PSA kauft Opel – nun Stellantis… “Eigentlich kann es uns egal sein, welches Emblem wir auf den Arbeitsanzügen tragen, Hauptsache die Konditionen stimmen” (Info der GoG Nr. 1 vom Juni 2000)

Dossier

Grafik von Joachim Römer zum Artikel "Schlachtfest. Die Übernahme von Opel durch PSA wird zu einer brutalen Rationalisierungswelle in der gesamten Autobranche beitragen" in der Lunapark21, Heft 37Labournet Germany mag keine Fusionen. Schon allein, weil sie unsere Rubriken durcheinander bringen. Vor allem aber, weil sie die jeweiligen Belegschaften gegeneinander aufbringen – was wohl u.a. ihr Zweck ist. Deshalb erinnern wir in der Überschrift an das Wesentliche, worauf die damalige Standorte-Gruppe bei Opel Bochum (ab 2000 als „Gegenwehr ohne Grenzen“, GoG bekannt) anlässlich der Allianz von GM und Fiat hinwies. In ihrem Diskussionspapier „Auslagerung (Outsourcing)“ vom November 1999 schrieb die „Standorte-Gruppe“ zudem: „… „Wir wollen Opelaner bleiben!“ Was drückt die Forderung aus? Von Kolleginnen und Kollegen, die sich in der Regel nichts mehr wünschen als 6 Richtige im Lotto, damit sie auf Opel und die ganze Arbeitssuche pfeifen können? (…) Also heißt die eigentliche Forderung der Kolleginnen und Kollegen zunächst nur: „Wir wollen unseren jetzigen Lebensstandard mindestens halten, unsere jetzigen Arbeitsbedingungen nicht noch verschlechtern!“...“ Die im Dossier seit der Bekanntgabe der Kaufabsichten von Opel durch PSA gesammelten Informationen mögen vor diesem Hintergrund betrachtet werden! Und dazu:

  • Opel erhöht Druck auf Beschäftigte des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums New
    Trotz Pandemie hat der Stellantis-Konzern, zu dem auch Opel gehört, seinen Reingewinn im ersten Halbjahr 2021 massiv auf 5,9 Milliarden Euro gesteigert. Gleichzeitig erhöhen das Opel-Management und die Betriebsräte den Druck auf die Arbeiter. Das haben zuletzt Beschäftigte des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) in Rüsselsheim zu spüren bekommen. Ingenieure aus Forschung und Entwicklung und Mitarbeiter der Schmiede, des Designs und des Werkzeug- und Prototypenbaus haben Briefe von Opel-Personalchef Ralph Wangemann erhalten. Darin werden sie aufgefordert, sich im Konzern nach einer anderen Tätigkeit umzusehen – oder „freiwillig“ ihren Abschied zu nehmen. Darüber hat der Nachrichtendienst businessinsider berichtet. Der News-Dienst hat auch die Stelle im Brief zitiert, an der Wangemann darauf pocht, dass alle angedrohten Schritte ausdrücklich „im Rahmen des mit dem Betriebsrat vereinbarten Vorgehens“ erfolgten. (…) Heute arbeiten im ITEZ mit 3000 Beschäftigten nicht einmal mehr die Hälfte von damals, und der Arbeitsplatzabbau geht ständig weiter. Während der Werksferien im Juli haben die Arbeiter sogar entdeckt, dass Maschinen und Arbeitsgeräte aus ihren Hallen auf Ebay-Kleinanzeigen verramscht werden. Mehrere hundert Beschäftigte wurden schon gezwungen, zum französischen Entwicklungsdienstleister Segula zu wechseln, und die Opel-Bereiche Schmiede und Getriebe sollen bis Ende 2021 ganz geschlossen werden…“ Bericht von Marianne Arens vom 4.8.2021 bei wsws externer Link mit der üblichen Kritik an BR und Gewerkschaft (ja, nicht immer unbegründet)
  • Protestkundgebung am 26. Mai in Rüsselsheim: Zukunft nur mit uns! Menschen Respektieren – Arbeit wertschätzen 
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die öffentliche Ankündigung der Geschäftsleitung, in den „Angriffsmodus“ zu schalten, sollte sich auf den Absatzmarkt konzentrieren und nicht gegen die eigenen Mitarbeiter richten. Denn: Veränderungen/ Erfolg erzielt man nur mit den Menschen und nicht gegen sie! Deshalb ruft die IG Metall Darmstadt gemeinsam mit den Vertrauensleuten bei Opel Rüsselsheim zu einer Protestkundgebung unter dem Motto: „Zukunft nur mit uns! Menschen respektieren – Arbeit wertschätzen“ für die Beschäftigten bei Opel auf…“ Aufruf bei der IG Metall Darmstadt externer Link zur Protestkundgebung am Parkplatz hinter der Adam-Opel-Haus am heutigen Mittwoch ab 14:15 Uhr, siehe auch

    • Opel/Stellantis: Arbeitsplatzabbau und verschärfter Arbeitsdruck
