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Neue Welle sozialer Proteste quer durch Tunesien gegen Polizeigewalt und schlechte Lebensbedingungen
Konfrontation in Meknessy, Mitteltuesien am 15.6.2020: Solidarisch mit den Bergarbeitern gegen die Polizei„… In mehreren tunesischen Städten ist es in der Nacht zu Sonntag zu schweren Unruhen gekommen. In Kairouan, Sousse, Hamam Lif und Hay Etadhamen, einem Armenviertel der Hauptstadt Tunis, griffen Jugendliche zu Hunderten Polizisten an und zündeten Reifen und Mülltonnen an. „Es waren so viele Menschen auf der Straße wie 2011, vor dem Fall des Ben-Ali-Regimes“, berichtet eine Augenzeugin aus der Hafenstadt Sousse der taz. Die 34-Jährige beobachtete, wie eine Gruppe junger Männer in dem Stadtteil Houmt El Qued den Eingang einer Filiale der Supermarkt-Kette Aziza mit schwerem Werkzeug gewaltsam öffnete. (…) Cafébesitzer Fadi Najoui warnt, dass die spontanen Proteste, die sich bisher nur gegen das Vorgehen der Polizei richten, schnell in soziale Unruhen münden können. „Neben den coronabedingten Schließungen der Märkte sorgt vor allem die Diskriminierung gegen uns aus den armen Gegenden wie Hay Etadhamen für Frustration“, sagt der 28-Jährige. „Auch zehn Jahre nach dem Sturz von Ben Ali kann man im Zentrum von Tunis verhaftet werden, nur weil man aus Etadhamen kommt.“ Als am Samstag eine Menge von über 1.000 Menschen der Polizeiwache in Hay Etadhamen gefährlich nahe kam, rückten Radpanzer der Nationalgarde an. Mit Tränengas versuchten die zahlenmäßig weit unterlegenen Sicherheitskräfte die Menschen in kleine Gruppen zu trennen. Politische Forderungen waren von den Demonstranten nicht zu hören. Doch die Wut auf die politische Führung ist auf der Straße allgegenwärtig…“ – aus dem Bericht „Der Frust entlädt sich“ von Mirco Keilberth am 17. Januar 2021 in der taz online über die neuerlichen und bereits tagelangen Proteste in ganz Tunesien. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge weiterlesen »

Konfrontation in Meknessy, Mitteltuesien am 15.6.2020: Solidarisch mit den Bergarbeitern gegen die Polizei

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Nach dem Libyen-Deal nun auch EU-Nordafrika-Kooperation

Dossier

Sea-Watch: EU-finanzierte Gewalt gegen Flüchtende durch Libysche Küstenwache beenden!Die Polizei nordafrikanischer Länder soll Bootsflüchtlinge von der Mittelmeer-Überfahrt nach Europa abhalten. Darauf haben sich Innenminister der EU und ihre afrikanischen Amtskollegen verständigt. Amnesty kritisiert die Vereinbarung scharf. Europa setzt auch auf afrikanische Polizeistrukturen, um die Überfahrt von Bootsflüchtlingen über das Mittelmeer zu stoppen. Wie das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilte, vereinbarten die Innenminister von EU-Staaten und nordafrikanischen Ländern am Montag in einer Videokonferenz eine stärkere Schleuserbekämpfung. In einer Erklärung der EU-Teilnehmer hieß es, man wolle eine engere Zusammenarbeit zwischen der Behörde für Polizeikooperationen der Afrikanischen Union (Afripol) und den EU-Agenturen Frontex und Europol sowie des Europäischen Netzwerks von Verbindungsbeamten für Einwanderung fördern. Vorgesehen seien zudem Ausbildungsprojekte sowie finanzielle Hilfen für technische Ausstattung…“ Meldung vom 14.07.2020 beim Migazin: „EU-Flüchtlingspolitik: Afrikanische Polizei soll Bootsflüchtlinge stoppen“, siehe NEU: UN berichten über Gewalt gegen Flüchtlinge innerhalb Afrikas weiterlesen »

Dossier zur EU-Nordafrika-Kooperation gegen Migration

Sea-Watch: EU-finanzierte Gewalt gegen Flüchtende durch Libysche Küstenwache beenden!

