Kampf um Tarifvertrag im Sägewerk Klenk in Baruth

Dossier

Kampf um Tarifvertrag im Sägewerk Klenk in BaruthIm Sägewerk Klenk in Baruth versucht die IG Metall seit einiger Zeit, wieder zu geregelten tariflichen Verhältnissen zu kommen. Vor Jahren war der Arbeitgeber aus dem Verband ausgetreten und strich erstmal Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld. Da fast keiner organisiert war, gab es kaum Widerstand. Als der Arbeitgeber bei einer Auftragsflaute die Löhne willkürlich um zehn Prozent senkte, stieg der Unmut. (…) Inzwischen ist mehr als die Hälfte organisiert und die IG Metall führt Tarifverhandlungen. Da entgegen der Abrede vom Arbeitgeber kein Angebot kam, trat die Belegschaft am 14. Juli in den Warnstreik…“ Meldung der IG Metall Ludwigsfelde vom 16.7.2015 externer Link: „Stillstand im Sägewerk“. Die Klenk AG ist ein führendes Sägewerk mit Stammsitz in Oberrot und hat in Baruth (Brandenburg) ein Werk mit ca. 320 Beschäftigten. Das Unternehmen ist nicht tarifgebunden und 2013 von der Carlyle-Group (Finanzinvestor) gekauft worden. Siehe dazu:

  • Beschäftigte bei Klenk setzen Streik aus
    Die Streikversammlung der Beschäftigten von Klenk hat heute Nachmittag beschlossen, den Streik bei Klenk in Baruth auszusetzen. Am Montagmorgen werden die Beschäftigten ihre Arbeit zur Frühschicht im Werk wieder aufnehmen. „Wir werden weiter für unseren Tarifvertrag kämpfen“, so Oliver Wenske, Betriebsratsvorsitzender bei Klenk. „Wir haben fünf Wochen bei Regen und prallem Sonnenschein ausgehalten. Wir wissen, dass wir für eine gerechte Sache eintreten und Dank der großen Solidarität, die wir erfahren haben, gehen wir gestärkt in die weitere Auseinandersetzung.“…“ Pressemitteilung vom 16.6.2016 von und bei IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen externer Link. Siehe dazu die Erklärung der Belegschaft:

