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Lebensbedingungen in Südkorea

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Menschen, die in Armut leben, werden in Korea zur Zielscheibe von Hass. In einer hierarchischen Gesellschaft wird Diskriminierung toleriert
Südkorea: Protest von Betroffenen vor der Samsungzentrale im Oktober 2015In Gwanak Dream Town, einem Wohnkomplex in Gwanak-gu im Süden Seouls, ist der Bereich, in dem die Bewohner der Mittelschicht wohnen, mit Stacheldraht eingezäunt, um den Zugang der ärmeren Nachbarn zu verhindern. (…) Öffentliche Mietwohnungen – Wohnungen, die der Staat einkommensschwachen Familien zur Verfügung stellt – helfen vielen Menschen, in einer Stadt mit notorisch teuren Wohnungspreisen zurechtzukommen, aber sie haben auch den Hass der Gesellschaft auf Menschen, die in Armut leben, an die Oberfläche gebracht. (…) Laut der gemeinnützigen Organisation ChildFund Korea sind auch Kinder von Diskriminierung und Hass gegen die Armen betroffen. (…) Kritiker sagen, der Hass auf die Armen sei eine Besonderheit der koreanischen Kultur. »Hier hängt der Hass auch mit hierarchischen und sozioökonomischen Faktoren zusammen. Korea ist eine Art Klassengesellschaft, in der die ›gab-eul‹-Kultur weit verbreitet ist.« Gab-eul bezieht sich im Koreanischen auf die hierarchische Machtdynamik zwischen zwei Personen oder Gruppen. Die Person mit mehr Macht ist »gab«, und »eul« ist diejenige, die unterworfen ist. »Gapjil«, ein Phänomen, das in allen Bereichen der koreanischen Gesellschaft verbreitet ist, äußert sich in Form von arroganten oder autoritären Haltungen oder Handlungen von Menschen in Machtpositionen. (…) Für diejenigen, die aus dem Rahmen des »Normalen« fallen, ist das Leben in Korea jedoch mit Hürden und manchmal mit offenem Hass verbunden...“ Aus dem (engl.) Artikel „[Us and Them] People living in poverty become targets of hate in Korea“ von Shin Ji-hye am 18.10.2021 in Korea Herald online weiterlesen »

Südkorea: Protest von Betroffenen vor der Samsungzentrale im Oktober 2015

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Die Korea-Pop-Band BTS und ihre Fans: Eine globale (keineswegs nur) musikalische Bewegung – gegen Feminizid, Rassismus und neoliberale Arbeitsgesetze
BTS und Adorable Representative M.C. for Youth (ARMY)K-Pop ist eine Musikrichtung, die seit langem über Korea hinaus gewachsen ist. Zunächst in asiatische Nachbarländer, danach über die Kontinente – die BTS, bekannteste Band der Richtung, hat eine riesige Fangemeinde in Südafrika beispielsweise, aber auch rund um den Erdball. Eine Fangemeinde? Eine Armee. Eine Jugendarmee – die Adorable Representative M.C. for Youth (Bewundernswerte Vertretung der Jugend in Musikangelegenheiten), die bereits im Sommer auch „Nicht-Fans“ auffiel mit ihrer erstaunlichen Mobilisierung zur Unterstützung der Black Lives Matter – Bewegung. Und die nicht zuletzt in lateinamerikanischen Ländern (aber auch in Pakistan oder Bangladesch) bereits mehrfach gegen Frauenmorde aktiv war – und ganz aktuell eine ganz wesentliche Rolle spielte bei der erstaunlichen Mobilisierung gegen die sogenannten „Omnibus-Gesetze“ in Indonesien, wo über ihre sozialen Netzwerke wesentlich dazu beigetragen wurde, dass für viele Beobachtungsmedien auffällig, ausgesprochen viele junge Frauen sich an den Protesten beteiligten. In dem Beitrag „How Korean boyband BTS created a social movement“ von Fatima Moosa am 28. Septmber 2020 bei The Daily Vox wird das Buch „I am ARMY: It’s Time to Begin“ vorgestellt, worin Geschichte und Entwicklung dieser „Armee“ aus Korea in die Welt nachgezeichnet wird und auch darüber berichtet, warum diese Bewegung in besonderen Ländern, wie eben beispielsweise in Südafrika auch besonders stark ist – und warum nicht nur in Indonesien vor allem junge Frauen, darunter eben auch, ebenfalls nicht nur in Indonesien, insbesondere viele junge Arbeiterinnen. Siehe dazu auch einen Beitrag über die aktuelle Wirkung der „Army“ im Kampf gegen neoliberale Arbeitsgesetze keineswegs nur in Indonesien. weiterlesen »

