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Brief an pflegende Angehörige mit Tipps zum Tagespflegeplatz aus Perspektive der Pflegekräfte

PflegeambulanzWerte Angehörige von Menschen mit zunehmenden dementiellen Veränderungen, wir professionellen Pflegekräfte wissen, mit welchen Belastungen Sie tagtäglich zu kämpfen haben. Neben der Sorge um das Wohl Ihres erkrankten Angehörigen, vergessen Sie die Sorge um Ihr eigenes Wohl. Das ist leider normal. Noch haben Sie vielleicht das seltene Glück, einen Tagespflegeplatz für Ihren Liebsten gefunden zu haben, meist aber sind Sie allein mit ihrer Familie mit der Betreuung. Pausen und Ruhezeiten zur Erholung sind rar. Und dann kommt der Punkt, an dem Sie vor die Entscheidung gestellt sind, eine stationäre Einrichtung für Ihren Menschen zu finden. Und hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, wenn man sich die unterschiedlichen Einrichtungen genauer ansieht. Gerne will ich Ihnen dabei helfen. Hören Sie sich in Ihrem Bekanntenkreis um und fragen nach den Erfahrungen mit den Einrichtungen. Achten Sie dabei darauf, ob man mit der Pflege zufrieden ist,  ob ein gutes Programm stattfindet. Erkundigen Sie sich, wie die Angehörigen das Essen finden, und ob die Bewohner so lange schlafen können wie sie es wünschen. Im Internet finden Sie oft Informationen, mit denen Sie sicherlich gar nicht gerechnet haben. Da ist zum Beispiel der Pflegenavigator, der von der AOK betrieben wird externer Link. Hier brauchen Sie nur Ihre Postleitzahl eingeben und der Navigator nennt die Einrichtungen in Ihrer Umgebung. Wenn Sie nun auf eines der Suchergebnisse klicken, bekommen Sie die Prüfberichte des MDK angezeigt. (…) Wichtig hingegen ist der Punkt: „Ärztliche verordnete Leistungen“. Hier verbirgt sich u.a. die Umsetzung von Behandlungsmaßnahmen, Umgang mit den Medikamenten und deren Gabe, Protokollierung von Maßnahmen, die angeordnet wurden und einiges mehr. (…) So, und dann ist da noch der Punkt „Pflegerische Leistungen“. Der ist übel. Denn hier beißt sich die Ratte in den Schwanz. „Pflegerische Leistungen“ korrelieren nämlich mit dem vorherigen Punkt. Und umfasst zudem die Art und Weise, wie die Pflege stattfindet. Je höher die Zahl hinter dem Komma ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit auf den Hinweis auf einen eventuellen Leistungsdruck der Mitarbeiter, so dass diese ihrer regulären Arbeit nicht mehr nachkommen können. (…) Das sollten Sie unbedingt – genau hinsehen, wer der Betreiber der Einrichtung ist. Ich meine jetzt nicht den Einrichtungsleiter, sondern das Unternehmen, das eventuell die Einrichtung in einem großen Verbund betreibt. Bei den kirchlichen Einrichtungen und denen der Wohlfahrt brauchen Sie das nicht zu machen. Wo Caritas drauf steht, ist Caritas drin. Das Gleiche gilt für die AWO, die Diakonie, das DRK… Auch bei den wenigen kommunalen Pflegeeinrichtungen lohnt sich die folgende Suche nicht. Aber bei den „privaten“ Einrichtungen, die als eine GmbH&Co.KG agieren. Pflege ist  nämlich ein richtig lukratives Geschäft, an dem besonders die Investoren verdienen, zu Lasten des Pflegepersonals und somit zu Lasten der Pflege Ihres Menschen…“ Beitrag vom 27.11.2017 von und bei Frau Sofa online externer Link – immer noch aktuell!

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=140561
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