Nicht nur GDL und EVG

„Der Tarifstreit bei der Bahn bleibt festgefahren. Das liegt nicht nur am vom Unternehmen geforderten Kooperationsabkommen, sondern auch am Streit der Eisenbahnergewerkschaften GDL und EVG…Artikel von Rainer Balcerowiak im Neues Deutschland vom 05.09.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Würde man das Fahrpersonal tatsächlich als eine einheitliche Beschäftigtengruppe betrachten, wären die gewerkschaftlichen Machtverhältnisse klar. Durch ihre starke Position bei den Lokführern käme die GDL nach Angaben der Bahn AG auf 19 000 Mitglieder, die EVG lediglich auf 8 000, der Rest (rund 10 000) ist nicht organisiert. Unternehmensleitung und EVG weisen diese Sichtweise aber zurück und verweisen auf den Konzerntarifvertrag, in dem eine eigene Funktionsgruppe Fahrpersonal nicht vorgesehen ist. Die Bahn spricht in diesem Zusammenhang von einer »Tarifeinheit light«, da man ja bereit sei, der GDL das Vertretungsmandat für die Lokführer zuzugestehen. Von Tarifeinheit kann bei der Bahn aber nicht nur wegen der GDL keine Rede sein. In der Logistiksparte DB Schenker und bei den konzerneigenen Fernbus- und Nahverkehrsunternehmen führt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nach Angaben eines Sprechers für rund 20 000 Beschäftigte die Tarifverhandlungen, eine Anbindung an den Konzerntarifvertrag gibt es dabei nicht. Vielmehr unterlägen diese Kollegen vollkommen unterschiedlichen Tarifsystemen, manchmal nur auf Firmenebene, manchmal an unterschiedliche regionale Flächentarife der Verkehrs- beziehungsweise Logistikbranche angekoppelt. Daher gebe es auch beträchtliche Unterschiede bei Entlohnung und Arbeitszeiten innerhalb von Berufsgruppen wie beispielsweise bei den Busfahrern, so der Sprecher. Auch darauf verweist GDL-Chef Weselsky bei seiner Weigerung, die Tarifhoheit der EVG für das Fahrpersonal mit Ausnahme der Lokführer anzuerkennen…

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