FAZ: Verlag auf Schrumpfkurs

„Der Deutsche Journalisten-Verband hat die am heutigen Dienstag vom FAZ-Verlag verkündeten massiven Stellenstreichungen bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kritisiert. Der FAZ-Verlag hatte zuvor bekannt gegeben, in den kommenden zwei bis drei Jahren 200 Stellen streichen zu wollen, davon 40 im redaktionellen Bereich. Auf betriebsbedingte Kündigungen solle in der Redaktion verzichtet werden, hieß es in einer Stellungnahme. Betroffen von den Sparplänen sind neben den Abteilungen des Verlags die Redaktionen von Frankfurter Allgemeiner Zeitung, Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung und des Nachrichtenportals Faz.net. „Das bedeutet einen harten Einschnitt in die Redaktion“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, „die seit Jahrzehnten höchstes journalistisches Niveau produziert.“ Völlig offen sei, wie die FAZ mit deutlich weniger Journalistinnen und Journalisten den Qualitätsstandard halten wolle, der das Markenzeichen von FAZ, FAS und Faz.net sei. Der DJV-Vorsitzende appellierte an den Verlag, seinen Sparplan zu überdenken und nach anderen Lösungen der aktuellen wirtschaftlichen Probleme zu suchen. Statt den Qualitätsjournalismus durch Stellenstreichungen abzubauen, müsste er noch weiter ausgebaut werden, um die Position der FAZ in der deutschen Medienlandschaft zu stärken. „Wer das Flaggschiff auf Schrumpfkurs navigiert, steuert auf Schiffbruch zu.“ An den FAZ-Verlag appellierte Konken: „Reißen Sie das Ruder herum!Pressemitteilung der DJV vom 16.09.2014 externer Link . Siehe dazu auch:

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) schafft durch eine umfassende Restrukturierung die Voraussetzungen für langfristige Wirtschaftlichkeit
    „Die F.A.Z. plant im Bereich des Verlages bis 2017 jährliche Einsparungen in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro. – In den nächsten drei Jahren können bis zu 160 Stellen im Verlagsbereich betroffen sein…“Pressemitteilung der FAZ vom 16.09.2014 externer Link Aus dem Text: „Bis 2017 sind im Unternehmen jährliche Einsparungen in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro in allen Bereichen geplant. In diesem Zuge sollen in den Verlagsbereichen in den kommenden zwei bis drei Jahren voraussichtlich 160 Stellen abgebaut werden. Dies erfolgt zum einen Teil über natürliche Fluktuation und Altersteilzeit, zum anderen über Partnering- und Outsourcing-Projekte. Auch betriebsbedingte Kündigungen können nicht ausgeschlossen werden. Geschäftsführung und Betriebsrat erörtern nun gemeinsam die Planungen und deren konkrete Umsetzung. Entscheidungen hinsichtlich der einzelnen Maßnahmen erfolgen in den kommenden Monaten. Die Redaktion wird ebenfalls zur einer nachhaltigen besseren Wirtschaftlichkeit der F.A.Z. beitragen und ihre Stellenstruktur den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen. Voraussichtlich bis zu 40 Stellen werden in den nächsten drei Jahren eingespart. Dieser Stellenabbau soll über natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und sozialverträgliche Regelungen erfolgen. Aktuell besteht die Redaktion der F.A.Z., der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und faz.net aus nahezu 400 festangestellten Redaktionsmitgliedern. Insgesamt werden in der F.A.Z. GmbH in den nächsten Jahren voraussichtlich bis zu 200 von insgesamt 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Restrukturierungsmaßnahmen betroffen sein…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=65728
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