[SÜDWIND-Studie weist auf Lücke zwischen Nachhaltigkeitsstrategien und deren Umsetzung hin] Deutsche Kaffeeunternehmen müssen Verantwortung übernehmen
SÜDWIND: Deutsche Kaffeeunternehmen müssen Verantwortung übernehmenIm Rahmen eines umfassenden Forschungsprojektes hat SÜDWIND seit Juli letzten Jahres den Kaffeesektor analysiert. In einer Studie wurde der Weltmarkt beschrieben, für weitere Analysen speziell die Situation in Äthiopien untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern weltweit und insbesondere auch in Äthiopien weit unter dem liegen, was als existenzsichernd gilt. Auch Beschäftigte auf den Plantagen erhalten in vielen Fällen keine existenzsichernden Löhne. Viele Unternehmen des Kaffeesektors werden somit ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nicht gerecht, wie auch eine letzte Analyse innerhalb des Projektes zeigte: In einer Vielzahl von Selbstverpflichtungserklärungen versprechen deutsche Kaffeeunternehmen die Verbesserung der Bedingungen in den Anbaugebieten. Teilweise finanzieren Konzerne auch Projekte vor Ort. Dennoch reichen die Maßnahmen nicht aus, um die Lebensbedingungen tausender Familien zu verbessern, oft ist die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategien schlicht nicht sichtbar. (…) Familien, die weltweit vom Kaffeeanbau leben, tut dies in Armut“, so Friedel Huetz-Adams, der das Kaffeeprojekt bei SÜDWIND geleitet hat. Doch bereits vor dem Preisverfall lebte der größte Teil der Menschen in den Kaffeeanbaugebieten Äthiopiens weit unterhalb der Armutsgrenze. Bei den Recherchen zum Sektor hat SÜDWIND das Land besucht und dort einige ernüchternde Beobachtungen gemacht: „Es ist erschreckend zu sehen, wie wenig der Kaffeeanbau den Menschen gebracht hat…“ SÜDWIND-Pressemitteilung vom 20.05.2020 zur Studie von Friedel Hütz-Adams weiterlesen »

SÜDWIND: Deutsche Kaffeeunternehmen müssen Verantwortung übernehmen

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Systemrelevanz ja, Arbeitsrechte nein? Das Corona-Krisenmanagement in der Landwirtschaft findet auf dem Rücken der Beschäftigten statt

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm“Wie unter einem Brennglas macht die Coronakrise deutlich, welche Arbeiten für unsere Gesellschaft essentiell sind. Nicht nur muss alles getan werden, um die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten und auszubauen. Auch die stabile Versorgung mit Lebensmitteln wird in den nächsten Monaten entscheidend sein. Das betrifft die Landwirtschaft genauso wie die Verarbeitung, die Logistik und den Einzelhandel. Die Bundesregierung hat dies in ihrer Kabinettssitzung am Montag bestätigt. Sie hat die Land- und Ernährungswirtschaft grundsätzlich als «systemrelevante Infrastruktur» anerkannt. Damit macht sie deutlich, dass diese Wirtschaftsbereiche prioritär aufrechterhalten werden sollen. Die Einschätzung der Bundesregierung ist vor allem deshalb spannend, weil Tätigkeiten in Land- und Ernährungswirtschaft in prä-Corona-Zeiten gesellschaftlich nicht besonders stark honoriert wurden (…) Für Klöckner und den Bauernverband bedeutet die Systemrelevanz der Landwirtschaft also keineswegs, dass die Arbeit der Beschäftigten aufgewertet wird. Im Gegenteil: Im Kern geht es darum, in der gegenwärtigen Situation unter Aushebelung von Rechten und Standards auf billige Arbeit – primär von Migrant*innen zuzugreifen…“ Artikel von Benjamin Luig vom 24.03.2020 bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dazu neu: No 462 („Die Last einer Behandlung wird auf das rumänische Gesundheitssystem abgewälzt…) weiterlesen »

