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[Carewalk nun auch in Deutschland] Forderungen nach besserer Pflege. Beschäftigte demonstrieren in mehreren Städten

Carewalk „»Wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Pflege klaut«, rief die Gruppe junger Menschen am Sonntagnachmittag am Berliner Invalidenplatz. Dort startete um 14.30 Uhr der Walk of Care, eine Parade von Beschäftigten der Pflegeberufe. Passant*innen blieben stehen und stimmten teilweise in die Sprechchöre ein. Andere winkten und liefen ein Stück des Weges mit. Die Ansprache der Menschen am Straßenrand ist ein wichtiges Anliegen des Walk of Care. Etwa 1000 Menschen hatten sich am Auftaktplatz in der Nähe der Charité eingefunden. Seit zwei Jahren gehen am 12. Mai in verschiedenen Städten in Deutschland Beschäftigte aus Pflegeberufen auf die Straße. Anlass ist der Internationale Tag der Pflege, der seit 1967 in vielen Ländern mit Straßenumzügen und Straßenfesten gefeiert wird. Das Datum wurde gewählt, weil es der Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale ist, die als Pionierin der modernen Krankenpflege gilt. Seit mehreren Jahren sind die Feiern zum Fest der Pflege politischer geworden. Forderungen nach mehr und gut ausgebildetem Personal und einem besseren Personalschlüssel sowie eine bessere Bezahlung prägten den Umzug in Berlin. Man habe sich um eine gute Mischung aus Politik und Spaß bemüht, betonte Kurt Reuter von der Pressegruppe des Berliner Walk of Care gegenüber »nd«. Doch angesichts der vielen Missstände im Pflegebereich sei es gar nicht möglich, die politischen Themen rauszuhalten…“ Bericht von Peter Nowak vom 12. Mai 2019 auf seiner Homepage externer Link (Bericht erschien bei neues Deutschland vom 12. Mai 2019), siehe auch einen Bericht aus Dresden:

  • Pflege statt Profit. In Dresden protestieren Beschäftigte gegen die Ökonomisierung des Gesundheitswesens
    „… Rund 300 Pflegekräfte hatten sich zu einer Demonstration durch die Dresdner Innenstadt am Internationalen Tag der Pflege, dem Geburtstag von Florence Nightingale, der Begründerin der modernen Krankenpflege, versammelt. Organisiert worden war der »Walk of Care« wie im vergangenen Jahr von dem »Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus und in der Pflege« und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi). (…) Mit Slogans wie »Spahns Politik reiner Hohn – mehr Personal auf Station«, machten die Demonstrationsteilnehmer klar, was sie von der Politik des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) halten. Den einhelligen Protest der Demonstration rief auch die Anwesenheit eines AfD-Mitglieds hervor. Obwohl die Kundgebung sowie die Demoleitung mehrfach lautstark den Ausschluss forderten, weigerte sich die Polizei, dem Folge zu leisten. Zwar hatte die AfD im Zuge ihres Wahlkampfs mehrfach das Thema Gesundheit und Pflege aufgegriffen. In ihrem Kommunalwahlprogramm spricht sie sich jedoch weder gegen eine Privatisierung des Städtischen Klinikums aus noch für mehr Personal in der Pflege. Jens Uhlig, der für das Städtische Klinikum Dresden zuständige Verdi-Betreuungssekretär, zog gegenüber jW ein positives Fazit: »Wir waren doppelt so viele Leute wie im letzten Jahr, die Stimmung war gut und wir werden wiederkommen.« Als nächstes plant Verdi Proteste bei der Gesundheitsministerkonferenz in Leipzig am 5. Juni.“ Bericht von Stephan König in der jungen Welt vom 14.05.2019 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=148764
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