    • Wir haben bislang gut gekämpft!
      Fünf Wochen Streik haben nicht ausgereicht, den Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zurückzuzwingen. Nachdem uns das Landesarbeitsgericht die „Blockade“ des Betriebes verboten hat, können wir den Druck aber momentan nicht weiter erhöhen. Wir setzen deshalb den Streik aus! Wir geben aber nicht auf! Unsere nächsten Schritte: Streikbruchprämien für Metallerinnen und Metaller einklagen (…) Mailingaktion zum Geschäftsgebaren der Carlyle Group…“ Erklärung der Streikbelegschaft Klenk Holz AG Baruth vom 16. Juni 2016 externer Link
  • „Rückschlag im Kampf um gleiche Arbeitsbedingungen“ – Landesarbeitsgericht macht Auflagen für Streik bei Klenk
    Das Landesarbeitsgericht ist der Auffassung, dass bei Klenk Betriebsblockaden erfolgt sind, die kein zulässiges Arbeitskampfmittel sind. Die Rechtmäßigkeit des Streiks hat das Gericht nicht in Frage gestellt. Die Beschäftigten von Klenk in Baruth können weiter streiken. „Für mich ist das heutige Urteil ein Rückschlag im Kampf um gleiche Arbeitsbedingungen“, so Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin, Brandenburg und Sachsen. „Die Realitäten der ostdeutschen Arbeitswelt, die Zersplitterung der Belegschaften und die geringe Tarifbindung werden hier missachtet. Bessere Arbeitsbedingungen – und zwar nicht nur für Einzelne – werden nur durch engagierte und mutige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchgesetzt – notfalls mit Streik. Der Demokratie ist kein Dienst erwiesen, wenn hier zu hohe Auflagen erhoben werden.“… Pressemitteilung vom 15.6.2016 von und bei IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen externer Link – Wir erinnern an die Solidaritätsadresse: ludwigsfelde@iqmetall.de
  • Streik bei Klenk am Montagmorgen bei strömendem Regen
    Selbst bei strömendem Regen steht die Streikfront am Montagmorgen bei Klenk in Baruth. Vor dem Werktor stehen die Streikposten. Aus den Reihen der Streikenden heißt es in Richtung Geschäftsführung: „Wir bleiben so lange stehen, bis wir einen Tarifvertrag haben.“ Meldung der IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen vom 13.06.2016 externer Link
  • Klenk blockiert Einigung auch vor Gericht
    Vor dem Arbeitsgericht in Potsdam wurde am Freitag der Antrag der Geschäftsführung von Klenk auf eine einstweilige Verfügung mit geringfügigen Auflagen abgewiesen. Entschieden wurde, dass keine „sperrigen Gegenstände“ in die Einfahrt gestellt werden dürfen. „Die Gerichtsverhandlung hat deutlich gemacht, dass die Geschäftsführung von Klenk kaum bereit ist für eine konstruktive, einvernehmliche Lösung“, sagte Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter IG Metall Ludwigsfelde. „Die Vorschläge des Gerichts für eine gütliche Einigung wurden von Klenk komplett zurückgewiesen…“ Meldung der IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen vom 13.06.2016 externer Link
  • Streik bei Klenk geht weiter
    Der Streik im Sägewerk der Klenk AG wird auch am Freitag fortgesetzt. (…) Wie aus dem Sägewerk zu hören ist, erscheinen inzwischen leitende Angestellte zur Arbeit in der Produktion. „Sie haben jetzt die Möglichkeit, ihre praktischen Fähigkeiten zu erweitern“, hieß es aus den Reihen der Streikenden. Die Kolleginnen und Kollegen bei Klenk erfahren viel Solidarität…“ Meldung der IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen vom 10.06.2016 externer Link
  • Streikposten Gewalt angedroht: Nach Polizeieinsatz bei Klenk in Baruth
    Die Beschäftigten von Klenk in Baruth sind im Arbeitskampf. Gestern sperrten Streikposten die Werkszufahrt. Die herbeigerufene Polizei drohte daraufhin, Gewalt anzuwenden, sollten sie die Zufahrt nicht räumen. Der Fall beschäftigt jetzt die Politik. (…) Um zu verstehen, was dann passierte, muss man wissen: Allein den Arbeitsgerichten obliegt die Beurteilung, ob ein Arbeitskampf rechtmäßig ist. Doch die Einsatzleitung der Polizei war da anscheinend anderer Auffassung. Zweimal forderte sie die Beschäftigten auf, den Streik vor dem Werkstor aufzulösen: „Streiken heißt Arbeitsniederlegung und nicht mehr, das kann man bei Wikipedia nachlesen.“ Als die Beschäftigten auf ihre Rechte verwiesen, drohten die Beamten, Gewalt einzusetzen, sollten die Streikenden die Zufahrt nicht freimachen. (…) Der Arbeitskampf ist damit keinesfalls beendet. Die IG Metall steht fest an der Seite der streikenden Beschäftigten des Sägewerks Klenk – und wird den Vorfall rechtlich prüfen…“ IG-Metall-Meldung vom 09.06.2016 externer Link
  • Polizei droht Streikenden bei Klenk in Baruth mit „einfacher körperlicher Gewalt“ – Streikmaßnahme aufgelöst
    Um 10.14 Uhr haben die Beschäftigten des Sägewerks in Baruth die blockierte Werkseinfahrt geräumt. Dies erfolgte nach zweimaliger Aufforderung durch die Polzei, verbunden mit dem Hinweis, eine dritte Aufforderung werde es nicht geben, und es werde einfache körperliche Gewalt angewendet. Vor Ort waren rund 35 Polizeibeamte…“ Meldung vom 08.06.2016 externer Link mit umfangreicher Berichterstattung von und bei IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. Siehe auch:

  • Hilferuf der streikenden Kollegen in Baruth
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bitte auf diesem Weg um Eure Mithilfe. Die Geschäftsführung von Klenk hat den eigentlich für den 3. Juni, 18:30 Uhr, geplanten Gesprächstermin abgesagt und hält es immer noch nicht für nötig, mit uns zu verhandeln. Dafür wurde in der Konzernzentrale in Oberrot eine „Betriebsvereinbarung“ abgeschlossen, die alle wesentlichen Elemente eines Tarifvertrages enthält. Deshalb werden wir nächste Woche unbefristet in die Auseinandersetzung gehen und den Betrieb ab Mittwoch, den 08.06.2016, bestreiken. Wenn irgend möglich, bitten wir um die Unterstützung durch Streikhelfer, auch ehrenamtliche, denen es möglich ist, mit Beginn der Frühschicht zwischen 5:00 und 6:00 Uhr morgens mit am Werkstor zu sein: An der Birkenpfuhlheide 1. D-15837 Baruth/Mark…“ e-mail der IG Metall Ludwigsfelde vom 6.6.2016. Siehe dazu Solidaritätsadresse (ludwigsfelde@iqmetall.de) und Infos:

    • Hintergrundinfo und Aufruf zu Solidaritätsbekundungen
      wir bitten um Solidaritätsbekundungen und Beteiligung für unsere Tarifauseinandersetzung bei der Klenk AG in Baruth. (…) Wir befinden uns seit 1,5 Jahren in Tarifverhandlungen, die der Arbeitgeber abgebrochen hat. Nach zweiWarnstreiks und einem 24-stündigen Warnstreik im April hat die Urabstimmung stattgefunden und die Kolleginnen und Kollegen befinden sich seit jetzt drei Wochen im Streik. Am Standort gibt es insgesamt eine harte Auseinandersetzung. Der Arbeitgeber setzt die Belegschaft unter Druck, zahlt Streikbruchprämien, verweigerte dem Betriebsrat den Zutritt zum Werk während des Streiks und hat Streikbrecher aus der Zentrale in Oberrot hinzugezogen (…) Solidaritätsbekundungen jeglicher Art sind gerne willkommen, um den Kolleginnen und Kollegen den Rücken zu stärken. Solidaritätsadressen bitte per mail an ludwigsfelde@iqmetall.de …“ Flyer der IG Metall Ludwigsfelde samt Spendenaufruf 
  • Baruther Sägewerker kämpfen weiter
    Seit eineinhalb Jahren setzen sich die Beschäftigte der Klenk Holz AG in Baruth für einen Tarifvertrag ein. Zähe Verhandlungen, drei Warnstreiks und ein 48-Stunden-Streik reichten bisher offenbar nicht aus, um die Geschäftsführung von der Wiederaufnahme der Verhandlungen zu überzeugen…“ Meldung der IG Metall Ludwigsfelde vom 26.5.2016 externer Link
  • Klenk-Beschäftigte streiken für Tarifabschluss
    Seit Mittwochmorgen um 5 Uhr streiken die Beschäftigten des Sägewerks Klenk in Baruth. Die Beschäftigten fordern die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen bei Klenk, die Einführung eines Entgelttarifvertrags und den Abschluss des Manteltarifvertrags. Der Klenk-Vorstand in Oberrat hat kein Verständnis für den Streik…“ Artikel von Andreas Staindl vom 18.05.2016 in der Märkischen Allgemeinen Zeitung online externer Link
  • Klenk Baruth – Urabstimmung zum Erzwingungsstreik
    Die Gewerkschaftsmitglieder der Klenk Holz AG Baruth haben am 11. und 12. Mai die Urabstimmung für einen Erzwingungsstreik durchgeführt und die klare Mehrheit hat sich für einen Erzwingungsstreik ausgesprochen!…“ Meldung der IG Metall Ludwigsfelde vom 13.5.2016 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=99360
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