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Rettet euch selbst, liebe Pflegekräfte! Ausbeutung ist in den sozialen Berufsgruppen Alltag. Zeit, dass dieser Zustand ein Ende hat
Plakat der freiburger Protestaktion Pflege am Boden 2015“… Dass es in Krankenhäusern trotz der schlechten Situation läuft, hat eine Ursache: Nämlich den Umstand, weswegen Menschen eine Stelle als Pflegerin oder Pfleger ergreifen. Es ist die Empathie und die soziale Kompetenz, die den Betrieb aufrechterhalten. Diese Mixtur aus Verantwortungsgefühl und Fürsorgebereitschaft spricht natürlich für einen sozialen Beruf. Wer so tickt, geht nicht ins Investmentbusiness, sondern dorthin, wo man Menschen helfen kann. Diese »berufsspezifische Haltung« ist zuweilen ein Problem. Denn wenn sie dazu führt, nicht mal nein zu sagen, weil man den siebten oder achten Tag in Folge zum Dienst kommen soll, um Ausfälle zu kompensieren, dann reibt man sich nicht nur auf. Nein, man stützt ein auf Knappheit und Ausbeutung zugeschnittenes System, verstetigt sozusagen die Misere und sorgt dafür, dass es am Ende heißt: Mensch, geht doch irgendwie! (…) Die Reduzierung auf die Empathie kanalisiert ein etwaiges berufliches Selbstbewusstsein. Man betreibt eigentlich eine Art emotionale Erpressung von Anfang an, weil man diese Gruppe mit ihrer Menschlichkeit in den Job holt und sie dort auch damit klein hält. Nirgends tut man das sonst. (…) Pflegekräfte, die in diesem freien Gesundheitsmarkt ihren Mann oder ihre Frau stehen müssen, sollten lernen, in diesem knallharten Betrieb als Berufs- und nicht mehr nur als Berufungsgruppe aufzutreten. (…) eigentlich bräuchten wir mehr empathische Menschen. Aber wenn man dieses perverse System der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft halbwegs neu organisieren will, muss es wahrscheinlich erst an seine Grenzen kommen. Mehr kollektives Selbstbewusstsein der Pflegekräfte, indem sie es nicht mehr erlauben, ihre Mitmenschlichkeit als Ressource zu melken: Das wäre ein Ansatz…“ Diskussionsbeitrag von Roberto De Lapuente vom 22.01.2020 bei Neues Deutschland online weiterlesen »

Plakat der freiburger Protestaktion Pflege am Boden 2015

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Ein Erfolgsbeispiel aus Stuttgart im Pflege- und Betreuungsbereich durch kollektive Überlastungsanzeige
Überlastungsanzeige“… In einer sozialen Pflege- und Betreuungseinrichtung wurde die Arbeitssituation aufgrund der mehrere Monate andauernden personellen Unterbesetzung immer schwieriger: Permanenter Stress, eine hohe Arbeitsverdichtung und (daraus resultierend) ein hoher Krankenstand unter den KollegInnen waren neben dem Drei-Schicht-System Teil der Ausgangslage. (…) Letztlich entschieden sich die KollegInnen einerseits für eine kollektive Überlastungsanzeige (die von 90% der KollegInnen unterzeichnet war). Andererseits war eine durchdachte und gut vorbereitete Gesprächsstrategie für die anstehenden Treffen mit der Unternehmungsleitung wichtig. Nach den Gesprächen zwischen Mitarbeitenden und Unternehmensleitung konnten einige Verbesserungen errungen werden: Mehr eingeplante Personalstellen, Ausweiten der Stellensuche und gleichzeitig attraktivere Rahmenbedingungen für potentielle BewerberInnen durch bessere Bezahlung aller und mehr Urlaubstage für Schichtarbeitende. Zusätzlich wurden Möglichkeiten erarbeitet, wie das Personal entlastet werden kann. Außerdem wurde eine weitere Stelle geschaffen im Bereich der Hauswirtschaft/Haustechnik, die für zusätzliche Arbeitsentlastung für das bisherige Personal sorgen soll. Diese neue Stelle konnte auch sofort besetzt werden…“ Bericht vom 14.01.2020 von und bei FAU Stuttgart – siehe dazu auch: Überlastungsanzeigen entlasten. Schriftlich und gemeinsam ist am wirkungsvollsten weiterlesen »