Dossier zum Corona-Krisenmanagement in der Landwirtschaft

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

No 462 („Die Last einer Behandlung wird auf das rumänische Gesundheitssystem abgewälzt…)
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Pfarrer Peter Kossen: Arbeitsmigranten sind Hochrisikogruppe

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormPfarrer Peter Kossen warnt angesichts der Corona-Pandemie vor einer massenweisen Infizierung der großen Gruppe ost- und südosteuropäischer Arbeitsmigranten. In Deutschland gehören zu dieser Bevölkerungsgruppe dreieinhalb bis vier Millionen Menschen. „Aufgrund vielfach unmenschlich harter Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie, in Ausstallkolonnen oder als Paketzusteller und im Hinblick auf äußerst prekäre Wohnverhältnisse muss mit einer Vielzahl schwerer und tödlicher Verläufe der Corona-Erkrankung bei den Arbeitern und Arbeiterinnen in diesen Branchen gerechnet werden“, so Kossen. Er verweist auf die Erfahrungen seines Bruders, des Arztes Dr. Florian Kossen, der als Internist und Allgemeinmediziner tagtäglich Frauen und Männer behandelt, die als Arbeitsmigranten z. B. in Großschlachtereien beschäftigt sind. „Die Totalerschöpfung dieser Menschen ist die Normalität“, sagt Kossen. „Dazu kommen zahlreiche Schnittverletzungen, aber auch wiederholte und hartnäckige Infekte durch mangelhafte hygienische Zustände in den Unterkünften und durch gesundheitswidrige Bedingungen an den Arbeitsplätzen.“ Ihre Schwerstarbeit in der Fleischindustrie, in Ausstallkolonnen, bei Gebäudereinigern und bei Paketdiensten wolle hier ja sonst auch keiner tun, so Kossen. (…) „Niemand fühlt sich zuständig“, sagt Kossen, „die Kommunen nicht und die Landkreise auch nicht, und die Leidtragenden sind wie immer die Schwächsten – die Kinder.“ Kossen fordert von den Unternehmen und den Behörden schnellstmöglich umfassende und wirksame Maßnahmen zum Schutz der Arbeitsmigranten…“ Pressemitteilung von Pfarrer Peter Kossen vom 17.3.2020 bei Jour Fixe der Gewerkschaftslinke Hamburg, siehe Vorschläge dazu und neu (auch wenn wir radikal antiklerikal sind): Offener Brief: „… zunehmend begründete Angst vor einer massenweisen Infizierung der großen Gruppe ost- und südosteuropäischer Arbeitsmigranten…“ weiterlesen »

