Amazon: Streikwelle im Weihnachtsgeschäft 2014

Dossier

  • Weihnachtszeit ist Streikzeit – Ein RückblickAufstand bei Amazon
    „Die Weihnachtszeit und damit verbunden das Weihnachtsgeschäft, ist laut Amazons eigener Aussage, die wichtigste Zeit im ganzen Jahr. Da erscheint es nur logisch, dass die Gewerkschaft Ver.di genau in diesem Zeitraum zum Streik aufruft. Welchen Effekt hatte aber nun die Arbeitsniederlegung in diesem Jahr? Hat man den weltweit führenden Onlinehändler treffen können oder nimmt er gar keine Notiz davon, wenn seine Mitarbeiter die Arbeit ruhen lassen?“ Artikel von Crissy auf dem Amazon verdi Streikblog am 20.01.2015 externer Link
    Aus dem Text: „In der Weihnachtszeit bestellen viele Kunden bei Amazon, um ihre Geschenke rechtzeitig für ihre Lieben unter den Weihnachtsaum zu legen. Im Bestellfenster auf der Seite wird dabei angezeigt wie lange man auf seine Bestellung warten muss. Da der Konzern sich nichts anmerken lassen wollte, dass sich seine Mitarbeiter im Ausstand befanden, garantierte er pünktliche Lieferzeiten zum Fest. Auch als die Streiks verlängert worden, zeigte sich Amazon unbeeindruckt und verlängerte ebenfalls die Bestellfrist für garantiert pünktliche Lieferung. Fast, könnte man meinen, dass der Streik seine Auswirkung verfehlt hatte. Dass dem nicht so ist macht Amazon selbst deutlich, denn die Produkte, für die man das Lieferversprechen garantieren konnte, waren nur die hauseigenen. Marketplace-Verkäufe waren vom Versprechen ausgenommen. Eine Klage wurde deswegen an das Bundeskartellamt eingereicht. Dabei sollte man nicht vergessen, dass die Produkte des Marketplace immerhin 40% des Warenbestandes ausmachen. An dieser Stelle hat das Unternehmen wohl versucht sich seine eigene Wirklichkeit zu schaffen…“
  • Rekordstreik bei Amazon im Weihnachtsgeschäft – Meilenstein im Kampf für einen Tarifvertrag
    Es war der bisher größte Streik und die erste standortübergreifende Streikversammlung bei Amazon Deutschland. Bis zu 2.500 Kolleginnen und Kollegen an sechs von acht Standorten legten in der Zeit vom 15.12. bis 24.12. 2014 die Arbeit nieder. Mehr als 700 Amazon-Gewerkschafter versammelten sich am 17.12. 2014 zu einer Streikversammlung am erstmals in den Streik einbezogenen Standort in Koblenz. Der Erfolg dieser Streikwelle gibt den Gewerkschaftern bei Amazon die Zuversicht, dass der Weg zu einem Tarifvertrag, der vor ihnen liegt nicht mehr so weit ist, wie der Weg der hinter ihnen liegt…“ Bericht und Bilder vom Streik bei Amazon am 17.12. in Koblenz von Ursel Beck, Stuttgart
  • »Amazon täuscht sich«. Nach dem Streik: Ver.di will Druck für Tarifvertrag erhöhen
    Die Gewerkschaft ver.di hat ihren bislang längsten Streik beim weltgrößten Versandhändler Amazon am 24. Dezember beendet. Am selben Tag teilte die Gewerkschaft mit, zeitweise hätten bis zu 2.700 Beschäftigte ihre Arbeit in den Versandzentren niedergelegt. Zuletzt seien die Standorte Graben (Bayern), Bad Hersfeld (Hessen), Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) und Leipzig (Sachsen) von rund 2.000 Mitarbeitern bestreikt worden…“ Meldung in junge Welt vom 27.12.2014 externer Link
  • Amazon lässt rechtswidrig am Sonntag arbeiten – Behörden setzen Verbot trotz aufschiebender Wirkung nach Klage nicht durch
    Trotz Klagen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gegen die Bewilligung der Sonntagsarbeit hat der Versandhändler Amazon am heutigen Sonntag Beschäftigte in Bad Hersfeld und Leipzig zum Dienst eingesetzt. ver.di hatte am Freitag vor den Verwaltungsgerichten Kassel und Leipzig Klage eingereicht gegen die von den Behörden (Regierungspräsidium Kassel und Landesdirektion Sachsen) bewilligte Sonntagsarbeit. Obwohl diese Klagen eine unmittelbar aufschiebende Wirkung haben, verweigerten die zuständigen Behörden in Kassel und Leipzig, das daraus folgende Beschäftigungsverbot gegenüber Amazon durchzusetzen. ver.di wird die Streiks an den Amazon-Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern) und Rheinberg (NRW) am Montag, 22. Dezember, bis einschließlich Heiligabend fortsetzen…“ ver.di-Meldung vom 21.12.2014 externer Link
