Yes we kämm! Kampagne der ver.di-Jugend BESSER ABSCHNEIDEN für höhere Ausbildungsvergütungen im Friseurhandwerk

Yes we kämm! Kampagne der ver.di-Jugend BESSER ABSCHNEIDEN für höhere Ausbildungsvergütungen im FriseurhandwerkWir wollen besser abschneiden. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Doch dafür muss sich einiges ändern. Und das geht nur gemeinsam. Wir brauchen mindestens 3.000 Auszubildende, die sich mit uns organisieren, um unsere Ausbildungsbedingungen zu verbessern. 2014 haben rund 40 Prozent der Auszubildenden im Friseurhandwerk die Abschlussprüfung nicht bestanden. Die Betreuung durch qualifizierte Ausbilder ist gleichzeitig in vielen Friseurbetrieben mangelhaft. Und eine_r von fünf Auszubildenden wird mit ausbildungsfremden Tätigkeiten beauftragt, anstatt unser Handwerk gelehrt zu bekommen. Überstunden gehören in unserer Branche leider zum Alltag und knapp die Hälfte von uns bekommt dafür keinen Ausgleich – weder in Form von Geld noch Freizeit. Am Ende geht es natürlich auch ums Geld. Auszubildende im Friseurhandwerk bekommen gerade einmal 60 Prozent der durchschnittlichen Vergütungen aller anderen Ausbildungsberufe und liegen damit am untersten Ende im Vergleich mit anderen Branchen. Wir sind aber definitiv mehr wert. Darum schließen wir uns jetzt zusammen und nehmen unsere Verhältnisse selbst in die Hand…“ Siehe die Aktionsseite zur Kampagne der ver.di-Jugend externer Link mit Infos und Videos. Siehe dazu:

  • 29.8.: „Das Friseurhandwerk geht baden“ – bundesweite Protestaktionen für höhere Ausbildungsvergütungen und deren bundesweite Angleichung New
    „Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird, zum Teil gemeinsam mit Auszubildenden, am kommenden Dienstag, den 29. August 2017, in mehreren Städten öffentlichkeitswirksam gegen die schlechte Entlohnung und fachfremde Ausbildungsbedingungen im Friseurhandwerk protestieren. In bundesweit rund 20 Städten finden kreative Aktionen unter dem Motto „Das Friseurhandwerk geht baden“ an zentralen Orten für höhere, bundesweit angeglichene Ausbildungsvergütungen für die rund 23.000 angehenden Friseure statt. Die Branche ist aufgrund der schlechten Bedingungen durch Nachwuchsmangel gekennzeichnet. Die Aktion ist Teil der bundesweiten Tarifkampagne „Besser abschneiden“, die ver.di gestartet hat (…) Im Zuge der Kampagne haben sich über 1.800 Auszubildende der Gewerkschaft angeschlossen…“ ver.di-Pressemitteilung vom 25. August 2017 externer Link mit Kontaktangaben zu Marvin Reschinsky als Ansprechpartner für bundesweite Fragen und weiteren Infos
  • Über den Löffel barbiert. Verdi will die Auszubildenden im Friseurhandwerk gewerkschaftlich organisieren
    Extrem niedrige Löhne, viele ausbildungsfremde Tätigkeiten und zahlreiche unbezahlte Überstunden – für die meisten Auszubildenden im Friseurhandwerk gehört all dies zum Alltag. Knapp 90 Prozent von ihnen sind Frauen. Es gibt bisher keinen einheitlichen Tarifvertrag, der Lohn- und Arbeitsbedingungen der angehenden Friseure und Friseurinnen regelt. Zwischen den verschiedenen Bundesländern gibt es daher enorme Unterschiede bei den Vergütungen. Während Auszubildende im Westen derzeit im Durchschnitt 494 Euro im Monat verdienen, sind es im Osten gerade einmal 269 Euro. Sowohl im Westen als auch im Osten liegt der Lohn der Auszubildenden im Friseurhandwerk damit weit unter dem anderer Berufsgruppen. Im Bundesdurchschnitt werden 836 Euro im Monat gezahlt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will das ändern. Mit einer Tarifkampagne der Verdi-Jugend unter dem Motto »Besser abschneiden« soll ein bundesweiter allgemeinverbindlicher Tarifvertrag mit höheren Vergütungen und besseren Arbeitsbedingungen für die etwa 23 000 Friseurinnen und Friseure in Ausbildung durchgesetzt werden. (…) Die Gewerkschaftsjugend steht jedoch vor enormen Herausforderungen. Um einen Tarifvertrag durchzusetzen, braucht es genügend Beschäftigte, die bereit sind, sich zu organisieren und für ihre Forderungen zu kämpfen. Gerade in einer Branche wie dem Friseurhandwerk, in dem in vielen Betrieben nur vier oder fünf Beschäftigte arbeiten, ist dies nicht einfach. Statt die Betroffenen im Betrieb anzusprechen, will die Gewerkschaft sie daher vor allem in den Berufsschulen erreichen. An mehr als 80 Berufsschulen versuchte die Verdi-Jugend in den vergangenen sechs Monaten für die Tarifkampagne zu werben und Auszubildende gewerkschaftlich zu organisieren. Das Ziel war es, 3 000 angehende Friseurinnen und Friseure als Mitglieder zu gewinnen, um dann in Tarifverhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden zu treten. Dies gelang nur teilweise. Viele Berufsschulen verweigerten der Gewerkschaftsjugend den Zugang. Immerhin 1 800 Auszubildende konnten nach Angaben von Verdi für die Tarifkampagne gewonnen werden. Dabei zeigen sich jedoch deutliche regionale Unterschiede…“ Artikel von Stefan Dietl in der Jungle-World vom 17.08.2017 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=120339
nach oben