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[„Shamate“ in China] Poeten der Unterschicht. Das Kulturschaffen der Wanderarbeiter als Selbstbehauptung
"Shamate" in China„Das britische Magazin The Economist hat einen ausführlichen Text den Stimmen der chinesischen Arbeitsmigranten gewidmet. Von den Mainstreammedien ignoriert oder zu Klischees vereinfacht, von staatlichen Kulturinstitutionen in Museen der Wanderarbeiter glorifiziert, haben die Arbeiter:innen selbst ihre Lebenswelten in verschiedensten Formen dargestellt. (…) Der Trend, der seinen Höhepunkt der vor etwa zehn Jahren seinen Höhepunkt erreichte, half neu angekommenen Migranten vom Lande, sich zu verbinden. Sie trafen sich in Parks, auf Rollschuhbahnen und in Online-Gruppen, wo sie wo sie sich nicht nur über ihre Kleidung austauschten, sondern auch über ihr Leben als Migranten, von niedrigen Löhnen und schlechte Arbeitsbedingungen bis hin zur Scheidung der Eltern. China hat in den letzten Jahren eine ausgeprägte Arbeiterkultur entwickelt, von der die Shamate-Mode nur das schrillste Beispiel ist. In den Mainstream-Medien werden Fließbandarbeiter üblicherweise in Reih und Glied und in tristen Uniformen gezeigt, ohne einen Hinweis darauf, wie sie ihre Zeit außerhalb der Fabrikmauern verbringen. (…) Obwohl sie in der Massenkultur an den Rand gedrängt werden, drücken sich die Arbeiter in in so unterschiedlichen Formen wie Poesie und kurzen Videos aus, die online geteilt werden…“ Ausgewählte Stimmen von Kulturschaffenden der chinesischen Arbeiterklasse aus dem britische Magazin The Economist übersetzt  am 25. August 2021 beim Forum Arbeitswelten , siehe dort Doku über die Protestkultur Junger Wanderarbeiter*innen weiterlesen »

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Die EU, China, die Internationale Arbeitsorganisation ILO und die Rechte der Arbeiter
no more islave„Der Soziologe Xu Hui untersuchte die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen der EU und China und fordert einen besseren Schutz der Arbeitsstandards durch die Durchsetzung der Konventionen der ILO (…) Chinas ausbeuterisches Arbeitssystem kann als verdeckte staatliche Subvention für chinesische und multinationale Unternehmen, die in China tätig sind, betrachtet werden. Europäische Unternehmen waren nie gewillt, das bestehende ausbeuterische Arbeitsregime zu ändern. Wie die jüngsten Beispiele jedoch gezeigt haben, wurden Chinas Arbeitsrechte zu einem globalen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Thema. (…) Viele chinesische Wissenschaftler und Juristen gehen in der Tat vom Standpunkt wirtschaftlicher und sozialer Nachhaltigkeit aus und unterstützen die Anerkennung der Kernkonventionen der ILO, auch wenn es derzeit schwierig ist, dies öffentlich zu erklären. Da es in China keine unabhängigen Gewerkschaften gibt und die Tätigkeit von Nichtregierungsorganisationen stark eingeschränkt ist, hängt die Anhebung der Arbeitsstandards in China zu einem großen Teil von der transnationalen Lobbyarbeit ab, wofür ein hervorragendes Beispiel die Kampagne gegen Sweatshops ist, die sich gegen Apple und Foxconn richtete. Unter diesem Gesichtspunkt sollten die europäische Gesellschaft, Wirtschaftskreise, gewerkschaftliche- und zivilgesellschaftliche Organisationen aktiver daran arbeiten, China zur Unterzeichnung und Umsetzung höherer Arbeitsstandards zu bewegen.“ Beitrag vom 21. Juli 2021 beim Forum Arbeitswelten weiterlesen »