      „… Seit Januar gehören die Opelwerke zum neuen Autogiganten Stellantis. Er ist aus der Fusion des PSA-Konzerns, zu dem Opel gehört, mit Fiat-Chrysler (FCA) entstanden, was mit massiven Angriffen auf die Beschäftigten einhergeht. Der neue Riesenkonzern ist dabei, die Autoproduktion auf E-Mobilität und digitales Fahren umzustellen und die Kosten zu senken, um auf dem umkämpften Weltmarkt die Position des nach Umsätzen drittstärksten Autokonzerns zu behaupten. Dies geht mit der Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen einher. (…) Pro Jahr sollen fünf Milliarden an Kosten eingespart werden, und kein Arbeitsplatz ist mehr sicher. Bei Opel hat die IG Metall mit dem Management vereinbart, bis zum Ende des Jahres 2100 Stellen und bis Ende des Jahrzehnts weitere 2000 Arbeitsplätze zu vernichten. Damit werden von 19.000 Beschäftigten, die bei der Übernahme durch PSA im Jahr 2017 noch in Opelwerken arbeiteten, nur noch 8100, also nicht einmal mehr die Hälfte, übrigbleiben. Ein großes Tamtam wurde daraus gemacht, dass die 2100 Stellenstreichungen „freiwillig“, über Abfindungen und Vorruhestandsregelung, erfolgen sollten. Aber unter Pandemiebedingungen ließen sich gerade einmal 500 Kollegen breitschlagen, die Arbeit „freiwillig“ aufzugeben. Deshalb haben der Vorstand und die IG Metall eine Transfergesellschaft ins Leben gerufen, was nur als Auftakt für betriebsbedingte Kündigungen verstanden werden kann. (…) In der Produktion steigt der Druck auf die Autoarbeiter stark an. Seit Beginn der Pandemie gibt es immer wieder lange Kurzarbeitsperioden. Derzeit läuft nur eine Schicht, und die Wiedereinführung der zweiten Schicht, die für den Herbst angekündigt ist, ist noch keineswegs sicher. Nun wird auch in Rüsselsheim vollzogen, was in amerikanischen Autowerken bereits üblich ist: eine starke „Flexibilisierung“ der Arbeitszeit, die den Achtstundentag – eine wichtige Errungenschaft im letzten Jahrhundert – zur Disposition stellt. Im Stammwerk soll je nach Auslastung auch wieder Sechstagewoche gefahren werden. (…) In den Opel-Bereichen Werkzeug- und Prototypenbau, Teilelager und Designwerkstätten soll voraussichtlich jeder zweite Arbeitsplatz wegfallen. In diesen Bereichen werden Kollegen von den Vorgesetzten aufgefordert, sich intern auf offene Stellen zu bewerben, obwohl sie noch gar nicht gekündigt sind. Besonders vom Arbeitsplatz betroffen ist das Entwicklerzentrum, wo einst über 7000 Menschen beschäftigt waren. Dort wurden in den letzten drei Jahren schon 2000 Stellen vernichtet, und 750 Beschäftigte wurden gezwungen, zum französischen Entwicklungsdienstleister Segula zu wechseln. Opel will dort mindestens weitere 600 bis 800 Arbeitsplätze abbauen. Immer offener wird vom Management Druck ausgeübt, und immer öfter wird dabei auch geltendes Recht missachtet. So sollten mehrere Angestellte entlassen werden, weil sie sich geweigert hatten, zum Entwicklungsdienstleister Segula überzuwechseln. Nun hat das Landesarbeitsgericht Hessen acht gekündigten Beschäftigten gegen Opel in zweiter Instanz Recht gegeben. (…) Die IG Metall steht mit beiden Beinen im Lager des Konzernmanagements und der Aktionäre. Das hat Opel-Personalchef Ralph Wangemann erneut bestätigt. Gegenüber der Main-Spitze sagte er zum heutigen Protesttag, Opel könne den Sinn und Zweck der Kundgebung nicht nachvollziehen. Der Vorstand habe „die zwingend erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre im Einklang mit den geltenden Tarifverträgen auf freiwilliger Basis umgesetzt und den Abbau von 2100 Stellen mit der IG Metall vereinbart“…“ Artikel von Marianne Arens vom 25.5.2021 bei wsws.org externer Link
    • und den Beitrag der Rote-Fahne-News externer Link dazu und den untenstehenden Artikel:
  • Planlose Bosse am Werk. Rüsselsheim: Opelaner und IG Metall wehren sich gegen »Restrukturierungsorgien«. Unternehmen will »Freiwilligenprogramm« durchdrücken 
    „Fusionieren Konzerne, verlieren Beschäftigte. So auch im Fall der Belegschaft von Opel. Nach der Verschmelzung des Peugeot-Konzerns PSA – zu dem Opel gehörte – mit Fiat-Chrysler im Januar entstand der weltweit viertgrößte Autobauer Stellantis. Die Bosse wollen nun aufräumen, zuvorderst bei der einzigen deutschen Marke im Konsortium, der mit dem Blitz im Logo. Betriebsräte und IG Metall (IGM) sind ob der Demontagepläne alarmiert. (…) Immerhin schreibe Opel wieder schwarze Zahlen – eine wichtige Trendwende nach Jahren voller Verluste, hieß es Mitte April in einem Bericht auf Tagesschau.de. Dennoch, Gewerkschafter und Beschäftigte befürchten: Die Fertigung in einzelnen Fabriken könnte eingestellt werden – etwa am Standort Eisenach in Thüringen. Und das Stammwerk im