»Die Bedingungen waren nicht mehr haltbar«

Edeka »privatisiert« seine Märkte – in Wolfsburg wurde der Konzern aber gezwungen, vier Filialen zurückzukaufen. Ein Interview von Johannes Schulten mit Katharina Wesenick externer Link , bei ver.di für die Folgen der Privatisierungen bei Edeka und Rewe zuständig, in der jungen Welt vom 07.03.2013

  • Aus dem Text: [Frage:] Der Lebensmittelkonzern Edeka löst seit einigen Jahren in großem Stil Märkte aus dem Konzern heraus und verkauft sie an private Kaufleute. Ver.di kritisiert, daß das oft mit Lohndumping und Tarifflucht für bereits 12000 Menschen verbunden ist. Ende vergangener Woche ist es nun der Belegschaft von vier Filialen in Wolfsburg gelungen, Edeka zu zwingen, die Läden wieder in den Konzern zu integrieren. Wie kam es dazu?
    [Antwort:] Wir hatten eine Umfrage unter den 220 Beschäftigten gemacht. Das Ergebnis war, daß die Belegschaft seit der »Privatisierung« 2007 unter enormem Druck stand. Der Eigentümer hat nicht mehr investiert, aber viel Geld aus den Läden herausgezogen. Die baulichen Mängel waren enorm, die hygienischen ebenso. Die Personaldecke war viel zu dünn, was einen überdurchschnittlich hohen Krankheitsstand zur Folge hatte. Und vor allem lagen die Löhne 30 Prozent unter Tarif…“
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