DB-Zukunft-Tarifvertrag: Genug geredet, jetzt ist Schluss mit lustig!

gdl„Mehr als zweieinhalb Jahre am Verhandlungstisch, fast zwei Jahre ohne wirksamen Schutz und ein ganzes Jahr trägt uns der Arbeitgeber einen völlig inakzeptablen DemografieTV hinterher. Am Schluss noch einen Monat für ein Vermittlungsverfahren in dem zwar vieles besprochen wurde, aber keine Lösung auf den Tisch kam.“ (…)  Doch nun ist Schluss mit lustig, die Geduld der DB-Lokomotivführer ist am Ende. Statt eines wirksamen Schutzes für Arbeitsverhältnis und Einkommen will der Arbeitgeber wie zu Sanierungszeiten die individuellen Rechte der Beschäftigten einschränken und auch Lokomotivführer weiterhin bundesweit versetzen können. Verkehrsvertrag verloren? Gesundheitliche Einschränkungen? Bedarfsgerechte Personalplanung? Vorausschauende Ausbildung? Fehlanzeige, denn die „Landverschickung“ ist viel preiswerter! Die Landverschickung, also die bundesweite Versetzbarkeit der Arbeitnehmer, war eine Kernregelung des ehemaligen Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrages (BeSiTV)…“ Artikel im GDL Magazin Voraus vom Dezember 2013 externer Link . Siehe dazu:

  • Eine allein gegen alle – Jörg Meyer über die Streikdrohung der Lokführer und die Tarifeinheit
    Der Demografietarifvertrag zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Deutschen Bahn ist seit dem 1. April 2013 in Kraft. Er enthält eine unbefristete Beschäftigungsgarantie, ein Jobangebot für Ausgelernte und Teilzeitmodelle für Ältere. Gute Sache. Doch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) droht mit Streik ab Mitte Januar. Ihr fehlen zwei Punkte. Eine Lizenzverlustversicherung für alle Lokführer, damit diese geschützt sind, wenn sie etwa durch einen Suizid auf den Gleisen traumatisiert und damit dienstunfähig werden. Und die GDL will durchsetzen, dass Lokführer bei Versetzung wohnortnahe Angebote bekommen. Die Bahn reagierte mit »völligem Unverständnis«…“ Kommentar von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 03.01.2014 externer Link
  • Streikankündigung der GDL … aber wofür?
    Da spricht der GDL Bundes-Claus vom Ende, der zuvor freiwillig eingegangen, Friedenspflicht am 15.01.2014 bei der Deutschen Bahn AG, um dann für eine Lizenzschutzversicherung zu streiken. Doch kennt kaum ein Lokführer diese völlig neuen Forderungen der GDL Funktionäre…“ Kommentar vom 2. Januar 2014 bei Gewerkschafter ohne Grenzen externer Link. Aus dem Text: „… plötzlich und völlig unerwartet ziehen die GDL Verhandlungsführer im Dezember 2013, die von den Mitgliedern und Lokführern mitgetragenen Forderungen nach einem Zukunftstarifvertrag zurück und wollen mit dem DB Management nun eine Versicherung abschließen. Getragen wird diese Forderung nach einer Versicherung wohl von kaum einen Lokführer, der sich zuvor mit den wirkungsvollen Forderungen des Zukunftstarifvertrages identifiziert hat. (…) Es macht gerade in der Öffentlichkeit einen gewaltigen Unterschied, ob da Lokführer für ihre ganz eigenen Forderungen streiken, oder die GDL Verhandlungsführer, ohne Rückhalt in der eigenen Gewerkschaft, hinter den für ihre Mitglieder verschlossenen Türen mit dem DB Management um ihre Forderungen verhandeln. Vielleicht interessieren sich mit der Öffentlichkeit, auch die Funktionäre der GDL wieder für die tatsächlichen Forderungen der Lokführer. Letztendlich sind es die Lokführer selber die den Streik umsetzen werden. Streik ja, aber für die Forderungen der Lokführer!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=50574
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