Dossier: Arbeitsmigranten sind (Corona)Hochrisikogruppe

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Offener Brief: „… zunehmend begründete Angst vor einer massenweisen Infizierung der großen Gruppe ost- und südosteuropäischer Arbeitsmigranten…“
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Hochproduktion durch Corona: Lebensmittelindustrie mit mehr als 700.000 Beschäftigten arbeitet am Limit – „Arbeitszeitvorschriften nicht aushebeln“
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormSie sorgen für Nachschub im Supermarkt: Die bundesweit mehr als 700.000 Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie leisten in der Coronavirus-Pandemie einen entscheidenden Beitrag dafür, dass Essen und Trinken nicht knapp werden. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hingewiesen. „Überstunden und Extra-Schichten sind in der Lebensmittelindustrie schon seit Wochen an der Tagesordnung. Die Menschen arbeiten am Limit, damit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co. die Ware nicht ausgeht“, sagt der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler. Die Politik habe dies erkannt und die Lebensmittelbranche für „systemrelevant“ erklärt. Bei den Beschäftigten allerdings tauchen gerade jetzt viele Fragen auf, so die Gewerkschaft. (…) Scharfe Kritik übt die NGG vor allem aber auch an den Vorgaben von Supermarktketten. Die Konzerne forderten von den Herstellern auf der einen Seite, in der Krise noch schneller und noch mehr zu produzieren. Zugleich wolle man die Preise drücken. (…) Da es, wie auch die Politik bestätigt, in der Lebensmittelindustrie derzeit keinerlei Versorgungsengpässe gibt, warnt die NGG vor geplanten einschneidenden Eingriffen in das Arbeitszeitgesetz. „Corona darf nicht dafür herhalten, die Höchstgrenzen bei der Arbeitszeit auszuhebeln. In Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen haben wir in der Lebensmittelindustrie längst die nötige Flexibilität, um Hochphasen zu stemmen. Sonst wären die Supermarktregale ja längst leer“, betont der Gewerkschafter. Gesetzliche Standards seien wichtig. Sonst leide am Ende die Gesundheit der Beschäftigten…“ NGG-Pressemitteilung vom 1. April 2020 – siehe dazu: Corona: Geplante Ausweitung der gesetzlich erlaubten Arbeitszeit – „In der Lebensmittelindustrie wäre aktuell jede Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes unnötig und falsch.“ weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Hochproduktion durch Corona: Lebensmittelindustrie mit mehr als 700.000 Beschäftigten arbeitet am Limit – „Arbeitszeitvorschriften nicht aushebeln“ / „In der Lebensmittelindustrie wäre aktuell jede Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes unnötig und falsch.“
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Crowdfunding für die Zeitung „Das Fleischkapital. Zur Ausbeutung von Arbeitern, Natur und Tieren"Die Corona-Krise hat es einmal mehr gezeigt: Die Fleischindustrie ist eine der skrupellosesten Industrien überhaupt. Tiere, Arbeiter, natürliche Lebensgrundlagen – für den Profit der Fleischbosse wird alles ohne Rücksicht auf Verluste verheizt. Wie durch ein Brennglas betrachtet offenbart sich hier, dass das kapitalistische System längst zur Gefahr für die Mehrheit der Bevölkerung und den Planeten geworden ist. Höchste Zeit für Aufklärung und breiteren Widerstand also! Darum erstellen wir eine Zeitung mit über 15 Beiträgen, die sich kritisch mit dem Fleischkapital und den Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnissen in seiner Industrie beschäftigen. Dabei widmen wir uns nicht nur der Situation der Tiere. Wir beleuchten auch die Lage der Arbeiter, den Zusammenhang von Pandemien und industrieller Tierzucht oder die Zerstörung von Ökonomien des «globalen Südens» durch die Warenketten der Fleischproduzenten. Außerdem diskutieren wir, wie die Proteste der Tierrechtsbewegung heute aussehen und wie sie aussehen müssten, um wirklich erfolgreich zu sein. Die Zeitung wird ca. 40 Seiten im Zeitungsformat haben, professionell gelayoutet und in einer Auflage von mehreren Tausend in Deutschland, der Schweiz und in Österreich gegen Spende vertrieben werden…“ Spendenaufruf vom Bündnis Marxismus und Tierbefreiung bei wemakeit.com (Schweizer Plattform, auch in Euro) mit umfangreichen Infos und nun das Ergebnis: Erschienen und bestellbar: Das Fleischkapital. Zur Ausbeutung von Arbeitern, Natur und Tieren weiterlesen »

Crowdfunding für die Zeitung „Das Fleischkapital. Zur Ausbeutung von Arbeitern, Natur und Tieren"

Crowdfunding für die Zeitung / Erschienen und bestellbar: Das Fleischkapital. Zur Ausbeutung von Arbeitern, Natur und Tieren
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„Corona-Krise: Lockerung von Vorschriften nötig“ – fordert die Fleischindustrie, die sich ohnehin selten an welche hält…
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormZum Ausgleich der extremen wirtschaftlichen Belastungen, verursacht durch die Corona-Krise, hat die Bundesregierung für viele Unternehmen bereits unbürokratisch für Hilfe gesorgt. Die Betriebe der Ernährungswirtschaft brauchen aber mehr: vor allem flexiblere Arbeitszeiten und eine Notfallbetreuung für Kinder der Mitarbeiter. Es gelte jetzt schon die Weichen zu stellen für die Zeit, wenn der Höhepunkt der Corona-Krise überschritten ist, mahnte gestern Dr. Christian von Boetticher, stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU). Konkret forderte er eine temporäre Flexibilisierung des Arbeitsrechts. Dabei spielte er auf die maximale Arbeitszeit von 10 Stunden an. Zudem benötigten die Unternehmen der Ernährungswirtschaft weitere Ausnahmen in der Sonntagsarbeitszeit und beim Einsatz von 450 Euro-Kräften…“ Artikel von Sandra Sieler vom 18. März 2020 bei fleischwirtschaft.de weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

