Garantierte Profite. Bahnindustrie fordert mehr Privatisierungen und Subventionen. Rosinenpickerei der Anbieter für Ausrüstung des öffentlichen Personenverkehrs soll weitergehen

„… Zu den Rekordzahlen im Inland beigetragen haben vor allem öffentliche Großaufträge wie die Bestellung von 82 Nahverkehrszügen für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) im Ballungsgebiet zwischen Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet. Die beteiligten Verkehrsverbünde hatten im vergangenen Jahr der Siemens AG den Zuschlag über Lieferungen im Volumen von 1,7 Milliarden Euro erteilt. Vom Gesamtbetrag entfallen 800 Millionen Euro auf die Produktion und Auslieferung der Elektrotriebzüge und 900 Millionen Euro auf deren Wartung und Instandhaltung über einen Zeitraum von 32 Jahren. Dieser Großauftrag erfreut nicht nur die Siemens-Manager und -Aktionäre. Schließlich strebe man nach Angaben Schenks seit Jahren einen Ausbau des Geschäftssegments für Serviceleistungen an und bietet die kontinuierliche Wartung und Instandhaltung zusammen mit den Zügen im Paket an. (…) Diese Entwicklung kommt, beflügelt durch EU-Richtlinien und Lobbydruck, in allen Mitgliedsländern zum Tragen, wenn auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Dass sich die Industrie langfristige Folgeaufträge sichern will, stößt bei erfahrenen und kompetenten Eisenbahnern der noch bundeseigenen Deutschen Bahn AG (DB) auf große Skepsis und Kritik. Denn damit geht das Sterben der traditionsreichen, DB-eigenen Instandhaltungswerke für Schienenfahrzeuge weiter. Darüber hinaus bringt dieser Prozess einen Verlust von Know-how in Kernbereichen der DB mit sich und verstärkt die Abhängigkeit von externen Firmen…“ Artikel von Katrin Küfer in junge Welt vom 28.04.2016 externer Link

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