[In Deutschland und USA] Schaffen Waffenexporte viele heimische Arbeitplätze?

Der Frieden gefährdet Arbeitsplätze. Plakat von Klaus Staeck, 1978. Wir danken für die Freigabe!Rüstungsexporte bleiben ein Streitthema der Bundesregierung. Deutschland gehört nach SIPRI zu den weltweit größten Waffenexporteuren. Wegen der etwas strengeren Ausfuhrgenehmigungen wurden 2018 aber nur noch für 4,8 Milliarden Euro Waffen exportiert, 2015 waren es noch über 7,8 Milliarden. Die Rüstungsindustrie warnt vor der Gefährdung von Arbeitsplätzen, vor allem wenn eingeschränkte Exporte mit einer nur geringen Erhöhung der Militärausgaben einhergehen. Die Bundesregierung plant Ausgaben von 1,5 Prozent des BIP, wodurch auch inländischen Beschaffungsvorhaben nicht ansteigen. Ab 2020 sollen es 1,37 Prozent und danach nur noch 1,25 Prozent werden. Nach dem BDSV, dem Verband der deutschen Rüstungsindustrie, gibt es in der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie mehr als 130.000 Arbeitsplätze und wird eine direkte Bruttowertschöpfung in Höhe von 12,2 Mrd. Euro erwirtschaftet. Und der Verband bietet weitere, die Politiker beeindruckende Angaben: „Zusätzlich dazu entstanden indirekt und induziert weitere 273.400 Beschäftigungsverhältnisse, sodass insgesamt rund 410.000 Arbeitsplätze in Deutschland mit der Geschäftstätigkeit der SVI verbunden waren. Mit einem Beschäftigungsmultiplikator von 2,0 sorgt somit jeder in der SVI geschaffene Arbeitsplatz für zwei weitere Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland.“ (…) Waffenexporte haben in den USA kaum Einfluss auf Arbeitsplätze. Der Bericht der Security Assistance macht darauf aufmerksam, dass Waffenexporte keineswegs für das exportierende Land mehr Arbeitsplätze schaffen. Donald Trump könnte damit eher schon Arbeitsplätze outsourcen. (…)Abgesehen davon, dass Trump den Umfang der Waffenexporte übertreibt, haben nach dem Bericht die gesamten Waffenverkäufe 2018 gerade einmal Jobs für 0,2 Prozent der Beschäftigten in den USA – 160 Millionen geschaffen – und davon eben viele im Ausland…“ Artikel von Florian Rötzer vom 13. April 2019 bei telepolis externer Link

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