Überlastungsanzeige

Ein Erfolgsbeispiel aus Stuttgart im Pflege- und Betreuungsbereich durch kollektive Überlastungsanzeige
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„Das Schwesternsyndrom“: Pflegekräftemangel ist ein Strukturproblem – nicht erst seit heute
Plakat der freiburger Protestaktion Pflege am Boden 2015“… Ob das angestoßene Maßnahmenpaket hingegen der große Wurf wird, bleibt abzuwarten: Der Blick in die Geschichte weckt Zweifel. Denn der Pflegekräftemangel in der Bundesrepublik ist kein neues Phänomen. Bereits um 1960 und erneut um 1989 erging ein solcher Alarm. Beantwortet wurde er mit immer ähnlichen Mitteln – doch stets schreckte man vor einer wirklichen Strukturreform der Gesundheitsberufe zurück. So spricht etwa Christine Vogler, Geschäftsführerin des frisch gegründeten Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe, von erheblichen Wissensverlusten: Man fange praktisch jedes Mal wieder von vorne an. Doch »wenn das System die Misere verursacht hat, dann müssen wir den Mut haben, das System zu ändern.« – Anstatt sich damit zu begnügen, Symptome zu kurieren. Als Strukturproblem der Pflegeberufe erkennen viele Expert*innen die untergeordnete Stellung des Pflegepersonals im hierarchischen Krankenhausalltag – und die mit dieser Geringschätzung korrespondierende schlechte Bezahlung. »Man muss nicht viel können, aber ein großes Herz haben«: So denken in Deutschland viele über den Pflegeberuf – auch in den Jobcentern. Ein Grund für diese Denkweise ist Sexismus. (…) Bis heute ist diese »Verweiblichung« des Pflegeberufes virulent: Lag der Frauenanteil in der Krankenpflege in den 1970ern bei 90 Prozent, liegt er heute immer noch bei etwa 80 Prozent, in der Altenpflege sogar bei 84. (…) In der Praxis, erklärt die Soziologin Tine Haubner, entstand so eine Art »Hausarbeit im Krankenhaus«. Sie diagnostiziert deshalb auch eine generelle Krise der Organisation von Sorge- und Pflegearbeit in kapitalistisch verfassten Gesellschaften. (…) Die »Putzfrauen in Schwesterntracht« – wie es eine Krankenschwester 1963 gegenüber dem »Spiegel« ausdrückte – kündigten reihenweise…“ Artikel von Ulrike Wagener vom 18.01.2020 bei Neues Deutschland online weiterlesen »

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#Twankenhaus: Ärztinnen und Ärzte machen in sozialen Netzwerken auf schlechte Arbeitsbedingungen in Kliniken aufmerksam
#Twankenhaus: Ärztinnen und Ärzte machen in sozialen Netzwerken auf schlechte Arbeitsbedingungen in Kliniken aufmerksam “Unter dem Hashtag „Twankenhaus“ erzählen seit einiger Zeit deutsche Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegefachkräfte aus ihrem Arbeitsalltag: Nachzulesen sind Hunderte Fälle, in denen im Notfall etwas schiefläuft oder Intensivstationen unterbesetzt sind. Eine derjenigen, die davon berichtet, ist eine Frau, die sich Lieschen Müller nennt – ihren echten Namen will sie für sich behalten, weil sie Angst vor Konsequenzen am Arbeitsplatz hat. Die Unfallchirurgin und Mutter schreibt derzeit an einem Buch zu ihren Arbeitsbedingungen, das im kommenden Frühjahr erscheinen soll. Und sie gehört zum Verein Twankenhaus, der gerade ein Positionspapier zu dem Thema veröffentlicht hat. Sprechender Titel: Wunsch und Wirklichkeit. (…) ZEIT ONLINE: Was heißt Belastungsgrenze in dem Fall? Müller: Dass ich in den ersten zwei, drei Jahren immer mehr als 60 bis 80 Stunden, manchmal 100 Stunden in der Woche arbeitete. Ich habe selten geschlafen und wenn, dann maximal drei bis vier Stunden pro Nacht. (…) Sicher ist die Unfallchirurgie ein Fach, in dem man es mit Traumata zu tun hat und schnelle Reaktionen erforderlich macht. Das hat allerdings nichts mit unstrukturiertem Arbeiten, schlechter Organisation, Personalmangel und überbordender Bürokratie zu tun….“ Interview von Lea Hampel mit Lieschen Müller vom 02.01.2020 in der Zeit online. Siehe dazu auch bereits vom 16. Oktober 2019 bei medwatch: Warum Ärzte, Pflegende und Therapeuten vom #Twankenhaus ein besseres Gesundheitssystem planen und die Aktionsseite Twankenhaus weiterlesen »

