» » »

Streik ab 24.5.2016 bei AMEOS Osnabrück und Hildesheim

Dossier

Streik beim Ameos-Klinikum in Osnabrück am 24.05.2016, Foto ver.di Weser-EmsDie Tarifverhandlungen mit der Arbeitgeberseite der Ameos-Kliniken Hildesheim und Osnabrück sind erneut gescheitert. Auch wenn wir uns in einigen Punkten annähern konnten, liegen wir insbesondere bei der Entgelterhöhung noch weit auseinander. Das letzte Arbeitgeberangebot sah eine lineare Steigerung von insgesamt 3,5% bei einer Laufzeit von 27 Monaten vor. Zum Vergleich: Im TVöD gibt es 4,75% innerhalb von 24 Monaten. Gleichzeitig wollen die Arbeitgeber die leistungsorientierte Bezahlung (0,5% des Jahresgehalts) und die Krankenhauszulage (25 Euro pro Monat) streichen…“ Info für die Beschäftigten der Ameos-Kliniken in Hildesheim und Osnabrück vom 19.5.2016 externer Link bei ver.di Gesundheit & Soziales, darin die Forderungen. Siehe für aktuelle Infos die Sonderseite bei ver.di Niedersachsen-Bremen externer Link mit Berichten und Bildern und hier dazu:

  • Tarifeinigung AMEOS-Kliniken in Hildesheim und Osnabrück nach über zehn Wochen Arbeitskampf!
    Nach einem über zehnwöchigen Streik der Beschäftigten konnte am gestrigen Mittwoch in den späten Abendstunden (03. August) eine Tarifeinigung für die AMEOS-Kliniken in Hildesheim und Osnabrück erzielt werden. Damit geht einer der längsten Arbeitskämpfe im Klinikbereich Niedersachsens zu Ende. Beide Seiten zeigten sich mit dem Tarifergebnis zufrieden. Die Gewerkschaft ver.di hat folgende Tarifergebnisse durchgesetzt:
    –    Die Gehälter werden in einem Gesamtvolumen von (6,75 Prozent) in sechs Schritten mit einer Laufzeit von drei Jahren bis zum Ende des Tarifvertrages am 30. April 2019 erhöht.
    –    Die Jahressonderzahlung bleibt im vollen Umfang erhalten und wird ab 2017 gezwölftelt auf die Monatsgehälter aufgeschlagen.
    –     Die Auszubildenden werden wie gehabt auf dem Niveau des Tarifvertrages für Auszubildende im öffentlichen Dienst entlohnt. Im dritten Jahr der Laufzeit erhalten sie zudem 32,50€ mehr im Monat. Somit ein Gesamtplus von 97,50€!
    –     Der Kündigungsschutz wird für die Laufzeit des Tarifvertrages bis 30. April 2019 verlängert. Dieser Punkt war bis zuletzt zwischen beiden Tarifparteien besonders strittig.
    Um die Zahl der Leiharbeitnehmer zu reduzieren, haben sich beide Seiten darauf verständigt, dass AMEOS insgesamt 50 Leiharbeitnehmer unbefristet einstellt. (…) In den nächsten Tagen finden betriebliche Versammlungen und Informationen zum Tarifabschluss statt. Montag und Dienstag kommender Woche ruft ver.di seine Mitglieder zur Urabstimmung über das Verhandlungsergebnis an die Wahlurne. Erst danach wird der Streik ausgesetzt.“
     Mitteilung vom 04.08.2016 bei ver.di Niedersachsen-Bremen externer Link, siehe für Details „Durchbruch in der 11. Streikwoche“ – das  Ameos-Info vom 04.08.2016 externer Link ebd.