„Corona-Krise: Lockerung von Vorschriften nötig“ – fordert die Fleischindustrie, die sich ohnehin selten an welche hält…
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[Besselmann, Subunternehmer von Tönnies] Arbeit in der Fleischproduktion: „Du bist kein Mensch für sie“
20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert“… Sergej (Name von der Redaktion geändert) hat mehrere Monate bei den „Anhalter Fleischwaren“ in Zerbst gearbeitet. Das Unternehmen gehört zur „Zur-Mühlen-Gruppe“ – und damit zu Tönnies, dem größten Fleischproduzenten in Deutschland. Angestellt war er aber bei Besselmann, einem Subunternehmer. Er hat es so erlebt: „Du arbeitest dort wie ein Sklave auf der Plantage. Wie ein echter Sklave.  Du bist kein Mensch für sie. Für sie ist das wichtigste, dass du arbeitest und ihnen Geld bringst“. Sergej stammt aus der Republik Moldau. Die Wurstkisten seien sehr schwer gewesen, die Arbeitsräume sehr kalt und das Tempo der Maschine viel zu hoch. „Dann schreien sie einen an, man solle doch gehen, wenn es einem nicht gefällt. Wenn du nicht so schnell arbeiten kannst, dann war es das, du bist gefeuert“, erinnert sich Sergej. Die harte Arbeit sei trotzdem immer noch besser gewesen, als in der Republik Moldau für 200 Euro im Monat zu arbeiten. Als er sich darüber beschwerte, dass er in einem anderen Werk in Nordrhein-Westfalen eingesetzt werden sollte, sei ihm gesagt worden, er solle nicht mehr kommen. Ein offizielles Kündigungsschreiben bekam er nicht. (…) Sergej berichtet MDR-exakt auch noch davon, dass er nach seinem Rauswurf bedroht worden sei. Zwei russisch sprechende Männer hätten ihn unter Gewaltanwendung aufgefordert, Zerbst bzw. Deutschland zu verlassen. Wer die Männer waren und ob sie geschickt wurden, weiß er nicht. Auf die Anfragen von MDR-exakt zu den verschiedenen Vorwürfen reagiert die Firma Besselmann nicht. Tönnies teilt mit, die Vorwürfe zu prüfen…“ Beitrag vom 11.03.2020 bei MDR Aktuell weiterlesen »

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert

[Besselmann, Subunternehmer von Tönnies] Arbeit in der Fleischproduktion: „Du bist kein Mensch für sie“
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Fleischindustrie – zu Lasten von Menschen und Tieren und Erzeugerpreisen. Dr. Florian Kossen und Prälat Peter Kossen: „Menschen werden verschlissen und entsorgt“

