Pakt fürs Vaterland

Die große Koalition im Saarland kürzt Sozialausgaben und streicht Stellen im öffentlichen Dienst – unter Beteiligung der Gewerkschaften. Nur ver.di macht nicht mit. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 03.07.2013 externer Link

Aus dem Text: “(…) Einzig die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, deren Klientel von den Kürzungen besonders hart betroffen ist, verweigerte sich und stieg aus den Gesprächen aus. Ver.di-Landeschef Alfred Staudt hatte dies unter anderem damit begründet, daß das Ergebnis der Tarifverhandlungen mit den Ländern nicht vollständig auf die Beamten übertragen werden sollte. Statt um insgesamt 5,6 Prozent werden deren Entgelte in diesem und im kommenden Jahr nur um 4,5 Prozent angehoben. Wichtiger sind allerdings die Stellenstreichungen und Sozialkürzungen, die ver.di nicht mittragen will. (…) In den Vorständen der anderen Gewerkschaften ist man indes anderer Meinung. Reinhold Schmitt, Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erklärte martialisch: »Wir verhandeln bis zur letzten Patrone.« Die Schuldenbremse sei zwar »Mist«, aber sie gelte nun einmal. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), betonte in einer Stellungnahme zum Zwischenergebnis der Gespräche, diese hätten sich gelohnt. Unter anderem sei eine Erhöhung der Beamtenbesoldung um insgesamt 4,5 Prozent in zwei Schritten erreicht worden. Zudem habe die Regierung Gespräche über eine Eingruppierungsordnung für angestellte Lehrkräfte und andere Themen zugesagt. Angesichts der drastischen Kürzungen im Bildungsbereich – in den Schulen sollen rund 600, an Hochschulen etwa 400 Stellen abgebaut werden – mag diese Haltung der GEW durchaus überraschen…

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=39921
nach oben