Deutsche Post goes Amazon – Ausgliederung für Niedriglohn

Dossier

Leiharbeiter bei der DHL – LC Bremen„Die Pläne der Deutschen Post erinnern an die Strategie von Amazon, hohe Lohnkosten zu umgehen: Neue Mitarbeiter sollen nicht mehr nach Hausvertrag bezahlt werden. Die Löhne sollen sich an der Logistikbranche orientieren. Die Deutsche Post will neuen Mitarbeitern in ihrem boomenden Paketgeschäft künftig niedrigere Löhne zahlen als der Stammbelegschaft. Im Gegenzug will der Bonner Konzern Tausende Arbeitsplätze schaffen. „Wir rechnen im Paketgeschäft mit 10.000 neuen Stellen bis 2020 und wahrscheinlich 20.000 in Summe bis 2025“, sagte der für das Brief- und Paketgeschäft zuständige Vorstand Jürgen Gerdes am Donnerstag. Gerdes will aber auf die Kostenbremse treten: Neue Mitarbeiter sollen in neu gegründeten Gesellschaften arbeiten, der Hausvertrag der Post gilt für sie damit nicht. Vielmehr sollen sich die Löhne der neuen Zusteller an den Tarifen der Logistikbranche orientieren. Diese liegen vielfach unter denen des Bonner Konzerns…“ Reuters-Meldung im Handelsblatt online vom 22.01.2015 externer Link. Siehe dazu:

  • Deutsche Post: Die (notwendige) Märchenwelt des Frank A.
    „Deutsche Post-Chef Frank Appel flüchtet sich in eine Märchenwelt, auch wenn diese natürlich nur für das „Publikum da draußen” erschaffen wird. In dieser Märchenwelt ist er der große Gönner, der 6000 Arbeitsplätze schafft, dazu noch unbefristet. Und es kommt noch besser: diese Jobs lägen in der Bezahlung 50% über den Löhnen der Wettbewerber, so Appel zur Bild-Zeitung. Und es seien sogar Verdi-Tarifverträge, die die Mitarbeiter erhalten würden. Also alles wunderbar! Diese neue Firma trägt den phantastischen Namen „DHL Delivery„. „Delivery” heißt auf Deutsch „Auslieferung”, also macht die Tochter eigentlich das, was die bestehende Pakettochter DHL eh schon tut – Pakete ausliefern…“ Artikel von Claudio Kummerfeld auf dem Blog Finanzmarktwelt vom 09.06.2015 externer Link
    Aus dem Text: „Was er dabei nur verschwiegen hat?
    1) Diese Arbeitsplätze entstehen gar nicht neu, sondern bestehende DHL-Mitarbeiter sollen (wie anscheinend üblich im modernen „Business”) von der normalen Gesellschaft eine neue „innovative schlanke schlagkräftige” Tochtergesellschaft lediglich umgebucht werden.
    2) Die Mitarbeiter in der neuen Gesellschaft haben zwar einen Verdi-Vertrag, dann aber nicht mehr als Deutsche Post-Tarif, sondern im Tarif für die Logistikbranche, der tiefer angesiedelt ist.