UN berichten über Gewalt gegen Flüchtlinge innerhalb Afrikas
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Werden die neuen Versprechungen der Regierung die Proteste in Tunesien beruhigen?
Konfrontation in Meknessy, Mitteltuesien am 15.6.2020: Solidarisch mit den Bergarbeitern gegen die Polizei„… Vor diesem Hintergrund müssen die aktuellen Kämpfe des tunesischen Volkes in Tataouine und zum Teil auch in anderen Regionen Tunesiens gesehen werden.  2017 begann der Kampf in der vernachlässigten Region, als der kanadische Ölmonopolist Winstar, einer der wenigen großen Arbeitskäufer, 24 Arbeiter entließ. Als Winstar sich weigerte sie wieder einzustellen, antworteten alle Arbeiter und Angestellten von Ölunternehmen in der Region mit einem Generalstreik. Parallel dazu blockierten über 60 junge Arbeitslose am Stadtrand der gleichnamigen Provinzhauptstadt Tataouine die Zufahrtswege zu den Ölfeldern. Diese kämpferischen Aktionen waren der Funke, der eine Volksbewegung entfachte, die innerhalb von wenigen Tagen über 80 Protestzelte imganzen Gouvernement errichtete. Die Einstellung von örtlichen Arbeitern in den Öl- und Gasgesellschaften, eine Beteiligung der Bevölkerung in Höhe von 20% an den Einnahmen der Öl- und Gasförderung, sowie ein Entwicklungsfonds in Höhe von 100 Millionen Dinar (entspricht ca. 36. Millionen Euro) wurde gefordert. Die Demonstranten denunzierten außerdem die fehlende Transparenz bei der Verhandlung von Erschließungsverträgen zwischen ausländischen Unternehmen und der Regierung, und forderten eine entsprechende Neuverhandlung dieser. Die Zentralregierung versuchte beharrlich die Proteste zu ignorieren. Am 23. April 2017 blockierten über 1500 Menschen die Zufahrtsstraße im Wüstenort El Kamour. El Kamour grenzt an dem militärische Sperrgebiet, wo einige von Tataouines Ölfelder liegen. Der alte Staat war nicht mehr in der Lage den wachsenden Volksprotest zu ignorieren und die Regierung entsandte zuerst Ministerpräsident und Arbeitsminister, mit einem Angebot, 450 Jobs in der Öl- und Gasbranche zu schaffen. Als die Demonstrierenden diese Krümel ablehnten, mobilisierte der ehemalige Präsident Beji Caid Essebsi um die Ölfelder vor dem Volk zu schützen die Nationalgarde. Die Antwort der kämpfenden Massen Tataouines: Die Stürmung der Ölförderungsanlagen und, trotz reaktionärer Streitkräfte, das eigenhändige Abschalten der Pumpen...“ – aus dem Artikel „Geschichte der Volksproteste in Tataouine, Tunesien“ am 02. Juli 2020 bei Dem Volke Dienen – worin ein Abriss der Entwicklung der letzten drei Jahre unternommen wird, als die damaligen Kämpfe zu nicht gehaltenen Zusagen der Regierung führten. Siehe dazu auch einen Beitrag über die neuerlichen Regierungsversprechen in Tunesien und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zur neuen Protestwelle in Tunesien weiterlesen »

Konfrontation in Meknessy, Mitteltuesien am 15.6.2020: Solidarisch mit den Bergarbeitern gegen die Polizei

Werden die neuen Versprechungen der Regierung die Proteste in Tunesien beruhigen?
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Drei Jahre nach den Versprechungen haben die Menschen im Süden Tunesiens die Geduld verloren – die Regierung reagiert mit Festnahmen der Protestbewegung und dem Aufmarsch der Armee
Konfrontation in Meknessy, Mitteltuesien am 15.6.2020: Solidarisch mit den Bergarbeitern gegen die PolizeiIn der Stadt Tataouine, im Süden des Landes, forderten am Montag Demonstranten die Freilassung eines Sprechers der Protestbewegung, der am Vorabend verhaftet worden war. Die Protestbewegung fordert von der  Regierung, die beschlossenen Maßnahmen zur Senkung der Arbeitslosigkeit von 2017 endlich umzusetzen. Die Wut der Menschen rührt daher, dass sich an der  kritischen wirtschaftlichen Lage und an der hohen Arbeitslosigkeit nichts ändert. Tunesien war der Ausgangspunkt der länderübergreifenden Massenrebellion des „Arabischen Frühlings“ 2011“ – so die Meldung „Demonstranten fordern Einhaltung von Versprechen“ am 23. Juni 2020 bei den Rote Fahne News zu den aktuellen Protesten. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge aus Tatouine – sowohl zum Aufmarsch der Armee, als auch zur Auseinandersetzung zwischen der Koordination der aktuell Protestierenden und dem Gewerkschaftsbund UGTT – und einen Beitrag über die Ausbreitung der Proteste nach Gafsa, sowie den Hinweis auf unseren ersten Beitrag zur aktuellen Protestwelle aus Meknessy weiterlesen »