südhessischen Rüsselsheim könnte zu einem reinen Montagestandort für einige der insgesamt 14 Stellantis-Marken degradiert werden. (…) Der Knackpunkt: 2020 hatten Opel-Geschäftsleitung und Gesamtbetriebsrat ein Programm zum »freiwilligen Personalabbau« vereinbart. Demnach sollen 2.100 Stellen gestrichen werden. Von dieser »Zielmarke« ist die Unternehmensführung weit entfernt, deshalb werde nun »ein umfangreiches Paket zur Förderung des freiwilligen Ausscheidens und zur Mobilität« umgesetzt, sagte der Sprecher weiter. Eine kaum verklausulierte Drohung gegen Opelaner, die ihre Jobs behalten wollen. Und sie wehren sich. Für kommenden Mittwoch rufen Metaller zur Kundgebung in Rüsselsheim auf – Motto: »Zukunft nur mit uns! Menschen respektieren – Arbeit wertschätzen«. Es könne keine Lösung sein, Arbeitsplatzvernichtung »zum einzigen erkennbaren Unternehmensziel zu erklären«, sagte Ulrike Obermayr, Erste Bevollmächtigte der IGM Darmstadt, am Freitag gegenüber jW. (…) Die planlosen »Restrukturierungsorgien müssen ein Ende haben«.“ Artikel von Oliver Rast in der jungen Welt vom 22. Mai 2021 externer Link
  • Autokorso für den Job – Opel-Beschäftigte werden erpresst: Entweder freiwillig gehen – oder es drohen Entlassungen
    “Die Beschäftigten von Opel haben eine klare Forderung: »Hände weg vom Kündigungsschutz!« Die IG Metall hatte für Dienstagnachmittag zu einem Autokorso am Stammwerk in Rüsselsheim aufgerufen, mit dem der Protest gegen drohende Kündigungen zum Ausdruck gebracht werden sollte. Wie viele Fahrzeuge sich dem Korso anschlossen, war zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt – Gewerkschaftsvertreter gingen im Vorfeld aber von mindestens 500 aus. In der Auseinandersetzung geht es um rund 2.100 Arbeitsplätze. (…) Bis Ende November hatte die Geschäftsleitung der bislang zur französischen PSA-Gruppe (Peugeot-Citroën) gehörenden Tochter den Beschäftigten Zeit gegeben, die Angebote für den freiwilligen Ausstieg anzunehmen. Aber das war für die Opelaner offenbar keine Option – sie wollen ihre Jobs behalten. Im September hatte sich Personalchef Ralph Wangemann darüber beklagt, dass sich nur knapp 500 Arbeiter und Angestellte bereitgefunden hätten, zu gehen (siehe jW vom 18.9.). Und wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Dienstag unter Berufung auf Angaben des Konzerns mitteilte, liegen die Zahlen nach wie vor hinter den Erwartungen. Sollte das Ziel nicht bis Jahresende erreicht werden, wolle man den Zukunftstarifvertrag auf den Prüfstand stellen – insbesondere die »Verpflichtung zur Beschäftigungssicherung«, hatte Wangemann gedroht. Dies sei eine Provokation, heißt es nun in dem Aufruf zum Protestkorso. (…) Die Gewerkschafter argwöhnen nun wohl nicht zu Unrecht, dass im Windschatten der Coronakrise lang gehegte Abbauphantasien ausgelebt würden. Es sei zudem zu befürchten, dass »der Personalabbau auch im nächsten Jahr nicht aufhören« und sich »auf andere Bereiche und Standorte« ausbreiten wird. Konkret geht es um die Annahme, dass die für 2021 vorgesehene Fusion des Mutterkonzerns PSA mit dem bisherigen Konkurrenten Fiat Chrysler zum neuen Konzern namens »Stellantis« mit weiteren Stellenstreichungen verbunden sein wird, unter anderem im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum ITEZ…“ Artikel von Bernd Müller in der jungen Welt vom 25.11.2020 externer Link, siehe zum Hintergrund:

    • Aktionstag bei Opel: 1500 Fahrzeuge mit mehr als 3.150 Teilnehmer*innen
      “Die Geschäftsleitung von Opel hat Ende September angekündigt, den geltenden Tarifvertrag mitsamt dem Kündigungsschutz zur Disposition zu stellen, sofern der Personalabbau nicht gemäß ihren Vorstellungen voranschreitet: Rund 800 Kolleginnen und Kollegen aus sogenannten Fokusbereichen sollten innerhalb kurzerster Zeit das Unternehmen verlassen. Seitdem ist bei Opel nichts mehr wie es war. Der Dammbruch, den die Geschäftsleitung auch auf Druck der Konzernmutter angekündigt hat, bleibt von IG Metall und Belegschaft nicht unbeantwortet. Daher fanden sich am heutigen Tag mehr als 1500 Fahrzeuge mit mehr als 3.150 Teilnehmer*innen ein, um getreu dem Motto deutlich zu machen: Zukunft nur mit uns – Hände weg vom Kündigungsschutz! Unstrittig ist: die bestehende Vereinbarung bei Opel sieht vor, dass bis zu 2.100 Arbeitsplätze bis Ende 2021 auf freiwilliger Basis abgebaut werden können – im Gegenzug wurde der Kündigungsschutz für die verbleibenden Beschäftigten bis Mitte 2025 verlängert. Es ist verbindlich geregelt, dass dies ausschließlich freiwillig, durch Vorruhestandsregelungen, Altersteilzeit oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen, geschehen kann…“ Presseerklärung der IG Metall Darmstadt vom 24.11.2020 externer Link
