Air Berlin: Hungerlohn im Cockpit

Traumberuf Pilot? Das war einmal. Auf Air-Berlin-Flügen werden Cockpitbesatzungen immer häufiger zu extrem niedrigen Gehältern beschäftigt. Manchen Co-Piloten bleibt wenig mehr als das Existenzminimum. Artikel von Tina Friedrich auf Spiegel-Online vom 21.12.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Mit allerlei Tricks drückt Air Berlin die Gehälter der Piloten und Co-Piloten, die die rot-weißen Maschinen fliegen. Und zwar so weit, dass den Co-Piloten im Extremfall kaum mehr als das Existenzminimum bleibt. Das Lohndumping läuft vor allem über eine Gesellschaft, an der Air Berlin selbst nicht beteiligt ist, die aber im Liniendienst ausschließlich für Air Berlin fliegt: Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW). Sie führt derzeit mit zehn Turboprops – Propellermaschinen für maximal 78 Passagiere – Flüge unter Air-Berlin-Flugnummern durch. Dass es sich bei der LGW um ein eigenes Unternehmen handelt, ist kaum noch sichtbar: Die Lohnbuchhaltung erledigt Air Berlin, auch die Uniformen und die Lackierung der Maschinen entsprechen jenen der Kerngesellschaft. Aus einer internen Tariftabelle, die SPIEGEL ONLINE vorliegt, geht hervor, wie niedrig die Pilotengehälter bei LGW wirklich sind: Ein LGW-Co-Pilot kommt im ersten Dienstjahr auf ein Bruttojahresgehalt von rund 33.000 Euro. Im zweiten Jahr steigt das Grundgehalt um 15 Prozent, weitere Sprünge folgen jährlich. Im Vergleich dazu liegt das Einstiegsgehalt eines Co-Piloten, der tatsächlich bei der Kerngesellschaft angestellt ist, laut Tarifvertrag bei rund 50.000 Euro.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=19260
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