Hamburger Morgenpost – Verlagsleitung provoziert Gewerkschaften und Betriebsrat

Dossier

Tarifrunde Zeitungen 2014Am 29.10.2014 sollte die Geschäftsführung der Hamburger Morgenpost den Betriebsrat über den geplanten Stellenabbau informieren. Die Geschäftsleitung weigerte sich aber, dieses Gespräch in Anwesenheit gewerkschaftlicher Berater zu führen. Schon zuvor hatte die Geschäftsführung das Angebot der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und des Deutschen Journalistenverbandes DJV, Landesverband Hamburg, die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag gemeinsam mit dem Betriebsrat zu führen, abgelehnt. Bei der Hamburger Morgenpost stehen Entlassungen im Rahmen eines konzernweiten Stellenabbauprogramms an. Davon betroffen sind auch Mitglieder des Betriebsrats und der Betriebsratsvorsitzende…“ Aus der gemeinsamen Pressemitteilung von verdi und DJV Landesverband Hamburg vom 30.10.2014 externer Link. Siehe dazu neu:

  • MOPO: Sozialplan unterschrieben – wie geht es weiter?
    „Der Betriebsrat der Hamburger Morgenpost beschäftigt sich  einer Info noch einmal mit dem Ergebnis der betrieblichen Auseinandersetzung um den Stellenabbau im Unternehmen. Mit der Unterschrift unter den Sozialplan sei für ihn eine Etappe abgeschlossen. Die Auseinandersetzung um die Zukunftsgestaltung geht nach seiner Meinung weiter. Es wird eine neue Tarifverhandungssituation geben, in der es um eine Altersteilzeitregelung gehen…“ Meldung vom 22. Februar 2015 bei “Zeitungslandschaft im Umbruch externer Link
    Aus dem Text: „Hier Auszüge aus der Betriebsratsinfo: Der Betriebsrat und die Geschäftsleitung haben Ende März 2015 einen Sozialplan unterschrieben. Damit ist für uns diese Runde um das Sparprogramm von MDS in der MOPO abgeschlossen.  Unsere Ziele waren ein sozialverträglicher Personalumbau und keine betriebsbedingten Kündigungen. In der Abfindungsformel von einem Gehalt pro Beschäftigungsjahr und einem Sockelbetrag von 5.000 € sehen wir einen Erfolg. Für Arbeitnehmer/ innen, die die MOPO auf Basis einer Abfindung verlassen, besteht neben der Abfindung noch die Option auf eine Transfer-/Qualifizierungsgesellschaft über 12 Monate und 80 Prozent vom Netto-Gehalt. Auch die Zusage, dass es eine Grundsicherung für die Arbeitnehmer/innen von Hamburg First und DuMont Finanz Services in Höhe eines Sockelbetrages von 10.000 € und 2.000 € pro Beschäftigungsjahr geben wird, sehen wir als positiv an…“
  • ver.di und DJV begrüßen Verhandlungsergebnis der Mopo Sozialtarifverhandlungen
    Die Sozialtarif- und Sozialplanverhandlungen bei der Morgenpost sind beendet. Nach monatelangen Verhandlungen und fünf Warnstreiks liegt nun ein Ergebnis vor. Dies teilten am Donnerstag die Gewerkschaften ver.di (Landesbezirk Nord) und Deutscher Journalisten-Verband Hamburg mit…“ Pressemitteilung von verdi und DJV Hamburg vom 05.03.2015 externer Link
    Aus dem Text: „Es ist vereinbart worden, dass betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit vermieden werden. Hinzu treten gute Abfindungsregelungen und eine tragfähige Transfergesellschaft“, sagten ver.di – Fachbereichsleiter Martin Dieckmann und DJV-Landesgeschäftsführer Stefan Endter. „Damit ist es gelungen, für die Kolleginnen und Kollegen ein gutes Ergebnis zu erzielen, das ohne die Warnstreiks nicht zustande gekommen wäre. (…) Die Gewerkschaften ver.di und DJV werden jetzt mit der Geschäftsleitung der Hamburger Morgenpost die Verhandlungen über einen Altersteilzeittarifvertrag fortsetzen.“