Konfrontation in Meknessy, Mitteltuesien am 15.6.2020: Solidarisch mit den Bergarbeitern gegen die Polizei

Drei Jahre nach den Versprechungen haben die Menschen im Süden Tunesiens die Geduld verloren – die Regierung reagiert mit Festnahmen der Protestbewegung und dem Aufmarsch der Armee
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Im Bergbau Tunesiens wird um die Übernahme von Zeitarbeitern gekämpft: Die breite Solidaritätsbewegung trotzt der Repression
Konfrontation in Meknessy, Mitteltuesien am 15.6.2020: Solidarisch mit den Bergarbeitern gegen die PolizeiSeit dem vergangenen Wochenende ist es in der tunesischen Bergbauregion Sidi Bouzid zu andauernden Auseinandersetzungen mit den Repressionskräften gekommen. Hintergrund war ein Sit-In der Belegschaften der Phosphatmine, das von der Polizei überfallen worden war. Woraufhin sich ein großer Teil der Bevölkerung mit den Bergarbeitern solidarisch erklärt und gezeigt hat. Die Belegschaft der Phosphatminen-Gesellschaft von Gafsa (die auch hier in Mittel-Tunesien Bergbau betreibt) hatte die Mine seit Anfang Mai 2020 besetzt gehalten und dabei unter anderem einen Zug blockiert – um dagegen Widerstand zu leisten, dass das Unternehmen die Verträge von 164 Zeitarbeitern, die Ende April ausgelaufen waren, nicht verlängern wollte, mit der Forderung, sie dauerhaft anzustellen. In der Meldung „Tunisie: Affrontements lors de manifestations en soutien aux mineurs du phosphate“ am 15. Juni 2020 bei Secours Rouge wird nach dem Polizeieinsatz gegen die Minen-Besetzung von den beginnenden Solidaritätsaktionen berichtet, mit denen ein Rückzug der Polizei, keine juristische Verfolgung der Besetzer und die Wiederaufnahme des Betriebs mit den entlassenen Zeitarbeitern gefordert wird. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge und eine Hintergrundmeldung weiterlesen »

Konfrontation in Meknessy, Mitteltuesien am 15.6.2020: Solidarisch mit den Bergarbeitern gegen die Polizei

