Kaufland provoziert. Einzelhandelskonzern möchte Schlupfloch im Tarifvertrag zur Schlechterstellung von »Warenverräumern« nutzen. Empörung bei ver.di

Das hatten sich die gewerkschaftlichen Verhandlungsführer ganz anders vorgestellt: Mit der Einführung einer neuen Niedriglohngruppe für die Warenverräumung (also diejenigen Mitmenschen, die u.a. Regale befüllen) im Einzelhandel sollten die Konzerne dazu bewegt werden, ausgegliederte Tätigkeiten in die Unternehmen und damit in die Tarifbindung zurückzuholen. Doch das ist bislang fast nirgendwo geschehen. Statt dessen will Kaufland die Vereinbarung nun dazu nutzen, Teile der Belegschaften schlechter zu bezahlen…“ Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 05.06.2014 externer Link

  • Aus dem Text: „… In ganz Baden-Württemberg haben lediglich zwei Betriebe – die Real-Filialen in Tübingen und Freiburg – den Tarifvertrag so angewendet, wie er gedacht war. Sonst wurden nirgendwo Tätigkeiten in die Unternehmen zurückgeholt – auch nicht im genossenschaftlich organisierten Rewe-Konzern, der in den Verhandlungen vehement auf diese Regelung gedrungen hatte. So passiert nun das, was zu befürchten war: Kaufland will die Vereinbarung in seinen bundesweit mehr als 1000 Filialen dazu nutzen, die Löhne zu drücken. Manager des zur Schwarz-Gruppe (Lidl) gehörenden Unternehmens haben gegenüber ver.di angekündigt, eine Umstrukturierung vornehmen zu wollen: Das Auffüllen der Regale soll künftig nicht mehr von den Verkäuferinnen miterledigt werden, sondern von eigens hierfür eingestellten Beschäftigten…“
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