  • Low Performer bei der „MOPO“ – Ist der gut oder kann der weg?
    Bei der Hamburger Morgenpost (Mopo) haben seit Freitag große Teile der Redaktion und des Verlages die Produktionen der Mopo am Sonntag sowie der Montagsausgabe bestreikt, um sich gegen Entlassungen zu wehren. (…) Hintergrund des Konflikts sind die Restrukturierungsvorgaben des Eigners Presse- und Medienhaus GmbH & Co KG (PMB) in Berlin, an dem die Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg mit 65 Prozent die Mehrheit hält.(…) Allerdings scheint Mopo-Geschäftsführerin Susan Molzow im Rahmen des Sparprogramms auch ein Nebenziel zu verfolgen: Die „Verbesserung der Arbeitsqualität durch den Abbau von Schlechtleistern in Redaktion, Administration und Verkauf“, wie aus als „streng vertraulich“ deklarierten Unterlagen für die Sitzung des PMB-Verwaltungsrates vom 1. September 2014, die der taz vorliegen, hervorgeht…“ Artikel von Kai von Appen in der taz vom 22.02.2015 externer Link
  • Fünfter Streiktag in der MOPO – Gewerkschaften erhöhen Druck
    Die Gewerkschaften Vereinte Dienstleistungs- gewerkschaft ver.di und DJV (Deutscher Journalistenverband Hamburg) erhöhen den Druck auf die Geschäftsführung der Hamburger Morgenpost. Wie schon am Freitag, dem 20. Februar, und Samstag, dem 21. Februar, folgten die Beschäftigten am Sonntag, dem 22. Februar, dem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaften. Die Gewerkschaften fordern einen Sozialtarifvertrag und einen Altersteilzeittarifvertrag. Am 24. Februar werden die Verhandlungen fortgesetzt. (…) „Die Belegschaft zeigt mit beeindruckender Entschlossenheit, dass sie die jetzt eingeleiteten Kündigungsverfahren nicht akzeptiert. Jeder Spaltungsversuch von oben hat die Solidarität mit den Betroffenen nur noch stärker werden lassen. Das gilt auch für die Beteiligung an den Warnstreiks“, sagte ver.di-Fachbereichsleiter Martin Dieckmann. Die Warnstreiks seien eindeutige Signale, dass es die Geschäftsführung teuer zu stehen komme, wenn Angebote, den „sozialen Frieden“ wieder herzustellen, einfach vom Tisch gewischt würden…“ Meldung vom 22. Februar 2015 bei „Zeitungslandschaft im Umbruch“ externer Link
  • Dritter Warnstreik in der MOPO am 20. Februar 2015
    Am Freitag, dem 20. Februar, sind die Beschäftigten der Hamburger Morgenpost erneut dem Aufruf der Gewerkschaften (Deutscher Journalistenverband Hamburg, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di) zu einem eintägigen Warnstreik gefolgt. (…)Am Donnerstag, dem 19. Februar, wurde dem Betriebsrat die Liste der zu kündigenden Beschäftigten vorgelegt. Die nächste Verhandlung findet am Dienstag, dem 24. Februar 2015 statt.“ Meldung vom 20. Februar 2015 bei „Zeitungslandschaft im Umbruch“ externer Link
  • MOPO: Zu den Verhandlungen am 16. Februar 2015