Im Bergbau Tunesiens wird um die Übernahme von Zeitarbeitern gekämpft: Die breite Solidaritätsbewegung trotzt der Repression
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Auch in Tunesien kommen Widerstand und selbstorganisierte Solidarität von jenen, die es besonders trifft: Informell Beschäftigte, Flüchtlinge, Arme…
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen Erwerbslosigkeit„… Um das zu verhindern, hat der Staat schnell strenge Maßnahmen getroffen, teilweise früher als viele europäischen Staaten. Bereits Anfang März, wenige Tage nachdem die erste Covid-19-Erkrankung bestätigt wurde, mussten Reisende aus Risikogebieten 14 Tage in Isolation, größere Versammlungen sowie Kultur- und Sportveranstaltungen wurden untersagt. Seit 18. März ist eine nächtliche Ausgangssperre in Kraft, seit 22. März gibt es auch tagsüber strikte Ausgangsbeschränkungen. Die Grenzen sind geschlossen. Regierungschef Elyes Fakhfakh, der erst seit Ende Februar im Amt ist, sprach in einer Rede im Fernsehen von einer „Ausnahmesituation, wie wir sie selbst bei der Revolution noch nicht erlebt haben“. Er bat die Bürger um Verständnis für die Einschränkungen und um Geduld. Die relativ langsame Ausbreitung des Virus scheint ihm bis jetzt Recht zu geben. In einer repräsentativen Umfrage vom vergangenen Wochenende bewerteten mehr als zwei Drittel der Befragten die Maßnahmen des Gesundheitsministeriums positiv, über 80 Prozent fühlten sich durch die Sensibilisierungskampagnen gut über Corona informiert. Doch die strikten Maßnahmen haben auch ihre Schattenseiten. Zwar hat die Regierung ein Hilfspaket von 2,5 Milliarden Dinar (rund 800 Millionen Euro) für Unternehmen aufgelegt. Dies entspricht rund fünf Prozent des Jahreshaushalts Tunesiens. Doch etwa die Hälfte der Wirtschaftsleistung wird im informellen Sektor erbracht, der in der offiziellen Statistik nicht erfasst wird und keine geregelten Arbeitsverhältnisse aufweist. So stehen viele Tagelöhner, die sonst von der Hand in den Mund leben, seit Beginn der Einschränkungen vor dem Nichts. Das tunesische Sozialministerium kündigte immerhin die Unterstützung von Bedürftigen in Höhe von 50 bis 200 Dinar (15 bis 64 Euro) an. Außerdem soll niemandem, der seine Rechnung nicht zahlen kann, in dieser Zeit Wasser, Strom oder Telefon abgestellt werden. Als diese angekündigten Unterstützungen zu Beginn der Woche nicht pünktlich ausgezahlt wurden, kam es nach Medienberichten in Vororten von Tunis zu Auseinandersetzungen von Demonstranten mit der Polizei...“ – aus dem Beitrag „Eindämmung des Coronavirus: Tunesiens Balanceakt“ am 03. April 2020 bei den Weltsichten – worin auch noch zu den besonderen Auswirkungen in der wichtigen Tourismus-Branche informiert wird. Zu den Auswirkungen der Ausgangssperre, Solidarität und Widerstand in Tunesien drei weitere aktuelle Beiträge weiterlesen »

Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen Erwerbslosigkeit

Auch in Tunesien kommen Widerstand und selbstorganisierte Solidarität von jenen, die es besonders trifft: Informell Beschäftigte, Flüchtlinge, Arme…
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Internationale Solidarität mit ehemaligen Latelec-Gewerkschafterinen, Opfer von schwarzen Listen, im Hungerstreik für eine Einstellung im Öffentlichen Dienst Tunesiens
Tunesien: Hungerstreik bei Latelec wird fortgesetztDer – erfolgreiche – Kampf der Latelec-Belegschaft in Tunesien gegen die von der Unternehmensleitung gegen Gewerkschafterinnen vorgenommenen Entlassungen, eine Auseinandersetzung, die sich ab 2011 über Jahre hinweg fortsetzte (siehe auch den Verweis auf unser damaliges, bis 2014 reichendes Dossier am Ende dieses Beitrags), führte zur Wiedereinstellung fast aller 10 Entlassenen. Bis auf zwei: Die beiden Gewerkschafterinnen, die den Kampf hauptsächlich organisiert hatten. Sonia Jebali, die damals durch ihre Aktivitäten zum Gesicht dieses Kampfes geworden war, wurde nicht nur nicht wieder bei Latelec eingestellt, sondern: Nirgends. Sie steht bei den Unternehmen auf einer schwarzen Liste, wie es die Ergebnisse zahlreicher Bewerbungen zeigen. Nun hat sie, am 17. Juni 2019 in den Räumlichkeiten der Menschenrechtsliga Tunesiens einen erneuten Hungerstreik begonnen (ein Mittel, das bereits damals bei Latelec angewandt worden war), um die einzige Lösung durchzusetzen, die sie für sich nach all den Jahren noch sieht: Eine Anstellung im Öffentlichen Dienst. In der Solidaritätserklärung „Sonia Jebali, ex-syndicaliste de Latelec-Tunisie, est à nouveau en grève de la faim“ des Gewerkschaftsbundes SUD Solidaires, am 27. Juni 2019 bei Europe Solidaire dokumentiert, wird auch berichtet, dass noch eine weitere Gewerkschafterin aus einem anderen Unternehmen an dem Hungerstreik beteiligt sei, Besma Mahmoudi, die ebenfalls auf schwarzen Listen der Unternehmen stehe. SUD erklärt darin die Bereitschaft der alternativen französischen Föderation, sich an allen Solidaritätsaktionen zu beteiligen. Siehe dazu weitere Solidaritäts-Erklärungen und zum Hintergrund den Hinweis auf das LabourNet Germany-Dossier zum Kampf bei Latelec weiterlesen »
Tunesien: Hungerstreik bei Latelec wird fortgesetztDer – erfolgreiche – Kampf der Latelec-Belegschaft in Tunesien gegen die von der Unternehmensleitung gegen Gewerkschafterinnen vorgenommenen Entlassungen, eine Auseinandersetzung, die sich ab 2011 über Jahre hinweg fortsetzte (siehe auch den Verweis auf unser damaliges, bis 2014 weiterlesen »