    3) Die Gehälter lägen 50% über den Tarifen der Wettbewerber… mit dem Argument kann man die Gehaltsspirale immer weiter runterdrücken. Man könnte dann auch um den Mindestlohn zu umgehen nur noch selbständige Fahrer einstellen, und deren Bezahlungen immer weiter absenken mit der Begründung in Polen würden die Paketfahrer noch viel weniger verdienen. Die Aktie ist in einem tagelangen Abwärtstrend, der durch den begonnen Streik noch befeuert wird. Heute eröffnet die Aktie gut 1% im Minus…“
  • Deutsche Post – die fünf größten Probleme des gelben Riesen
    „Post-Chef Frank Appel muss sich gut auf die Hauptversammlung am Mittwoch vorbereiten: Er hat gute Zahlen im Gepäck, aber auch eine ganze Liste mit Problemen. Neben dem Streik belastet ein Computerchaos das Geschäft. 56 Milliarden Euro Umsatz und über 2 Milliarden Euro Gewinn: Es sind Rekordzahlen, die Frank Appel am Mittwoch in der Frankfurter Jahrhunderthalle seinen Aktionären präsentieren wird. Doch draußen, vor der Halle, werden Post-Mitarbeiter rote Verdi-Fahnen schwenken und demonstrieren. Denn trotz der guten Unternehmensentwicklung ist die Stimmung bei Angestellten und Anlegern gereizt. Sie reiben sich an den ehrgeizigen Zielen des Post-Chefs, der neuen Lohnpolitik und an den vielen Umstrukturierungsmaßnahmen, die er verordnet hat…“ Artikel von Jacqueline Goebel in der Wirtschaftswoche vom 26.05.2015 externer Link
  • Global Player DHL
    „Bis zu 20 000 Beschäftigte will die Deutsche Post jetzt in die niedrigeren Tarife der Logistikbranche abschieben. Im Jahr 2015 hat der Vorstand dafür 49 Tochterfirmen unter dem Dach der Delivery GmbH gegründet. In diversen Hotels werden den meist befristet Beschäftigten die neuen Arbeitsverträge vorgelegt: Unterschreib oder dein bisheriges Arbeitsverhältnis läuft aus! Die Unterzeichnenden durften die Verträge nicht nach Hause mitnehmen, wurde berichtet.(1) Das ist rechtswidrig…“ Artikel mit vielen Fakten von Werner Rügemer auf Hintergrund.de vom 24.04.2015 externer Link. Aus dem Text: „Wem gehört die Deutsche Post? Beim Postkonzern ist der Staat mit 21 Prozent noch größter Einzelaktionär. Das Unternehmen mit dem Namen Deutsche Post ist aber weder deutsch noch ein Postunternehmen – es ist nach eigenem Anspruch der größte Logistikdienstleister der Welt, zu Luft, zu Wasser und am Boden, auf allen Kontinenten. Und es gehört mehrheitlich Eigentümern außerhalb des Territoriums Deutschland. Inzwischen ist der größte Kapitalmanagementkonzern der Welt, der ehemalige US-Hedgefonds Blackrock, nach dem deutschen Staat der zweitgrößte Post-Eigentümer. Privat- und Kleinanleger halten 11,2 Prozent. Die Mehrheit von 67 Prozent gehört Investoren aus den USA und Großbritannien – wobei London oft nur der juristische Standort für US-Investoren ist. Hinter Blackrock rangiert die US-amerikanische Investmentgesellschaft Capital Group, dann folgen unter anderem die Norwegische Nationalbank, Lyxor International, Vanguard Group, Henderson Global Investors, Artisan Partners…“
  • Post – typischer Fall von „Job-Wunder“
    Die Zusteller der Post streiken, Millionen von Briefen und Hunderttausende von Paketen bleiben liegen. Wer sich darüber ärgert, sollte nicht den Fehler machen, über die Zusteller zu schimpfen. Denn sie führen einen exemplarischen Kampf gegen die neuzeitliche Lohndrückerei. Worum geht es bei dem Streik? Um ihre Lohnkosten zu senken, beschäftigt die Deutsche Post etwa 14.000 befristete Zustellerinnen und Zusteller. Schon diese riesige Zahl von Beschäftigten, die in permanenter Unsicherheit leben müssen, ist ein Skandal. Man erinnere sich an die Postbotin in Wittenberge, die ab 1997 satte 88 Mal hintereinander einen befristeten Vertrag erhielt. Nun macht die Post den Befristeten ein großherziges Angebot. Sie können unbefristete Jobs in einem der neuen 49 Regionalzentren bekommen. „Die Post schafft viele neue Jobs“, jubelt die Zeitung „Die Welt“. Kleiner Haken dabei: Dort gilt der Tarifvertrag der Speditions- und Logistikbranche. Und der liegt 20 Prozent niedriger als der Haustarifvertrag der Post. Das Angebot der Post können die prekären Zusteller allerdings kaum ablehnen. Denn sonst droht ihnen die Arbeitslosigkeit…“ Artikel von Michael Schlecht, MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE, vom 2. April 2015 externer Link
  • Geringe Löhne für Paketzusteller – „Die Post erpresst die Leute!“
    „Seit mehr als zwei Jahren arbeitet Martin Albertshauser als Paketzusteller bei der Deutschen Post. Er macht seine Arbeit gerne. Obwohl ihm statt eines Zeitvertrags kürzlich eine unbefristete Anstellung versprochen wurde, möchte der 32-jährige Familienvater nicht bleiben. Martin Albertshauser ist von dem großen deutschen Arbeitgeber schwer enttäuscht: „Geldgier, die wollen immer noch mehr Geld haben, das ist für mich der einzige logische Grund hinter dieser Geschichte.“…“ Artikel von Stern TV online vom 14.03.2015 externer Link