  • Amazon-Streikende: Streik bis Heiligabend, denn streiken ist zwar anstrengender aber auch schöner als arbeiten
    Amazon hat in Deutschland acht Standorte. Beim Streik in der vergangenen Woche beteiligten sich KollegInnen aus sechs Standorten: Bad Hersfeld Leipzig, Graben (bei Augsburg), Werne, Rheinberg, und Koblenz. (Brieselang und Pforzheim fehlen noch).
    Am Mittwoch waren Streikende aus fünf Standorten mit neun Bussen nach Koblenz gefahren, um ihren KollegInnen Solidarität zu zeigen, weil diese zum ersten Mal streikten. Am Dienstag war schon eine Gruppe von Verdi- und anderen Jugendlichen aus Frankfurt gekommen, um die Bad Hersfelder Streikenden bei Info-Gesprächen mit den LKW-Fahrern zu unterstützen. Am Donnerstag waren KollegInnen von Blockupy aus Frankfurt da, um die Streikenden in Bad Hersfeld kennen zu lernen und bei einer weiteren Aktion dabei zu sein, um LKW-Fahrer aufzuhalten und über den Streik zu informieren. Etliche Streikende aus Bad Hersfeld haben zugesagt, am 18.3. nach Frankfurt/M zu kommen und bei der Einweihung der EZB (Europäische Zentralbank) dabei zu sein…
    Mit den Besuchen von Occupy-Frankfurt und der verdi-Jugend entwickelt sich ein Brückenschlag zwischen Betriebskämpfen und allgemein politischen Kämpfen. Dies hat für die AktivistInnen an beiden Seiten der Brücke eine große Bedeutung.
    Obwohl zuerst nur eine Woche Streik vereinbart war, wollen die Bad Hersfelder bis zum 24.12. streiken und damit ein Zeichen für ihre Hartnäckigkeit setzen, daß auch dieser Streik nur eine Etappe war. Sie wissen: Erfolgreich werden sie erst dann sein, wenn überall der Organisationsgrad noch wesentlich steigt und alle Standorte am Streik beteiligt sind. Durch die Streiks kommen immer mehr KollegInnen dazu und der Organisationsgrad erhöht sich langsam aber stetig. Die bisher noch zögernden und Unentschlossenen fühlen sich von der Kraft und Ausdauer der Streikenden angezogen. Während in anderen Großbetrieben wie VW, Daimler, Bayer der Organisationsgrad 80 bis 90 Prozent beträgt, Streiks gar nicht stattfinden (IG BCE) oder nur begrenzten Erfolg haben, bildet sich bei Amazon erst Gewerkschaft und sie streiken, obwohl sie erst einen Organisationgrad von 20 oder 30 Prozent haben. Dennoch sind sie auch schon jetzt materiell wirksam, weil der Krankenstand bei Amazon sehr hoch ist, 20-25 Prozent, was heißt, daß bei Streiks sich der Ausfall schon bemerkbar macht. Und die Streiks machen auch die Wirkung, die Kunden von Amazon auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen
    .“ Bericht von Dieter Wegner, aktiv bei Jour Fixe Gewekschaftslinke Hamburg, vom 19.12.2014
  • Weitere Amazon-Standorte werden bis Weihnachten bestreikt – ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske sendet Grußbotschaft an die Streikenden – ver.di klagt gegen Sonntagsarbeit bei Amazon
    Die Streiks beim Versandhändler Amazon werden ausgeweitet: Auch an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig und Rheinberg legen die Beschäftigten bis zum 24. Dezember nachmittags (15 Uhr) die Arbeit nieder. Damit werden bis Weihnachten vier der acht Amazon-Standorte bestreikt. In Graben hatten die Beschäftigten bereits am Mittwoch entschieden, bis zum 24. Dezember weiter zu streiken. In Werne enden die Streiks diesen Samstag nach der Spätschicht. Am Freitag beteiligten sich erneut über 2.400 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen…“ ver.di-Meldung vom 19.12.2014 externer Link
  • Blockupy meets Amazon Strikers in Bad Hersfeld.
    Am Donnerstag (18.12.2014) besuchte eine kleine Blockupy Delegation die Streikenden von Amazon in Bad Hersfeld, um sie bei ihren Protesten vor den Toren von FRA 1 (eines der beiden riesigen Warenhäuser vor Ort) zu unterstützen…“ Bericht und Bilder vom 19. Dezember 2014 bei NoTrika externer Link
    • Umfrage: Verdi-Vorwürfe vertreiben Amazon-Kunden
      Ver.di will den Druck erhöhen: »Wir sind unberechenbar geworden« / Beschäftigte in Hessen, Sachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen legen Arbeit nieder / Macht auch Leipzig weiter?…“ Artikel in neues deutschland vom 19.12.2014 externer Link Aus dem Text:

      • „…Tag fünf im Streik bei Amazon
        Berlin. Bereits den fünften Tag in Folge wird beim Versandhändler Amazon gestreikt. Die Gewerkschaft Ver.di rief Beschäftigte in den Logistikzentren in Hessen, Sachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen dazu auf, mit Beginn der Frühschicht am Freitagmorgen die Arbeit niederzulegen. »Wir müssen den Druck auf Amazon erhöhen«, erklärte der Verdi-Gewerkschaftssekretär Karsten Rupprecht am frühen Morgen im nordrhein-westfälischen Rheinberg.
        Die Streiks in Rheinberg, Werne (beide NRW), Leipzig (Sachsen) und Bad Hersfeld (Hessen) sollen bis einschließlich Samstag fortgesetzt werden, im bayrischen Graben soll sogar bis Heiligabend gestreikt werden. Ursprünglich sollte der Ausstand nur drei Tage dauern. Aber Ver.di setzt auf Durchhalten: »Wir sind unberechenbar geworden«, sagte Rupprecht. Er schloss nicht aus, dass es auch nach dem Streikende am Samstag weitere Proteste geben könnte. »Da sollte man mit rechnen.«…“
      • Bei Amazon wird weiter gestreiktStreik bei Amazon - Foto Lisa Carstenson
        Die Streiks beim Versandhändler Amazon werden fortgesetzt. Die Beschäftigten am Standort in Graben haben beschlossen, dass sie bis einschließlich zum 24. Dezember die Arbeit niederlegen. An den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg und Werne wollen die Beschäftigten bis zum Ende der Spätschicht am kommenden Samstag streiken. In Koblenz, wo die Beschäftigten sich jetzt erstmals an den Streiks beteiligt haben, endet die Arbeitsniederlegung vorläufig heute nach der Spätschicht. Die Streiks hatten in der Nacht von Sonntag auf Montag begonnen…” ver.di-Meldung vom 17. Dezember 2014 externer Link
      • Amazon: Sechster Standort zum Streik aufgerufenPostkartenaktion „Solidarität mit den Streikenden bei Amazon!“
        Die Streiks beim Versandhändler Amazon werden ausgeweitet: Ab Dienstag (16. Dezember 2014), fünf Uhr, sind auch die Beschäftigten am Standort Koblenz dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Damit wird der Versandhändler zum ersten Mal zeitgleich an sechs Standorten bestreikt, nämlich in Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Rheinberg und Werne (beide NRW). Die Streiks an allen sechs Standorten dauern bis Mittwochabend (17. Dezember) bis zum Ende der Spätschicht an…” ver.di-Meldung vom 15. Dezember 2014 externer Link – natürlich erinnern wir immer wieder gern an unsere Postkartenaktion
      • Amazon: Streikwelle im Weihnachtsgeschäft
        „ver.di ruft die Beschäftigten der fünf Amazon-Versandhandelszentren Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern), Rheinberg und Werne (beide NRW) ab kommenden Montag (15. Dezember 2014) erneut zu einem mehrtägigen Ausstand auf. Die Streiks beginnen mit der Nachtschicht von Sonntag auf Montag in Bad Hersfeld, die anderen Standorte steigen am Montag mit Beginn der Frühschicht in die Streiks ein. Die Arbeitsniederlegungen dauern bis Mittwoch (17. Dezember 2014) bis zum Ende der Spätschicht an.Mitteilung vom 12. Dezember 2012 von und bei ver.di externer Link. Aus dem Text:

        • „Amazon weigert sich weiterhin kategorisch, das Recht der Beschäftigten auf einen Tarifvertrag anzuerkennen und hält Gewerkschaften für überflüssig. Das Unternehmen will willkürlich die Arbeitsbedingungen diktieren, das ist der einzige Grund für Amazons Blockadehaltung. Dagegen wehren sich die Beschäftigten und auch Kunden und Bürger sollten sie darin unterstützen“, sagt Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied und zuständig für den Handel.

Für weitere Meldungen und Solidaritätserklärungen siehe die Rubrik Groß- und Einzelhandel » Amazon

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=71534
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