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[China] Praktikanten unter mörderischem Arbeitsdruck – Selbstmord eines Berufsschülers erinnert an ein lange bekanntes Problem
Aus einem Kampagnenvideo zu Prakantenarbeit von der NGO SACOMEin 17-jähriger Berufsschüler sprang Berichten zufolge am 25. Juni aus einem Fabrikschlafsaal in Shenzhen in den Tod, nachdem er im Rahmen eines obligatorischen „Praktikums“ unter zermürbenden Bedingungen arbeiten musste. Ein von seinem Wanderarbeitervater geschriebener Appell für Gerechtigkeit wurde zunächst zensiert.  (…) Als Teil des Kurses brachte die Schule mehr als 90 Schüler mit Bussen zu einer Fabrik 1.500 Kilometer weiter südlich, in Shenzhen. (…) Yu wurde zu zehnstündigen Nachtschichten gezwungen und mit körperlich anstrengenden Aufgaben betraut, bei denen er Kisten mit einem Gewicht von jeweils über 20 Kilogramm bewegen musste. (…) Die Fabrik soll den Berufsschülern gesagt haben, dass sie ihren Abschluss nicht machen dürften, wenn sie ihr dreimonatiges „Praktikum“ nicht absolvieren würden. Diese Drohung wurde von der Schule bekräftigt. (…) In Yus letztem Gespräch mit seinem Vater sagte er: „Ich kann das wirklich nicht mehr ertragen. Ich will das nicht mehr machen.“…“ Übersetzung einiger Meldungen am 12.7.2021 beim Forum Arbeitswelten (mit Videos) weiterlesen »

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China: Essenslieferant verbrennt Uniform in symbolischem Protest
China: Essenslieferant verbrennt Uniform in symbolischem ProtestEine Gruppe von Meituan-Lebensmittellieferanten in der nördlichen Stadt Weinan führte letzten Monat einen symbolischen Protest durch, wegen ihrer belastenden Arbeitsbedingungen und der Tatsache, dass sie, obwohl sie technisch gesehen keine Meituan-Angestellten sind, dennoch die Uniform des Unternehmens tragen und im Wesentlichen als Markenbotschafter agieren müssen. Die Rider beklagten sich, dass sie nur einen mageren Lohn von Meituan erhalten und ihr eigenes Fahrzeug zur Verfügung stellen müssen, ihre eigene Versicherung, Uniform und Ausrüstung kaufen und die Last der schlechten Kundenrezensionen ganz allein tragen müssen.In einem Akt des Trotzes ließ ein Arbeiter, umringt von Kollegen, vor dem Meituan-Depot in Weinan seine Uniform in einen Imbisskarton mit dem Firmenlogo fallen und zündete ihn an, so dass Rauch in die Luft stieg. Aufgrund des jüngsten Zustroms neuer Arbeiter, von denen viele aus Fabriken und anderen angeschlagenen Branchen entlassen wurden, nimmt der Wettbewerb unter den Fahrern zu. Gelegentliche Proteste gibt es aber immer noch… So die Meldung vom 12. Juni 2021 beim International Labour Network of Solidarity and Struggles : „China: Food delivery worker burns uniform in symbolic protest“ weiterlesen »

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Coca-Cola-ArbeiterInnen streiken in Hongkong: Reaktion auf Angriff auf eine kampferprobte Gewerkschaft
Ende Mai 2021: Coca-Cola-ArbeiterInnen streiken in HongkongDie Swire Coca-Cola Hong Kong Beverages Employees General Union hat am 28. Mai einen Streik begonnen, um gegen aggressive Lohnkürzungen zu protestieren und kollektive Bargaing-Rechte zu verteidigen. Die Gewerkschaft, die dem HKCTU und der IUL angeschlossen ist, reagierte mit dem Arbeitskampf auf die Maßnahmen entgegen vorheriger Versprechen der Geschäftsleitung, die Löhne zu kürzen und die Struktur und Zusammensetzung der Löhne zu verändern. Dies untergräbt nicht nur die Lebensgrundlage der Mitglieder und drängt sie noch weiter von einem angemessenen Lohn ab, sondern verweigert auch seit langem bestehende Tarifverhandlungsrechte im Unternehmen. Die Swire Coca-Cola Beverages Employees General Union gehört zu den wenigen Gewerkschaften in der Privatwirtschaft, die seit über Jahrzehnten Tarifverhandlungsrechte ausüben. Dies wird nun angegriffen. (…) Etwa 30 Mitarbeiter der Verkaufsabteilung von Swire Coca-Cola Hongkong gingen zum Betriebseingang, um dagegen zu protestieren, dass das Unternehmen die Epidemie ausnutzt und seine Mitarbeiter zwingt, eine erhebliche Gehaltskürzung zu akzeptieren…“ Sammlung von übersetzten Meldungen am 29.5.2021 beim Forum Arbeitswelten – auch zu breiter Solidarität aus ganz Asien weiterlesen »

