreitete Unkenntnis der eigenen Rechte auf dem Arbeitsmarkt und der eigenen sozialrechtlichen Ansprüche. Geringe Kenntnisse der deutschen Sprache wirken als zusätzliche Barriere, wenn es darum geht, sich über diese Rechte zu informieren und sie durchzusetzen. (…) Die Wohnverhältnisse mobiler Beschäftigter sind überwiegend einfach bis katastrophal. In Regionen und Branchen, in denen eine größere Zahl mobiler Beschäftigter konzentriert an wenigen Arbeitsorten tätig ist, sind Sammelunterkünfte weit verbreitet: ehemalige Kasernen und Hotels, ausgebaute Scheunen oder Container. (…) Auf dem kapitalistischen Arbeitsmarkt – auch in Deutschland – sind nicht alle Menschen gleich, nicht alle haben die gleichen Chancen auf gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Vielmehr ist die rassistische Strukturierung Teil der zahlreichen Mechanismen, um Arbeitsmärkte im Sinne des Kapitals zu gestalten. Die Beschaffung von Arbeitern mit unterschiedlichen Qualifikationen und Ansprüchen spielt dabei ebenso eine Rolle wie das Zuweisen bestimmter sozialer Positionen und beruflicher Posten. Migration und rassistische Ausgrenzung sind hierbei eng miteinander verknüpft…“ Vorabdruck eines Beitrags von Patrick Schreiner bei der jungen Welt vom 5. August 2019 – Der Beitrag entstammt der von Gilles Reckinger und Nadja Neuner-Schatz Veröffentlichung beim Papyrossa-Verlag, Köln 2019 ‚Hungerlöhne, Slums und Illegalisierung. Ausbeutung in der globalen Lebensmittelproduktion‘ (158 Seiten zum Preis von 13,90 Euro) weiterlesen »
Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt"... Mobile Beschäftigte sind Migranten, die sich zeitweilig als Arbeitsimigranten in Deutschland aufhalten. Entscheidend ist dabei, dass sie nicht notwendigerweise auch ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland verlegen. Und selbst wenn sie einen dauerhaften Aufenthalt beabsichtigen, so ist aufgrund ihrer weiterlesen »

[KilometerfresserTV] Trucker und ihre Gesundheit
stop inhuman working conditions in road transportDer Job macht auf Dauer auch so manch harten Kerl mürbe. Der Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler Dr. Wolfgang Hien hat sich mit den Arbeitsbedingungen im Transportgewerbe auseinandergesetzt. Er glaubt, daß eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen nur durch das konsequente Einfordern besserer Standards durch die Betroffenen erreicht werden kann.“ Wolfgang Hien im Video von DerKilometerfresser vom 30.04.2019 bei youtube – siehe dazu auch: [17 August 2019 in Langenhagen] Veranstaltung mit Dr. Wolfgang Hien der Kraftfahrerkreise Hannover – Hameln weiterlesen »
stop inhuman working conditions in road transport"Der Job macht auf Dauer auch so manch harten Kerl mürbe. Der Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler Dr. Wolfgang Hien hat sich mit den Arbeitsbedingungen im Transportgewerbe auseinandergesetzt. Er glaubt, daß eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen nur durch das konsequente Einfordern weiterlesen »

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt„Früh morgens im Münchner Bahnhofsviertel: In großen Gruppen stehen Männer am Gehsteig. Jederzeit bereit, in einen der vorbeifahrenden Lieferwagen einzusteigen. Sie stehen am so genannten „Arbeiterstrich“. Hier gibt es Billig-Jobs. Bevor die Stadt richtig erwacht, sammeln Münchner Arbeitgeber die Tagelöhner ein und bringen sie zu Baustellen oder in Putzkolonnen. Wer nicht mitgenommen wird, hat Pech gehabt. Die Arbeiter hoffen auf einen anständigen Verdienst – und auf Aufstieg. Beides ist ungewiss. Dafür nehmen sie viel in Kauf, manche leben hier in Obdachlosigkeit. Eine Parallelwelt, von der Außenstehende nur selten etwas mitbekommen. Wer sind die Menschen, woher kommen sie und was treibt sie in die ungewisse und manchmal würdelose Welt des deutschen „Arbeiterstrichs“? Die BR-Reporter Nadja Armbrust, Malcolm Ohanwe und Sümeyye Ugur sind den Spuren der Wanderarbeiter nach Bulgarien gefolgt.“ Reportage bei ARD-alpha vom 28. Juli 2019 (Videolänge: 30 Min., in der BR-Mediathek abrufbar bis zum 27. Juli 2020) weiterlesen »
Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen Arbeitsmarkt"Früh morgens im Münchner Bahnhofsviertel: In großen Gruppen stehen Männer am Gehsteig. Jederzeit bereit, in einen der vorbeifahrenden Lieferwagen einzusteigen. Sie stehen am so genannten "Arbeiterstrich". Hier gibt es Billig-Jobs. Bevor die Stadt richtig erwacht, sammeln Münchner Arbeitgeber weiterlesen »

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