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Erneuter Generalstreik der tunesischen Gewerkschaften gegen das Diktat des Internationalen Währungsfonds – weil die Regierung keinen Kompromiss wollte
Generalstreik gegen IWF in Tunesien am 17.1.2019: Massen mobilisiertEin Land steht still: Hunderttausende Angestellte des öffentlichen Dienstes in Tunesien sind am Donnerstag dem Streikaufruf der mächtigen Gewerkschaft UGTT gefolgt. Auf dem Hauptstadtflughafen, in den Häfen und Bahnhöfen tut sich fast nichts mehr. Tausende Tunesier ziehen seit dem Morgen über die Avenue Bourguiba, auf der im Januar 2011 die Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei tobten. „Wir haben genug“, ruft ein Mann und hält ein Plakat in Richtung der Polizeihundertschaft, die für den Fall einer Eskalation mit Helmen und schwarzer Montur bereitstehen. „Wir sind pleite“, hat er draufgeschrieben. Von den politischen Reformen, die nach dem Sturz des Diktators Zine el-Abedine Ben Ali vor acht Jahren angestoßen wurden, merken die elf Millionen Tunesier nur wenig. Die Inflation liegt bei acht Prozent, in den armen Regionen im Südwesten des Landes ist jeder Dritte arbeitslos. Das Durchschnittseinkommen liegt bei knapp 200 Euro…“ – so beginnt der Bericht „Tunesien am Scheideweg“ von Mirco Keilberth am 17. Januar 2019 bei Spiegel Online, worin auch noch über Alternativen knapp informiert wird: Demokratisieren. Oder flüchten… Siehe dazu auch eine Meldung von IndustriAll zum Streik – und zur Kompromißbereitschaft des Gewerkschaftsbundes UGTT – sowie den Hinweis auf unseren Bericht zum ersten Streiktag gegen das IWF-Diktat im November 2018 weiterlesen »
Generalstreik gegen IWF in Tunesien am 17.1.2019: Massen mobilisiertEin Land steht still: Hunderttausende Angestellte des öffentlichen Dienstes in Tunesien sind am Donnerstag dem Streikaufruf der mächtigen Gewerkschaft UGTT gefolgt. Auf dem Hauptstadtflughafen, in den Häfen und Bahnhöfen tut sich fast nichts mehr. weiterlesen »

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Eintägiger Streik im öffentlichen Dienst Tunesiens: Gegen einen Haushalt, der vom IWF diktiert wird
Die Abschlussdemonstration in Tunis am Tag des Streiks im öffentlichen Dienst gegen den Haushalt der vom IWF diktiert istMehr als 90 Prozent der staatlichen Angestellten legten laut tunesischen Medien ihre Arbeit nieder, nachdem Verhandlungen über Lohnerhöhungen mit der Regierung gescheitert waren. Zu dem Streik hatte die Gewerkschaftszentrale UGTT aufgerufen. In der Hauptstadt Tunis versammelten sich mehrere tausend Gewerkschaftsmitglieder vor dem Parlament, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. (…) Die UGTT wirft der tunesischen Regierung vor, dem Druck internationaler Finanzinstitution wie dem Internationalen Währungsfond (IWF) nachzugeben und daher die Tarifverhandlungen zu blockieren. Tunesien leidet seit dem politischen Umbruch 2011 unter einer Wirtschaftskrise. Der tunesische Dinar hat seitdem gegenüber dem Euro mehr als 50 Prozent an Wert verloren. Die tunesische Zentralbank erwartet für dieses Jahr eine Inflationsrate von 7,8 Prozent. (…) Knapp 700.000 Tunesier sind im öffentlichen Dienst tätig, sie machen rund 20 Prozent der arbeitenden Bevölkerung aus…“ – aus der epd-Meldung „Generalstreik in Tunesien für Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst“ am 22. November 2018 bei Welt-Sichten, in der auch noch informiert wird, dass der Nahverkehr nicht zum Streik aufgerufen war. Siehe dazu auch einen fotografischen Überblick über die Streikdemonstration in Tunis weiterlesen »
Die Abschlussdemonstration in Tunis am Tag des Streiks im öffentlichen Dienst gegen den Haushalt der vom IWF diktiert istMehr als 90 Prozent der staatlichen Angestellten legten laut tunesischen Medien ihre Arbeit nieder, nachdem Verhandlungen über Lohnerhöhungen mit der Regierung gescheitert waren. Zu dem weiterlesen »

