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ver.di-Umfrage zur Arbeitszeit im TVöD

Dossier

Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich „Mit dem heutigen Tag startet die Gewerkschaft ver.di eine breit angelegte Befragung, die es so noch nicht gegeben hat! ver.di will wissen: Was wünschen sich die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst: Mehr Geld, mehr Freizeit oder eine Kombination aus beidem? Alle Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes, der Deutschen Rentenversicherung und der Bundesagentur für Arbeit sind aufgerufen, sich an unser Online-Umfrage zu beteiligen. So kannst Du mitmachen: Alles was Du für Deine Teilnahme benötigst sind 5-10 Minuten freie Zeit und einen Internetzugang, egal ob mit dem Computer oder mit einem Smartphone. Nicht erforderlich sind datenschutzrechtliche Bedenken, denn die Umfrage findet anonymisiert und gemäß den Auflagen der DSGVO statt. Die Umfrage externer Link läuft bis zum 30. Juni 2019…“ ver.di-Aufruf für eine Umfrage vom 25. April 2019 beim Betriebsrat der Rettungsdienst Ammerland GmbH externer Link – warum fehlt die Wahlmöglichkeit für mehr Geld UND mehr Freizeit in der Umfrage??? – siehe dazu:

  • ver.di-Arbeitszeitbefragung: Hohe Beteiligung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst / 92 Prozent für Wahlfreiheit zwischen mehr freier Zeit statt mehr Geld [mangels Alternativen?] New
    An einer groß angelegten Arbeitszeitstudie der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben mehr als 210.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst teilgenommen und gaben Antworten auf ihre Wünsche und Vorstellungen zur Arbeitszeit. „Diese wirklich sehr gute Beteiligung an unserer Befragung ist ein starkes Signal“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke, der Verhandlungsführer der im September 2020 beginnenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst mit Bund und den Kommunen ist. Die Befragung hat ergeben, wie wichtig es den Beschäftigten ist, die Wahl zu haben, sich für mehr freie Zeit oder für mehr Geld zu entscheiden. Eine solche Wahlfreiheit ist für 92 Prozent der Befragten von großer Bedeutung. Wenn sie die Wahl bereits hätten, würden 57 Prozent der Beschäftigten die tariflichen Gehaltssteigerungen tatsächlich zur Verkürzung ihrer Arbeitszeit eintauschen. Diese Bereitschaft zieht sich durch alle Altersgruppen, wobei Frauen mit 58 Prozent ein mehr an Freizeit etwas stärker bevorzugen als Männer mit 55 Prozent. Von besonderem Interesse stößt die Umwandlung bei Frauen zwischen 51 und 60 Jahren. In dieser Alterskohorte würden 60 Prozent der weiblichen Beschäftigten ihre Tariferhöhungen gegen mehr freie Zeit tauschen. „Angesichts der Personalkürzungen der letzten Jahre und der dadurch immer höher werdenden Belastungen im öffentlichen Dienst ist der Wunsch nach Entlastung deutlich erkennbar, übrigens von Mitgliedern wie Nicht-Mitgliedern gleichermaßen,“ so Werneke. Besonders eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit käme für die meisten der Befragten in Frage. Dafür sprachen sich 60 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen aus, die eine Umwandlung anstreben. 45 Prozent von ihnen würden lieber mehr freie Tage haben und je rund 30 Prozent wünschen sich ein Zeitkonto, um entweder länger in den Urlaub zu fahren oder früher in Rente zu gehen. „Diese klare Botschaft der Beschäftigten nehmen wir mit in die im nächsten Jahr stattfindende Forderungsdiskussion unserer Mitglieder vor Ort in den Betrieben und Dienststellen von Bund und Kommunen“, sagte das für den öffentlichen Dienst zuständige ver.di-Bundesvorstandsmitglied, Christine Behle. Bis dahin wolle ver.di einzelne Aspekte der Befragung weiter vertiefen. Aus diesem Grund würden in den nächsten Wochen in einem zweiten Schritt Einzel- und Gruppeninterviews mit Vertretern der verschiedenen Berufsbereiche geführt. „Nach der quantitativen Umfrage folgt nun also die qualitative Befragung…“ ver.di-Mitteilung vom 17.10.2019 externer Link
  • ver.di-Fachbereichsvorstand 03 Bezirk Nordhessen: Für Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverzicht und mit Personalausgleich! 