BTS und Adorable Representative M.C. for Youth (ARMY)

Die Korea-Pop-Band BTS und ihre Fans: Eine globale (keineswegs nur) musikalische Bewegung – gegen Feminizid, Rassismus und neoliberale Arbeitsgesetze
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Südkorea erfolgreich gegen die Epidemie. Ohne Polizeistaat – mit Mobilisierung von Freiwilligen und Aufsicht über private Gesundheitseinrichtungen
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm„… Gefühlt verging eine Viertelstunde, bis die südkoreanische Regierung konsequente Maßnahmen ergriff – allerdings ohne Daegu komplett zu schließen. Stattdessen wurde sofort begonnen, lokal zu isolieren, massiv zu testen und Ansteckungswege akribisch zurückzuverfolgen. Das sogenannte Blaue Haus, der südkoreanische Regierungssitz, hätte vielleicht noch schneller handeln können, aber im Vergleich zu allen westlichen Regierungen hat es rasant reagiert. Die Zehn-Millionen-Einwohner-Metropole Seoul ist auf diese Weise bis heute weitgehend verschont geblieben; weder fand ein Lockdown statt noch wurden Ausgangssperren verhängt. Bis jetzt geht das Leben weiter, sehr gedämpft zwar und sehr nervös, aber stets ruhig und zivilisiert, keine Panik, nirgendwo. Dazu trugen allgegenwärtige Informationskampagnen der Regierung bei: Plötzlich begann mein Smartphone mehrmals täglich schrille Alarmsignale von sich zu geben, mit offiziellen Notfallhinweisen auf Städte, Gegenden, selbst Viertel, in denen es zu neuen Fällen gekommen war und die man deshalb meiden sollte. Die ständige Erinnerung an die reale Präsenz von Corona und das unweigerliche Näherrücken der Bedrohung war zwar sehr ungemütlich, gleichzeitig schärfte sie aber auch den Sinn für den Ernst der Lage. In U-Bahn-Stationen hingen überall Plakate mit Informationen zu den bekannten Verhaltensregeln: Mundschutz, Hände waschen, in die Ellenbeuge niesen. Es gab ständige Durchsagen. In jedem Bus waren am Einstieg und Ausstieg Desinfektionsflaschen befestigt. An großen Kreuzungen wurden Transparente mit Mahnungen und Adressen von Anlaufstellen angebracht. (…) Und hätte man in der ja so aufgeklärten westlichen Welt früher hingeschaut, wie in Ostasien über politische Systeme hinweg ähnlich agiert wurde, hätte man nicht immer nur mit dem Finger auf China gezeigt mit dem Argument, dass solche Maßnahmen in Demokratien nicht möglich wären, sondern stattdessen auch mal nach Südkorea geschaut, das zweifellos eine funktionierende Demokratie ist, dann hätte man sich vermutlich auch im Westen besser aufstellen können. Stattdessen hat der Westen tatenlos gewartet, aber auf was eigentlich? Ob Corona auch für Nichtasiaten ansteckend ist? Haben die Nudeln statt Gehirn im Kopf? So sagt man hier gerne scherzhaft – in diesen Tagen ein besonders bitterer Witz. Ich jedenfalls hätte mir niemals träumen lassen, dass ich mich jetzt, nach drei Monaten in Südkorea und nach zwei Monaten Alltag mit Covid-19, ausgerechnet hier besser aufgehoben fühlen würde als in Deutschland…“ – aus dem Erfahrungsbericht „Was wir von Südkorea lernen können“ von Hans Nieswandt am 22. März 2020 in der taz online zum südkoreanischen Vorgehen ohne Polizeistaats-Methoden. Siehe dazu auch einen Beitrag der südkoreanischen Basis-Gesundheitsbewegung PHM zur Mobilisierung Freiwilliger und zur Unterstellung privater Gesundheitseinrichtungen unter  Regierungsanweisungen, sowie einen gewerkschaftlichen Forderungskatalog und einen weiteren Bericht zum südkoreanischen Epidemie-Alltag weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Südkorea erfolgreich gegen die Epidemie. Ohne Polizeistaat – mit Mobilisierung von Freiwilligen und Aufsicht über private Gesundheitseinrichtungen
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