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Das China Labour Bulletin veröffentlicht Zahlen und Daten aus Regierungsbericht: Löhne und Kämpfe der Wanderarbeiter im Jahr 2020
Wanderarbeiter in China (Quelle: Forum Arbeitswelten)Chinas ländliche Wanderarbeiterpopulation ist im vergangenen Jahr um 5,2 Millionen gesunken, da die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehende wirtschaftliche Abkühlung zu Arbeitsplatzverlusten und Lohnstagnation führten. Es war das erste Mal seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008, dass die Zahl zurückging, obwohl sich das Wachstum in den letzten Jahren aufgrund einer alternden Bevölkerung und weniger jüngerer Migranten, die in die Arbeitswelt eintreten, verlangsamt hatte. Laut der Untersuchung des National Bureau of Statistics (NBS) 2020 unter Wanderarbeitern waren das Baugewerbe und das Hotel- und Gaststättengewerbe während der Pandemie am stärksten betroffen. Der Anteil der in diesen beiden Branchen beschäftigten Wanderarbeiter ging im vergangenen Jahr um 0,4 Prozent zurück, was einem Verlust von 3,6 Millionen Arbeitsplätzen entspricht. (…) Ländliche Wanderarbeiter finden zunehmend mehr Beschäftigungsmöglichkeiten in kleineren Städten, die näher an ihrem Heimatort liegen, was wiederum zu mehr Arbeitskämpfen in diesen Gebieten geführt hat, wie die Streikkarte des China Labour Bulletin zeigt.“ Übersetzung der Meldung von CLB vom 5.5.2021 am 15.5.2021 beim Forum Arbeitswelten weiterlesen »

Wanderarbeiter in China (Quelle: Forum Arbeitswelten)

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Hauptversammlung 2021 am 11. Mai 21: Hugo Boss ist Business wichtiger als Menschenrechte
Streikende Textilarbeiterinnen demonstrieren in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch am 11. Januar 2019Zur kommenden Hauptversammlung von Hugo Boss am 11. Mai haben FEMNET und der Dachverband der Kritischen Aktionäre dem Modeunternehmen kritische Fragen vorgelegt. Zum einen geht es um die unklare Haltung von Hugo Boss zur Zwangsarbeit der Uiguren in China, die in Umerziehungs- und Arbeitslagern eingesperrt sind. Während andere Unternehmen Konsequenzen gezogen haben und keine Baumwolle mehr aus der Region beziehen, sendet Hugo Boss widersprüchliche Signale. So gibt das Unternehmen gegenüber einem US-Sender an, keine Baumwolle aus Xinjjang mehr einzukaufen. In China dagegen beteuerte es auf der Social Media Plattform Weibo, weiter Baumwolle aus der Region abzunehmen. „Ganz offenbar ist Hugo Boss Business wichtiger als Menschenrechte“, erklärt Gisela Burckhardt. Ebenfalls wird das Unternehmen aufgefordert, Fragen zu zwei Lieferantenbeziehungen in Bangladesch und Indien zu beantworten…“ Pressemitteilung vom 10. Mai 2021 der Kritischen Aktionäre und kritische Fragen auch vom FEMNET zur Hauptversammlung des Textilunternehmens weiterlesen »