  • Solidarität mit Ameos-Beschäftigten
    Seit über zehn Wochen wird bei den Ameos-Kliniken in Osnabrück, Hildesheim und Hameln gestreikt. Die Beschäftigten kämpfen für die weitere Anbindung an den Tarifvertrag öffentlicher Dienst, für die Begrenzung der Leiharbeit und für den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen. Noch gibt es keine Einigung, doch die Streiks haben erreicht, dass Ameos erstmals im Juli mit ver.di geredet hat. Am 3. August wollen beide Seiten in Hildesheim weiterverhandeln. (…) Der ver.di-Gewerkschaftsrat sagte in einer Solidaritätserklärung im Juli, es gebe keinen Grund, die Beschäftigten bei Ameos schlechter zu bezahlen, als die Kolleginnen und Kollegen der kommunalen Kliniken. Anlässlich der bevorstehenden Verhandlungsrunde in Hildesheim forderte der DGB-Kreisverband Hameln-Pyrmont, der Konzern solle endlich einen Tarifvertrag abschließen und die Leiharbeiter in feste Beschäftigungsverhältnisse übernehmen…“ ver.di-Meldung vom 2. August 2016 externer Link
  • Jetzt erst recht! Streikende bei Ameos erleben die Stärke der Solidarität!
    Nachdem die Tarifverhandlungen mit dem Ameos-Konzern weiterhin nicht zielführend möglich sind, schlägt die Verärgerung über so wenig Verantwortung beim Arbeitgeber um in blanke Wut. Die Streikenden und mit ihnen viele Gewerkschafter*innen aus der Region sehen im Verhalten von Ameos eine vorsätzliche Missachtung der Beschäftigtem, Patienten und Angehörigen…“ Bericht vom 29.7.2016 bei ver.di Niedersachsen-Bremen externer Link
  • Ameos-Verhandlungen drohen zu scheitern!
    In den Tarifverhandlungen bei Ameos wurde es wieder hässlich. Die Beschäftigten rechneten mit höchst abwegigen Sichtweisen aus der Schweiz, worüber zu reden ist. Das Prinzip: ‚Arbeit gegen Geld‘ ist für die Heuschrecke schon Bedrohung. In der zweiten Verhandlungsrunde am Mittwoch wurden weitere Gegenforderungen des Konzerns aufgemacht. Die Beschäftigten sollen für ein Ergebnis zahlen. (…) Es wird aufgerufen, sich an die Seite der Streikenden zu stellen! Diesen Streik durchzuhalten braucht Unterstützung am Ort. Am Freitag um 12 Uhr am Streikzelt in Osnabrück! Es wäre ein wichtiges Signal, wenn Delegationen aus Gewerkschaften und Betrieben sich am Freitag versammeln!Meldung vom 28.7.2016 bei ver.di Niedersachsen-Bremen externer Link
  • Der Teufel steckt im Detail: Verhandlungen werden am 3. August fortgesetzt!
    Bei den heutigen Tarifverhandlungen der Gewerkschaften mit Ameos konnte zwar in Teilbereichen eine Annäherung erzielt werden, jedoch steckt der Teufel hier eindeutig im Detail: Beim wichtigen Thema Kündigungsschutz ist Ameos den Gewerkschaften entgegengekommen. Doch auch hier gibt es keine endgültige Formulierung, wie der Kündigungsschutz über die geplante Laufzeit des Tarifvertrags von drei Jahren ausgestaltet werden kann. Strittig bleibt die Frage, wie viele der insgesamt 300 Leiharbeitnehmer in ein festes Beschäftigungsverhältnis übernommen werden. ver.di fordert darüber hinaus, dass Ameos zukünftig keine Leiharbeiter mehr neu einstellt…“ Ameos-Info vom 27.07.2016 externer Link
  • »Die Unterstützung für unseren Streik hält an«. Neun Wochen Ausstand: Die Beschäftigten zweier Ameos-Kliniken kämpfen für ihren Kündigungsschutz.
