Neue Kinderkollektion von H&M – eine fragwürdige Kooperation des WWF

Fast Fashion killsAm 29. September haben H&M und WWF eine neue Kinderkollektion vorgestellt, die auf eine umweltfreundlichere Textilindustrie abzielt. Mit ihrer Zusammenarbeit versuchen H&M und WWF Probleme wie Wasserverschmutzung und Recycling Management zu verbessern. Die Hauptprobleme der ‘fast fashion’ werden von ihnen aber nicht gelöst. H&M verfolgt nach wie vor ein Geschäftskonzept, das auf hohe Verkaufszahlen, schnelles Wachstum und Massenkonsum aufbaut und das einfach nicht nachhaltig ist. Die Kampagne für Saubere Kleidung befürchtet, dass das Unternehmen die Partnerschaft mit dem WWF als reine Marketing-Strategie nutzt, die wenig Veränderungen bringt und Konsument_innen sogar in die Irre führen kann. Die Zusammenarbeit mit dem WWF muss auch im Rahmen von etlichen anderen Partnerschaften und Nachhaltigkeitsversprechen gesehen werden, die H&M in den letzten Jahren eingegangen ist, um sich als „nachhaltiges“ Unternehmen zu präsentieren. (…) Außerdem stellte der vor kurzem veröffentlichte Bericht “When best is far from good enough“ fest, dass die Arbeitsbedingungen auch bei H&M’s Hauptzulieferern in Kambodscha schlecht sind. In keiner der untersuchten Fabriken hält H&M die eigenen Nachhaltigkeitsrichtlinien ein, weder in Bezug auf Arbeitsverträge noch in Bezug auf die Vereinigungsfreiheit und in keiner der Fabriken wird Arbeiter_innen ein Lohn zum Leben bezahlt.Meldung der Kampagne für Saubere Kleidung vom 29.09.2016 externer Link, siehe dazu:

  • H&M: Der Preis der Billigklamotten
    „… Schwedisch, günstig, innovativ – was Ikea in der Wohnwelt ist, das ist Hennes und Mauritz, kurz H&M, auf dem Bekleidungsmarkt. (…) Darüber hinaus hat sich das Unternehmen früher als andere verpflichtet, auf Kinderarbeit in Zulieferbetrieben zu »verzichten«. Und es fordert Betriebe und Staaten wie Bangladesch öffentlich auf, Arbeiterinnen und Arbeiter angemessen zu bezahlen, die Organisationsfreiheit der Beschäftigten zu gewährleisten, für Brand- und Arbeitsschutz zu sorgen. (…) Bereits am Donnerstag hatte CCC auf die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei den vom Unternehmen selbst als vorbildlich dargestellten Kooperationspartnern in Fernost aufmerksam gemacht. In einem aktuellen Bericht kommen Vertreter der Nichtregierungsorganisation zu dem Schluss, dass die Arbeitsbedingungen in kambodschanischen Textilfabriken, die H&M beliefern, weit entfernt von der Einhaltung der sogenannten Best-Practice-Prinzipien sind. (…) Ebenfalls am vergangenen Donnerstag stellte H&M zusammen mit der Naturschutzorganisation WWF (Worldwide Fund for Nature) eine neue, umweltfreundliche Kinderkollektion vor. Der WWF ist bereits häufig dafür kritisiert worden, Konzernen eine fortschrittliche Umweltpolitik zu bescheinigen und sich dafür von diesen finanziell unterstützen zu lassen. Die Praxis wird als »Greenwashing« bezeichnet. Die CCC kritisiert die aktuelle Kooperation mit dem schwedischen Modegiganten. Die Hauptprobleme der »Fast fashion« würden durch punktuelle Maßnahmen nicht gelöst, monierte CCC-Vertreterin Laura Ceresna-Chaturvedi in einer Presseerklärung. Nach wie vor verfolge H&M ein Geschäftskonzept, das »auf hohe Verkaufszahlen, schnelles Wachstum und Massenkonsum« setze. Nach wie vor generiere das Unternehmen Profite auf dem Rücken der Beschäftigten entlang der Lieferkette…“ Bericht von Jana Frielinghaus bei der jungen Welt vom 4. Oktober 2016 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=105261
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