  • Eisenach: 200 Kolleginnen und Kollegen bei der Pausenversammlung bei Opel 
    “Gestern, 18,. September, fand bei Opel in Eisenach eine sehr erfolgreiche Pausenversammlung statt. Am Mittwoch hatte der Personalchef Ralph Wangemann in einem Brief an die Belegschaft offen mit Massenentlassungen gedroht. Er schrieb auf gut Deutsch: Wenn bei Opel bis Jahresende nicht noch 1600 Kolleginnen und Kollegen selbst den Aufhebungsvertrag unterschreiben, dann wird gekündigt. Das ist eine dreiste Provokation. Die erste Antwort hat er gestern in der Pause von den Kolleginnen und Kollegen aus Eisenach bekommen. Allerdings war von der Fertigung so gut wie keiner da. Die Bereichsbetriebsräte der Fertigung haben einfach keine Einladung auf die Pausenplätze gelegt und die Kolleginnen und Kollegen nicht mobilisiert. Aus anderen Bereichen wie der Logistik sind 90 Prozent der Kolleginnen und Kollegen gekommen, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Trotz der Verweigerung zur Mobilisierung durch einzelne Bereichsbetriebsräte sind 200 Kolleginnen und Kollegen erschienen. Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche informierte die Kolleginnen und Kollegen und stellte klar, dass wir uns gemeinsam mit den anderen Standorten der Konzernbelegschaft wehren werden. Er informierte, dass es Pläne gibt die Plugin Hybrid Variante des Grandland X von Eisenach nach Sochaux zu verlagern. Da gehen bei vielen Eisenachern die Alarmglocken an. Diese Variante wurde den Eisenachern als zweites Modell verkauft und mit viel Tam-Tam in den Medien als die Zukunftstechnologie des Standortes gefeiert. Jetzt fürchten nicht wenige, dass hinter der Verlagerung der Plan stecken könnte die Produktion in Eisenach nach und nach ausbluten zu lassen und den Grandland X in Zukunft nur noch in Sochaux zu bauen. Es war ein sehr guter Anfang und wenn wir die Kolleginnen und Kollegen der Fertigung beim nächsten Mal auch informieren und mobilisieren, dann wird es sicher beim nächsten Mal noch viel voller. Nicht wenige Kolleginnen und Kollegen sagten hinterher: „Die nächste Aktion muss parallel mit den anderen Standorten laufen und dann darf es auch länger dauern als die Pause ist.“ Beitrag vom 19.09.2020 bei Rote Fahne News externer Link
  • Tabubruch gescheitert! Gekündigte ITEZ-Beschäftigte bei Opel Rüsselsheim müssen weiterbeschäftigt werden! 
    “Ein wichtiger Erfolg im Kampf der Opel-Belegschaften: Laut mündlich verkündetem Urteil des Arbeitsgerichts Darmstadt vom 16. April 2020 haben alle 17 Kolleginnen und Kollegen des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ), die ihre Kündigungsschutzklage aufrecht erhielten, klar gegen Opel gewonnen und müssen im ITEZ weiterbeschäftigt werden. Die Betroffenen hatten im August und September 2019 betriebsbedingte Kündigungen erhalten, weil sie sich weigerten, zum französischen Ingenieurs-Dienstleister „Segula“ zu wechseln. Der Konzernvorstand wollte mit den Kündigungen einen Tabubruch für eine forcierte Durchsetzung des Krisenprogramms gegen die Belegschaften durchsetzen. Zugleich versuchte er die Kollegen für die Wahrnehmung ihres Widerspruchsrechts politisch abzustrafen. Es stand aber noch mehr auf dem Spiel: Im 2018 von Vorstand und IG-Metall-Führung abgefeierten sogenannten Zukunftstarifvertrags waren Kollegen, die einem Betriebswechsel widersprechen, ausdrücklich vom „Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen“ ausgeschlossen worden. Das wurde damals vor der breiten Öffentlichkeit und vor der Belegschaft verheimlicht. Kämpferische Gewerkschafter und die Kollegenzeitung Blitz hatten diesen Betrug enthüllt. Sie hatten vor den Auslagerungen als Methode der Arbeitsplatzvernichtung gewarnt. Diese Warnungen waren mehr als berechtigt. (…) Die klagenden ITEZ-Kollegen haben mutig gezeigt, dass es auch anders geht und durchbrachen die Wahl zwischen Pest oder Cholera! In der Kritik steht auch das schäbige Co-Management der Betriebsratsführung und der IG-Metall-Bezirksleitung. Mit der Unterschrift unter den Zukunftstarifvertrag wurden die entsprechenden Erpressungsklauseln und die fortgesetzte Arbeitsplatzvernichtung kampflos akzeptiert. (…) Alle Prozesstermine waren gut besucht und erhielten Unterstützung aus Belegschaft und Öffentlichkeit. Die privaten Anwälte und der IG-Metall-Anwalt Pietsch waren engagiert, fachlich bestens vorbereitet und stärkten den Kollegen den Rücken. Sie konnten fundiert Willkür und Ungleichbehandlungen nachweisen. Das, die Solidarität und die Entschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen gab den Ausschlag. Alle die ihre Klage aufrechterhielten, setzten sich durch…“ Beitrag vom 14.05.2020 bei Rote Fahne News externer Link