#Twankenhaus: Ärztinnen und Ärzte machen in sozialen Netzwerken auf schlechte Arbeitsbedingungen in Kliniken aufmerksam

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Wie holen wir uns die Krankenhäuser zurück? Der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte diskutiert die Vergesellschaftung der Krankenhäuser
Aufruf zur Unterstützung des Filmprojekts "Der marktgerechte Patient"Die Zustände im Gesundheitssystem sind miserabel. Patienten werden in Krankenhäusern wegen des fehlenden Personals strukturell unterversorgt. (…) Betten fehlen, Personal, schlicht die Kapazitäten. Warum das? Durch die Ökonomisierung und Privatisierung der Krankenhäuser herrscht dort das Profitprinzip vor. (…) Enteignung als Mittel demokratischer Rekommunalisierung. Eine breite Diskussion, wie im Gesundheitssektor strukturelle Veränderungen auf politischem Wege zu erzielen sind, berührt nun mal auch die Frage, wie sich die Privatisierungen der letzten Jahre rückgängig machen lassen. Die enteigneten Krankenhäuser könnten in kommunale Hand übergehen. Es geht dabei um einen umfassenden Ansatz der kommunal-öffentlichen Reorganisation des Gesundheitssystems, die unter demokratischen Gesichtspunkten erfolgen könnte und die Beteiligung der Beschäftigten miteinschließt. Der Kampf um eine bessere Personalbemessung wird dadurch verbunden mit einer betrieblichen Stärkung des Personals. In den Diskussionen des VdÄÄ ist dabei klar: Enteignung allein ergibt keinen Sinn, wenn nicht zugleich die Finanzierung bedarfsgerechter wird, d.h. das DRG-System abgeschafft wird. (…) Eine gesetzliche Ausgestaltung der Vergesellschaftung nach Art.15 GG ist also durchaus möglich. Und wo ist das «Wohl der Allgemeinheit» konkreter fassbar als bei der körperlichen und geistigen Gesundheit der Bevölkerung? Hier geht es unmittelbar um das Wohlergehen aller hier lebenden Menschen. Die Einsparungen am Personal gefährden die Gesundheit der Bevölkerung bereits in einem Ausmaß, das Enteignungen rechtfertigt.“ Artikel von Kolja Swingle in der SoZ 1/2020 weiterlesen »

Aufruf zur Unterstützung des Filmprojekts "Der marktgerechte Patient"