    „Der MOPO-Betriebsrat informiert über die heutige Verhandlung, die ohne Ergebnis endete. Neuer Termin ist der 24. Februar 2015. Die Gewerkschaften, bisher Teil der Gespräche, haben die Tarifverhandlungen unterbrochen. “Nach kurzer Beratung erklärten die Gewerkschaftsvertreter die Tarifverhandlungen für unterbrochen, um den jetzigen Stand und das weitere Vorgehen in der Mitgliedschaft zu beraten. Die Gewerkschaften bedauern, dass die Geschäftsleitung nicht auf Freikündigungen verzichten will und damit einen Beitrag zur Herstellung des sozialen Friedens hätte leisten können.” Der Betriebsrat schreibt über seine fortgeführten Verhandlungen: “Die heutigen Verhandlungen über eine Lösung der Abbau-Planungen durch die MOPO-Geschäftsleitung sind wieder ohne Ergebnis beendet worden. Wir haben die GL aufgefordert, den sozialen Frieden in der MOPO wiederherzustellen. (…) Unser Vorschlag, in einem noch zu vereinbarenden Zeitraum zu prüfen, wie Maßnahmen der Altersteilzeit, Teilzeit oder Abfindungsangebote greifen, um das Einsparpotential der GL zu erreichen, sind gescheitert…“ Bericht auf dem Blog „Zeitungslandschaft im Umbruch“ vom 16.02.2015 externer Link. Siehe dazu den Kommentar der Labournet Redaktion vom 18.02.2015:
    Wir finden die Öffentlichkeitsarbeit der KollegInnen aus dem Dumont-Schauberg Verlag vorbildlich und wünschen Euch weiterhin den Mut, gegen die Rationalisierungspläne des Konzerns vorzugehen. Wir halten das Vorschlagen von eigenen Sparplänen als Alternative zu den Vorgaben der Geschäftsführung allerdings für eine Sackgasse. Große Verlage agieren längst wie alle anderen Unternehmen knallhart nach den Prinzipien des Markts und der Konkurrenz. Dabei stören aktive Belegschaften wie Ihr genauso wie langjährige „alteingesessene“ KollegInnen mit festen Verträgen – viel zu unflexibel für die Manager, das haben sie Euch ja spüren lassen. Von „Alternativen“ zu ihrem Raubzug kann man diese Damen und Herren doch nur durch Aktionen wie Eure Warnstreiks und Eure Öffentlichkeit überzeugen, indem die „Produktion“ (letztendlich egal ob Zeitungen oder in anderen Branchen Schuhe, Autos…) gefährdet wird. Denn nur davon, dass das Geschäft in ihrem Sinne „läuft“, leben die Geschäftsführungen und sind daher der Meinung, dass sie dafür nun wirklich keinen Betriebsrat mit eigenen Sparplänen brauchen. Nicht zuletzt: Muß wirklich anderweitig als bei den Profiten gespart werden bzw. stellen eigene Sparvorschläge nicht einen Akt des vorbeugenden Gehorsams dar?
  • Erneuter Warnstreik in der MOPO
    „Heute kam es erneut zu einem Warnstreik in der Hamburger Morgenpost. Fast die gesamte Redaktion und der Verlagsbeschäftigten haben sich heute daran beteiligt. Die Streikziele werden aber auch von fast dem gesamten Rest der im Haus gebliebenen unterstützt. Die Geschäftsleitung verschließt sich bisher einem sozialverträglichen Personalabbau. Verdi und DJV erklären dazu heute: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Deutsche Journalistenverband Hamburg (DJV) haben am 5. Februar die Beschäftigten der Hamburger Morgenpost zu einem erneuten Warnstreik aufgerufen. Bereits am frühen Vormittag begann der ganztägige Warnstreik. Bei der Hamburger Morgenpost fordern die Gewerkschaften angesichts drohender Kündigungen einen Sozialtarifvertrag und einen Altersteilzeittarifvertrag. Am Montag, dem 9. Februar findet die nächste Verhandlungsrunde statt…“ Artikel mit Fotos auf dem Blog „Zeitungslandschaft im Umbruch“ am 05.02.2015 externer Link