  • Vergiftetes Angebot für Opelaner: Beschäftigte sollen »freiwillig« gehen, um Jobs der verbleibenden zu sichern / Opel will Kurzarbeit in Rüsselsheim verlängern 
    Arbeitsplätze vernichten lohnt sich: Nachdem der Autobauer Opel in den vergangenen Jahren mehrere tausend Arbeitsplätze gestrichen hat, fährt das Unternehmen einen Milliardengewinn ein. Der Betriebsgewinn sei im zurückliegenden Jahr auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen, sagte Philippe de Rovira, Finanzvorstand des französischen Mutterkonzerns PSA (Peugeot SA) am Mittwoch in Rueil-Malmaison bei Paris. Damit die Arbeiter und Angestellten auch einen Grund zur Freude haben, sollen sie ein Stück vom Kuchen abbekommen. Opel-Chef Michael Lohscheller kündigte am Mittwoch in Rüsselsheim die erste Erfolgsprämie seit 1997 an: Jeder Beschäftigte in Europa soll demnach einen Bonus von 600 Euro bekommen. Diese »Wertschätzung« hat für die Opelaner einen hohen Preis: Trotz Gewinns werden weitere Arbeitsplätze gestrichen. Bei Opel arbeiteten nach Angaben der Industriegewerkschaft Metall Ende vergangenen Jahres noch rund 15.000 Menschen an den deutschen Standorten Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach. Das waren rund 4.000 weniger als bei der Übernahme durch PSA vor gut zweieinhalb Jahren. Weitere rund 5.000 »sozialverträgliche Abgänge« sind mit der Gewerkschaft vereinbart. Als Gegenleistung gibt es für die verbliebenen Mitarbeiter eine »Jobgarantie« bis zum Sommer 2025. Als Option wurde das Ausscheiden weiterer 2.000 Beschäftigten über ein Abfindungsprogramm vereinbart. Sollte es die Hälfte von ihnen annehmen, dann sollen betriebsbedingte Kündigungen bis 2027 ausgeschlossen sein; beteiligen sich alle 2.000, verlängert sich die Frist bis 2029. Das Programm gilt für alle Standorte, aber dürfte vor allem in Rüsselsheim greifen. Der Grund ist die doppelte Freiwilligkeit: Sowohl der Beschäftigte als auch Opel müssen zustimmen. Das dortige Werk ist nicht ausgelastet, und die Arbeiter müssen seit Monaten Kurzarbeit schieben…“ Artikel von Bernd Müller in der jungen Welt vom 27.02.2020 externer Link (im Abo), siehe dazu auch:

    • Opel will Kurzarbeit in Rüsselsheim verlängern
      Der Autobauer spricht mit den Arbeitnehmervertretern über einen Verlängerung des Zwangsurlaubs. Bislang sollte er Ende März auslaufen…“ Meldung vom 27.02.2020 beim Handelsblatt online externer Link
  • Weiterer Kahlschlag bei Opel / [Flugblatt] Wieder Arbeitsplatzabbau, wieder Lohnverzicht? Neuer Eckpunkte-Vertrag hinter unserem Rücken! 
    • Konzernweiter Kampf gegen neue Erpressung bei Opel
      “Am 14. Januar informierte der Opel-Vorstand die Belegschaften über einen mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall vereinbarten Eckpunkte-Vertrag. Im Opel-Eckpunktevertrag wird die Vernichtung von weiteren 2100 Arbeitsplätzen bis 31. Dezember 2021 und die Option auf weitere 2000 bis 31. Dezember 2023 angekündigt – das sind 4100 Arbeitsplätze! Seit 2005 gab es bei Opel im Schnitt alle drei Jahre eine „Zukunftsvereinbarung“. Die letzte liegt gerade mal eineinhalb Jahre zurück. (…) Mithilfe dieser Verträge wurden Zehntausende Arbeitsplätze vernichtet und Standorte wie Antwerpen und Bochum geschlossen. Allein seit der Fusion von Opel mit PSA 2017 sind bereits 6700 Arbeitsplätze vernichtet worden. Zusammen mit den 4100 wären das 57 Prozent der ehemals 19.000 Arbeitsplätze im Jahr 2017. Im Eckpunkte-Papier heißt es: „Damit werden … der Standort und die Beschäftigung am Standort Rüsselsheim langfristig, jedenfalls aber über die Laufzeit des Zukunftstarifvertrages (31. Dezember 2023) hinaus, gesichert.“¹ Im Kapitalismus gibt es keine „sicheren“ Arbeitsplätze. Durch die Verschärfung der Ausbeutung hat PSA im Juli 2019 den operativen Gewinn um 11 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Aus Angst vor der Reaktion der Belegschaften soll die Arbeitsplatzvernichtung mit Hilfe eines „Freiwilligenprogramms“, Altersteilzeit und Abfindungen und angeblichem Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen durchgezogen werden. Was es mit der „Freiwilligkeit“ auf sich hat, haben gerade die Rüsselsheimer Kolleginnen und Kollegen erfahren, die ihrer Versetzung nach Segula widersprochen und eine Abfindung abgelehnt haben: sie wurden von Opel gekündigt… Beitrag vom 16.01.2020 bei Rote Fahne News externer Link, zur Stimmung unter den Belegschaften bei Opel wird aus Eisenach berichtet:
    • „Tolles Geschäft: 22 Azubis übernehmen, dafür 4000 Leute rauswerfen!“
      “Die Absicht der Geschäftsleitung, zusammen mit IG-Metall-Spitze und Gesamtbetriebsrat war die, die Belegschaft mit einem neuen Vertrag zur Arbeitsplatzvernichtung zu überrumpeln. Das ist gründlich misslungen. Es gab in beiden Schichten je eine Versammlung in der Montagehalle. Der Betriebsratsvorsitzende und der Personalchef gaben sich Mühe, das ganze so darzustellen, als ginge es eigentlich nur um Rüsselsheim, aber die Eisenacher würden von der Möglichkeit der Altersteilzeit auch profitieren. Außerdem würden die Azubis unbefristet übernommen. Der erhoffte Beifall für den „Zukunftsvertrag“ blieb weitestgehend aus. „Noch zwei solche Verträge und es ist niemand mehr übrig“. „Wer soll hier die Arbeit machen, wenn so viele abgebaut werden?“ „Tolles Geschäft: 22 Azubis übernehmen, dafür 4000 Leute rauswerfen!“ „Hier sollen Opelaner durch Leiharbeiter ersetzt werden, die sind billiger und williger!“, waren nur einige der geäußerten Kommentare…“ Korrespondenz aus Eisenach vom 17.01.2020 bei Rote Fahne News externer Link
    • Weiterer Kahlschlag bei Opel
      Der Autobauer Opel wird erneut tausende Arbeitsplätze abbauen. Das teilten Personalchef Ralph Wangemann und Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug der Belegschaft des Stammwerks Rüsselsheim am gestrigen Dienstag auf einer Betriebsversammlung mit. Bis Ende 2021 will der Konzern in Deutschland 2100 zusätzliche Stellen streichen. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Der Vorstand hat sich von Betriebsrat und IG Metall grünes Licht geben lassen, bis Ende des Jahrzehnts weitere 2000 Arbeitsplätze zu vernichten. Von den 19.000 Beschäftigten, die 2017 bei der Übernahme durch den PSA-Konzern in deutschen Opel-Werken arbeiteten, wären dann gerade noch 8100 übrig. Hinzu kommen tausende Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie, für die es keinen Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen gibt. So hat der Logistikdienstleister Rhenus SCR, der vor zwei Jahren in Rüsselsheim noch 700 Mitarbeiter beschäftigte, die Schließung und die Entlassung der verbliebenen 95 angekündigt. Opel hat den Vertrag mit dem Unternehmen gekündigt und will die Arbeit durch die eigene Belegschaft verrichten lassen. Auch die Lear Corporation, die für Opel Sitze produziert, will ihr Werk in Ginsheim-Gustavsburg schließen, nachdem sie die Beschäftigtenzahl bereits von 400 auf 250 reduziert hat. Wie in der Auto- und Metallindustrie seit langem üblich, haben die sogenannten „Arbeitnehmervertreter“ die Entlassungspläne mit ausgearbeitet und unterzeichnet, bevor die Belegschaft darüber informiert wurde. Sie sehen ihre wichtigste Aufgabe darin, jede Gegenwehr zu unterbinden und den Kahlschlag reibungslos über die Bühne zu bringen. Die Vereinbarung sei zwar schmerzhaft, aber die „bestmögliche Lösung“, zitiert das Handelsblatt Stimmen aus „Gewerkschaftskreisen“: „Opel-Chef Lohscheller sei wild entschlossen, den Personalstand weiter zu dezimieren. Das könne man leider nicht gänzlich verhindern.“ Wie in solchen Fällen üblich, behaupten die gut bezahlten Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre, dass der Stellenabbau „sozialverträglich“ erfolge. Das Unternehmen habe sich verpflichtet, bis 2025 auf „betriebsbedingte Kündigungen“ zu verzichten. In der Praxis bedeutet dies, dass als erstes die Leiharbeiter gefeuert und dann die älteren Arbeiter über Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen aus dem Betrieb gedrängt werden…“ Artikel von Peter Schwarz vom 15. Januar 2020 bei World Socialist Web Site externer Link – siehe dazu ein Flugblatt:
    • [Flugblatt] Wieder Arbeitsplatzabbau, wieder Lohnverzicht? Neuer Eckpunkte-Vertrag hinter unserem Rücken!