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„Pflegefegefeuer“…eine pflegepolitische Jahresendansprache zum Jahreswechsel 2019/2020
Plakat der freiburger Protestaktion Pflege am Boden 2015Für den umtriebigen Bundesminister für Gesundheit, Herrn Jens Spahn (CDU), beginnt die zweite Hälfte der aktuellen Legislaturperiode. Zeit, Bilanz zu ziehen und seine bisherige Tätigkeit im Hinblick auf die pflegerische Versorgung zu bewerten.   Insgesamt wurden in der Amtszeit von Herrn Jens Spahn bisher 20 Gesetzesinitiativen erarbeitet. Viel Lärm um Nichts?  Bundesgesundheitsminister Spahn startete mit dem Anspruch, die Situation der Pflegekräfte spürbar zu verbessern und die pflegerische Versorgung der Bevölkerung im Hinblick auf die Entwicklung in den nächsten Jahre besser aufzustellen. Wenn man sich die Situation der Pflegekräfte aktuell anschaut, so kann man zumindest mit Stand heute klar sagen, dass bei den Pflegekräften von der versprochenen Entlastung nichts angekommen ist. Weder in den Kliniken, noch in den Bereichen der ambulanten und stationären Langzeitpflege hat sich die Situation entspannt. Sie hat sich in vielen Bereichen eher weiter zugespitzt. (…) Das Pflegepersonalstärkungsgesetz: Dass dieses Gesetz ohne große Wirkung bleiben wird, sagten selbst positiv eingestellte Branchenkenner voraus. Es war von vorne herein klar, dass es mit der Schaffung neuer Stellen nicht getan sein wird. (…) selbst deutsche Pflegefachkräfte, denen man zumindest eine gewisse Heimatbindung unterstellen könnte, zogen einen Umzug ins Ausland vor. Es wanderten also jährlich mehr Pflegefachkräfte ab als zu! Dass diese Zahlen nicht veröffentlicht werden und es angesichts der Gefährdung von großen Teilen der Bevölkerung nicht zu einem Aufschrei kommt, kann man nicht verstehen. (…) Zu ver.di …fällt einem nur noch ein Spruch des Universitätsdozenten Dr. Anno Anzenbacher ein, der sagte: „Manchmal scheint die Gewerkschaft der beste Garant des Kapitalismus zu sein“…“ Lesenwerte und umfangreiche Bilanz von Marcus Jogerst-Ratzka vom vom 30.12.2019 bei CareSlam weiterlesen »

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17.000 Pflegestellen nicht besetzt: Deutschlands Kliniken rufen den Notstand aus
Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“Vier von fünf Krankenhäusern können offene Stellen für Pflegepersonal nicht besetzen. Der Verband warnt vor einer „ernsten Versorgungskrise“. Der Personalnotstand in deutschen Kliniken wird immer schlimmer. Nach einer aktuellen Befragung, die dem Tagesspiegel vorliegt, haben inzwischen vier von fünf Krankenhäusern Probleme, offene Pflegestellen zu besetzen. Bundesweit sind 17.000 Pflegestellen verwaist. Und bei den Ärzten sieht es nicht viel besser aus. 76 Prozent der fast 2000 Kliniken im Land kämpfen damit, Mediziner für vakante Posten zu finden. Die Folgen dieses Fachkräftemangels: In jedem dritten Haus mussten zeitweise Intensivbetten gesperrt und Fachbereiche von der Notfallversorgung abgemeldet werden. Die Zahlen stammen aus dem neuen Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), das an diesem Freitag veröffentlicht wird. Sie verdeutlichten, „welch ungeheurer Handlungsdruck besteht, um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern“, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. Die Situation verschärfe sich „dramatisch“, betonte er. Die Politik müsse „dringend wirksame Gegenmaßnahmen zur Entlastung des Personals ergreifen, sonst steuern wir auf eine ernste Versorgungskrise hin“…“ Artikel von Rainer Woratschka vom 27.12.2019 beim Tagesspiegel online – siehe dazu das Krankenhaus Barometer 2019 weiterlesen »

Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“

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Pflegedienst wollte Minijobber*innen nicht auszahlen und Gewerkschaft mundtot machen. Gericht entscheidet: Auch geringfügig Beschäftigte haben Anspruch auf Nachtschichtzuschläge
PflegeambulanzAm 28.11.2019 wurde am Arbeitsgericht Halle entschieden, dass auch Minijober*innen aus der Pflege-Branche Anspruch auf Nachtschichtzuschläge haben. Die drei ehemaligen Pflegehilfskräfte hatten mit Hilfe der FAU Halle geklagt, nachdem sie im November 2018 gekündigt wurden. Sie wurden vorrangig nachts eingesetzt, erhielten dafür aber nie einen Ausgleich. Nun muss die Lebensdank Halle GmbH ihnen rund 3500 Euro an Nachtschichtzuschlägen und Urlaubsentgelt nachzahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. „Das Urteil ist gut für Menschen, die in prekären Teilzeitbeschäftigungen schuften und zeigt, dass es sich lohnt, sich zu wehren. Der Prozess hat aber auch offenbart, dass die gesetzlichen Normen die Schlechterstellung von Teilzeitbeschäftigten nicht klar verhindern.“, so die Sekretärin der FAU Halle, Lisa Birkigt. Die Lebensdank GmbH hat sich bis zuletzt gegen die Forderungen der Pflegehilfskräfte gewehrt. Unter anderem hatte sie versucht eine einstweilige Verfügung gegen die FAU zu erwirken, um weitere Proteste zu verbieten, war damit aber vor Gericht gescheitert…“ Pressemitteilung vom 29.11.2019 von und bei FAU Halle weiterlesen »