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Es gibt keine Armut mehr in China. Wer aber dennoch arm ist – stirbt…
Projekt 996.ICU des Arbeitszeitprotestes der IT-Beschäftigten in ChinaDer tragische Tod eines jungen linken Arbeiters führte zu einem Ausbruch von Trauer und Wut. Um den 21. Januar 2021 herum starb ein junger Arbeiter, der einen kleinen Kanal auf der beliebten chinesischen Video-Sharing-Plattform Bilibili betrieb. Er starb inmitten von familiärem Zwist, Krankheit und Konflikten mit seinem Arbeitgeber in schwerer Not. Er verhungerte in seiner Mietwohnung, und seine Leiche wurde erst Tage später von seinem Vermieter entdeckt. (…) Im Juni wurde bei ihm ein Tumor in der Nase diagnostiziert. Im August begann der Tumor auf seine Sehnerven zu drücken und verursachte starke Beschwerden. Seine Freundin Misaka Ilyich bat in den sozialen Medien um Unterstützung für ihn. Von Oktober bis November wurde Muocha häufig ohnmächtig, hatte ständig Durst und musste aufgrund einer schweren Diabeteserkrankung viel Wasser trinken. Trotzdem suchte er weiter nach Jobs, bis er schließlich nicht mehr konnte und von seinen Freunden finanziell unterstützt werden musste. Dann wurde er im Krankenhaus von Sichuan in Panzhihua an seinem Nasentumor operiert, was seine gesamten Ersparnisse aufbrauchte. Er schuldete dem Krankenhaus noch ¥ 2000 und mußte seine Tabletten einzeln kaufen. (…) Das massive Echo, das Muochas Tod bei den chinesischen Internetnutzern auslöste, wurde vom Staat wahrscheinlich als Affront gegen seine viel gepriesene „Armutsbekämpfungspolitik“ gesehen. Der Muocha-Vorfall stellte in Frage, dass es den Menschen unter dem Regime der Kommunistischen Partei Chinas jeden Tag besser geht. Vor Muochas Tod wurde er vom Regime mit Verboten und Löschungen zum Schweigen gebracht. Wenige Tage nachdem sein Tod bekannt wurde, war der öffentliche Aufschrei groß…“ aus dem Bericht „Verhungert“ am 04. März 2021 beim Blog des Forum Arbeitswelten (eine Übersetzung aus marxist.com zum Thema „es gibt keine Armut mehr in China“). weiterlesen »

Projekt 996.ICU des Arbeitszeitprotestes der IT-Beschäftigten in China

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Scheissjobs in China? Haufenweise. Einer davon: Eine Supervilla für den reichsten Mann des Landes bauen. Der Haken: Bezahlt wird nicht…
Yue Yuen Schuhfabrik in China: Wer duldet die Hinterziehung von Sozialabgaben? Wo sind die Verschwundenen?„… Bauarbeiter protestierten am Mittwoch vor Jack Mas Villa im The Peak und beschwerten sich, dass ihr Bauunternehmer ihnen sechs Monatsgehälter schuldet und sie kein Einkommen haben, um das chinesische Neujahrsfest zu feiern. Etwa 20 Arbeiter hängten gegenüber der Baustelle, auf der die milliardenschwere Villa des Alibaba-CEOs kurz vor der Fertigstellung steht, Transparente auf, auf denen zu lesen war: „Verachtenswertes, unehrliches Geschäft, gebt mir mein hart verdientes Geld zurück“, so Stand News. Nach einem Protest am vergangenen Dienstag sagten die Arbeiter, dass die Baufirma, Paul Y. Engineering, während eines Treffens versprochen habe, dass sie die geschuldeten Löhne zahlen werde, sobald die Dokumente von den Subunternehmern vorliegen. Der Papierkram sei übergeben worden, sagten die Arbeiter, aber ihre Löhne stünden noch aus. Medienberichten zufolge kaufte Ma das Grundstück in der Barker Road 22 im Jahr 2015 für 1,5 Milliarden HK$ (193 Millionen US-Dollar). Das 9.890 Quadratmeter große Haus mit Blick auf den Victoria Harbor ist vermutlich das zweitteuerste Haus der Welt, was die Quadratmeterzahl angeht…“ – aus der Meldung „Bauarbeiter protestieren vor Jack Ma’s Villa“ am 13. Februar 2021 im Blog des Forum Arbeitswelten, worin allerdings nichts dazu gesagt wird, ob der wenig feine Herr Ma nun „996“ auf sein Häuschen aufpasst, was er doch immer eine passende Arbeitszeit (zumindest für Andere) findet… weiterlesen »

Yue Yuen Schuhfabrik in China: Wer duldet die Hinterziehung von Sozialabgaben? Wo sind die Verschwundenen?