  • Über die Verhandlungen in der MOPO am 28. Januar 2015
    „Am vergangenen Mittwoch fanden wieder Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Gewerkschaften auf der einen und der MOPO-Geschäftsleitung auf der anderen Seite statt. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 9. Februar 2015. Über die Verhandlungen am 28. Januar 2015 schreibt der MOPO-Betriebsrat: Es gab

    • keine neue Position des Arbeitgebers zu einer Abfindungsregelung,
    • keine Erklärung, wie mögliche (materielle) Inhalte einer betrieblichenAltersteilzeitregelung aussehen könnten und wenn, nur für zwei mögliche Fälle. Eine Altersteilzeit-Regelung, um generell die Personalentwicklung im Haus für die Zukunft zu gestalten, will man aus Kostengründen nicht. Man hat Angst vor einem Sogeffekt, dass mehr Beschäftigte gehen könnten als gewollt und Stellen dann neu besetzt werden müssten,
    • keine Zusage zu einer generellen Teilzeitregelung, um über eine mögliche Arbeitszeit-Reduzierung einzelner Mitarbeiter das gewonnene Stundenkontingent zur Arbeitsplatzsicherung nutzen zu können,
    • keine Erklärung über die Laufzeit einer Transfergesellschaft und den Finanzierungsbeitrag des Arbeitgebers. Eine Transfergesellschaft erbringt Beratungs- und Qualifizierungsleistungen und hilft Arbeitnehmern/innen gezielt bei der Arbeitssuche. Diese Transfergesellschaft soll – so wünscht sich das jedenfalls der Arbeitgeber – aber kostenneutral sein, weil der Arbeitgeber neben den Mitteln des Arbeitsamtes (Zahlung von Transferkurzarbeitergeld) keine zusätzlichen Gelder anfassen möchte…“ Artikel auf dem Blog „Zeitungslandschaft im Umbruch“ am 02.02.2015 externer Link
  • Warnstreik bei Hamburger Morgenpost
    „Am Donnerstag, dem 22. Januar, traten am Nachmittag die Beschäftigten der Hamburger Morgenpost in einen Warnstreik, zu dem ver.di und der DJV Hamburg (Deutsche Journalistenverband) aufgerufen hatten. „Damit setzt die Belegschaft ein Signal gegen den Konfrontationskurs der Geschäftsführung und gegen deren Spaltungsversuche“, sagte ver.di-Fachbereichsleiter Martin Dieckmann.Bei der Hamburger Morgenpost verhandeln die Gewerkschaften angesichts konkreter Kündigungspläne über einen Sozialtarifvertrag. Die Forderung nach einem Altersteilzeittarifvertrag hatte die Geschäftsführung als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen. Bei der Hamburger Morgenpost soll eine ganze Abteilung stillgelegt werden, in der auch mehrere Betriebsratsmitglieder beschäftigt sind…“ Gemeinsame Pressemitteilung der ver.di und des DJV (Deutscher Journalistenverband Hamburg) vom 22.01.201externer Link

  • Über die Verhandlung am 14. Januar 2015 in der MOPO
    „Die gestrigen Verhandlungen über den Personalabbau zwischen Betriebsrat, Gewerkschaften und Geschäftsleitung in der MOPO werden am 28. Januar 2015 fortgeführt. Kündigungen wird es aus aktuellem Anlass jetzt im Januar nicht geben, die Ausgliederungen in Hamburg First GmbH (Anzeigenverkauf) und DuMont Finanz Services (Rechnungswesen) sollen aber zum 1. Februar 2015 umgesetzt werden. Neue Namen für Kündigungen wurden genannt. Jeder Vorschlag und jede Lösungsidee des Betriebsrats wurde gleich abgelehnt oder es wird gesagt, man prüfe, um dann im Folgetermin „Nein“ zu sagen. Mit den neuen Namen von geplanten Kündigungen wird das Ganze absurde Konstrukt der Maßnahme im Brennglas sichtbar…“ Aus dem Mitarbeiterrundbrief „BR Aktuell“ des MOPO BRs am 15.01.2015 externer Link

  • Wie geht es weiter mit dem Personalabbau und wie steht es um die Zukunft der MOPO?
    „Am kommenden Mittwoch, 14. Januar 2015, ist die nächste Verhandlungsrunde über die Absicht der Geschäftsleitung und Chefredaktion, zehn Stellen in Verlag und Redaktion in der MOPO abzubauen. Wir befürchten, dass es im Januar 2015 zu den Kündigungen kommen wird. Je nach Kündigungsfrist der betreffenden Arbeitnehmer/innen wird das Ausscheiden in den nächsten sechs bis sieben Monaten erfolgen. Auf der Basis der jetzigen Gespräche dürfte es nach unserer Einschätzung zehn Kündigungsschutzklagen geben, die sich nicht in diesem Jahr erledigen werden. Für die betroffenen Arbeitnehmer/innen eine zwiespältige Situation, denn es kann sein, dass es einen Arbeitsgerichtstermin erst gibt, wenn das Arbeitsverhältnis bereits beendet ist …. Zum 1. Februar 2015 soll der Anzeigenverkauf in die neue Vermarktungsfirma, Hamburg First,ausgegliedert werden. Die komplette Arbeit des Anzeigeninnendienstes wird nach Halle zu MZ Dialog verlagert, in Hamburg wird es für den Verkauf von Anzeigen ohne Media-Berater-Betreuung niemanden mehr geben. Weiter soll es zur Ausgliederung in die DuMont Finanz Services kommen…“
    Stellungnahme des BR der Hamburger Morgenpost MOPO und viele Hintergrundinfos auf dem Blog „Zeitungslandschaft im Umbruch“ am 12.01.2015 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=68281
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