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Der Protest in Tunesien kommt nach Hause: Ins Bergbau-Becken
Die Jugendporteste im Süden Tunesiens haben sich nach dem Tod eines Demonstranten radikalisiert - hier am 24.5.2017Die Region von Gafsa im Süden Tunesien war schon zur Zeiten der Diktatur Ben Alis die Gegend, in der es die meisten und größten Proteste gab, die auch per Repression kaum einzudämmen waren. Waren die Proteste in den beiden letzten Jahren – und auch jene, gerade eben zu Jahresbeginn 2018 wegen der Steuerpolitik der Regierung – in anderen Landesteilen vor sich gegangen, so ist eben jetzt, wie ein Kommentator schrieb, der tunesische Protest nach Hause gekommen und wieder in der Phosphat-Region sichtbar geworden. Dabei sollte die Sondertagung der Regionalregierung in Gafsa eigentlich demonstrieren, wie sehr man sich um die Region kümmere – weswegen diese Tagung auch vom Finanzminister organisiert wurde. Aber wenn dann aus der ganzen Propagandawelle als einzige konkrete Maßnahme der Bau eines neuen Kraftwerkes – unter angeblich nicht weniger als 75 beschlossenen Schritten – herauskommt, wird das ganze Manöver zum klassischen Eigentor. Kaum waren am Freitag, 16. März 2018 die Ergebnisse der Tagung öffentlich gemacht, waren an mehreren Orten des Bezirks Gafsa schon Straßenblockaden errichtet und die Proteste wurden auch am Samstag und Sonntag fortgesetzt, obwohl massive Polizeikräfte seit Freitag versuchten, diese unter Einsatz von Schlagstöcken, Pfefferspray und Tränengas zu unterbinden – vergeblich. Zu den neuen Protesten in Tunesien zwei aktuelle Beiträge und ein Hintergrundbericht, sowie der Verweis auf unsere Beiträge zu den bisherigen Protesten 2018 weiterlesen »
Die Jugendporteste im Süden Tunesiens haben sich nach dem Tod eines Demonstranten radikalisiert - hier am 24.5.2017Die Region von Gafsa im Süden Tunesien war schon zur Zeiten der Diktatur Ben Alis die Gegend, in der es die meisten und größten Proteste gab, weiterlesen »