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Überstunden, Überstunden, Überstunden – bei ansonsten unterschiedlichen aktuellen Arbeitsbedingungen in der VR China
Projekt 996.ICU des Arbeitszeitprotestes der IT-Beschäftigten in China„… Bei meiner eigenen Feldforschung bin ich vielen Arbeitern begegnet, die trotz ihrer geringen formalen Bildung in der Lage sind, die Arbeitsgesetze zu nutzen, um ihre Rechte zu verteidigen. Warum sind sie dann während der aktuellen Kampagne gegen Überstunden so still? Entscheidend ist, dass viele Arbeiter Überstunden nicht als Übel ansehen. Wenn überhaupt, habe ich bei meiner Feldarbeit festgestellt, dass viele Arbeiter Jobs bevorzugen, die ihnen mehr Möglichkeiten für Überstunden bieten. Da sie auf Überstundenvergütung angewiesen sind, ist ein Feierabend um 18 Uhr ein Luxus, den sie sich nicht leisten können. In vielen Stellenanzeigen, die auf Arbeiter abzielen, werden Überstunden nicht nur angedeutet, sondern hervorgehoben und sogar garantiert. Eine aufschlussreiche Foxconn-Anzeige aus dem letzten Jahr versichert den Bewerbern: „Das Grundgehalt für die ersten drei Monate auf dem Foxconn-Campus in Zhengzhou beträgt 1.900 Yuan (290 $) pro Monat; das Gesamtgehalt beträgt 2.800-3.500 Yuan (einschließlich Überstunden) … Überstunden werden nicht weniger als 60 Stunden pro Monat betragen.“ Aus dieser Anzeige lassen sich mehrere wichtige Informationen entnehmen. Zunächst einmal entspricht das Grundgehalt für die ersten drei Monate in dieser Anzeige genau dem Mindestlohn der Provinz, in der sich die Fabrik befindet. Dies ist typisch für Arbeiterjobs. Obwohl viele Arbeiter tatsächlich viel mehr als den Mindestlohn verdienen, kommt ihr zusätzlicher Lohn eher von Überstunden als von höheren Stundensätzen. In diesem Fall, wenn ein Angestellter das auf dem Papier erlaubte Maximum arbeitet, erhöht sich sein Gehalt um fast 100%, von 2.100 Yuan auf fast 4.000 Yuan im Monat...“ – aus dem Beitrag „Überstunden. Gefordert und bekämpft“ am 11. Februar 2021 im Blog des Forum Arbeitswelten mit der Unterzeile „Überstunden als notwendiger Teil des Einkommens von Arbeitern und neues Klassenbewußtsein bei Angestellten“, die bereits unterschiedliche Situationen deutlich macht. weiterlesen »

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Die besonderen Merkmale der Arbeitsbedingungen in China: Das Arbeitszeitregime „996“ wirkt. Tödlich.
Projekt 996.ICU des Arbeitszeitprotestes der IT-Beschäftigten in ChinaWährend westliche Medien sich vor allem Sorgen machen um den Herrn Ma (und ob Chinas reichster Unternehmer Probleme mit seiner Partei habe) oder um das Handelsabkommen mit der EU, bleibt sein Arbeitsregime in jedem Fall unangetastet: „996“ ist vor allem in allen Branchen, die wesentlich mit IT zu tun haben, weiter auf dem Vormarsch – und wirkt tödlich. An sechs Tagen die Woche von 9 bis 9 arbeiten kann sowohl unter der Überschrift „was der japanische Kapitalismus kann, kann der chinesische Sozialismus auch“ (tot arbeiten – karoshi) vermeldet werden, als auch unter der Endlos-Reihe „wenn das Sozialismus ist, braucht ihn keiner“. Die Meldung jedenfalls „The death of a 22-year-old Chinese tech employee shows the industry’s toxic ‚996‘ work culture, championed by top execs like Jack Ma“ von Bill Bostock am 05. Januar 2021 bei den Yahoo News berichtet den Tod einer 22-jährigen beim E-Commerce Unternehmen Pinduoduo, nachdem sie ihren Arbeitsplatz (um 1.30 Uhr in der Frühe) verlassen hatte – und verweist auf Herrn Mas (und einige seiner „Kollegen“) Feldzug für diese wunderbaren Arbeitsbedingungen. Neben dem Verweis auf den Originalbericht in der South China Morning Post berichtet der Autor auch von der gewaltigen Resonanz, die die Meldung über den Tod von Frau Zhang auf der chinesischen Weibo-Plattform hatte, wo sie 190 Millionen gelesen haben – eingeordnet unter die tödlichen Auswirkungen von „996“ (wobei dieser eigene Tag „996“ bei Weibo seit einiger Zeit nicht mehr existiert…). Siehe dazu den Originalbericht sowie einen älteren Beitrag des KP-Mitglieds Ma mit der Verherrlichung der „996“ Arbeitsbedingungen – und den Hinweis auf unseren ersten Bericht zum wachsenden Widerstand gegen dieses Arbeitsregime aus dem Jahr 2019 und nun die Reaktionen: Reaktionen von Beschäftigten, Öffentlichkeit und Behörden auf dieses erneute Todesopfer des Arbeitszeit-Regimes in chinesischen IT-Konzernen weiterlesen »

