Konzentration auf See: Hapag-Lloyd fusioniert mit katarischem Schiffsunternehmen. Rickmers-Reeder in Geheimverhandlungen

„Zwei Nachrichten gegensätzlichen Inhalts, aber eines Zusammenhangs: Am Wochenende haben die Aktionäre der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd AG auf ihrer Hauptversammlung mit großer Mehrheit den Weg freigemacht zur Fusion mit dem bisherigen Konkurrenten United Arab Shipping Company (UASC) mit Sitz in Katar. Am selben Tag und am selben Ort haben die Brüder Bertram und Erck Rickmers bekanntgegeben, auf den geplanten Teilzusammenschluss ihrer Beteiligungsgesellschaften Rickmers Holding AG und E. R. Capital Holding vorerst verzichten zu wollen. Beide Nachrichten werden in Schiffahrtskreisen einmütig mit Hinweisen auf die seit acht Jahren anhaltende »tiefe Krise« der Branche kommentiert, die unter Überkapazitäten und fallenden Frachtraten leide. Zusammenschlüsse und Allianzen, so heißt es, seien unausweichlich, um Kosten zu senken und überleben zu können. Aber bevor nun Mitleid aufkommt, muss einmal mehr betont werden, dass die Handelsschiffahrt schon seit Jahrzehnten zu Lasten ihrer Beschäftigten Kosten drückt: Wesentliche Teile ihrer Flotten fahren unter Billigflaggen, die ausbeuterische Arbeits- und Lohnverhältnisse erlauben. Zudem trägt die Branche maßgeblich selbst zu den Überkapazitäten bei – durch massive Neubauaufträge bei schleppender Abwrackung alter Schiffe…“ Artikel von Burkhard Ilschner in der jungen Welt vom 29. August 2016 externer Link

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