Dossier

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiertDr. Florian Kossen, hausärztlich tätiger Internist in Goldenstedt, und Prälat Peter Kossen, Pfarrer in Lengerich, erheben schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen in der Fleischindustrie: „Menschen werden benutzt, verbraucht, verschlissen und dann entsorgt!“ Arbeitsmigranten aus Rumänien, Bulgarien und Polen behandelt Dr. Kossen täglich in seiner allgemeinmedizinischen Praxis. Sie arbeiten in Großschlachthöfen in Wildeshausen, Ahlhorn und Lohne. Was er sieht und hört, macht den Mediziner fassungslos und zornig. Die Totalerschöpfung der Patientinnen und Patienten ist fast schon alltäglich: „Viele arbeiten sechs Tage in der Woche und zwölf Stunden am Tag. Sie haben keine Möglichkeit der Regeneration, weil sie durch ihre Arbeits- und Lebensbedingungen ständig physisch und psychisch unter Druck stehen. Daraus resultieren eine ganze Reihe von Krankheitssymptomen (…) Oft erzählen ihm Patienten von Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund von Krankheit sofort aussortiert und ersetzt werden. Entsprechend hoch sei der Druck, trotz Krankheit und Schmerzen durchzuhalten. Prälat Peter Kossen ergänzt: „Der Nachschub von Arbeitskräften geht den Subunternehmern offensichtlich nicht aus. Dafür sorgt ein florierender Menschenhandel.“ Was den Arbeitern zugesagt worden ist und was sie bekommen, liegt oft weit auseinander. Kürzlich hat ein bulgarischer Werkvertrags-Arbeiter eines Großschlachthofs in Wildeshausen dem Arzt Kossen seine Lohnabrechnung gezeigt: 1200,- € für 255 geleistete Arbeitsstunden. „Zur Ausbeutung kommt die Demütigung: Du bist, deine Arbeitskraft ist, nicht mehr wert!“ Peter Kossen: „Die Fleischindustrie behandelt Arbeitsmigranten wie Maschinen, die man bei externen Dienstleistern anmietet, benutzt und nach Verschleiß austauscht.“…“ Bericht von Florian Kossen und Peter Kossen aus dem Newsletter „AGRAR-HINWEISE“ vom 19.08.2018 von Eckehard Niemann – wir danken für die Freigabe des Textes! Siehe im Beitrag den vollständigen Text sowie weitere Berichterstattung zu ihrem Protestbrief gegen Ausbeutung in der Fleischindustrie und eine Rede von Peter Kossen zum Thema sowie neu: Kossen ruft Arbeitsmigranten zu Streiks auf / Engagement gegen Ausbeutung von Arbeitsmigranten: Peter Kossen gründet Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ weiterlesen »

Dossier über Fleischindustrie – zu Lasten von Menschen, Tieren und Erzeugerpreisen

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert

Kossen ruft Arbeitsmigranten zu Streiks auf / Engagement gegen Ausbeutung von Arbeitsmigranten: Peter Kossen gründet Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“
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Der BAYER/MONSANTO-Deal: Vereinigung zu Lasten Dritter

Dossier

Monsanto: Die unbeliebteste Firma der WeltDer BAYER-Konzern hat Gespräche mit MONSANTO über eine mögliche Fusion bestätigt. Bei einem Abschluss der Transaktion würde der mit Abstand größte Agro-Multi der Welt entstehen mit schlimmen Folgen für die LandwirtInnen, die Natur, die VerbraucherInnen und die Beschäftigten. Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der CBG: „Wir schlagen Alarm: ‚Wer das Saatgut kontrolliert, beherrscht die Welt’, hat Henry Kissinger einmal gesagt. Durch die Übernahme droht ein weltweites Lebensmittel-Monopol. Die Welternährung gerät in ernste Gefahr.“ (…) Was die Skrupellosigkeit angeht, so verweist die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) darauf, dass BAYER 1954 bis 1967 mit MONSANTO das US-amerikanische Joint Venture MOBAY führte und dort in die Herstellung von Komponenten von AGENT ORANGE für den Vietnamkrieg verwickelt war.“ Presse-Information der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) vom 20. Mai 2016 und nun auch Proteste. Siehe dazu neu: Immer mehr Klagen, immer weniger Jobs, immer schlechtere Umwelt-Werte – BAYERs MONSANTO-Krise verschärft sich weiterlesen »