    Aus dem Text: „Die meisten befristeten Post-Angestellten haben jedoch schlichtweg keine berufliche Alternative, meint Lars-Uwe Rieck: „Die Post – und das kann man auch so offen sagen – erpresst die Leute! Jeder einzelne hat keine große Wahlmöglichkeit, weil er nur dieses eine Angebot hat.“. Martin Albertshauser unterschrieb den Vertrag trotzdem nicht, weil er sich damit drastisch verschlechtern würde: „Derzeit habe ich 1500 Euro netto, mit dem neuen Vertrag hätte ich 1400 oder 1300 – das ist Existenzminimum!“ Auch die bisher üblichen, zweijährlichen Gehaltserhöhungen würden auf einen Fünfjahresrhythmus gedehnt, so der 32-Jährige. (…) Bei einem Post-Mitarbeiter in Schleswig-Holstein beträgt das 1970 Euro, das Urlaubsgeld liegt bei 332 Euro, es gibt fast 2000 Euro Weihnachtsgeld, dazu durchschnittlich über 1600 Euro an Prämien. Bei der dortigen DHL Delivery GmbH sähe es so aus: Das Grundgehalt bleibt gleich, das Urlaubsgeld ist sogar fast 250 Euro höher. Aber beim Weihnachtsgeld fallen fast 1800 Euro weg – und wie hoch die durchschnittliche Prämie werden wird, ist noch unklar…“
  • Post rechnet mit Streiks in den kommenden Wochen
    „Schon im April könnten die Briefkästen im Land leer bleiben: Die Gewerkschaft Ver.di bereitet einen Streik bei der Deutschen Post vor, und der Bonner Konzern stellt sich darauf ein. „Warnstreiks sind immer möglich“, sagte Postchef Frank Appel bei der Bilanzpressekonferenz in Bonn. (…) Noch im März sollen Verhandlungen mit Ver.di über die Arbeitszeit der Beschäftigten bei der Post beginnen. Doch gleichzeitig startet der Konzern mit seinen neuen sogenannten Delivery-Firmen, die den Zustellern deutlich geringere Löhne zahlen. Die Lage ist so aufgeheizt wie seit Jahrzehnten nicht mehr…“ Artikel der WELT Online vom 11.03.2015 externer Link. Siehe dazu:

  • Gesichter der »Märkte« – US-Investoren fordern Lohnsenkungen in Europa. Die tarifliche Herabstufung von 20.000 Beschäftigten des Post-Konzerns soll ein Anfang sein.
    Artikel von Werner Rügemer in junge Welt vom 19.02.2015 externer Link. Aus dem Text: „… Der Staat ist mit 21 Prozent noch größter Einzelaktionär. Er kümmert sich aber zumindest offiziell nicht um die Geschäfte und stellt mit zwei Vertretern im Aufsichtsrat nur eine kleine Mitläuferminderheit. Auf Anfrage der Linkspartei vom Dezember 2014 zu den Arbeitsverhältnissen bei der Post antwortete die Bundesregierung, aus der Stellung als Hauptaktionär ergäben sich »keine Rechte und Pflichten zur Erforschung der erfragten Sachverhalte«. Inzwischen ist der größte Kapitalanlagekonzern der Welt, der ehemalige US-Hedgefonds Blackrock, zweitgrößter Post-Eigentümer. Privat- und Kleinanleger halten nur noch 11,2 Prozent. Die Mehrheit von 67 Prozent gehört Investoren aus den USA und Großbritannien – wobei London oft nur der juristische Standort für US-Investoren ist. Bundesregierung und Konzern halten die Namen außer Blackrock geheim. »Die EU muss wettbewerbsfähiger werden«, wiederholt Finanzminister Wolfgang Schäuble seit einiger Zeit gebetsmühlenartig. »Deutschland muss wettbewerbsfähiger werden«, »Griechenland muss wettbewerbsfähiger werden.« Schäuble, der Fetischist der »Schwarzen Staats-Null«, wurde in New York deutlicher: Er will weitere Staatsaktien verkaufen, nicht nur der Post, sondern auch des Telekom- und des Bahn-Konzerns, wie die Nachrichtenagentur Reuters im November berichtete…“
  • Der „Gelbe Riese“ will wieder die Löhne drücken – Die Deutsche Post und das Projekt „DHL Delivery“
    „Zum Jahresauftakt erhalten die rund 180.000 Arbeitskräfte, die im Geschäftsbereich PeP (Post-eCommerce-Parcel) der Deutschen Post beschäftigt sind, regelmäßig einen Brief von der Konzernspitze. So auch Anfang 2015: Die für Brief/DHL und für Personal zuständigen Vorstandsmitglieder wenden sich mit einem Schreiben an die Postlerinnen und Postler, das mit dem üblichen Dank für die Leistungen im Weihnachtsgeschäft beginnt. Dann kommt der Brief auf eine Paketdienststudie der Stiftung Warentest zu sprechen, aus der DHL als Sieger hervorgegangen ist. Was nach Ansicht der beiden Konzernvorständler mit den Arbeits- und Entlohnungsbedingungen beim „Gelben Riesen“ zu tun hat: „Nur zufriedene Mitarbeiter können die Top-Leistungen bringen, die die Stiftung Warentest anerkennt. Um zufriedene Mitarbeiter zu haben, bedarf es guter Arbeitsbedingungen und einer fairen Bezahlung, und wir sind im Branchenvergleich in Sachen Arbeitszeiten, Betriebsmittel und vor allem Bezahlung top.““ Artikel von Geert Naber vom 17.02.2015 – wir danken dem Autor!
