Amazon: Wir wollen nicht nur spielen – Erneute Streiks für einen Tarifvertrag

Halloween-Streik bei AmazonDie Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat heute (28.9.) bei Amazon in Rheinberg und Werne erneut zum Streik aufgerufen. Die Beschäftigten und ihre Gewerkschaft wollen für die harte Arbeit bei dem weltweit größten Versandhändler eine angemessene Bezahlung und die Sicherheit durch einen Tarifvertrag durchsetzen. Die Streiks werden bis Samstagabend (30.9.) andauern. „Wenn heute bundesweit das neue FIFA-Spiel des Spieleherstellers Electronic Arts erscheint, will sich Amazon erneut als Freund der Spielerinnen und Spieler präsentieren und garantiert eine Lieferung am Erscheinungstermin. Das wollen wir in Frage stellen. So wie viele Spielerinnen und Spieler auf die Auslieferung des neuen FIFA-Spiels warten, warten die Beschäftigten auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen,“ so die Landesbezirksfachbereichsleiterin für den Handel bei ver.di in NRW, Silke Zimmer. Für sie ist das Erscheinungsdatum des Spiels eine gute Gelegenheit, erneut auf die Situation der Beschäftigten bei Amazon aufmerksam zu machen…“ ver.di-Pressemitteilung vom 28.09.2017 externer Link und die Verlängerung:

  • Kampf um Tarifvertrag: am Montag erneut Streiks bei Amazon New
    Am Montag (2. Oktober 2017) wird an sechs großen Amazon-Standorten erneut gestreikt. Zwar habe der Versandhändler vom 1. September 2017 an die Löhne „nach Gutsherrenart“ geringfügig erhöht. „Die Anhebungen bleiben aber deutlich hinter der Branchenentwicklung und den Forderungen der Gewerkschafter zurück“, sagte Amazon-Konzernbetreuer Thomas Voß am Montag. „Deshalb werden die Beschäftigten nicht lockerlassen und weiter versuchen, mit Streiks das Unternehmen an den Verhandlungstisch zu bringen.“ Vom Arbeitskampf werden am Montag die sechs großen Amazon-Standorte in Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne und Koblenz betroffen sein…“ ver.di-Pressemitteilung vom 02.10.2017 externer Link – siehe auch regionale Meldungen:

    • Amazon-Streiks zeigen Wirkung: Lohnerhöhung 5 Euro-Gutschein wegen verspäteter Lieferung
      Bei Amazon in Rheinberg und Werne haben die Beschäftigten ihre am Donnerstag (28.9.) begonnenen Streiks heute (2.10.) fortgesetzt. Es ist der erste viertägige Streik an den beiden Standorten. Die Gewerkschaft fordert von dem Versandhändler die Unterzeichnung des Tarifvertrags für den Einzelhandel in NRW. „Der Streik der vergangenen Woche war sehr erfolgreich. Das Unternehmen musste Kunden Briefe schicken, dass das FIFA-Spiel nicht rechtzeitig geliefert werden kann und stattdessen ein 5-Euro-Gutschein zur Verfügung gestellt wird. So ist das bei Amazon, die Kunden warten auf ihr Spiel und die Beschäftigten auf den Tarifvertrag“, erklärte Silke Zimmer, ver.di-Landesfachbereichsleiterin für den Handel. Zu Beginn der Streiks hatte das Unternehmen bereits Lohnerhöhungen angekündigt. Für die allermeisten Beschäftigten liegen die vorgesehenen Erhöhungen jedoch unter dem Tarifabschluss des Einzelhandels…“ Pressemitteilung von ver.di NRW vom 2.10.2017 externer Link
    • Streiken für Tarifvertrag – keine Ruhe bei Amazon Streiks an den sechs großen Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne und Koblenz
      Erneut wird an den großen Amazon-Standorten gestreikt. So auch in Bad Hersfeld und zwar heute, 2.10.,von Beginn der Nachtschicht an bis zum Ende der Spätschicht. Der Grund: Amazon bewegt sich immer noch nicht an den Verhandlungstisch. Wieder einmal wurden zwar nach selbstherrlicher Arbeitgeber-Entscheidung geringe Lohnerhöhungen ab 1.9. verkündet, aber die Gewerkschaftsmitglieder fordern deutlich mehr. Während als Ergebnis in der Einzelhandels-Tarifrunde Entgelterhöhungen von 2,3 Prozent jetzt und weitere 2 Prozent im kommenden Jahr tarifvertraglich vereinbart wurden, bleibt die Vergütung am Amazon Standort Bad Hersfeld auch nach einer Erhöhung von 25 Cent pro Stunde deutlich dahinter zurück. So liegt der Monatsverdienst für langjährige Versandmitarbeiter bei Amazon nun aktuell bei 2080,- Euro, während ein Lagerarbeiter nach dem Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel 2233,- Euro verdient…“ Pressemitteilung von ver.di Hessen vom 2.10.2017 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=122073
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