Projekt 996.ICU des Arbeitszeitprotestes der IT-Beschäftigten in China

Die besonderen Merkmale der Arbeitsbedingungen in China: Das Arbeitszeitregime „996“ wirkt. Tödlich. / Reaktionen von Beschäftigten, Öffentlichkeit und Behörden auf dieses erneute Todesopfer des Arbeitszeit-Regimes in chinesischen IT-Konzernen
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Neuer Protest bei Apple-Zulieferer Pegatron in China – alte Reaktion: Polizeigewalt
Bloody AppleAuch wenn das neue Jahr in China noch ein bisschen weg ist: „The same procedure as  every day“ war auch an (unserem) Sylvester in der VR China: Arbeiter protestieren? Polizeiaufmarsch! Erneut haben – und dieses Mal waren es Tausende – Kolleginnen und Kollegen bei Pegatron protestiert. Jetzt in Kunshan, jenem Werk, in das diejenigen, die vor ein paar Tagen in Shanghai den sozialistischen Polizeiknüppel zu spüren bekamen, nicht versetzt werden wollten. (Den FreundInnen dieser Art chinesischen Sozialismus sei zum Vergleich erinnert: Den taiwanesischen Pegatron-Bossen – und schon gar nicht Apple – blühte kein Polizeiknüppel, obwohl sie – im Gegensatz zu den Streikenden – öffentlich eingestanden, Gesetze gebrochen zu haben, indem sie PraktikantInnen „normal“ beschäftigten…). Der Protest gegen unregelmäßige Lohnauszahlung der taiwanesischen Kapitalisten wurde von einem massiven Polizeiaufgebot unterdrückt, mit Prügelorgien und Festnahmen. Das wird dann vermutlich mit „Störung der öffentlichen Ordnung“ begründet – ganz im Geist des seit Jahrhunderten bekannten Revolutionärs Fürst von Metternich. Aber auch bei mehreren anderen Apple-Zulieferern gab es 2020 (meist wiederholte) Proteste gegen die Arbeitsbedingungen und wegen nichtausbezahlter Löhne – das hat System… Siehe zum Apple-Pegatron-Protest in Kunshan vor Sylvester zwei aktuelle Beiträge und vier weitere Beiträge aus 2020 zu Protesten bei Apple-Zulieferern, sowie der Hinweis auf unseren Beitrag zu den Protesten in Shanghai vom 23. Dezember weiterlesen »

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Neuer Protest bei Apple-Zulieferer Pegatron in China – alte Reaktion: Polizeigewalt
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Nur wenige Tage nach der Rebellion gegen Wirston in Indien: In Shanghai, China, protestieren tausende ArbeiterInnen gegen Pegatron, den nächsten taiwanesischen Apple-Zulieferer
Bloody AppleAllmählich wird es weltweit sichtbar, dass dieser Apfel sozial oberfaul ist: Nur wenige Tage, nachdem in Indien gegen den Lohnklau des taiwanesischen Zulieferers Wirston rebelliert wurde (siehe dazu auch unser heutiges Update zu Apples vergeblichen Bauernopfern), protestierten jetzt tausende ArbeiterInnen beim noch deutlich größeren taiwanesischen Konkurrenten Pegatron in Shanghai in einem Werk, das ebenfalls für Apples I-Phone Teile produziert. Und wenn es im Indien der rechtsradikalen Modi-Regierung zahlreiche willkürliche Festnahmen gab, so geschah dies auch in Shanghai – während eines extrem gewalttätigen Polizeiüberfalls auf die protestierenden Menschen. (Nach dem Motto der ewigen Sozialismus-Debatte um China: „Wenn das Sozialismus ist – dann braucht ihn keiner“). Peinlich für China, dass die Polizei eher noch brutaler gegen ArbeiterInnen vorgeht, als in Indien – und erst recht mehr als peinlich für Apple, dessen antisoziale Billiglohn-Strategie der ganzen Welt vor Augen geführt wird. Zu Protest und Repression bei Apples Billigschmiede in Shanghai ein ausführlicher Bericht auch über die Gründe der Proteste – und ein Videobericht über die Polizeirepression weiterlesen »

