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Updated: 18.12.2012 15:51
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Adolf Eichmann und William Mosetti. Der Pakt von Standard Oil mit den Nazis

Das LabourNet Germany hat in der Vergangenheit wiederholt über die Vorgänge bei Mercedes Benz Argentina berichtet, vor allem im Zusammenhang mit den Morden an den 14 kritischen Betriebsräten. Bei Mercedes Benz Argentina haben 1960 Adolf Eichmann und William Mosetti gearbeitet, der Kriegsverbrecher Eichmann unter falschem Namen und der US-Geheimdienstagent Mosetti als Generaldirektor. Der Mossad behauptet, Eichmann jahrelang gesucht und schließlich aus Argentinien nach Israel entführt zu haben. Gaby Weber kommt in ihrem Feature zu dem Schluß, dass das so nicht stimmen kann. Siehe dazu eine Zusammenfassung von Gaby Weber


Adolf Eichmann und William Mosetti. Der Pakt von Standard Oil mit den Nazis

Am 23. Mai 1960 gibt Premierminister David Ben-Gurion in der Knesset, dem israelischen Parlament, bekannt: "Adolf Eichmann befindet sich in israelischer Haft." Einem der Hauptverantwortlichen der Judenvernichtung der Nazis konnte in Jerusalem der Prozeß gemacht werden. Eichmann wurde
wurde für seine Taten zur Verantwortung gezogen und 1962 hingerichtet. Niemand fragte mehr danach, ob Eichmann tatsächlich vom Mossad in Argentinien aufgespürt und entführt worden war.

Jahrelang recherchierte Gaby Weber in argentinischen Archiven, bei der US-Army und der CIA sowie in den Archiven von Standard Oil und Daimler Chrysler. Was sie dort fand legt, einen anderen Schluß nahe: Nicht der Mossad spürte Eichmann auf. Und er wurde auch nicht den Israelis
ausgeliefert, weil er den Holocaust organisiert hatte, sondern weil er wohl zu viel wußte.

Aber was wußte Eichmann? Die Spur führt zur US-Erdölindustrie, die schon vor dem Zweiten Weltkrieg mit den Nazis einen Pakt geschlossen hatte zur Eroberung der begehrten Ölquellen im Kaukasus. Und die Spur führt zu dem geheimnisvollen William Mosetti: Italiener, Offizier für Mussolini im Abessinien-Feldzug, US-Agent, ein Mann von Standard Oil, schließlich Generaldirektor von Mercedes Benz Argentina. In dieser Eigenschaft war er der Chef von Adolf Eichmann.

Vor kurzem hat der amerikanische Geheimdienst CIA Dokumente über den SS-Obersturmbannführer Eichmann freigegeben. Dokumente, die belegen, dass die CIA und der deutschen Bundesnachrichtendienst seinen Aufenthalt schon früh gekannt haben, aber jahrelang nichts unternommen hatten, um Eichmann festzunehmen. Fakten, die schon länger bekannt waren. Warum also hat die CIA diese Dokumente veröffentlicht?

Viel ist über Eichmann geschrieben worden, über den fanatischen Antisemiten, den gefühllosen Bürokraten, den Massenmörder. Drei Mossad-Agenten haben über seine Entführung aus Argentinien Bücher verfasst, wie sie ihn in Argentinien aufgespürt und nach Israel entführt haben. Nie aber hat jemand gefragt, ob diese Versionen richtig sind, ob das, was die Mossad-Agenten behaupten, auch stimmt.

Es gibt Indizien dafür, dass Eichmann nicht von Buenos Aires aus mit der El Al-Maschine ausgeflogen, sondern bei einer Zwischenlandung dem Mossad übergeben wurde, dass der Mossad Eichmann weder gesucht, noch ihn aufgespürt hat – und dass er den Israelis nicht ausgeliefert wurde, weil er den Holocaust organisiert hatte, sondern weil er zu viel wusste und anfing zu reden. Reden worüber? Was wusste Eichmann, was den Mächtigen gefährlich werden konnte? Und wer sind die „Mächtigen"? Gaby Weber suchte nach dem Motiv der Entführer und diese Suche führte sie in die Welt der Erölindustrie. Sie stieß bei jahrelangen Recherchen in vielen Archiven auf den Pakt von Standard Oil (heute Exxon Mobil) mit den Nazis, und fand Belege dafür, dass Adolf Eichmann fünf Jahre lang auf der Gehaltsliste von Standard Oil stand. Und gleichgültig, welche Spur sie verfolgte: sie landete immer bei einem geheimnisvollen Mann, dem Mann von Standard Oil:
William Mosetti. Offizier für Mussolini, US-Agent und Generaldirektor von Mercedes Benz Argentina. Kollege von Adolf Eichmann.

Wir empfehlen dazu ausdrücklich "Adolf Eichmann und William Mosetti", ein Radio-Feature von Gaby Weber. Die Sendedaten: 18. Januar 2007: SWR 2, 20.03 Uhr; 23. Januar WDR 3, 22 Uhr; 26. Januar, Deutschlandfunk, 20.10 Uhr


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