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Haustarifvertrag für Gesundheitsberufe an der Universitätsmedizin Mainz: Pflegekräfte erhalten rund 20 Prozent mehr Geld

Unimed Mainz ist Problembezirk. ver.di will die Mehrheit zur UnterstützungDie Tarifkommissionen der Gewerkschaft Verdi und der Universitätsmedizin Mainz (UM) haben heute die zweite Verhandlungsrunde für einen neuen Haustarifvertrag erfolgreich beendet. Darauf haben beide Seiten heute in einer gemeinsamen Mitteilung externer Link hingewiesen. Verdi und Uniklinik verständigten sich demnach auf eine tarifliche Steigerung der Entgelte in zwei Stufen. Die Vergütung für die Gesundheitsberufe soll rückwirkend zum 1. Juli 2019 um 3,25 Pro­zent steigen und sich ab dem 1. Juli 2020 um weitere 3,75 Prozent erhöhen. Die Ausbildungsentgelte werden ab dem 1. Juli 2019 um sieben Prozent erhöht. In der ersten Verhandlungsrunde hatten sich die Tarifpartner bereits auf die Zahlung einer Auszubildendenvergütung für die 680 Schüler der Gesundheitsfachberufe an den staatlich anerkannten Lehranstalten der Universitätsmedizin Mainz geeinigt. Darüber hinaus wurden diverse Boni vereinbart…“ Meldung vom 5. Juli 2019 beim Ärzteblatt online externer Link, siehe dazu weiteres Infos:

  • Gemeinsam gekämpft. Beschäftigte an Mainzer Uniklinik lassen sich nicht spalten. Pflegekräfte erhalten rund 20 Prozent mehr Geld
    Es war eine in mehrfacher Hinsicht ungewöhnliche Tarifauseinandersetzung, die am Freitag in der Mainzer Uniklinik zu Ende ging. Bereits in der zweiten Verhandlungsrunde gab es ein Ergebnis – und zwar eines, das sich besonders für Pflegekräfte und Hebammen bezahlt macht. Ihre Gehälter machen teilweise einen Sprung von 20 Prozent und mehr. Erreicht hat Verdi das mit einem neuen »Organizing«-Ansatz, der darauf abzielt, die Breite der Belegschaft in die Tarifbewegung einzubeziehen. Dokumentiert wurde das durch eine beim Verhandlungsauftakt übergebene »Mehrheitspetition«, mit der sich mehr als die Hälfte der rund 7.000 Beschäftigten per Unterschrift hinter die Forderung nach höheren Gehältern und mehr Personal stellten (siehe jW vom 27. Juni). Zudem engagierten sich 139 Beschäftigte als Teamdelegierte, von denen etliche während des nächtlichen Verhandlungsmarathons dabei waren und in die Entscheidungen einbezogen wurden. Mit dem in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt erzielten Tarifkompromiss sei man der dringend nötigen Aufwertung der Pflegeberufe einen wichtigen Schritt näher gekommen, bilanzierte Verdi-Verhandlungsführer Frank Hutmacher im Anschluss an die Gespräche. Neben der allgemeinen Lohnerhöhung von sieben Prozent in zwei Jahren erhalten examinierte Pflegekräfte mit mindestens einjähriger Betriebszugehörigkeit einen »Treuebonus« von monatlich 300 Euro. (…) »Dieses Ergebnis haben wir in ständiger Rückkoppelung mit den Teamdelegierten der Stationen und Bereiche erreichen können«, betonte Hutmacher, der den Fachbereich Gesundheit im Verdi-Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saar leitet. Und das ist in diesem Fall mehr als eine Floskel. Tatsächlich waren während der gesamten Verhandlungsrunde mehr als 60 Teamdelegierte aus allen Bereichen der Uniklinik anwesend. Sie diskutierten nicht nur intensiv die Verhandlungsstände, sondern trafen auch Entscheidungen – zum Beispiel, dass sie kein Ergebnis akzeptieren würden, das nur einen Teil der Pflegekräfte besserstellt. »Die Teamdelegierten haben sich nicht spalten oder aufs Glatteis führen lassen, das war absolut beeindruckend«, sagte Quetting…“ Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 08.07.2019 externer Link (im Abo)
  • Unimed Mainz ist Problembezirk. ver.di will die Mehrheit zur Unterstützung
    „“Sie betreten jetzt den Problembezirk. Hier herrschen schlechte Arbeitsbedingungen, zu geringer Lohn und zu wenig Personal.“ So klingt es am 19. Juni um 14:00 Uhr aus den Lautsprechern der ver.di vor der Unimedizin Mainz. Etwa 200 Kolleginnen und Kollegen haben sich vor dem Haupteingang versammelt. Ein großes Transparent fordert Aufwertung. Kolleginnen und Kollegen ergreifen das Wort. Sie berichten ganz konkret von ihren Arbeitsbedingungen. Sie wollen Veränderung. So meint der krankenpfleger Klaus Behrens, dass es endlich an der Zeit sei aufszustehen. Die Hebamme Silke Bunse spricht den Demonstranten aus dem Herzen als sie genau schildert, wie die Arbeitsbedinungen zu ständiger Ünerlastung führen. Dienste ohne Pausen werden immer mehr zur Regel. Eine Anleitung der Auszubildenden sei kaum noch gewährleistet. Beifall gibt es für ihre Äußerung, als sie ihr Gefühl zum Ausdruck bringt, dass „wir in unserer Not nicht gehört und nicht ernst genommen werden.“ Sie wünsche sich mehr Respekt vom Vorstand und auch von der Politik. (…) ver.di fordert in der anstehenden Tarifunde 6%, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr Entgelt. Examinierte Pflegekräfte sowie Hebammen sollen eine zusätzliche, monatliche Zulage zwischen 350 und 400 Euro erhalten. Die Ausbildungsvergütung soll um monatlich 120 Euro steigen. Für die Auszubildenden der Gesundheitsfachberufe, wie Diätassistenz, Logopädie, Physiotherapie und Medizinisch Technische Assistenten fordert ver.di eine Ausbildungsvergütung einzuführen. Bislang erhalten die Auszubildenden in diesen Berufen keine Ausbildungsvergütung. Daneben sollen die Kosten für das Jobticket von der Unimedizin übernommen werden. Die Forderungen sollen rückwirkend zum 01.01.2019 umgesetzt werden. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Die Unruhe im Klinikum ist groß. Die Teamdelegierten haben gemeinsam ene Petition „Jetzt reicht´s!“ auf den Weg gebracht. Vor der Aufnhame der Tarifverhandlung am 27.6.19 möchte man sich sicher sein, dass diese von der Mehrheit der Kolleginnen ud Kollegen unterstützt wird…“  Beitrag bei ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland externer Link (ohne Datum, aber zu Beginn der Verhandlungen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=151303
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