Großbäckereien: Kein Tariflohn trotz Landes-Fördermitteln

„Sachsen-Anhalt entwickelt sich mehr und mehr zum Land der Großbäckereien. Der Schweizer Aryzta-Konzern hat in Eisleben investiert. In Wittenberg baut Lieken ein neues Werk. Und in Halle plant Artiback eine Fabrik für Tiefkühlbackwaren. Am Geschäftsgebaren der Branche gibt es allerdings Kritik. Der Vorwurf: Die Unternehmen kassieren Fördermittel, zahlen dann aber nicht einmal Tariflohn. Nun ändert das Land die Spielregeln. (…) Künftig werden Unternehmen nur noch gefördert, wenn sie sich an Tarifverträgen orientieren. (…) Doch der Gewerkschaft genügt das nicht.  Petra Schwalbe sagt, die Formulierung „tarifgleiche Bezahlung“ sei eine zu weiche Bedingung: „Bei der neuen Richtlinie kritisieren wir, dass wieder nicht drin ist, dass man den zuständigen Branchentarifvertrag anwenden muss und nicht irgendeine Tarifbindung.“ Denn es gibt vor allem in der Lebensmittelbranche viele Tarifverträge – für Bäcker, Brotbäcker, die Ernährungsbranche allgemein. Ein Unternehmen kann sich nun am billigsten Tarifvertrag orientieren – und trotzdem Landesförderung erhalten, so wie Lieken…“ Beitrag von Ralf Geißler vom 2. Februar 2017 beim MDR Aktuell externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=111283
nach oben