      Offensiv, Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit, nimmt in ihrem neuesten Flugblatt den neuen Eckpunkte-Vertrag ins Visier, der hinter dem Rücken der Opel-Belegschaften ausgemauschelt wird: „Gerade mal anderthalb Jahre nach dem „Zukunftstarifvertrag“ legt Opel jetzt die nächste Erpressung auf. Am morgigen Dienstag wird auf Versammlungen in Rüsselsheim und Eisenach verkündet, dass nochmal 4000 Arbeitsplätze in den deutschen Opel-Werken vernichtet werden sollen. Darauf haben sich Geschäftsleitung und Gesamt-Betriebsrat geeinigt, verkünden Personalchef Wangemann und der Rüsselsheimer Betriebsratsvorsitzende Schäfer-Klug in einem Rundschreiben. Auf der Eisenacher Betriebsversammlung am 2. Januar erklärte der dortige Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche, er persönlich wäre gegen weitere Lohnkürzungen, könne „aber nichts versprechen“! Begründung: die bisherige Erpressung galt nur für die Fusion PSA und Opel. Aber jetzt steht ja die Fusion von PSA mit FCA (Fiat-Chrylser) vor der Tür. Und wir sollen wieder bluten? Niemals! Als „Gegenleistung“ will man uns verkaufen, dass der „Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen“ um gerade mal 24 Monate (!) bis 2025 verlängert wird. Lächerlich: dieser angebliche „Kündigungsschutz“ war auch bislang nicht mehr als Sand in unseren Augen. Gerade eben erst hat Opel ja die Rüsselsheimer Kollegen gekündigt, die ihrem Verkauf nach Segula widersprochen haben. Jeder Kollege, der (wie bei uns Werkschutz und FM) von Outsourcing bedroht ist, kann da sehr genau sehen, was dieser „Kündigungsschutz“ wert ist. Allein in den letzten zwei Jahren wurden schon 6700 Arbeitsplätze im Konzern vernichtet. Jedem von uns werden pro Jahr rund 1.500 Euro Tarifliches Zusatzgeld gestohlen. Und die PSA-Aktionäre feiern Rekordgewinne, trotz der Wirtschaftskrise! …“ Flugblatt vom 14.01.2020 bei Offensiv Bochum externer Link
  • [Belegschaftsversammlung bei Opel in Eisenach] Konzernbelegschaft vor neuen Herausforderungen 
    Gleich am 2. Januar hat die Belegschaftsversammlung bei Opel in Eisenach stattgefunden; die erste nach der Fusion des PSA-Konzerns mit Fiat-Chrysler. Die Betriebsratsspitze kündigte gleich zu Beginn sehr kurzfristige Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag an, die auch sehr schnell zu einem Ergebnis kommen sollen. Nach dem Betriebsratsvorsitzenden Bernd Lösche sprach der Personalchef Ralf Giesing für die Geschäftsleitung. Giesing verfolgte die Taktik, sich scheinbar auf die Seite der Kolleginnen und Kollegen zu stellen, ganz nach dem Motto: Wir Eisenacher müssen alle zusammenhalten. Die Redebeiträge von acht Kolleginnen und Kollegen durchkreuzten diese Stimmungsmache allerdings anschließend sehr wirkungsvoll. Zuerst forderte ein Kollege den Betriebsrat auf, den Vertrag allen Belegschaftsmitgliedern zu geben, ihn ausführlich zu diskutieren, und nicht, wie beim letzten Mal, über einen Vertrag abstimmen zu lassen, den keiner kennt. Danach sagte er: „Es sollen weiter massiv Arbeitsplätze vernichtet werden. Ökonomen gehen bei der Fusion zwischen PSA und Fiat davon aus, dass von den 400.000 Arbeitsplätzen mindestens 50 bis 60.000 vernichtet werden. Der einzige Weg ist der konzernweite, internationale Kampf. Diese Richtung wird mit der internationalen Automobilarbeiterkonferenz gestärkt werden. Diese findet Mitte Februar in Südafrika statt.“ Der Betriebsratsvorsitzende Lösche beendete die Versammlung mit dem Satz: „Ich stehe dafür, dass wir nicht nochmal verzichten müssen, aber ich kann es euch nicht versprechen.“ Er hat die Belegschaftsversammlung nicht geschlossen, sondern nur unterbrochen.“ Korrespondenz aus Eisenach vom  09.01.2020 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Streit um Wechsel zu Dienstleister Segula eskaliert: Opel setzt widerspenstige Ingenieure vor die Tür 
    „Umstritten war er ohnehin, der Teilverkauf des Opel-Entwicklungszentrums in Rüsselsheim. 2000 Techniker und Ingenieure sollten zu ihrem neuen Arbeitgeber, der französischen Segula, wechseln. So hatten es die Opel-Mutter PSA und der französische Ingenieursdienstleister vereinbart. Tatsächlich wechseln „nur“ rund 700 zu ihrem neuen Arbeitgeber. 200 davon aus freien Stücken, 500 weitere werden zunächst in einen Opel-Teilbetrieb versetzt und landen dann via Betriebsübergang bei Segula. 