Siemens und IG Metall: IG Metall im Bruderkampf um Siemens

Quelle:  Artikel von Angela Maier in der FTD vom 03.09.2012 externer Link

Bei Siemens wächst in Teilen der Belegschaft der Ärger über die Gewerkschaft IG Metall und ihren Chef Berthold Huber. Bei den Neuwahlen der Arbeitnehmervertreter im Siemens-Aufsichtsrat am 25. September treten erstmals sechs Betriebsräte in einer zweiten, inoffiziellen IG-Metall-Liste gegen die offizielle Liste der IG Metall an. „Für die IG-Metall-Spitze ist das ein Eklat“, heißt es bei Siemens. In Großkonzernen sind Rangeleien hinter den Kulissen normal, wenn Aufsichtsratswahlen anstehen. Dass Betriebsräte aus der Hausgewerkschaft ausscheren und eine eigene Liste aufstellen, kommt dagegen selten vor. Bei Siemens war dies in der 165-jährigen Geschichte nie der Fall…“

  • IG Metall: Doppelt hält besser – Gewerkschaft tritt für Aufsichtsratswahlen bei Siemens mit zwei Listen an
    Weil zu große Arbeitgebernähe vermutet wird, tritt bei Siemens eine alternative IG-Metall-Liste zu den Aufsichtsratswahlen an. Ab Herbst droht Beschäftigten massiver Stellenabbau. Artikel von Rainer Balcerowiak im Neues Deutschland vom 07.09.2012 externer Link.   Aus dem Text:
    „(…) Bei der IG Metall hängt wieder einmal der Haussegen schief. Zur Wahl der Beschäftigtenvertreter für den Aufsichtsrat des Siemens-Konzerns am 25. September treten zwei konkurrierende Listen der Gewerkschaft an. Es geht um sechs Sitze in dem 20-köpfigen Gremium. Zehn Mitglieder werden von Siemens bestimmt, drei Mandate von der IG Metall-Führung. Ein Sitz wird von den leitenden Angestellten des Konzerns besetzt. Da sich die Gremien der Gewerkschaft nicht auf eine gemeinsame Liste verständigen konnten, werden einige Betriebsräte, vor allem aus der Region Erlangen, den 1300 Delegierten der gesamten deutschen Konzernbelegschaft einem eigenen Wahlvorschlag präsentieren. An der Spitze dieser Liste steht der Betriebsratsvorsitzende des Siemens-Energiesektors in Erlangen, Hans-Jürgen Hartung. Er gehört bereits jetzt dem Aufsichtsrat an, wurde aber bei der Aufstellung der »offiziellen« IG-Metall-Liste trotz ausdrücklicher Unterstützung seiner Betriebsratskollegen nicht mehr berücksichtigt. Bei Siemens ist die innergewerkschaftliche Konkurrenzkandidatur ein Novum, besonders in der Automobilindustrie gab es bereits des öfteren alternative Listen, die sich in der Regel gegen den »Kuschelkurs« alteingesessener Betriebsräte mit den Geschäftsführungen wandten. Bislang reagierte die Gewerkschaftsführung recht rigide auf derartige Initiativen. Es kam zu diversen Ausschlussverfahren…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=7927
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