    Aus dem Text: „Wirklich überraschend kommt das Projekt Delivery freilich nicht. Seit der Ära Zumwinkel verfolgt die Deutsche Post eine wenig zimperliche Lohnsenkungsstrategie. Erinnert sei an die Transformation der Haustarifverträge vor 15 Jahren, der zu einem drastischen Absinken der Einstiegslöhne führte. (…) Ganz normal ist es überdies, dass die Deutsche Post DHL anderen Konzernen beim Outsourcen und Lohndrücken behilflich ist. Ein Beispiel dafür findet sich in einem Artikel der „Wirtschaftswoche“ zum Thema Kontraktlogistik: „Beim Pharmakonzern Stada im beschaulichen Bad Vilbel in Hessen rumort es gerade, weil die 160 Mitarbeiter in den Logistik- und Distributionszentren am Firmensitz und im knapp 20 Kilometer entfernten Florstadt zwar weiterhin in den 35 Meter hohen Lagerhallen werkeln sollen. Allerdings unter einem anderen Firmennamen und mit anderer Bezahlung – der von DHL.“ (…) Um die Umsatzrendite zu steigern, verschärft die Postspitze ihren Druck auf die Lohnkosten. Appelle an das aufgeklärte Eigeninteresse sind vor diesem Hintergrund zwecklos. Die Gewerkschaften müssen ihre Kampf- und Streikbereitschaft, die sie momentan demonstrieren, auch in den nächsten Monaten unter Beweis stellen. Fatal wären faule Kompromisse wie dieser: Die Konzernleitung bricht das Projekt Delivery ab, im Gegenzug akzeptieren die Gewerkschaften weitere Verschlechterungen im Haustarifvertrag. Solch ein Kompromiss hätte dieselben Effekte wie das Projekt Delivery: In der „Zukunftsbranche“ Transport und Logistik würde es immer mehr Arbeitskräfte mit niedrigen Löhnen und hoher Arbeitsbelastung geben.“
  • Deutsche Post AG: ver.di kündigt Tarifregelung zur Arbeitszeit
    Bei der Deutschen Post stehen künftig die Tarifregelungen zur Arbeitszeit zur Disposition: Nachdem die Deutsche Post AG im Januar parallel zu ihrer bundesweit bestehenden Niederlassungsstruktur 49 Regionalgesellschaften für die Paketzustellung gegründet hat, hat die Konzerntarifkommission jetzt die tarifvertraglichen Bestimmungen zur Arbeitszeit bei der Deutschen Post AG gekündigt. Der Hintergrund: Mit den 49 Regionalgesellschaften für die Paketzustellung, in denen zunächst 5.000 Zustellbezirke eingerichtet werden, verstößt die Deutsche Post AG gegen den mit ver.di abgeschlossenen Vertrag zum Schutz vor Fremdvergabe von Zustellaufträgen an konzerninterne oder externe Unternehmen…“ ver.di-Meldung vom 10. Februar 2015 externer Link  Aus dem Text:

    • „… Die von ver.di gekündigte Regelung zur Arbeitszeit aus dem Manteltarifvertrag läuft zum 31. März 2015 aus. Der Entgelttarifvertrag für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten ist zum 31. Mai 2015 kündbar. Der bestehende Vertrag zum Schutz vor Fremdvergabe legt fest, dass die Deutsche Post AG bei der Zustellung von Briefen und Paketen maximal 990 Paketzustellbezirke fremd vergeben darf. Dies gilt nicht nur für die Vergabe an externe Unternehmen, sondern auch für konzerneigene Unternehmen…“
  • Lohndrücker Post. DHL – Tochter schnürt Paketboten die Luft ab