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Die Proteste gegen den tunesischen Schuldenhaushalt sind Proteste gegen IWF und EU
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen Erwerbslosigkeit„NACH DER REVOLUTION von 2010 / 2011“ – sagt uns Chamkhi – „wusste Europa nichts Besseres zu tun als dasselbe wirtschaftliche Rezept wie immer vorzuschlagen“. Aus Angst, dass die Revolte das neoliberale Modell in Frage stellt, boten im Mai 2011 die Weltmächte der G8, zusammen mit dem Internationalen Währungsfond, der Weltbank, der Türkei und Golfstaaten, Tunesien, Marokko, Jordanien und Ägypten enorme Kredite an. Im Austausch dafür setzten sie Reformen durch, die zur Öffnung der Märkte und zu Liberalisierungen führten. Bis zu dem Punkt, wo „die Souveränität faktisch in die Hände der EU-Kommission und der internationalen Institutionen übergegangen ist“. Heute steht der tunesische Staat mit einer Verschuldung da, die sich – verglichen mit 2010 – mehr als verdreifacht hat (von 25 auf 77 Milliarden Tunesische Dinar) und 34% der Steuereinnahmen gehen für die Bedienung von Krediten und Zinsen drauf. Tunesien ist heute ein „quasi gescheitertes“ Land, das sich enorm verschuldet hat, ohne dass es gelang, die wirtschaftliche Situation zu verbessern und das Mühe hat, die Kredite zurückzuzahlen und neue zu bekommen“ – so beginnt das Gespräch „Soziale Kämpfe in Tunesien, wo „die Verschuldung zu einer Waffe geworden ist“ am 02. Februar 2018 in il manifesto, das Pino Dragoni mit Fathi Chamkhi, Abgeordneter der tunesischen Volksfront geführt hat. Jetzt übersetzt und kommentiert vom Gewerkschaftsforum Hannover (wir danken). Siehe dazu auch den Verweis auf unseren letzten Beitrag zu den Protesten in Tunesien, die sich eben zunehmend auch gegen den IWF gerichtet haben weiterlesen »
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen Erwerbslosigkeit"NACH DER REVOLUTION von 2010 / 2011" – sagt uns Chamkhi – "wusste Europa nichts Besseres zu tun als dasselbe wirtschaftliche Rezept wie immer vorzuschlagen". Aus Angst, dass die Revolte das neoliberale Modell in weiterlesen »

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Die Proteste in Tunesien reißen nicht ab – und richten sich immer mehr gegen den Internationalen Währungsfonds
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen ErwerbslosigkeitAuch in der  vergangenen Woche gab es neue Proteste in Tunesien, die sich gegen das neue Finanzgesetz für das Jahr 2018 richten, dessen Bestimmungen für viele Menschen im Land eine weitere Verteuerung der Lebenshaltung bedeuten, die ohnehin nicht sehr leicht zu sichern ist. Im Verlaufe der Demonstrationen, Blockaden und Besetzungen der letzten Wochen ist aber auch immer deutlicher geworden, dass die Finanzgesetzgebung der tunesischen Regierung auf Verlangen des Internationalen Währungsfonds vollzogen wird – der in der ganzen Region, seit den sogenannten Brotunruhen vor über 30 Jahren, ohnehin den schlechten Ruf genießt, den er verdient. Auch wenn die Sprache heute eine andere sein mag, gezwungenermaßen, so handelt es sich bei den Auflagen, die der tunesischen Regierung gemacht wurden, um ein geradezu klassisches Struktur-Anpassungsprogramm. Also eines jener Programme, die der IWF in so vielen Ländern per Diktat durchgesetzt hat – und mit denen sich die Bürokraten des Währungsfonds oft genug am Leben von Menschen schuldig gemacht haben. Die „Brotunruhen“ der 80er Jahre hießen ja so, weil die geforderte Streichung von Subventionen dazu führte, dass Menschen kein Brot mehr kaufen konnten, also hungern mussten, viel hat sich nicht geändert. Siehe zu den Hintergründen der aktuellen Proteste in Tunesien vier Artikel und eine Meldung, sowie der Verweis auf den letzten unserer bisherigen Beiträge zum Thema weiterlesen »
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen ErwerbslosigkeitAuch in der  vergangenen Woche gab es neue Proteste in Tunesien, die sich gegen das neue Finanzgesetz für das Jahr 2018 richten, dessen Bestimmungen für viele Menschen im Land eine weitere Verteuerung der Lebenshaltung bedeuten, weiterlesen »

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Proteste jetzt auch im Süden Tunesiens
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen ErwerbslosigkeitIn Tunesien ist es erneut zu Protesten gegen den Sparkurs der Regierung und die hohe Arbeitslosigkeit gekommen. Im Ort Metlaoui im Süden des Landes blockierten Demonstranten Korrespondentenberichten zufolge Straßen und setzten Reifen in Brand. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, um die Menschenmenge zu zerstreuen. Auch im nahegelegenen Mdihla kam es nach Augenzeugenberichten zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. In Tunesien kommt es seit Jahresbeginn zu Protesten, die sich gegen Preissteigerungen und Steuererhöhungen richten“ – aus der Meldung „Weiter Proteste gegen wirtschaftliche Lage“ am 23. Januar 2018 im Deutschlandfunk – auch ein Hinweis darauf, dass sich die fortgesetzten Protestaktionen nun auch in den traditionell widerständigen Süden des Landes ausbreiten. Siehe dazu auch einen Hintergrundbeitrag und den Verweis auf den letzten unserer bisherigen Beiträge zu den Protesten in Tunesien weiterlesen »
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen ErwerbslosigkeitIn Tunesien ist es erneut zu Protesten gegen den Sparkurs der Regierung und die hohe Arbeitslosigkeit gekommen. Im Ort Metlaoui im Süden des Landes blockierten Demonstranten Korrespondentenberichten zufolge Straßen und setzten Reifen in Brand. weiterlesen »