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Die Zustände in deutschen Pflegeheimen verletzen die Würde des Menschen, sagt Altenpflegerin Eva Ohlerth
Die perfekte Pflegerin hat 10 Hände...“… Kaum jemand wolle den Job mehr machen, sagt die Altenpflegerin Eva Ohlerth. Darüber hat sie ein Buch geschrieben. ZEIT ONLINE: In Ihrem Buch schreiben Sie, dass die Zustände in vielen deutschen Altenheimen nicht mit Artikel 1 des Grundgesetzes – die Würde des Menschen ist unantastbar – vereinbar sind. Was meinen Sie damit? Eva Ohlerth: Da wir völlig überlastet und überarbeitet sind, kümmern wir uns nur noch, wenn überhaupt, um die Grundbedürfnisse der alten Menschen. Trocken, sauber und satt sollen sie sein. Das heißt: Ich wasche die Heimbewohner, ziehe sie an, bringe sie zur Toilette und gebe ihnen Essen. Selbst das schaffen wir aber oft nicht, weil wir unterbesetzt sind und das alles im Laufschritt machen. Das führt dazu, dass wir Patienten abwimmeln müssen und zum Beispiel keine Zeit haben, sie zur Toilette zu bringen. Pflegekräfte können kaum mehr umsetzen, was sie einmal gelernt haben. (…) ZEIT ONLINE: Um wie viele Menschen sollte sich eine Pflegekraft kümmern müssen? Ohlerth: Generell kann man das nicht sagen. Wenn ich einen Menschen mit Parkinson habe, der nicht mehr so beweglich ist, kann ich ihm nicht in derselben Zeit beim Anziehen helfen wie einem anderen, der mobiler ist. Es hängt vom Pflegegrad ab, selbst beim niedrigsten sollten auf einen Pfleger höchstens acht Bewohner pro Schicht kommen, beim zweiten Pflegegrad sind es vier. Aber das wird nicht eingehalten. Eine durchschnittliche Pflegekraft in einem Heim hat mindestens zehn Menschen, um die sie sich kümmern muss. Und nach oben gibt es keine Grenze…“ Interview von Maria Mast und Fabian Herriger mit Eva Ohlerth vom 25.11.2019 bei der Zeit online weiterlesen »
Die perfekte Pflegerin hat 10 Hände...“… Kaum jemand wolle den Job mehr machen, sagt die Altenpflegerin Eva Ohlerth. Darüber hat sie ein Buch geschrieben. ZEIT ONLINE: In Ihrem Buch schreiben Sie, dass die Zustände in vielen deutschen Altenheimen nicht mit Artikel 1 des weiterlesen »