Dossier zum BAYER/MONSANTO-Deal

Monsanto: Die unbeliebteste Firma der Welt

Immer mehr Klagen, immer weniger Jobs, immer schlechtere Umwelt-Werte – BAYERs MONSANTO-Krise verschärft sich
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Arbeitsbedingungen in Thailands Nahrungsmittelbranche: Nicht nur in der Fischerei-Flotte übel
Keine Mindestlohn, kein gar ichts: Landarbeiterin aus burma in Thailand„… Der in Thailand produzierte Mais wird hauptsächlich als Futtermittel für die Geflügelmast verwendet. Die Schweiz hat 2019 aus Thailand rund 600 Tonnen Hühnerfleisch im Wert von 3.7 Millionen Franken importiert. Das nach Reis wichtigste Agrarimportprodukt aus Thailand ist Kassava (Importe 2019 im Wert von 7.1 Millionen Franken). Die Wurzel dient vor allem als Grundstoff für künstliche Süssstoffe und Glutamat, das sich häufig in Streuwürze und Saucen findet. Die Arbeitsbedingungen in der Ananas-, Auberginen- und Papaya-Produktion – alles Produkte, welche ebenfalls häufig aus Thailand in die Schweiz importiert werden – dürften nicht weniger schlimm sein, als jene in den vier untersuchten Produkten. ArbeiterInnen müssen oft mehr als 12 Stunden pro Tag arbeiten. Die Mehrheit (64,2%) der befragten MigrantInnen erhält weniger als 9000 Thai Baht (280 CHF) pro Monat. Auch der Arbeitsschutz wird oft vernachlässigt, so etwa wenn keine adäquate Schutzausrüstung beim Einsatz von Pestiziden verteilt wird. Die Untersuchung zeigt auch, dass die Kosten für eine Arbeitserlaubnis in Thailand deutlich zu hoch sind. So lebt die Hälfte der befragten WanderarbeiterInnen weiterhin ohne gültige Papiere. Manchmal werden die Dokumente auch von den Arbeitgebern eingezogen, was zu einer Form von Zwangsarbeit führt. Eine Vertreterin des thailändischen Arbeitsministeriums kündigte Verbesserungen bei den staatlichen Kontrollen durch ArbeitsinspektorInnen an…“ – aus dem Beitrag „Wer bezahlt den Preis für den billigen Reis?“ am 05. Februar 2020 bei Solidar Suisse – der ein Vorstellungstext zu einer (englischen) Studie über die Arbeitsbedingungen von Migrantinnen und Migranten in der thailändischen Landwirtschaft ist. Siehe dazu auch den Link zur Studie und einen weiteren aktuellen Beitrag weiterlesen »

Keine Mindestlohn, kein gar ichts: Landarbeiterin aus burma in Thailand

Arbeitsbedingungen in Thailands Nahrungsmittelbranche: Nicht nur in der Fischerei-Flotte übel
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[18. Januar 2020 in Berlin] "Wir haben es satt!" Agrarwende anpacken, Klima schützen!“… Über die Situation der – oft osteuropäischen – Beschäftigten wird hingegen wenig gesprochen. Im RND-Interview erklärt Gewerkschafter Matthias Brümmer, wie sie den Preisdruck des Handels zu spüren bekommen. (…) Dass über die Preisgestaltung diskutiert werden muss, fordern wir schon seit vielen Jahren. Aber das betrifft eigentlich nicht nur das Tierwohl, sondern auch die Fleischherstellung und damit die Arbeitsbedingungen in dieser Industrie. Und die sind problematisch (…) Ein Großteil der Fleischindustrie – es sind nicht alle Unternehmen – setzt nun auf osteuropäische Unternehmen, die in Deutschland GmbHs gründen und dann Werkverträge vergeben. Es ist also nur ein neuer Deckmantel, damit man für Zoll und Behörden den Anschein von Rechtmäßigkeit erweckt. [Sie sprechen oft von einem regelrechten System, das aus Werkverträgen, Mindestlöhnen und Subunternehmern besteht. Was meinen Sie damit?] Wir nennen das das Tönnies-System. Die Beschäftigten kommen aus dem Ausland her, arbeiten zum Mindestlohn zwar im Schlachthof, aber nicht beim Schlachthof. Und wenn sie ihre Leistung nicht mehr erbringen können, weil die Arbeit sehr anstrengend ist, werden sie gegen neue Mitarbeiter aus Osteuropa ausgetauscht. Heuern und feuern ist also an der Tagesordnung. Dass nur noch 10 Prozent der Beschäftigten zur Stammbelegschaft gehören, ist keine Seltenheit. (…) Zum Teil ist es ungehemmte Gier bei Subunternehmen, Schlachthöfen und Handel. Bei Letztgenanntem liegt auch der Schlüssel zu Verbesserungen. Denn nicht nur die Landwirte leiden unter dem Preisdruck der Handelsketten, sondern auch die Beschäftigten. Wir brauchen deshalb faire Preise. Aber die sollten nicht nur an bestimmte Gruppen gehen, wie die jetzt diskutierten 40 Cent Aufpreis für die Tierhaltung. Wir dürfen nicht das Tierwohl über das Arbeitnehmerwohl stellen, beides muss laut Grundgesetz auf einer Stufe stehen…“ Interview von Christoph Höland mit Matthias Brümmer (NGG) vom 07.02.2020 bei RedaktionsNetzwerk Deutschland weiterlesen »

