Polizeiüberfall bei Zumtobel in Usingen!

Streik bei Zumtobel in Usingen seit 1.9.2016So erlebten die Streikenden am Mittwoch vor dem Werktor einen massiven, martialisch anmutenden Polizeieinsatz. Sie harren seit dem 1. September Tag und Nacht vor dem Tor aus und wollen damit verhindern, dass eine Demontage der Produktionsanlagen ihre Verhandlungsposition schwächen könnte. Am Mittwochvormittag fuhr ein Lkw-Konvoi in Begleitung starker Polizeikräfte vor und begehrte Einlass ins Werk. Die Streikenden blockierten jedoch den Zugang. Die Werksleitung pochte auf ihr Hausrecht und drohte mit der Räumung. „Der Polizeieinsatz hat uns aufgerüttelt“, berichtet uns ein streikender Kollege und Augenzeuge: „Obwohl wir nicht gewaltbereit waren, erschienen für jeden von uns mindestens zwei Polizisten im Kampfanzug mit Schildern und Knüppeln. Auch ein Polizeihund war dabei. Mit Polizeikameras wurden wir alle gefilmt. Das war völlig überzogen und eine Verschwendung von Steuergeldern.““ – aus dem Bericht „Polizeieinsatz gegen Streikende“ von Hans Gerd Öfinger am 22. September 2016 in Der Funke externer Link. Siehe dazu neu:

  • Solidarität mit den Streikenden bei der Firma Zumtobel in UsingenDemonstration vor dem hessischen Landtag nach Polizeiüberfall: Zumtobel-Belegschaft wehrt sich weiter
    Die streikenden Beschäftigten des Leuchtenherstellers Zumtobel im hessischen Usingen haben heute (29.9.16) am hessischen Landtag in Wiesbaden gegen die Schließung ihres Werks demonstriert. Sie bildeten ein Kreuz aus Menschen auf dem Platz vor dem Landtag. Drinnen beschäftigte sich der Innenausschuss des Landtages mit dem Vorgehen der Polizei am Mittwoch der letzten Woche in Usingen. Zumtobel hatte mit Hilfe eines massiven Polizeiaufgebotes den Abtransport von Produkten und Materialien aus dem bestreikten Werk erzwungen“ – so beginnt der Bericht „Zumtobel-Beschäftigte demonstrieren vor Landtag“ am 29. September 2016 bei der IG Metall externer Link, worin auch nochmals die bisherige Entwicklung der Auseinandersetzung zusammen gefasst wird
  • Im o.g. Bericht von Hans Gerd Öfinger am 22. September externer Link wird außerdem angemerkt: „Die IG Metall kritisiert zudem, dass Zumtobel nach Streikbeginn in Usingen eine Abriegelung des Werks mit gezielten Schikanen für Betriebsräte und somit eine faktische Aussperrung verhängt hat. Dies ist die erste Aussperrung seit der großen Streikbewegung von Metallern und Druckern für die 35-Stunden-Woche im Frühjahr 1984. In Hessen ist die Aussperrung im Arbeitskampf nach Artikel 29 der Landesverfassung rechtswidrig“ – sowie Adressen für Protest- und Solidaritätserklärung dokumentiert
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=104911
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