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Charité Berlin: Psychotherapeuten*innen in Ausbildung gegen Hungerlöhne!

Psychotherapeuten*innen in Ausbildung1,40€ Stundenlohn: Das ist es, was die Berliner Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen in Ausbildung (PiA) an der Charité während ihrer Praktischen Tätigkeit verdienen. Trotz abgeschlossenem Hochschulstudium, massiver Kosten für die Ausbildung und verantwortungsvoller Tätigkeiten vor Ort, werden PiA weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn vergütet. Einen sozialrechtlichen Status oder einheitliche vertragliche Regelungen der Arbeitsbedingungen gibt es nicht. Um gegen diese prekären Bedingungen zu demonstrieren, werden die PiA in Berlin und Brandenburg am 13.07.2018 auf die Straße gehen! (…) Die Tage vom 09.07. bis zum 12.07.2018 werden als Aktionswoche genutzt (…) Die Ausbildung, welche an privaten oder universitären Instituten absolviert werden muss, kostet in der Regel zwischen 20.000 bis 70.000 Euro. (…) Diesen Bedingungen steht die zentrale Rolle, die PiA jeden Tag für die Patientenversorgung psychiatrischer Kliniken in Deutschland spielen, entgegen…“ Pressemitteilung der Protestgruppe AG Protestaktion PiA-Berlin zur Demo am 13.07. externer Link – siehe für Hintergründe ihre Aktionsseite Berliner PiA-Forum externer Link samt einer Petition zur PiA-Reform

  • [Nach der Demo am 13.7.18 ] Kann die Charité sich das leisten? New

    „Am Freitag, 13.07.2018, demonstrierten 300 Psychotherapeuten in Ausbildung vor der Berliner Charité, um ihren Forderungen nach angemessener Vergütung lautstark Nachdruck zu verleihen. 1,40 € Stundenlohn: Das ist es, was sie an der Charité während ihrer praktischen Tätigkeit verdienen. Trotz abgeschlossenen Hochschulstudiums, durchschnittlich 25.000 € Kosten für die psychotherapeutische Ausbildung und verantwortungsvoller Tätigkeiten vor Ort, werden PiA deutschlandweit in einem Großteil der Kliniken unter dem gesetzlichen Mindestlohn vergütet. Die PiA an der Charité nehmen die Verbesserung ihrer Situation nun selbst in die Hand. „Zu unseren Aufgabenbereichen gehört die Durchführung von Ambulanz- und Einzelgesprächen, sowie die Leitung psychotherapeutischer Gruppensitzungen. Das sind zentrale Bestandteile der Behandlung. Die symbolische „Vergütung“ von 1,40 €/Std. reichtuns nicht, wir haben unsere Forderung abgeschickt und wollen verhandeln“, berichtet Christine Claaß, PiA an der Charité, eine Aktive im PiA-Forum Berlin. Die meist 5-jährige Ausbildung, welche an privaten oder universitären Instituten absolviert werden muss, kostet zwischen 20.000 bis 70.000 Euro. Finanziert wird der „Marathon“ durch mühsam Erspartes, ggf. Eltern, Partner/in, die Aufnahme eines Kredites wie auch durch Nebenjobs. (…) Von außen betrachtet erscheint es doch als völlig klar: Mangelnder arbeitsrechtlich gesicherter Status und mangelnde Vergütung passen nicht mit der zentralen Funktion und den Tätigkeiten von PiA in der Patientenversorgung der Charite und insgesamt in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken in Deutschland zusammen. Kann die Charité als größtes Universitätsklinikum Europas sich das leisten?“ Pressemitteilung vom 13.07.2018 auf pia.forum Berlin externer Link
  • Info zu PiA-Protestaktion: Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) fordern eine Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG): Seit Einführung des Gesetzes im Jahr 1999 herrscht Stillstand, der zu Ausbeutung und Unterbezahlung von PiA in deutschen Kliniken führt. Die angehenden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (allesamt Psychologen oder Pädagogen mit Hochschulabschluss) fordern eine Beendigung des Stillstands:
    • Angemessene Bezahlung der praktischen Tätigkeit
    • Masterniveau als Zugangsvoraussetzung zur Ausbildung
    • Ausbildungsreform jetzt!
  • Die Aktionsseite externer Link im Netz gibt es seit 2011, macht bundesweite Aktivitäten und ist lokal organisiert
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=134680
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