Tarifverhandlungen Chemieindustrie 2012

Dossier

Die Tarifverhandlungen in der chemischen Industrie 2012 sind abgeschlossen. Ergebnis Entgelterhöhung um 4,5 Prozent und der Einstieg in altersgerechte Arbeitszeiten.

  • Tarifabschluss Chemische Industrie
    • 4,5 Prozent und Entlastung für Ältere
      Eine Entgelterhöhung um 4,5 Prozent, das ist das Ergebnis der am Donnerstag beendeten Tarifverhandlungen in der chemischen Industrie. Darüber hinaus ist der Einstieg in altersgerechte Arbeitszeiten gelungen. Mehr Erholzeiten für Ältere ermöglichen beispielsweise, künftig mit einer Vier-Tage-Woche in den Ruhestand zu gleiten…IG BCE-Mitteilung vom 24. Mai 2012 externer Link
    • 4,5 Prozent mehr Lohn für Chemie-Beschäftigte. Arbeitgeber finden Chemie-Abschluss vorbildlich
      Gute Nachrichten für die 500.000 Beschäftigten der deutschen Chemieindustrie: Nach den Metallern einigen sich auch die Gewerkschaft IG BCE und der Bundesarbeitgeberverband Chemie auf Lohnerhöhungen.
      Die Chemie-Gewerkschaft IG BCE hat einen relativ niedrigen Lohnabschluss akzeptiert, der deutlich unter der Vereinbarung in der Metall- und Elektroindustrie liegt. Zusätzlich zum Gehaltszuschlag für alle hat die Gewerkschaft jedoch durchgesetzt, dass die Arbeitgeber Geld in einen Fonds zahlen, mit dem kürzere Arbeitszeiten für ältere Beschäftigte finanziert werden
      …“ Artikel von Eva Roth in der FR online vom 24.5.2012 externer Link. Aus dem Text: „… 4,5 Prozent klingt zunächst einmal nach einem sehr ordentlichen Zuschlag. Der Tarifvertrag hat allerdings eine lange Laufzeit von 19 Monaten. Auf ein Jahr umgerechnet schrumpft die Erhöhung deshalb auf knapp drei Prozent. Zum Vergleich: In der Metallbranche beträgt das Plus auf ein Jahr gerechnet fast vier Prozent. Im öffentlichen Dienst sind es 3,6 Prozent. Der Präsident des Arbeitgeberverbands BAVC zeigte sich von dem moderaten Abschluss denn auch angetan: „Von der aufgeheizten tarifpolitischen Atmosphäre mit starkem Gegenwind aus der Politik haben wir uns nicht beeindrucken lassen“, erklärte Eggert Voscherau. (…) Für die Gehaltserhöhung und die Entlastung Älterer hat die Gewerkschaft allerdings einen Preis bezahlt: Künftig können Unternehmen einfacher als bisher die Arbeitszeiten von einzelnen Mitarbeitern oder Beschäftigtengruppen von 37,5 Wochenstunden auf 35 Stunden senken oder – was für die Arbeitgeber viel wichtiger ist – auf 40 Stunden erhöhen…“
  • Bewährte »Sozialpartnerschaft«
    In der Chemieindustrie bahnt sich eine gütliche Einigung über Lohnerhöhungen und flexible Altersteilzeitmodelle an. Die Verhandlungen gehen Ende des Monats weiter. Artikel von Rainer Balcerowiak im Neues Deutschland vom 11.05.2012 externer Link
  • Chemie-Tarifrunde: Müssen alle länger arbeiten?
    „Müssen Beschäftigte künftig wegen des demografischen Wandels länger arbeiten? Oder sollten im Gegenteil kürzere Arbeitszeiten möglich sein, damit sich Beschäftigte mehr um ihre Kinder und ihre alten Eltern kümmern können? Darüber streiten Gewerkschaft und Arbeitgeber in der Chemieindustrie in der am Montag beginnenden Tarifrunde...“ Artikel von Eva Roth vom 07.05.2012 externer Link
  • Rückenwind für Chemie-Gewerkschaft
    „Heute beginnen die Tarifverhandlungen für die 550.000 Beschäftigten der deutschen Chemieindustrie. Nach dem hohen Abschluss im öffentlichen Dienst steht die Gewerkschaft IG BCE unter Zugzwang – doch ein Streik ist eher unwahrscheinlich. (…) Die traditionell eher moderate IG BCE ist mit einer Forderung von sechs Prozent auf zwölf Monate vorgeprescht. Bereits 2011 hatte die Gewerkschaft mit 4,1 Prozent auf 15 Monate einen vergleichsweise hohen Abschluss erzielt. Dass die Zeit der Bescheidenheit auf Arbeitnehmerseite vorbei ist, schwant auch den Arbeitgebern. Sie reagierten auffällig zurückhaltend auf die forschen Töne aus dem Gewerkschaftslager. Artikel von Bert Losse in der Wirtschaftswoche vom 17.04.2012 externer Link
  • Sonderseite der IG BCE
    Alle weiteren Infos auf der Sonderseite der IG Metall externer Link
  • Forderungsempfehlung: 6 Prozent – Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ ausbauen
    Der Hauptvorstand der IG BCE hat am Dienstag (14. Februar) die Forderungsempfehlung für die Chemie-Tarifrunde 2012 beschlossen. Schwerpunkt ist eine Erhöhung der Entgelte um 6 Prozent. Außerdem soll der bestehende Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ weiter entwickelt werden. Die Tarifrunde steht unter dem Motto: Gute Arbeit – Faires Entgelt. In der chemischen Industrie sind rund 550.000 Menschen in 1900 Betrieben beschäftigt. (…) Die Forderungsempfehlung des IG-BCE-Hauptvorstands im Wortlaut: Eine Orientierung für die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sieht der Hauptvorstand bei 6 Prozent. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages sollte zwölf Monate betragen. Der Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ soll weiterentwickelt werden. Schwerpunkte liegen bei der zeitlichen Entlastung in bestimmten Lebensphasen und bei der Gestaltung attraktiver Arbeitsbedingungen insbesondere für Berufseinsteiger.Die Forderungsempfehlung wird jetzt in den Betrieben diskutiert und dann in den regionalen Tarifkommissionen zusammengeführt. Die Tarifverhandlungen beginnen ebenfalls in den Regionen, nach dem Auftakt in Hessen (17. April) folgen die Tarifbezirke Rheinland-Pfalz (18. April), Nordrhein (19. April), Baden-Württemberg (20. April), Bayern (23. April), Nordost und Berlin-West (24. April), Nord (24. April), Saarland (25. April) und Westfalen (26. April). Die erste Verhandlungsrunde auf Bundesebene findet statt am 7. Mai in Hannover.Meldung bei der IG BCE vom 14.02.2012 externer Link
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