Sexarbeit: Sklaverei oder normaler Job?

  • Kontrolle statt Schutz
    Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer startet Kampagne gegen »Zuhältergesetz«. Sexarbeit, Frauenhandel, Zwangsprostitution und Pädophilie werden in einen Topf geworfen. Artikel von Ulla Jelpke in der jungen Welt vom 01.11.2013 externer Link Aus dem Text: „(…) Daß es Schwarzer nicht wirklich um die Opfer von Menschenhandel geht, zeigt ihre Forderung, lediglich denjenigen ausländischen Zwangsprostituierten Schutz vor Abschiebung zu gewähren, die bereit sind, als Zeuginnen gegen ihre Peiniger auszusagen. Diese Verknüpfung von Aussagebereitschaft und Aufenthaltsrecht ignoriert die Angst der Betroffenen, daß ihnen oder ihren Familienangehörigen in der Heimat Schaden zugefügt wird ebenso wie ihre mögliche Traumatisierung oder Abhängigkeit von den Tätern…
  • »Schwarzers Forderung ist hinterwäldlerisch«
    Sexarbeiterinnen kritisieren Kampagne als »Ablenkungsmanöver«. Ein Interview von Gitta Düperthal mit Juanita Rosina Henning externer Link , Sprecherin des gemeinnützigen Frankfurter Vereins Doña Carmen, der sich für die Rechte der Prostituierten einsetzt, in der jungen Welt vom 01.11.2013
  • Kommentar über die Prostitutionsdebatte: Bildnisse einer Hure
    Die bessere Sichtbarkeit von Sexarbeiterinnen hat vor allem Berührungsängste verstärkt. Ein Verbot hilft den Betroffenen aber auch nicht. Kommentar von Heide Oestreich in der TAZ vom 02.11.2013 externer Link Aus dem Text: (…) Aber ist diesen Frauen gedient, wenn man die Prostitution verbietet wie in Schweden oder wie es nun in Frankreich geplant ist? Menschen arbeiten in vielen schlechten Jobs „unfreiwillig“ und ertragen sie nur, weil sie Geld verdienen müssen. Wenn man sie fragt, würden sie lieber etwas anders machen. Soll man solche Jobs deshalb verbieten? Es gibt intelligentere Konzepte…
  • Schwarzers „Appell gegen Prostitution“ – Eine Entgegnung von Doña Carmen e.V.
    „Alice Schwarzer startet wieder einmal eine Kampagne gegen Prostitution. Ein von ihr initiierter „Appell gegen Prostitution“ fordert jetzt von der Bundesregierung „Maßnahmen, die kurzfristig zur Eindämmung und langfristig zur Abschaffung des Systems Prostitution führen.“ Schon hier die erste Lüge der Alice Schwarzer. Denn sie bekämpft nicht irgendein abstraktes „System der Prostitution“. Sie bekämpft ganz konkret die in der Prostitution tätigen Sexarbeiter/innen, jede einzelne Frau, die dort sexuelle Dienstleistungen anbietet. Es gibt kein „System“ jenseits der Frauen. Es sind die Rechte der Frauen auf eine freie und ungehinderte Berufsausübung, die Schwarzer mit Füßen tritt. Eine feine „Frauenrechtlerin“!..“ Siehe die Entgegnung von Doña Carmen e.V. vom 30.10.2013 externer Link
  • Appell FÜR Prostitution – für die Stärkung der Rechte und für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen in der Sexarbeit
    „Prostitution ist keine Sklaverei. Prostitution ist eine berufliche Tätigkeit, bei der sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt angeboten werden. Ein solches Geschäft beruht auf Freiwilligkeit. Gibt es keine Einwilligung zu sexuellen Handlungen, so handelt es sich nicht um Prostitution. Denn Sex gegen den Willen der Beteiligten ist Vergewaltigung. Das ist auch dann ein Straftatbestand, wenn dabei Geld den Besitzer wechselt….“ Der Appell beim Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistung externer Link
  • Appell GEGEN Prostitution
    „Prostitution ist „das älteste Gewerbe der Welt“? Prostitution ist „ein Beruf wie jeder andere“? Prostitution wird es immer geben, denn ihre Abschaffung ist utopisch? Falsch. Auch die Abschaffung der Sklaverei galt vor gar nicht so langer Zeit noch als Utopie. Und auch wenn die Sklaverei aus unserer Welt keineswegs ganz verschwunden ist, so wäre es heutzutage für einen aufgeklärten, demokratischen Staat doch undenkbar, die Sklaverei zu tolerieren oder gar zu propagieren. Doch genau das tut Deutschland mit der Prostitution: Es toleriert, ja fördert diese moderne Sklaverei (international „white slavery“ genannt)….“ Der Appell auf EMMA vom November/Dezember 2013 externer Link
  • Prostitution abschaffen – jetzt! – und nie mit den Betroffenen reden
    „Reinhard Mey, Lisa Fitz, Frank Schätzing, Charlotte Knobloch, Silvana Koch-Mehrin, Ann-Kathrin Kramer, Ranga Yogeshwar … das sind nur einige der prominenten Erstunterzeichner, die den neuesten Appell gegen die Prostition unterstützen, welcher von Alice Schwarzer initiiert wurde. In ihrem Appell wiederholt Alice Schwarzer mehrheitlich ihre bisherigen Aussagen. Sie setzt Prostitution in einen Kontext der Sklaverei (was die Utopie einer Abschaffung angeht) und widerspricht damit schon zu Beginn der Ansicht, dass es auch Menschen gibt, die freiwillig der Prostitution nachgehen…Artikel von Twister (Bettina Hammer) auf Telepolis-Blogs vom 29.10.2013 externer Link
  • Deutungshoheit gepachtet
    Sexarbeit Alice Schwarzer startet über die EMMA eine Initiative zum Verbot von Prostitution und ignoriert die Stimmen aus dem Gewerbe selbst. Mit welchem Recht eigentlich? Artikel von Juliane Löffler auf Freitag vom29.10.2013 externer Link Aus dem Text: „(…) Natürlich kann man nun argumentieren, Sexarbeiterinnen arbeiteten nicht freiwillig in dem Gewerbe. Es seien patriarchal dominierte ökonomische Strukturen, welche sie in ihre Situation drängen würden. Das ist eine legitime Überlegung. Doch die Konsequenz daraus müsste ziemlich genau dem Forderungskatalog von sexwork-deutschland.de entsprechen. „Aufklärung statt Zwang und Verbot, staatlich geförderte Weiterbildungsangebote für Sexarbeiter_innen“ etwa. Oder „Bleiberechte, Entschädigungen und umfassende Unterstützung für Betroffene von Menschenhandel.“ Stattdessen: paternalistische Gebärden, wie die bekennende Sexarbeiterin Carmen auf Twitter schreibt…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=47252
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