Wie Paketdienste ihre Mitarbeiter ausbeuten

Servicepartner von DHL„Paketboten vieler Anbieter klagen über schlechte Löhne und etliche Überstunden. Tausende sind betroffen – auch, weil sie in undurchsichtigen Beschäftigungsverhältnissen bei Subunternehmern der Lieferdienste hängen. Der Anbieter Hermes gibt der „Null-Versandkosten-Mentalität“ der Kunden eine Mitschuld. (…) Bei DPD sind 10 000 Zusteller für knapp 1000 Subunternehmen unterwegs, eigene Paketboten sind nicht im Einsatz. Wird bei diesen Firmen der Mindestlohn unterlaufen oder gegen andere Gesetze verstoßen, trennt sich der Paketdienst nach eigenen Angaben „konsequent“ von ihnen. Hermes setzt ebenfalls auf eigenständige Subunternehmer, die zu Weihnachten mit bis zu 14 000 Zustellern arbeiten. Auch das Logistikunternehmen sagt von sich: „Rechtswidriges Verhalten unserer Partner tolerieren wir nicht.“ Dass der Mindestlohn oder mehr bezahlt wird, werde überprüft. Bei der Deutschen Post mit insgesamt 19 000 reinen Paketzustellern ist die Vergabe von Aufträgen an Subunternehmen eher die Ausnahme. (…) Auch der Bundesverband Paket, Express, Logistik ist für eine „gerechte Entlohnung“ der Paketboten. Nur versteht dieser etwas anderes darunter als Verdi: Um diese Entlohnung auch weiter „betriebswirtschaftlich finanzieren zu können, fordern wir Augenmaß bei der Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns“, heißt es bei dem Verband, in dem Hermes, DPD oder GLS Mitglied sind…“ Beitrag von Michael Kläsgen und Thomas Öchsner vom 15. Dezember 2017 bei der Süddeutschen Zeitung online externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=125466
nach oben