Ein-Übungsplatz Fußball: Geschäftsinteressen und Polizeistaat

Bengalo-Fraktion im LabourNet Germany „»Jeder Verletzte ist einer zu viel«, sagte Heike Schultz, als sie die Auswertung der vergangenen Spielzeit präsentierte. Diesen Satz würden wohl die meisten unterschreiben. Ihre wichtigste Botschaft aber ist, wohlwollend formuliert, zweifelhaft: »Gewalt im Fußball bleibt ein großes Problem.« Eine schnelle, oberflächliche Analyse des ZIS-Jahresberichts führt zu folgender Zahl: 0,0058 Prozent. Sie bemisst den Anteil verletzter Personen gemessen an den Zuschauerzahlen in den ersten drei Ligen. Eine Zahl, die viele Volksfest-Veranstalter oder Klub-Betreiber als Erfolg verbuchen würden. Trotz 1161 Straftaten, darunter 49 Fälle von schwerer Körperverletzung, während 18 Tagen Münchner Oktoberfest im Jahr 2017 attestierte die Polizei: »Eine friedliche Wiesn«. Im Fußball ist das anders. Weil die Interessen andere sind. Deren Umsetzung wirkt tief in die Gesellschaft…“ – aus dem Beitrag „Verlogener Kampf“ von Alexander Ludewig am 20. Oktober 2018 in neues deutschland externer Link, ein lesenswerter Beitrag zu den all (sams-?) täglichen Großmanövern der Polizei, empfohlen von der Bengalo-Fraktion im LabourNet Germany (weltweit normal, hierzulande verboten…). Siehe dazu auch eine ältere Schwerpunkt-Ausgabe von 11 Freunde:

  • „Heft #191 10/2017“ – war eine Ausgabe der Fan-Zeitschrift 11 Freunde externer Link, die mit folgendem redaktionellen Begleitwort versehen war: „Politik hat im Fußball nichts zu suchen? Eine reichlich dämliche Spruchweisheit, die vorwiegend von jenen bemüht wird, die sich bloß nicht beim Geschäftemachen stören lassen wollen. Denn natürlich ist der Fußball politisch, auf dem Platz und auf den Rängen. Wer heute etwa über Fanrechte debattiert, spricht eigentlich über Bürgerrechte in einer Gesellschaft, die nach immer mehr Kontrolle giert. Und wenn in dieser Ausgabe weibliche Fans von Geringschätzung und sexistischen Sprüchen in den Stadien berichten, dann sind das Erfahrungen, die viele Frauen auch außerhalb der Arenen machen. Es bleibt also wichtig, sich zu engagieren. Nicht nur herumzumosern oder achselzuckend abzuwinken, sondern zu kämpfen. Für Stadien, die nicht nur Eventtempel, sondern auch soziale Orte sind. Für Fanblöcke, in denen sich jeder Anhänger willkommen fühlt. Und für einen Fußball, der bei allem Kommerz immer noch vor allem der Sport bleibt, der uns so sehr fasziniert“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=138887
nach oben