Interview: „Als Aufsichtsrat kenne ich die Zahlen“

Metro: Betriebsräte machen sich sehr schnell abhängig. Fangen Sie damit erst garnicht an!„Werner Klockhaus, Konzernbetriebsratsvorsitzender und Aufsichtsrat der METRO AG, spricht darüber, wie Mitbestimmung im Einzelhandel den Beschäftigten nutzt – und inwiefern sie bei der Metro Group inzwischen unter Wettbewerbsdruck steht…“ Werner Klockhaus im Gespräch mit Carmen Molitor und Cornelia Girndt aus Magazin Mitbestimmung Ausgabe 04/2016 bei der Hans-Böckler-Stiftung und daraus:

  • Uns besonders beachtenswerte Aussagen von Werner Klockhaus: „… Es wäre toll, wenn im Einzelhandel alle die gleiche Mitbestimmung hätten und tariftreu wären. Dann würde sich aufgrund des operativen Geschäfts erweisen, ob ein Unternehmen besser oder schlechter ist – und nicht anhand der Kosten für die Mitarbeiter. (…) Jedem im Aufsichtsrat ist sonnenklar, dass man durch Personalkosteneinsparungen kein unternehmerisches Konzept am Leben halten kann, das nicht funktioniert. Dass eine Kollegin ihr Urlaubs- und Weihnachtsgeld abgibt, das wird das Unternehmen nicht retten. Um bei Real das operative Geschäft voranzubringen, brauchen wir ein zukunftsfähiges Konzept – und wir arbeiten ja unter dem Titel „Food Lovers“ schon daran. (…) Eine gleichberechtigte Mitbestimmung als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sehe ich nicht. Aber wir können politisch sicher einiges machen. Der Riesenvorteil ist, dass wir alle betriebswirtschaftlichen Zahlen sehen und auswerten können. (…) Aus meiner Sicht gibt es nichts Besseres für die über drei Millionen Beschäftigten im Einzelhandel als einen Tarifvertrag, den die Regierung für allgemeinverbindlich erklärt. Er muss dann allerdings auch von allen eingehalten werden. Wir können es nicht richten. Da muss die Politik ran!“
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