    „… Die Motivation bei uns lässt nicht nach. Es nehmen auch noch so viele am Streik teil wie zu Beginn. Nur sind derzeit einige nicht da, weil wir in Niedersachsen zur Zeit Urlaubszeit haben. Die Kollegen und Kolleginnen stehen zum Arbeitskampf. Und das, obwohl Ameos uns unter Druck setzt. In Hildesheim wurde schon das ein oder andere Mal mit Kündigungen gedroht. Da hieß es dann, es müsse entlassen werden, weil die Belegungszahlen in den Kliniken gesunken sind – und damit auch die Einnahmen. (…) Wir haben Dutzende von Solidaritätserklärungen bekommen. Jeden Mittag um zwölf Uhr findet in unserem Streikzelt eine Art Briefing statt. Es wird gesagt, wo wir gerade stehen, was im Streik passiert. Da werden dann auch die Solidaritätserklärungen vorgestellt. (…) Uns wurde ein Tarifvertrag angeboten, der über drei Jahre laufen soll. In der Zeit sollen wir lineare Erhöhungen bekommen, die sich auf 6,75 Prozent summieren. Das entspräche dann noch nicht dem TVöD. Aber der Kündigungsschutz soll für die Laufzeit des Vertrags gelten. Das würde uns schon mal einen Schritt weiter bringen.“ Interview von Marina Jakob in junge Welt vom 22.07.2016 mit Michael Krömker externer Link (Betriebsratsvorsitzender im Osnabrücker Ameos-Klinikum)
  • Die streikenden Kolleginnen und Kollegen von AMEOS brauchen deine Unterstützung! Für sichere Arbeitsplätze und gerechten Lohn in der Psychiatrie
    „… Bitte helft mit, dass AMEOS zur Vernunft kommt. Unterstützt die streikenden Kolleg/innen in Osnabrück und Hildesheim: Sendet Faxe mit beiliegendem Protestschreiben an: Dr. Axel Paeger, AMEOS AG, Zürich, Fax: +41 87 835 33 29 oder an AMEOS West, Hildesheim, Fax: +49 5121 103-334Solidaritätsflugblatt von ver.di in AMEOS , darin auch ein Offener Brief an den Vorstandsvorsitzenden von Ameos Dr. Axel Paeger als Vorlage für Protestschreiben
  • Solidarisch mit Streikenden der Ameos Kliniken
    „Seit sechs Wochen wird bei den Ameos-Kliniken in Osnabrück, Hildesheim und Hameln für eine anständige Bezahlung, für die Begrenzung von Leiharbeit und für die Verlängerung des Kündigungsschutzes gestreikt. Obwohl der Konzern sein Hauptgeschäft in Deutschland macht, hat er seinen Firmensitz in der Schweiz, um damit die Unternehmensmitbestimmung zu umgehen. Der ver.di-Gewerkschaftsrat, das höchste Beschlussgremium der Gewerkschaft zwischen den Bundeskongressen, hat sich in seiner Sitzung am 28. Juni mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen der Ameos Kliniken solidarisch erklärt und gefordert, Ameos müsse endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Die Repressalien gegen Beschäftigte müssten sofort zurückgenommen werden…“ Solidaritätserklärung des ver.di-Gewerkschaftsrats vom 30. Juni 2016 externer Link
  • Tarifinfo für die Beschäftigten der Ameos-Kliniken in Hildesheim und Osnabrück: Ameos huldigen oder gefeuert werden?!
    Die Ameos-Leitung greift sich Beschäftigte heraus, kündigt ihnen oder bietet an, »freiwillig zu gehen«. »Skandalös«, so die ver.di-Streikführerin, Christine Meier, in Hildesheim gegenüber der Presse. »So etwas haben wir bisher nur bei Damp/Helios erlebt, wo mitten im Arbeitskampf Massenkündigungen gegen Streikende ausgesprochen worden sind. Ameos kopiert das noch diffiziler, es werden willkürlich Kolleginnen und Kollegen herausgesucht, die unter fadenscheiniger Begründung, z.B., sie hätten Äußerungen getätigt, die nicht in das Profil des Ameos-Konzerns passen oder frei ihre Meinung gesagt, dass genug Geld da wäre im Konzern, um gerechte und angemessene Lohnerhöhungen zu zahlen.« ver.di bewertet dieses Einschüchterung als massive Kampfansage an die streikende Belegschaft und wird daraus Konsequenzen ziehen.“ Tarifinfo Ameos OS und HI Meldung vom 24.06.2016 bei ver.di Gesundheit & Soziales externer Link
  • Ausstand gegen Auslagerung