    Die Gewerkschaft ver.di führt bis zum 30. Juni eine Umfrage unter Beschäftigten des öffentlichen Diensts bei Bund und Kommune zur Arbeitszeit durch. An dieser können sich aber auch Kolleg*innen aus anderen Bereichen beteiligen und in weiteren Betrieben wie der Bundesdruckerei gibt es ähnliche Fragebögen. In der Fragestellung zu Beginn wird der Eindruck erweckt, es ginge um eine Abfrage, ob es um mehr Lohn, weniger Arbeitszeit oder eine Kombination ginge. Doch weit gefehlt: Wir können nur ankreuzen, ob wir für weniger Arbeitszeit auf unsere Lohnerhöhung verzichten wollen und wie wichtig uns dieser „Handel“ ist. Dabei steht die Überschrift der Pressemitteilung schon von vornherein fest: „X Prozent der Befragten wollen für kürzere Arbeitszeit auf Lohn verzichten.“ Musik in den Ohren der Chefetagen! Das reiht sich darin ein, dass in vielen Lohnrunden- und Tarifabschlüssen diese „Wahlmöglichkeit“ gefordert und festgeschrieben wird. Als Vorreiterin wird dabei auf einen Musterabschluss der EVG verwiesen, die das als erste DGB-Gewerkschaft aufgebracht hat. Letztendlich ist der Tausch Lohn gegen Arbeitszeit nichts als ein vorauseilendes Kompromissangebot. Bei vielen Kolleg*innen regt sich Unmut über die Möglichkeit, sich selbst kürzere Arbeitszeiten zu erkaufen. Von Seiten der ver.di-Bundesebene wird ein schlechtes Tarifergebnis dann entweder damit begründet, dass die Beschäftigten lieber auf Lohn verzichten, um kürzer zu arbeiten, oder dass ihnen Lohn wichtiger sei als Freizeit. Damit wird die wichtige Debatte um eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich und deren Erkämpfung durch die Gewerkschaft aufs Abstellgleis geführt. Die Zahl der überlastungsbedingten Krankschreibungen steigt derweil in jedem Jahr (von 2012 bis 2016 um mehr als die Hälfte). (…) Wir fordern: 1. Diese einseitige Umfrage darf nicht die Grundlage für entsprechende Forderungen bei kommenden Tarifrunden sein! 2. Eine Mitgliederbefragung, die wirkliche Wahlmöglichkeiten beinhaltet: kürzere Arbeitszeiten, Lohnausgleich und Personalausgleich. 3. Eine Beteiligung der ehrenamtlichen Gremien auf lokaler und regionaler Ebene bei der Erstellung von Mitgliederbefragungen. 4. Die Auswertung der Umfrage und Verwendung der Ergebnisse muss mit einer Diskussion darüber und Entscheidungen in Betriebsgruppen und Fachbereichsstrukturen erfolgen…“ Antrag des Fachbereichsvorstandes 03 Bezirk Nordhessen , in der Fachbereichsvorstandssitzung 03 Bezirk Nordhessen am 24. Juni 2019 beschlossen.
  • Resolution zur Arbeitszeitumfrage bei ver.di: Für eine offene und breite Arbeitszeitdebatte in ver.di 
    Die ver.di-Mitglieder an der Technischen Universität Darmstadt begrüßen die in ver.di begonnene Arbeitszeitdebatte. Viel zu lang haben Forderungen nach Verlängerung und einseitiger Flexibilisierung der Arbeitszeiten im Sinne der Arbeitgeber die öffentlichen Diskussionen bestimmt. Es ist höchste Zeit, dass unsere Gewerkschaft bei diesem zentralen Thema wieder initiativ wird. (…) Enttäuscht sind wir jedoch darüber, dass die Arbeitszeit-Umfrage allein auf die Wahloption zwischen Tariferhöhungen und Arbeitszeitverkürzung sowie auf die Arbeitszeitangleichung Ost-West abzielt. Die Befragten können ihre Meinung weder zum Lohn- und/oder Personalausgleich noch zu anderen Fragen kundtun. (…) Vor diesem Hintergrund fordern wir erstens, dass die Umfrage überarbeitet wird, damit sie ein umfassenderes Meinungsbild in unserer Organisation ermöglicht. Wir brauchen in ver.di eine offene und solidarische Diskussion darüber, wie wir beim Thema Arbeitszeiten wieder in die Offensive kommen. Deshalb schlagen wir zweitens vor, dass auf regionaler Ebene Konferenzen zum Thema Arbeitszeit organisiert werden, die Raum für eine breite Debatte eröffnen…“ Resolution der ver.di-Mitgliederversammlung der TU Darmstadt vom 8.Mai 2019  an ver.di-Bezirksvorstand Südhessen; Landesbezirksfachbereichsvorstand Bildung, Wissenschaft, Forschung in Hessen; Bundesvorstand/Tarifsekretariat des öffentlichen Dienstes
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=147900
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