[18. Januar 2020 in Berlin] "Wir haben es satt!" Agrarwende anpacken, Klima schützen!

Gewerkschafter warnt: „Nicht das Tierwohl über das Arbeitnehmerwohl stellen“
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Weiter moderne Sklaverei in Schlachthöfen
“Vor zwei Jahren wurden die schlechten Wohn- und Arbeitsbedingungen für Werksverträgler auf Schlachthöfen publik. Danach wurde viel über Verbesserungen geredet – geändert hat sich nichts.“ Video des Beitrags vom 08.02.2020 im Schleswig-Holstein Magazin des NDR, verfügbar bis 08.05.2020  weiterlesen »

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert

Weiter moderne Sklaverei in Schlachthöfen
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[Wiesenhof und Vermittlerfirmen] Manager aus Lohne wegen illegaler Beschäftigung vor Gericht: Wie ein Schlaglicht auf die dunkle Seite der Fleisch-Branche
20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiertDas Oldenburger Landgericht versucht Licht in einen alten Fall zu bringen, bei dem bulgarische Arbeiter illegal in einem Schlachtbetrieb beschäftigt worden sein sollen. Doch die Liste der Straftaten könnte noch länger sein. Die mutmaßlichen Straftaten liegen teils mehr als zehn Jahre zurück, werfen aber ein deutliches Schlaglicht auf die dunkle Seite der Fleischbranche. Die Vorwürfe: Illegale Beschäftigung, Dumpinglöhne, unrechtmäßige Gewinnabschöpfung in Millionenhöhe und mutmaßlicher grober Eigennutz. All das wirft die Oldenburger Staatsanwaltschaft zwei Männern vor, die über ihre Firma von 2007 bis 2010 Hunderte bulgarische Arbeitnehmer in einem fleischverarbeitenden Betrieb in Lohne eingesetzt haben sollen – allerdings aus Sicht der Anklage unerlaubter Weise. Das Landgericht Oldenburg verhandelt den Fall seit Dienstag. 15 Prozesstage sind angesetzt. (Az.: 3 Kls 940 Js 20830/10 (2/18) *001*) Den 53 und 56 Jahre alten Angeklagten werden sieben Fälle zur Last gelegt, bei denen es mal um 118, mal um 145, mal um 89 bulgarische Arbeiter geht, die in Kolonnen in dem Fleischbetrieb für Filettierungs- und Verpackungsarbeiten eingesetzt wurden. Die Firma arbeitete mit bulgarischen Zwischenfirmen zusammen, die die Arbeiter in Bulgarien rekrutierten und ihnen laut Anklage für die Vermittlung eine Provision abknöpfte. Die Anreise mussten sie selbst bezahlen…“ Artikel von Helmut Reuter vom 15.01.2020 bei NWZonline.de und nun das Urteil: NGG Oldenburg/Ostfriesland bemängelt „viel zu niedrige“ Strafe für Wiesenhof-Schlachterei wegen illegaler Beschäftigung und Dumpinglöhne weiterlesen »