    Um ihren Kündigungsschutz zu erhalten, sind die Beschäftigten zweier Ameos-Kliniken in den Streik getreten. Seit Ende Mai hält der an. Ein Besuch in Osnabrück (…) Seit dem 24. Mai befinden sich die Belegschaften der Ameos-Krankenhäuser in Osnabrück und in Hildesheim im unbefristeten Ausstand (siehe jW vom 8. Juni). Mittlerweile 14 Streiktage haben sie bereits hinter sich, am heutigen Montag – die Arbeitsniederlegung wird über die Wochenenden ausgesetzt – wird es der 15. sein. (…) Die gute Nachricht kommt zur Mittagszeit. Drei Dutzend Beschäftigte der Osnabrücker Ameos-Klinik haben sich vor ihrem Streikzelt versammelt, als bekanntgegeben wird: Wieder stehen weitere Betten leer. Mehr als 140 Klinikbetten sind an diesem Freitag nicht belegt. Noch zu Wochenanfang waren es nur 120. »Es kostet. Es kostet Ameos richtig Geld«, sagt einer. Die Freude steht ihm wie allen Zuhörenden ins Gesicht geschrieben…“ Bericht von Johannes Supe in junge Welt vom 13.06.2016 externer Link
  • »Die Belegschaft will sich als ein Team fühlen«
    „Beschäftigte zweier Ameos-Kliniken streiken gegen die Zergliederung des Unternehmens. Gespräch mit Nicole Verlage, Gewerkschaftssekretärin im ver.di-Bezirk Weser-Ems und zuständig für den Fachbereich Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
    (…) Der Haustarifvertrag wurde von ver. di am 30. April gekündigt. Er muss nun erneuert werden. Besonders wichtig ist uns die Verlängerung des Kündigungsschutzes. Dazu muss man wissen, dass 2006 die Landeskrankenhäuser verkauft wurden an private und kommunale Betreiber. Als Gewerkschaft konnten wir damals einen zehnjährigen Kündigungsschutz durchsetzen. Doch der läuft bei Ameos am 31. Dezember 2016 aus. Wir wollen, dass er weitere zehn Jahre gilt. Ameos bietet lediglich an, ihn für die Laufzeit eines erneuerten Tarifvertrags in Kraft zu lassen – also für zwei oder drei Jahre. (…) Im Klinikum Osnabrück sind von den 840 Beschäftigten etwa 140 als Leiharbeiter angestellt. In Hildesheim, wo die Klinik ähnlich groß ist, ist die Situation vergleichbar. Ausgliederungen hat es bereits gegeben. (…) Wir versuchen, möglichst hohe Kosten für den Arbeitgeber zu verursachen. Er muss die Kolleginnen im Notdienst bezahlen, obwohl nur wenige Patienten da sind. Und er muss auch weiter die Leiharbeiter entlohnen, die in einer Servicegesellschaft von Ameos angestellt sind. Doch während des Ausstands darf er sie nicht in den Kliniken einsetzen, darf sie nicht als Streikbrecher nutzen
    …“ Interview von Johannes Supe in junge Welt vom 08.06.2016 externer Link
  • Streik bei AMEOS geht in die dritte Woche
    Am 3.6.2016 endete die zweite Streikwoche bei den AMEOS Kliniken in Osnabrück, Hildesheim und den Außenstellen in Alfeld, Hameln und in der Stadt Hildesheim. Am Montag beginnt der Start in die dritte Streikwoche. Die Streikenden fordern höhere Entgelte und Ausbildungsvergütungen, die Begrenzung von Leiharbeit und gleichen Lohn für gleiche Arbeit, sowie die Verlängerung des Kündigungsschutzes. Bei hoher Streikbereitschaft müssen die Beschäftigten relativ viele Notdienste leisten, weil sich die Krankenhausleitung weigert, die Patient_innenzahlen angemessen zu reduzieren und z.B. Stationen zu schließen. Dennoch ist der Betrieb stark beeinträchtigt, weil ca. 300 Leiharbeiter_innen, die von AMEOS in einer eigenen Tochtergesellschaften zu niedrigeren Löhnen beschäftigt werden, nicht eingesetzt werden dürfen. (…) Die Krankenhausleitung versucht mit Androhung personenbedingter Kündigungen, Versetzungen, Nichtverlängerung von befristeten Verträgen und der Behauptung der Streik wäre unnütz, weil AMEOS ein gutes Angebot gemacht habe, die Kolleg_innen einzuschüchtern… “ Meldung vom 2.6.2016 bei ver.di Gesundheit & Soziales externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=99404
nach oben