Maintal: Honeywell gibt Standort auf

Dossier

Honeywell_14_7_17__18_Der Technologiekonzern Honeywell will den Produktionsstandort Maintal Ende 2018 aufgeben. Das teilte die Geschäftsleitung jetzt dem Betriebsrat und der Belegschaft mit. 116 Arbeitsplätze sind betroffen. (…) Dabei gebe es noch Aufträge für die kommenden Jahre und laufende Serviceverträge für die Produkte, sagt Kortenhoeven verständnislos, der selbst seit 35 Jahren bei Honeywell arbeitet, 30 davon in Maintal, wo Steuerungs- und Navigationssysteme, unter anderem für Bahnanlagen sowie die Luft- und Raumfahrt, hergestellt werden. (…) Bislang wolle man vonseiten des Unternehmens nur über die Sozialverträglichkeit der Schließung verhandeln. Gewerkschaft und Betriebsrat wollen sich aber mit der Entscheidung des Arbeitgebers nicht abfinden und kündigen Widerstand gegen die Schließungspläne an, heißt es von der IG Metall. Für die kommende Woche sei ein erstes Sondierungsgespräch geplant…“ Artikel von Jochen Dietz vom 8.12.2016 bei der FR online externer Link und der Solidaritätsaufruf sowie neu dazu:

  • STOP THE BULLSHIT. Erfolgreiche verhandlungsbegleitende Aktion bei Honeywell in Maintal New
    Die Wut wächst bei den Beschäftigten von Honeywell in Maintal. Obwohl Aufträge da sind, soll das Werk in Maintal geschlossen werden. Im Vorfeld der letzten Verhandlungsrunde haben die Beschäftigten ihrem Ärger Luft gemacht und das Besprechungszimmer gestürmt, in dem die Gespräche zwischen Arbeitnehmervertretern und der Geschäftsführung stattgefunden haben. Zuvor haben im Rahmen einer Kundgebung vor dem Haupteingang drei Beschäftigte sehr eindrucksvoll ihre Sicht auf die aktuelle Situation geschildert. Die Verhandlungen endeten ergebnislos und ohne erkennbaren Fortschritt…“ Meldung der IG Metall Hanau Fulda vom 17.07.2017 externer Link mit Bildergalerie
  • Honeywell: don’t make Big Money feel so well New
    Die Bosse regeln’s mit System
    sie machen’s sich auf unsere Kosten
    auf unseren Rücken, wenn wir uns bücken
    profitlich bequem
    sie werden uns den Rücken kehren
    mit eisernen Besen
    wenn wir uns nicht wehren
    dann wär‘s das gewesen
    in Maintal, in Hessen
    …“ Gedicht vom 17. Juli 2017 von und bei Hartmut Barth-Engelbart externer Link
  • Maintal Honeywell-Mitarbeiter kämpfen um Zukunft. 100 Beschäftigte protestieren gegen die Schließung ihres Werks und erwägen Streiks.
    Stop the bullshit! Stop the bullshit!“, skandieren die Honeywell-Mitarbeiter, damit es ihre US-amerikanischen Konzernbosse auch verstehen. Dann blasen sie in ihre Trillerpfeifen. Die Wortwahl, ob auf den Transparenten oder in den Ansprachen vor dem Werk, ist mehr als deutlich: „Viele Managementfehler wurden gemacht. Den letzten werden wir mit allen Mitteln verhindern.“ Oder: „Der Kuschelkurs ist vorbei. Maintal kämpft.“ Die Sparte Aerospace des Technologiekonzerns hatte im Dezember 2016 angekündigt, den Maintaler Standort Ende 2019 zu schließen, und einen Sozialplan sowie einen Interessenausgleich zugesichert. Der Schritt solle die Rentabilität sichern, hieß es. Mehr als 100 Beschäftigte würden ihre Arbeit verlieren. (…) In Maintal werden unter anderem Steuerungs- und Navigationssysteme produziert, etwa für Bahnanlagen sowie die Luft- und Raumfahrt. Mit ungefähr 1500 Beschäftigten war Honeywell lange einer der größten Arbeitgeber im Kreis. Doch im Laufe der Jahre wurden die Stellen nach und nach gestrichen. (…) Die Gewerkschaft und die Beschäftigten fassen derweil ein weiteres Mittel im Kampf um ihre Zukunft ins Auge: Sie erwägen, einen Sozialtarifvertrag zu fordern. In einem solchen Vertrag werden geplante Betriebsänderungen geregelt und ein Ausgleich geschaffen für Nachteile, die sich für die Belegschaft ergeben könnten. Der Vorteil: Wer über einen Sozialtarifvertrag verhandelt, dem bietet sich rechtlich die Möglichkeit zu streiken – und mehr Druck auszuüben.“ Artikel von Gregor Haschnik vom 14.07.2017 bei der FR online externer Link
  • Für den Erhalt des Honeywell-Standorts in Maintal: Wir sind hier, wir sind laut! Weil ihr uns die Arbeit klaut!
    Mit einer einzigen Ausnahme sind alle Beschäftigten dem spontanen Aufruf der IG Metall-Vertrauensleute bei Honeywell gefolgt, drei Entscheidungsträgern aus dem Honeywell-Konzern, die sich am Maintaler Standort aktuell aufhalten, deutlich zu machen, was sie davon halten, dass der Standort geschlossen werden soll. Unter dem Slogan: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Arbeit klaut!“ demonstrierten die Beschäftigen vom Haupteingang des Betriebs vor das Besprechungszimmer, in dem zu diesem Zeitpunkt ein Meeting der Konzern-Entscheidungsträger stattfand. Bereits zu Arbeitsbeginn haben alle Beschäftigten zur Begrüßung Plakate mit verschiedenen Aussagen in ihre Autos, Fahr- und Motorräder gehängt...“ Bericht mit Bildergalerie vom 05.07.2017 von und bei der IG Metall Hanau Fulda externer Link
  • Solidaritätsaufruf
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde, wie Ihr sicherlich schon erfahren habt, plant der US-amerikanische Honeywell-Konzern das Werk in Maintal zu schließen. Der Betriebsrat und die Belegschaft wollen sich das – zusammen mit ihrer Gewerkschaft IG Metall – nicht gefallen lassen. Aus diesem Grund möchte ich Euch bitten, mit den Kolleginnen und Kollegen bei Honeywell in Maintal Solidarität zu üben. Das kann und sollte man sowohl als Gremium, aber auch als Einzelperson machen. Denn Solidarität ist in dieser Situation generell notwendig.
    Die Schreiben schickt bitte an: hans.kortenhoeven@honeywell.com, eine Kopie bitte an die IG Metall Hanau-Fulda: hanau-fulda@igmetall.de und auch an mich: klaus-seibert@gmx.net
    Ich habe auch einen Verteiler eingerichtet, um interessierte Kolleginnen und Kollegen auf dem Laufenden zu halten. Wer da mit dabei sein möchte, bitte ich um eine kurze Rückmeldung.
    Mit kollegialen Grüßen, Klaus Seibert (Mitglied im Kreisvorstand des DGB Main-Kinzig, ehem. stellvertr. Betriebsratsvorsitzender bei Honeywell in Maintal)“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=108717
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