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Von China und Korea bis Frankreich und Italien: Fahrrad-Kuriere im Kampf gegen gesteigerte Ausbeutung in Zeiten der Epidemie
Die Protestaktion der Riders Union in Bologna am 10. Juni 2019 - einen Tag nach dem Tod von Mario FerraraStreik in Italien, Streik in Frankreich, Streik in China, Streik in Südkorea: Weltweit setzen sich Fahrrad-Kuriere zur Wehr gegen die verschiedenen Maßnahmen der globalen wie lokalen Unternehmen, ihre Ausbeutung im Zuge des Aufschwungs der Branche in der Epidemie weiter zu verschärfen und intensivieren. Und auch, wenn in Wirklichkeit niemand genau  weiß, wie viele Menschen zeitweise oder ganz als Kurier arbeiten – dass es immer mehr sind, dass es sehr viele sind, ist unbestritten. Wie es unbestritten ist, dass die Unternehmen der Branche zu jenen gehören, die von den Entwicklungen und Beschränkungen in der Epidemie qua Umsatz- und Gewinnsteigerung profitieren. Und dies ganz traditionell kapitalistisch durch verschärfte Ausbeutung der Kuriere weiter steigern wollen – erst recht in Zeiten, da sich die „Big Player“ von Netz- und Plattform-Wirtschaft in der Branche auszubreiten beginnen. Zu den aktuellen Kämpfen der Kuriere vier Beiträge – die Schlaglichter sein sollen, auf eine Entwicklung, die naheliegenderweise von den Unternehmen versucht wird, einzudämmen, wofür sie aber ihre entsprechende Unternehmenspolitik ändern müssten, die in drei weiteren Beiträgen angedeutet wird… weiterlesen »

Die Protestaktion der Riders Union in Bologna am 10. Juni 2019 - einen Tag nach dem Tod von Mario Ferrara

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Während weltweit viele (auch linke) Medien darüber berichten, dass Chinas Wirtschaft wieder wächst – tun dies kaum welche über den wachsenden Druck auf Chinas Arbeiterinnen und Arbeiter
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm„… Rund zehn Monate nach dem offenen Ausbruch der Covid-19-Pandemie verzeichnen die meisten Länder Ost- und Südostasiens eine spürbare bis weitreichende Normalisierung ihres Alltagslebens. Japan, Südkorea, Singapur und Volksrepublik China inklusive Hongkong hätten seit September zusammengenommen nie mehr als 1.000 Neuinfektion pro Tag registriert, heißt es etwa in einem aktuellen US-Medienbeitrag; entsprechend könnten Bars und Restaurants wieder stark frequentiert werden, Konzerte und Sportveranstaltungen würden zahlreich besucht. Dabei sei die Pandemie in den vier erwähnten Ländern mit ihren insgesamt knapp 1,6 Milliarden Einwohnern weiter unter Kontrolle. Tatsächlich melden einschlägige Statistiken Infektionsraten von lediglich drei Personen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen in Japan, einer Person von 100.000 in Südkorea und Singapur sowie 103 Infizierte insgesamt in der vergangenen Woche in ganz China. Der jüngste Ausbruch im chinesischen Qingdao wurde durch den Test sämtlicher Einwohner der Stadt innerhalb kürzester Zeit mit Erfolg eingedämmt. In Ost- und Südostasien insgesamt, wo gut ein Drittel der Weltbevölkerung lebt – oft in extrem dicht besiedelten Gebieten -, ist bisher weniger als ein Fünftel der globalen Covid-19-Todesopfer zu beklagen. Zudem erholt sich in mehreren Ländern der Region die Wirtschaft recht rasch. China etwa verzeichnete im dritten Quartal ein Wachstum von 4,9 Prozent und kann laut jüngsten Schätzungen seiner Zentralbank im Gesamtjahr mit einem Plus von 2 Prozent rechnen, nach einem Absturz im ersten Quartal um 6,8 Prozent...“ – aus dem Beitrag „In der zweiten Welle“ am 21. Oktober 2020 bei German Foreign Policy – woraus sowohl die Unterschiede zu Europa (Massentests für Alle in nahezu allen Ländern – und Masken tragen muss in vielen Ländern der Region ohnehin nicht „verordnet“ werden) deutlich werden, als auch die Leerstellen solcher Betrachtungen (denn nicht nur in China wächst der Arbeitsdruck). Siehe dazu eine kleine Materialsammlung zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung der VR China und den Auswirkungen auf große Teile der Bevölkerung – sowie die Ankündigung einer Web-Veranstaltung dazu von Rosa Luxemburg-Stiftung und Forum Arbeitswelten. weiterlesen »

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