    „… Die Monierung von ver.di, so werde die Sozialpartnerschaft erschüttert, wird keinen Seismographen in der Vorstandsetage der Post in Bonn bewegen. Das Vorhaben nicht bremsen. Erst recht nicht, weil die Empörung, die „Arbeitgeber kündigten die Sozialpartnerschaft auf“ fasst schon zum ständigen Repertoire von einigen Gewerkschaftssekretären gehört. Die Personalpolitik der Post, aber auch die Äußerung von Kocsis führte in mehreren Internetforen bei Betroffenen zu Kritik.„Die Entrüstung von ver.di reiche nicht“ schreibt ein Paketzusteller. „Betriebsräte und Gewerkschaften müssen mit den Betroffenen ein Konzept erarbeiten, wie man auf die Ausgliederung von Personal wirkungsvoll reagiert“. Wie Widerstand überbetrieblich organisiert wird. „Dazu gehöre auch ein Erzwingungsstreik“. Eine Kollegin:„Sozialpartnerschaft kann nur auf gleicher Ebene stattfinden“. Um dann zu bemerken, „wo es diese in der Bundesrepublik jemals zwischen Gewerkschaften, Beschäftigten und Kapital gegeben hat? Also, Schluss mit der Schwafelei“...“ Artikel von Herbert Schedlbauer vom 7.2.2015
  • Post soll dubiose Verträge angeboten haben
    Auf Veranstaltungen in Hotels hat die Deutsche Post befristeten Mitarbeitern Jobs in ihren neuen Delivery-Töchtern angeboten. Viele unterschrieben die Verträge – unter dubiosen Bedingungen. Die Deutsche Post heuert in großem Stil Beschäftigte für ihre 49 neuen Tochterfirmen namens Delivery an, in denen Paketzusteller zu schlechteren Bedingungen als im Postkonzern arbeiten sollen. Ende vergangener Woche wurden dafür in Hotels Abendveranstaltungen für bislang befristet Beschäftigte der Post abgehalten. Dort wurden ihnen neue Jobs angeboten, allerdings mit einer Vorgehensweise, die nach Ansicht von Experten alles andere als üblich ist. Zumindest in einem Fall in Nordrhein-Westfalen durfte an jenem Abend niemand den angebotenen Vertrag mit nach Hause nehmen. „Uns wurde gesagt, dass wir jetzt unterschreiben oder am Montag nicht mehr wiederkommen sollen“, sagte einer der Betroffenen, der nicht mit Namen genannt werden möchte…“ Artikel von Birger Nicolai in der Welt online am 02.02.15 externer Link
  • Deutsche Post: Ver.di entwirft Schlachtplan für Projekt „Delivery“
    Ver.di will verhindern, dass die Post ihre Paketzusteller schlechter bezahlt. Eigentlich sind Streiks bis Ende Mai 2015 ausgeschlossen – doch die Gewerkschaft sucht nach Wegen aus der Friedenspflicht. Die Zeichen bei der Post stehen auf Sturm. Die Gewerkschaft Ver.di will die neuen Tochterfirmen des Konzerns, in denen die Paketzusteller zu geringeren Löhnen arbeiten sollen, nicht ohne Gegenwehr hinnehmen…“ Artikel von Birger Nicolai in der Welt online vom 28.01.15 externer Link
  • Linksfraktion über die Post: Vom Staatsunternehmen zum »Modell Amazon«
    Die Deutsche Post hat seit dem Börsengang stetig steigende Gewinne verzeichnet und schüttet ihren Aktionären regelmäßig ansehnliche Dividenden aus. Dafür hat die Post stetig die Portogebühren erhöht, ihr Geschäft insbesondere mit Paketen boomt. Jutta Krellmann hat für die Fraktion bei der Bundesregierung nachgefragt, inwieweit auch die Beschäftigten vom Höhenflug des Unternehmens profitieren. Die ANTWORT bestätigt, was allerorten sichtbar ist: Die Gewinne werden auf Kosten der Beschäftigten gemacht – ganz nach dem Motto »Vom Staatskonzern zum Modell Amazon«…“ Artikel mit vielen Daten und Fakten von der Bundestagsfraktion der LINKEN am 27.01.2015 externer Link
  • Post will Tausende von Jobs mit niedrigeren Löhnen schaffen
