Warnung aus Bochum

Opel-Belegschaft wehrt sich gegen Schließung der Getriebefertigung. 1000 Arbeiter im Pausenprotest. Entlassungen trotz „Beschäftigungssicherung“ möglich. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 03.12.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Eigentlich gilt für die rund 22000 Opelaner bis Ende 2016 ein Ausschluß von Entlassungen. So steht es in einem kürzlich zwischen IG Metall und Unternehmensleitung ausgehandelten Vertrag, der im Gegenzug die Stundung der Tariferhöhung von 4,3 Prozent seit Anfang November vorsieht. Die Vereinbarung schreibt die im 2010 geschlossenen „Master Agreement“ enthaltene Beschäftigungssicherung fort, die ursprünglich bis Ende 2014 gelten sollte – wofür die Belegschaften der vier deutschen Werke auf jährlich insgesamt 176,8 Millionen Euro verzichteten. Die Crux an der Sache: Erst nach dem Abschluß der seinerzeit geplanten „Personalreduzierungen“ sollte der Ausschluß von Kündigungen wirksam werden….“ Siehe dazu:

  • Opel Bochum: Die erste Warnung der Belegschaft
    Artikel von Thomas Aschwer in der Hertener Allgemeinen vom 30. November 2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Eine Schließung von Opel Bochum sei aber mit den Mitarbeitern nicht zu machen. Deshalb sei die Info-Veranstaltung nur eine erste Warnung. „Wir können auch anders.“ Wie die Reaktion aussehen könnte, sagte Einenkel zwar nicht. Musste er auch nicht. Schließlich haben die Opelaner im Kampf um „ihr Werk“ ganz viel Erfahrung. „Wir müssen nach außen zeigen, die Belegschaft lebt noch. Wir können und werden das wiederholen, wenn die Entscheidung nicht korrigiert wird“, meldete sich spontan ein Opelaner unter dem Beifall der immer noch kampfbereiten Beschäftigten zu Wort. Ein Signal, das offensichtlich bereits beim Vorstand angekommen ist…
  • Der Abbau war klar
    Um die neue Chaos-Debatte zu erklären: Die Opel-Geschäftsleitung beruft sich auf die „Betriebsvereinbarung zu Standortmaßnahmen Bochum 2011… §2.2 Ein aufgrund der derzeit geplanten Schließung der Getriebefertigung zum 31.12.2013 entstehender Personalüberhang wird entsprechend der Regelungen in dieser Betr.vereinbarung zum 31.12.2013 abgebaut (freiwillige Aufhebungsverträge, Änderungs- bzw. Beendigungskündigungen).“ So, damit war „Abbau“ klar. Anscheinend haben sich nicht genug freiwillig gemeldet, daher rufen sie die Einigungsstelle an.“ Kommentar aus der GoG
  • Geschäftsleitung will Fakten schaffen: 300 Arbeitsplätze in Bochum bedroht
    „Am Dienstag, 27. November 2012, hat die Unternehmensleitung schriftlich mitgeteilt, dass sie die Einigungsstelle wegen des Abbaus eines Beschäftigungsüberhangs anrufen wird. Begründet wird der Personalabbau mit dem Auslauf der Getriebefertigung Ende 2013. Betroffen sind 300 Beschäftigte im Werk Bochum (Werk I und Werk II). Die Einigungsstelle tritt innerhalb von 14 Tagen zusammen, wenn ein beabsichtigter Personalabbau mindestens 20 Mitarbeiter betrifft und eine der Betriebsparteien die Einigungsstelle anruft. Der Betriebsrat hat sofort und deutlich diesem Vorhaben widersprochen. Hier will das Unternehmen Fakten schaffen, um Werk II abzuwickeln. (…) Will das Unternehmen das Werk Bochum abwickeln statt entwickeln? Das werden wir nicht zulassen. Wir verlangen vom Unternehmen, dass alle Vereinbarungen eingehalten und begonnene Verhandlungen und Gespräche, egal ob mit Landesregierung, Stadt Bochum, IG Metall oder Betriebsrat, unverzüglich weitergeführt werden. Rainer Einenkel (Betriebsratsvorsitzender) Murat Yaman (stellv. BR-Vorsitzender)Meldung auf der Seite von Rainer Einenkel vom 27.11.2012 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=15677
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