Autonomer Handwerkernachwuchs: Die Gruppe »anstiften« will eine neue Lehrlingsbewegung anstoßen. Ihr Vorbild ist der linke Aufbruch Auszubildender in den 1970er Jahren

anstiften.net - Für eine selbstorganisierte Auszubildendenbewegung„»Ausbildungsvertrag und alles, was dazu gehört« und »Krank werden und krank machen in der Ausbildung« – das sind einige der Themen, die auf einer neuen Internetplattform für Lehrlinge publiziert werden. Sie will Auszubildende im Bauhandwerk organisieren. Die Initiatoren, die selber in der Branche beschäftigt sind und teilweise eine akademische Ausbildung absolviert haben, wollen mit dem Projekt »anstiften.net« an eine Bewegung anknüpfen, die heute weitgehend vergessen ist. (…) Die Initiatoren der Plattform hingegen wollen zu einem solidarischen Umgang am Arbeitsplatz anstiften. Sie knüpfen an die Praxis der sogenannten militanten Untersuchungen an, mit der in den 1970er Jahren in Italien linke Gruppen Arbeiterbefragungen durchführten. Das Ziel war auch hier ihre Organisierung außerhalb der großen Gewerkschaften. (…) Der Sexismus männlicher Bauarbeiter wird auf der Onlineplattform ebenso kritisiert, wie Alternativen zur Lohnarbeit zur Diskussion gestellt werden. Die DGB-Gewerkschaften als Interessenvertreterin der Auszubildenden sehen die »Anstifter« mit Skepsis….“ Artikel von Peter Nowak vom 21.07.2017 beim ND online externer Link, siehe dazu:

  • [Interview] Gruppe Anstiften – für eine selbstorganisierte Auszubildendenbewegung New
    „Wir berichten immer wieder über Arbeitskämpfe, was wir jedoch selten thematisieren, sind diejenigen, die zwar auch arbeiten, die aber auch noch lernen müssen, also die Auszubildenden. Dabei herrschen auch bei deren Arbeitsbedingungen eine Menge Missstände – Unbezahlte Überstunden, ausbildungsfremde Tätigkeiten und mangelnde Ausbildungsqualität gehören zum Alltag, wie der alljährliche Ausbildungsreport der DGB-Jugend zeigt. Da es aber keine Vernetzung und Selbstorganisation von Auszubildenden gibt, werden diese Probleme häufig individualisiert und entpolitisiert. Um das zu ändern, gibt es die Gruppe „Anstiften“. Sie will Auszubildende im Bauhandwerk organisieren und damit eine neue Lehrlingsbewegung anstoßen. Vorbild dafür ist der linke Aufbruch Auszubildender in den 1970er Jahren. Schon 1968 haben sich Lehrlinge in großem Rahmen solidarisch organisiert und protestiert gegen die altertümlichen Ausbildungsbedingungen, die z.T. noch auf Ordnungen aus dem 19. Jahrhundert zurückgingen. Mitte der 70er Jahre, auch in Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise ist diese Bewegung aber wieder abgeebbt. Die gruppe Anstiften will ihr Erbe antreten…“ Interview von Saskia von Radio Corax mit einem Aktivisten der Gruppe „Anstiften“ vom 1. März 2018 beim Audioportal Freier Radios externer Link Audio Datei (Audiolänge: 14:14 Min.)
  • anstiften.net – Für eine selbstorganisierte Auszubildendenbewegung
    Da ist sie! Endlich ist die Plattform für die selbstorganisierte Vernetzung und den Erfahrungs-Austausch von Auszubildenden der Baugewerke online. (…) Die Seite soll eine Plattform sein, auf der sich Auszubildende über ihre Probleme in der Bauausbildung und ihre Erfolge im Kampf um Verbesserungen austauschen können. Die Seite lebt von Erfahrungsberichten, also beteilige dich bitte mit Kommentaren zu den einzelnen Texten oder gib uns ein Feedback, in welche Richtung sich die Seite entwickeln soll….“ Aus der Selbstdarstellung der Aktionsseite externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=119159
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