    So verkündet die Post ihre „frohe Botschaft“ in der Hoffnung von ihrer skandalösen Vorgehensweise abzulenken: „Die Deutsche Post DHL wird in den kommenden Jahren mehrere tausend neue Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Bis 2020 rechnet der Konzern aufgrund des nachhaltig anhaltenden Wachstums im Paketgeschäft mit einem Mehrbedarf an Arbeitskräften im Umfang von bis zu 10.000 neuen Stellen im Bereich der Paketzustellung. Bis 2025 könnten es sogar 20.000 neue Arbeitsplätze sein.“ Hinter die Kulissen schaut Hermann Zoller…“ Artikel vom 23. Januar 2015 bei den Nachdenkseiten externer Link
    Aus dem Text: „… Die Post hat bereits vorgesorgt und schon 49 neue Gesellschaften gegründet, die die neuen Mitarbeiter einstellen sollen. So will man nicht nur die Löhne drücken, sondern auch bei den Arbeitszeiten flexibler werden. Also: kurzfristige Anordnung von Überstunden, Rufbereitschaften und so manches andere mehr. „Die Ankündigung der Post … ist ein klarer Fall von Tarif- und Mitbestimmungsflucht und eine Aushöhlung bestehender Verträge“, so die Bewertung von Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende. (…) Angesichts der Vorgehensweise der Post und den bereits geschaffenen Fakten wird es zwischen Post und ver.di wohl zu einer harten Auseinandersetzung kommen. Das böse Spiel, das die Post da vorführt, betreiben zwar andere auch. Der Angriff der Post auf die Einkommen von Tausenden von Arbeitnehmern hebt sich aber aus der Masse heraus und zeigt damit, dass es in Deutschland bei weitem nicht diese von interessierter Seite oft verkündeten rosigen Zustände auf dem Arbeits-„Markt“ in der Realität nicht gibt. Deshalb wird die Auseinandersetzung von Post und ver.di von großer Bedeutung sein. Die Post mit all ihren Sparten ist für die Logistik eines Landes – für die Wirtschaft wie für die Kommunikation der Menschen – von nicht zu überschätzender Bedeutung. Daraus ergibt sich, dass ihre Dienste auch der Bandbreite der Bedürfnisse angepasst sein sollten. Das kostet Geld – das darf aber nicht auf den Knochen der Beschäftigten beschafft werden. Und das Ziel muss schon gar nicht sein, Gewinne zu erzielen, die Aktienbesitzer erfreuen. Der gesellschaftlich ausgerichtete Auftrag der Post wurde aber mit der Privatisierung der Post aufgegeben…“
  • Deutsche Post bedroht befristet Beschäftigte mit Lohnabsenkungen von bis zu 20 Prozent.
    Die Ankündigung der Deutschen Post AG, einen Teil der bislang zum Haustarif befristet angestellten Beschäftigten in deutlich niedriger tarifierte neu gegründete Firmen abzuschieben, kritisiert ver.di als „sozialpolitischen Skandal ersten Ranges“. Der Post gehe es wirtschaftlich prächtig, so die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Anleger und Investoren würden mit äußerst positiven Prognosen gelockt, die schwächsten Beschäftigten sollen dafür zahlen. „Die Ankündigung der Post, angeblich 10.000 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen, ist ein klarer Fall von Tarif- und Mitbestimmungsflucht und eine Aushöhlung bestehender Verträge“, sagt Kocsis. () Der Vertrag zum Ausschluss der Fremdvergabe läuft bis zum 31. Dezember 2015 und legt fest, dass maximal 990 Paketzustellbezirke von Konzerntöchtern oder Dritten betrieben werden dürfen. Der Entgelt-Tarifvertrag ist zum 31. Mai 2015 kündbar. „Wir fordern den Vorstand der Deutschen Post AG auf, strittige Fragen im Rahmen der geltenden Verträge am Verhandlungstisch zu lösen“, so Kocsis.“ Pressemitteilung von verdi vom 22.01.2015 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=73865
nach oben