Toiletten-Dienstleister – Im Graubereich der Saubermänner

Kaufhäuser und Raststätten lassen ihre Toiletten von Subunternehmern putzen. Mehrere Prozesse bringen nun das Geschäftsmodell ins Wanken. Der Vorwurf: Hinterziehung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Artikel von  Philipp Alvares de Souza Soares im Manager Magazin vom 19.08.2014 externer Link

Aus dem Text: „(…) Doch der Unmut über die „Pinkel-Maut“ von damals 50, heute 70 Cent, verging schnell. Denn aus den ehemals verdreckten Trucker-Klos wurden Horte der Sauberkeit. Und die Gebühr ging einher mit dem Versprechen fairer Arbeitsbedingungen für die Reinigungskräfte. Ein Prozess, der demnächst vor dem Landgericht Mainz beginnen soll, droht das Saubermann-Image der Branche nun ins Wanken zu bringen. Möglicherweise wurden hinter der Sanifair-Fassade systematisch Putzkräfte aus Osteuropa ausgebeutet. Die Staatsanwaltschaft Mainz hat im Juni Anklage gegen zwei Reinigungsunternehmer und ihre Geschäftsfreunde erhoben, die von Anfang 2008 bis Mitte 2009 an bundesweit 27 Raststätten die Sanifair-Toiletten säuberten. Beauftragt wurden sie laut Landgericht von der Axxe Reisegastronomie GmbH, einer ehemaligen Tochter des Handelskonzerns Metro, die damals die Toiletten von Tank & Rast gepachtet hatte. Der Vorwurf: Die TCC The Cleaning Company GmbH soll in 48 Fällen Klomänner und -frauen als Scheinselbstständige beschäftigt und so Mindestlohn und Sozialversicherungsbeiträge umgangen haben. Der Schaden für Beschäftigte und Sozialkassen soll sich auf rund 1,4 Millionen Euro belaufen. Die Mitarbeiter sollen vor allem in Bulgarien angeworben und dann teils in Bussen nach Deutschland geschafft worden sein.…

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