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[29. – 30.11.2019 in Berlin] Krankenhaus-Bewegungsratschlag: Wie weiter im Kampf für mehr Personal und bedarfsgerechte Versorgung?
Hamburger Bündnis für mehr Personal im KrankenhausSeit den erfolgreichen Streiks der ver.di-Kolleg*innen an der Berliner Charité und weiteren erfolgreichen Tarifauseinandersetzungen bundesweit hat die Bewegung für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal in den Krankenhäusern die Politik in Zugzwang gebracht und einige grundlegende Weichenstellungen erkämpft: Die Verhandlungen über Pflegepersonaluntergrenzen für weitere medizinische Fachgebiete werden aktuell nicht weitergeführt. Stattdessen haben die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), ver.di und Deutscher Pflegerat ein Eckpunktepapier verfasst, das die Wiedereinführung einer überarbeiteten Pflegepersonalregelung (PPR) vorsieht. Auch bei der Finanzierung gab es einen Paradigmenwechsel: Die Personalkosten für »Pflegepersonal am Bett« wurden aus den Fallpauschalen herausgelöst und es wurde eine Selbstkostendeckung für diesen Bereich eingeführt. Wie nutzen wir diese Situation, um unsere Anliegen weiter voranzubringen? Was sind die nächsten Schritte im Kampf für eine gesetzliche Personalbemessung und gegen die Ökonomisierung im Krankenhaus durch das Fallpauschalensystem? Für welche Alternativen der Krankenhausfinanzierung wollen wir uns stark machen? Gegen wen müssen wir uns durchsetzen, und welche Pfeile hat die Gegenseite noch im Köcher? Und was ist eigentlich bei den Ärzt*innen los? Darüber wollen wir mit möglichst vielen Gewerkschafter*innen und Aktiven aus Krankenhäusern, Solidaritätsbündnissen und Vertreter*innen der kritischen Öffentlichkeit beratschlagen…“ Aus der Einladung bei »Krankenhaus statt Fabrik« zum Ratschlag, siehe weitere Infos, neu: [Interview zum »Bewegungsratschlag«] »Auch Vernetzung in die Breite ist wichtig« weiterlesen »

Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus

[Interview zum »Bewegungsratschlag«] »Auch Vernetzung in die Breite ist wichtig«
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[Kampagne zunächst im Saarland] Tarifvertrag Entlastung: „Damit Arbeit im Krankenhaus wieder Freude macht“

Dossier

ver.di: Tarifvertrag Entlastung: Damit Arbeit im Krankenhaus wieder Freude macht„„Wir mögen unseren Beruf“, sagen Beschäftigte im Krankenhaus. Trotzdem geben viele nach ein paar Jahren den Beruf ganz auf oder reduzieren ihre Arbeitszeit. Das hat etwas mit der hohen Belastung zu tun. Pausen können selten genommen werden und kurzfristiges Einspringen ist Normalität. Viele sind emotional erschöpft, nicht wenige macht das alles krank. Denn auch noch so viel persönlicher Einsatz kann den strukturellen Personalmangel nicht ausgleichen. Bei privaten Klinikkonzernen, kirchlichen Kliniken oder öffentlichen Krankenhäusern – überall fehlt Personal. Wir finden uns nicht mehr damit ab, dass ausgerechnet im Krankenhaus täglich gegen den Gesundheits- und Arbeitsschutz verstoßen wird. Das ganze System funktioniert nur noch, weil die Beschäftigten ausgepresst werden. Das lassen wir nicht länger mit uns machen. Für uns gehört es zusammen: Sich für eine gute Patientenversorgung einzusetzen und auch die eigene Situation zu verbessern. (…) Die hohe Belastung, die krankmachenden Arbeitsbedingungen packen wir bei allen Krankenhausträgern bundesweit an und fordern einen Tarifvertrag Entlastung. Wir fordern mehr Personal; Verlässliche Arbeitszeiten; Belastungsausgleich…“ Kampagne bei ver.di Gesundheit & Soziales. Neu dazu: ver.di-Betriebsgruppe am UKS klagt an und überreicht Mängelliste an UKS-Vorstand weiterlesen »

Dossier

ver.di: Tarifvertrag Entlastung: Damit Arbeit im Krankenhaus wieder Freude macht"„Wir mögen unseren Beruf“, sagen Beschäftigte im Krankenhaus. Trotzdem geben viele nach ein paar Jahren den Beruf ganz auf oder reduzieren ihre Arbeitszeit. Das hat etwas mit der hohen Belastung zu tun. weiterlesen »