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Die tunesische Regierung mit Versprechungen und Polizeigewalt: Proteste gehen weiter
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen ErwerbslosigkeitDie tunesische Regierung hat nach teils gewaltsamen Protesten gegen die Erhöhung von Steuern und Preisen mehr Hilfen für Bedürftige angekündigt.Insgesamt sollten die Hilfsprogramme um umgerechnet rund 60 Millionen Euro aufgestockt werden, teilte das Sozialministerium mit. Das betreffe rund 250.000 Familien. Präsident Essebsi wird nach Angaben der Behörden heute erstmals überhaupt den von Armen bewohnten Stadtteil Ettadhamen in der Hauptstadt Tunis besuchen. – Zuletzt haben viele Tunesier ihrer Enttäuschung über wachsende wirtschaftliche Probleme Luft gemacht. In der vergangenen Woche wurden rund 800 Demonstranten in Gewahrsam genommen. Bei gewalttätigen Zusammenstößen wurden fast 100 Sicherheitskräfte verletzt“ – aus der Meldung „Regierung will Sozialprogramme aufstocken“ am 14. Januar 2018 im Deutschlandfunk in der die Information über die gewaltätigkeit der Polizei „vergessen“ wurde. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge, einen Appell von amnesty international – und einen Beitrag zum „deutschen Mitwirken“ an Tunesiens Krise weiterlesen »
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen ErwerbslosigkeitDie tunesische Regierung hat nach teils gewaltsamen Protesten gegen die Erhöhung von Steuern und Preisen mehr Hilfen für Bedürftige angekündigt.Insgesamt sollten die Hilfsprogramme um umgerechnet rund 60 Millionen Euro aufgestockt werden, teilte das Sozialministerium weiterlesen »

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Nach über 600 Festnahmen weiß die tunesische Regierung Bescheid: Hinter den Protesten steckt die Front Populaire. Oder, vielleicht auch: Schmuggler…
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen ErwerbslosigkeitWährend die Proteste gegen die Teuerung in Tunesien sich sowohl immer weiter ausbreiten und jetzt in allen Regionen des Landes stattfinden, als auch immer härtere Konfrontationen mit Polizei und Armee erleben, haben die (nicht nur) tunesischen Medien vor allem das Thema Plünderungen  als Schlagzeile, ganz im Sinne der Regierung. Und während die Zahl der Festgenommenen jede Nacht um Hunderte ansteigt, weiß die konservative Regierung jetzt (endlich), was hinter den ganzen Protesten steckt. Natürlich nicht ihre eigene Politik, die die Teuerung fördert, sondern die linke Opposition der Volksfront. (Und falls das nicht besonders plausibel sein sollte, gibt es als Ersatz-Schuldigen auch noch Schmugglerbanden). Während die Polizei und andere Repressionsorgane auf der einen Seite Demonstrationen und Proteste verhindern sollen, sind sie andrerseits damit beschäftigt, das Jugend-Netzwerk „Worauf warten wir?“ zu „enttarnen“, das sich als eine der wesentlichen Kräfte bei der Organisierung der Proteste profiliert hat. Siehe dazu vier aktuelle Beiträge, inklusive einer Protest-Chronik und den Verweis auf unseren ersten Beitrag zu den Protesten in Tunesien weiterlesen »
Jugendprrotest in Tunesien im Februar 2016 - gegen ErwerbslosigkeitWährend die Proteste gegen die Teuerung in Tunesien sich sowohl immer weiter ausbreiten und jetzt in allen Regionen des Landes stattfinden, als auch immer härtere Konfrontationen mit Polizei und Armee erleben, haben die (nicht weiterlesen »

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