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert

NGG Oldenburg/Ostfriesland bemängelt „viel zu niedrige“ Strafe für Wiesenhof-Schlachterei wegen illegaler Beschäftigung und Dumpinglöhne
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[18. Januar 2020 in Berlin] "Wir haben es satt!" Agrarwende anpacken, Klima schützen!Anlässlich der Grünen Woche in Berlin hat Guido Zeitler Kritik an den Arbeitgebern der deutschen Fleischindustrie geübt und strengere Kontrollen der Arbeitsbedingungen gefordert. In der öffentlichen Debatte werde oft vergessen, dass Tiere und Menschen unter dem Preisdumping der Fleischproduzenten leiden. „Es wird viel über Tierwohl, artgerechte Haltung oder die Auswirkungen der Fleischproduktion auf das Klima gesprochen. Das ist gut und wichtig. Dass in der deutschen Fleischindustrie auch Menschen gnadenlos ausgebeutet werden, kommt aber leider oft zu kurz. Wir müssen nicht nur über verbesserte ökologische, sondern insbesondere auch über neue soziale Standards reden.“ Noch immer würden die deutschen Fleischproduzenten Werkverträge mit oft dubiosen Firmen nutzen, um ausländische Beschäftigte mit Niedrigstlöhnen abzuspeisen. (…) Die deutschen Fleischproduzenten würden ihren ruinösen Preiskampf auf dem Rücken von Mensch und Tier austragen, Zeitler: „Fleisch ist zu billig. Die Preise müssen rauf, die Löhne aber genauso.“ Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner habe zwar recht, wenn sie von den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Bereitschaft erwarte, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. Die Hauptverantwortung für die unhaltbaren Bedingungen in der deutschen Fleischindustrie liege aber nicht bei den Kundinnen und Kunden, sondern bei den Produzenten. So weigerten sich diese etwa seit Jahren, einen neuen Branchenmindestlohn für die Fleischwirtschaft abzuschließen…“ Meldung vom 21.01.2020 bei NGG weiterlesen »

[18. Januar 2020 in Berlin] "Wir haben es satt!" Agrarwende anpacken, Klima schützen!

[NGG] Kritik an den Arbeitgebern der Fleischwirtschaft: „Ausgebeutet werden Tier und Mensch“ – Hauptverantwortung nicht bei Kunden, sondern bei den Produzenten
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"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!“… Dass dabei die Milchkühe nur noch als lebende Milchmaschinen und -lager dienen, die sich kaum mehr bewegen können und nach wenigen Jahren sterben, ist für das Kapital als herrschendes ökonomisches Prinzip ohne jeden Belang: Das ist Resultat seines Standpunkts, der sich für den konkreten Reichtum und damit auch für die Natur von dessen tragenden Elementen nicht bzw. nur insoweit interessiert, als diese für die abstrakte Geldsumme relevant ist, die mit Milch, Fleisch etc. zu verdienen ist. Tiere sind hier Rohstoff der Kapitalverwertung und – als fertiges Lebensmittel – Träger von Tauschwert, der in Abhängigkeit von der Rentabilität des Kapitaleinsatzes einen kleineren oder größeren Gewinn einschließt. Dieses Prinzip setzt sich in der Lebensmittelverarbeitung fort: Der Zweck einer maximalen Verwertung der angelieferten Tierprodukte drückt sich im Interesse der Produzenten aus, möglichst die gesamte Rohstoffmenge der Kapitalvermehrung zu verwerten und, da biologische Waren verderben können, möglichst umgehend in klingende Münze zu verwandeln. (…) Da kommt dann schließlich alles zusammen: Die Ignoranz und der schmale Geldbeutel der Konsumenten mit niedrigem Einkommen, die diese immer auf Billigangebote, die sich der maximalen Ausbeutung von Natur und auswärtiger Menschheit verdanken, schielen lässt, aber auch die konsumistische Dummheit derer, die sich zwar bessere Lebensmittel leisten könnten, aber prima hineinsozialisiert wurden in die „Schnäppchen“- und „Wegwerf“-Kultur…“ Beitrag von Rainer Schreiber vom 11.11.2019 bei Telepolis weiterlesen »
"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!“… Dass dabei die Milchkühe nur noch als lebende Milchmaschinen und -lager dienen, die sich kaum mehr bewegen können und nach wenigen Jahren sterben, ist für das Kapital als herrschendes ökonomisches Prinzip ohne jeden Belang: Das ist Resultat weiterlesen »

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