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Schlafprobleme von Pflegern gefährden Versorgung: 69 Prozent der Pflegekräfte leiden unter Schlafstörungen – Wechselnde Arbeitsschichten als Ursache
Plakat der freiburger Protestaktion Pflege am Boden 2015“… In einer Umfrage hätten 69 Prozent angegeben, sie litten oft oder zumindest manchmal unter so starken Schlafproblemen, dass ihre berufliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt sei, schreibt die »Welt« unter Berufung auf eine Umfrage der Initiative »Deutschland schläft gesund«. (…) Der Deutsche Pflegerat, der die Interessen von rund 1,2 Millionen in der Pflege Beschäftigten vertritt, sieht als wichtigste Ursache für die verbreiteten Schlafprobleme in dieser Berufsgruppe die häufig wechselnden Arbeitsschichten, etwa zwischen Tag- und Nachtdienst. »Die Belastung wird noch dadurch verstärkt, dass durch Personalmangel häufig ungeplant Dienste übernommen werden müssen«, sagte der Vorsitzende des Pflegerats, Franz Wagner, der »Welt«. Mehr als 40 Prozent aller Pflegenden müssen der Umfrage zufolge mindestens drei Mal pro Monat ungeplant für zusätzliche Schichten einspringen.“ Meldung vom 11.11.2019 bei Neues Deutschland online weiterlesen »
Plakat der freiburger Protestaktion Pflege am Boden 2015“… In einer Umfrage hätten 69 Prozent angegeben, sie litten oft oder zumindest manchmal unter so starken Schlafproblemen, dass ihre berufliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt sei, schreibt die »Welt« unter Berufung auf eine Umfrage der Initiative »Deutschland schläft weiterlesen »

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[14. – 15.11.2019 in Berlin] ver.di-Krankenhaustagung: Ganz vorne dran
Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“Wir, die Mitarbeiter*innen-Vertretungen, Personalräte und Betriebsräte und unsere Gewerkschaft ver.di, bewegen die Krankenhäuser. Wir haben mit der PpUGV den Einstieg in Personalvorgaben geschafft. Wir haben mit dem PpSG den Stellenaufbau und den Lohnzuwachs für die größte Beschäftigtengruppe Pflege entscheidend voran gebracht. Wir haben mit dem PsychVVG die Kehrtwende in eine Fehlentwicklung zur Pauschalensystematik gebracht. Das alles haben wir gemeinsam politisch erstritten und wir setzen es gemeinsam tariflich und betrieblich um. Wir machen „Gute Arbeit“ wieder zum Standard. Gemeinsam wollen wir auf der Krankenhaustagung voneinander und miteinander lernen, diskutieren und erarbeiten wie wir diesen Weg erfolgreich weiter vorangehen. Mit den Erfolgen der vergangenen Jahre im Rücken, den Erfahrungen der Gegenwart vor den Augen, nutzen wir die Krankenhaustagung für einen Blick nach vorne!“ Aus der Einladung bei ver.di zur Krankenhaustagung für betriebliche Interessenvertretungen öffentlicher, privater, freigemeinnütziger/kirchlicher Krankenhäuser und angeschlossener Servicegesellschaften, einschließlich der Jugend- und Auszubildendenvertretungen – dort Ablauf und Anmeldung weiterlesen »
Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“"Wir, die Mitarbeiter*innen-Vertretungen, Personalräte und Betriebsräte und unsere Gewerkschaft ver.di, bewegen die Krankenhäuser. Wir haben mit der PpUGV den Einstieg in Personalvorgaben geschafft. Wir haben mit dem PpSG den Stellenaufbau und den Lohnzuwachs für die größte Beschäftigtengruppe Pflege weiterlesen »

