Schulleiter widerspricht Bildungsforscher: Lehrer sind keine „Fließbandarbeiter“

In einem Gespräch von Dieter Kassel am 2. Januar 2019 beim Deutschlandfunk Kultur widerspricht der Berliner Schulleiter Henning Rußbült externer Link „dem OECD-Bildungsforscher Andreas Schleicher – und lobt die Gestaltungsspielräume an den Schulen wie auch die aktive Mitarbeit der Lehrer. (…) Er fühle sich nicht als Fließbandarbeiter, sagte Henning Rußbült im Deutschlandfunk Kultur. Der Schulleiter am Hans-Carossa- Gymnasium in Berlin-Spandau, der auch in der Schulaufsicht mitarbeitet, beschrieb die Schulpraxis vielmehr so: „Wir haben natürlich Rahmenplanvorgaben, es geht darum, Kompetenzen und Standards für die Schüler und Schülerinnen zu entwickeln.“ Aber jede Schule habe auch eigene Lehrpläne, an denen die Lehrer aktiv mitwirkten, ihre Ideen und Sichtweisen einbrächten. Rußbült widersprach auch dem Vorwurf, es gebe keine Teamarbeit. (…) Wer mit Menschen arbeite, müsse sich auf Menschen einstellen können, sagte der Schulleiter. Die Lehrerpersönlichkeit spiele eine wichtige Rolle, damit Schüler und Schülerinnen den Unterricht spannend fänden. Es gebe im Übrigen hervorragende Aus- und Fortbildungen für das Lehrpersonal. Und es sei auch die Aufgabe von Schulleitern, sich Unterrichtsstunden anzusehen und mit den Lehrern über Verbesserungen zu sprechen.“ (Audiolänge: 8 Min., hörbar bis zum 11. Juli 2019) Siehe dazu:

  • Lehrer sind Fließbandarbeiter — dank PISA, OECD und Schmidtchen Schleicher
    „Da ahnt man nichts Böses und wirft am zweiten Tag des neuen Jahres einen Blick in den Kölner Stadt-Anzeiger. Auf Seite 6 springt einem folgende Überschrift ins Auge: „Lehrer sind keine Fließbandarbeiter“ Im Beitrag selber ist zu lesen: In Deutschland ist der Schulbetrieb wie eine Fabrikhalle organisiert. Die Lehrer werden viel zu oft wie Fließbandarbeiter behandelt, deren Meinung nicht gefragt ist. Bemerkenswert ist, von wem diese Aussage stammt. Von Andreas Schleicher, dem Koordinator der PISA-Studien bei der OECD. Mit PISA trägt die OECD weltweit dazu bei, dass Schulen in seelenlose Betriebe umgewandelt werden. Landauf, landab werden Schulen standardisiert. Zuerst den Wald in Brand setzen und dann die verbrannten Bäume beklagen — die menschliche Psyche ist zu erstaunlichen Widersprüchen fähig…“ Beitrag von Alexander Roentgen vom 5. Januar 2019 bei Schule intakt externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=142431
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