Ergebnis Urabstimmung bei amazon in Bad Hersfeld: Streiks werden immer wahrscheinlicher!

97,6 Prozent der ver.di-Mitglieder an den amazon-Standorten (FRA 1 und FRA 3) in Bad Hersfeld haben bei der in der vergangenen Woche durchgeführten Urabstimmung für Streik gestimmt. An der Urabstimmung haben sich 78 Prozent der ver.di-Mitglieder beteiligt. (…)  In Bad Hersfeld verdient ein Kommissionierer zu Beginn der Tätigkeit € 9,83 und nach 24 Monaten € 11,48 pro Stunde. Nach Tarifvertrag müssten mit Aufnahme der Tätigkeit € 12,18 pro Stunde gezahlt werden. amazon zahlt für die Beschäftigten auch kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld; der Jahresurlaub beträgt nach Tarifvertrag 36 Werktage (6-Tage-Woche). amazon gewährt 28 Arbeitstage pro Jahr.
Die Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit sowie für Überstunden sind bei amazon deutlich niedriger als nach den Regelungen im Tarifvertrag der Branche Einzel- und Versandhandel. Im Ergebnis bedeutet dies für einen neu bei amazon eingestellten Arbeitnehmer, dass er – je nach Schichtarbeitszeiten – ohne Tarifvertrag bis zu € 9.000,00 brutto weniger pro Jahr verdient. In Bad Hersfeld arbeiten an den beiden Standorten derzeit circa 3.300 Beschäftigte. Bisher gibt es an keinem deutschen amazon-Standort eine Tarifbindung. In Leipzig wurde Ende März / Anfang April 2013 ebenfalls eine Urabstimmung durchgeführt. Bei dieser Urabstimmung sprachen sich 97 Prozent der ver.di-Mitglieder für Streiks zur Durchsetzung ihrer Forderungen nach Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages an den Einzel- und Versandhandel aus
.“ Pressemitteilung von ver.di vom 28.04.2013

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