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„Jahr der Pflege“: Willkommen im rückständigsten Beruf aller Zeiten, oder was?
Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?“… Nun ist aber Jahr der Pflege. Und was feiern wir? NightingaleChallenge. Um junge Menschen zu begeistern. Und die sollen sich vom 19. Jahrhundert begeistert fühlen? Ja, die Nightingale hat das erst möglich gemacht durch Aufopferung und Einsatz. Sie soll ja sogar mal ein glühendes Ofenrohr mit den Armen gefangen haben und dann hatte sie ja auch immer eine Eule dabei… Alter! Die Leute haben heute keine Eulen mehr, die haben jetzt Handys. Viele studieren Pflege jetzt schon. Ja, aber die hat das doch erst möglich… halt die Fresse! Fragen die sich manchmal, was die da kommunizieren? Die Frau ist noch mit der Öllampe durch die Kriegszelte gehuscht! Ich habe nichts gegen historische Figuren, aber als Vorbildfunktion gibt es genug junge Wissenschaftlerinnen, coole Frauen, die ne Menge seit Florence gerissen haben. Was ist das denn für eine Botschaft, dass wir es seit dem Krimkrieg nicht zu einer modernen Leitfigur gebracht haben? Noch dazu, weil wir nicht im anglikanischen Sprachraum sind, wo sie als Begründerin der Wissenschaft Pflege gilt. Da könnte ich mich genauso auf ne HildegardvonBingenCHallenge berufen. Wäre genauso … rückständig. Überhaupt kann man schlecht für einen Beruf werben, den man in die Zukunft tragen möchte, wenn man mit den Hintern am Gestern klebt. (…) Nur in der Pflege, wo alles immer schön aufopferungsvoll, weiblich, lieb und rückschnittig sein soll, da bewegt sich nichts. Ach doch, wir haben jetzt Lampen mit Strom, aber im Gegensatz zu Florence damals haben wir keine Akzeptanz. Na willkommen im rückständigsten Beruf der Welt.“ Beitrag von Monja Schünemann vom 06.11.2019 bei Pflegephilosophie weiterlesen »
Lunapark21: Unbezahlte Care-Arbeit – ein „öffentliches“ Gut?“… Nun ist aber Jahr der Pflege. Und was feiern wir? NightingaleChallenge. Um junge Menschen zu begeistern. Und die sollen sich vom 19. Jahrhundert begeistert fühlen? Ja, die Nightingale hat das erst möglich gemacht durch Aufopferung und weiterlesen »

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Neue Studie zeigt Handlungsbedarf in Reha-Einrichtungen – ver.di fordert höhere Löhne und bedarfsgerechte Personalvorgaben
Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!““Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt nach der heutigen Veröffentlichung einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung zur Situation der Beschäftigten in Rehabilitationseinrichtungen ihre Forderung nach einer Aufwertung dieses gesellschaftlich wichtigen Arbeitsfeldes. Laut Studie leiden die Beschäftigten in Rehabilitationseinrichtungen unter zunehmendem Arbeitsdruck und zu niedrigen Löhnen, was zu einer Abwanderung des Personals und damit zu akutem Personalmangel führt. „Die Studie zeigt klar, wo der Schuh drückt: bei den Arbeitsbedingungen und bei der Bezahlung. Das Arbeitsfeld Rehabilitation muss deutlich attraktiver werden. Die Rehabilitation ist schließlich ein wichtiges Glied in der Versorgungskette im Gesundheitssystem“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Die Arbeitsverdichtung in den Rehabilitationskliniken wird laut Studie verstärkt durch die Fehlanreize der Krankenhausfinanzierung: Das DRG-System setzt demnach Anreize zur möglichst frühen Entlassung der Patientinnen und Patienten aus den Akutkrankenhäusern, was nicht immer im Interesse der Patientinnen und Patienten ist. Die Reha-Einrichtungen müssen deshalb mit gestiegenen Schweregraden der Erkrankungen und höherem Pflegeaufwand umgehen, ohne dass sich die Personalausstattung verbessert hat. Für die Beschäftigten steigen dadurch die emotionalen Anforderungen und die körperlichen Belastungen. Nur sechs bis neun Prozent der für die Studie Befragten im Bereich Pflegedienst, Physio- und Ergotherapie und Servicedienst halten die Vergütung für angemessen. Die Bezahlung in Reha-Einrichtungen ist häufig aufgrund der geringen Tarifbindung niedrig. „Die Beschäftigten kennen inzwischen ihren Marktwert. Es ist doch nachvollziehbar, dass Beschäftigte in Krankenhäuser wechseln, wenn dort viel besser bezahlt wird“, so Bühler. ver.di fordert, die Finanzierung der Rehabilitation an Bedingungen zu knüpfen. „Wichtig sind bedarfsgerechte Personalvorgaben und deren vollständige Refinanzierung. Zudem müssen Tariflöhne erstattet werden. Die Tarifbindung unterstützt gute Qualität und ist bei der Belegung durch die Kostenträger zu berücksichtigen“, so Bühler. Das Geld der Versicherten müsse im Sinne einer guten Patientenversorgung auch beim Personal ankommen …“ verdi-Pressemitteilung vom 30.10.2019 weiterlesen »
Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!““Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt nach der heutigen Veröffentlichung einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung externer Link zur weiterlesen »

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