1300 lehnten den Wechsel ab, nahmen lieber die Abfindung. War’s das? Nicht ganz. 30 weitere Kollegen aus dem Entwicklungszentrum wollen weder die Abfindung nehmen noch für ihren neuen Arbeitgeber tätig werden. Sie haben Widerspruch eingelegt, widersetzen sich dem Betriebsübergang und werden nun mit sofortiger Wirkung freigestellt (…) Spätestens ab 2020 droht Ihnen die Kündigung. (…) Eigentlich sind alle Beschäftigten bis zum Jahr 2023 vor betriebsbedingter Kündigung geschützt. Dieser Schutz würde aber hinfällig für jene Beschäftigte, die dem Betriebsübergang zu Segula explizit widersprochen haben, heißt es. Die Beschäftigten seien zuvor über den Prozess und die rechtlichen Konsequenzen eines möglichen Widerspruchs „mehrfach detailliert“ informiert worden. (…) In dem Konflikt um die nicht wechselwilligen Mitarbeiter schlagen die Arbeitnehmervertreter nun vor, dass alle Beschäftigten, die „gegen ihren Willen in den Teilbetrieb versetzt wurden“, bei Opel verbleiben und stattdessen an Segula verliehen würden. Dies würde nicht nur zur Befriedung des Betriebs beitragen, sondern auch die Arbeitsfähigkeit beider betroffenen Unternehmen sicherstellen, zudem „Konflikte mit den Beschäftigten vermeiden und gegebenenfalls langwierige Gerichtsverfahren erledigen“, schreiben die Betriebsräte den Berichten zufolge. Diese sogenannte Arbeitnehmerüberlassungen an Segula lehnt die Opel-Geschäftsführung um Manfred Lohscheller aber strikt ab.“ Artikel von Lutz Reiche vom 30. August 2019 beim manager magazin online externer Link
  • Opel plant Kurzarbeit für das Werk in Rüsselsheim – ab Oktober zunächst für drei Monate 
    „… Das geht aus einem Sitzungsprotokoll der IG Metall Vertrauensleute hervor, welches die WirtschaftsWoche einsehen konnte. Demnach plant Opel die Kurzarbeit ab Oktober zunächst für drei Monate. Im Frühjahr soll es dann erneut Kurzarbeit geben. Im Jahr 2020 sollen im Werk nur 42.000 Autos produziert werden. Nach Informationen der WirtschaftsWoche soll damit die Zeit überbrückt werden, bis die Produktion des Astra im Werk anlaufen kann. Bislang hat das Werk den Zafira produziert, die Produktion ist aber kürzlich ausgelaufen. (…) Darüber hinaus gibt es Neuigkeiten zum Rüsselsheimer Warenverteilzentrum, wo derzeit noch gut 300 Menschen arbeiten. Dem Protokoll zufolge sollen nur 74 davon bleiben. 200 Mitarbeiter sollen nach Bochum versetzt werden, der Rest einen Sozialplan erhalten. Opel sagt, dass man durch die Optimierungen in der Aufstellung der Logistikzentren umfangreiche Synergien erziele, die entscheidend zu den Ergebnissen von Opel beitrügen. Künftig würden noch etwa 100 Beschäftigte in dem neuen Logistik-Center arbeiten. „Über die genaue Ausgestaltung sprechen wir derzeit mit unseren Sozialpartnern. Wir werden aber vor allem auch auf Maßnahmen wie interne Versetzungen und auch das Insourcing von Tätigkeiten zurückgreifen“, so Opel. Außerdem gibt es Streit mit der Opel-Mutter PSA um die Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter, die die Franzosen offenbar nicht zahlen wollen. Opel sagte, man äußere sich zu Vergütungsfragen nicht öffentlich.“ Korrespondentenbericht von Annina Reimann vom 23. August 2019 bei der WitschaftsWoche online externer Link
  • Hessens IG-Metall-Chef  „Wir vermeiden Schmutzkonkurrenz vor dem Opel-Werkstor“ 
    IG-Metall-Betriebsräte sehen den Verkauf von Teilen des Opel-Entwicklungszentrums an den Dienstleister Segula kritisch. Die IG Metall hat aber mit ihm einen Haustarif vereinbart. Bezirkschef Jörg Köhlinger sagt im Interview, ob sie eine Doppelstrategie fährt. [Frage] Sie haben mit dem Dienstleister Segula, der Teile des Entwicklungszentrums von Opel in Rüsselsheim und viele Ingenieure übernehmen will, binnen weniger Wochen, also rasend schnell, einen Haustarifvertrag gebastelt und feiern ihn. Vertrauensleute Ihrer Gewerkschaft bei Opel lassen an Segula aber kein gutes Haar. Wie geht das zusammen?...“ Interview von Thorsten Winter vom 03.06.2019 mit Jörg Köhlinger bei der FAZ online externer Link
  • Streit um Zukunft von Opel in Rüsselsheim: IG-Metall-Vertrauensleute wehren sich gegen »Schrumpfungsstrategie« des Konzerns 
    Beim Autobauer Opel schreitet die Sanierung des neuen Mutterkonzerns PSA aus Frankreich voran. Die Vertrauensleute der IG Metall wehren sich gegen Pläne, die Kapazität des Rüsselsheimer Produktionswerkes mit derzeit noch 3.000 Beschäftigten um ein Drittel zu reduzieren. »Diese Schrumpfungsstrategie akzeptieren wir nicht«, heißt es in einer im Werk verbreiteten Resolution. Statt 60 könnten im Stammwerk noch 40 Autos pro Stunde vom Band rollen, lauten die zitierten Pläne. Wie die Zeitungen der VRM-Gruppe am Donnerstag berichteten, könnte 2021 das bislang in Polen gebaute Kompaktmodell Astra nach Rüsselsheim zurückkehren und den Mittelklassewagen Insignia ergänzen. Die Vertrauensleute verlangten eine Übergangsstrategie mit Kurzarbeit, bis das neue Modell nach Rüsselsheim kommt. Einen weiteren Abbau von Stammpersonal werde man nicht akzeptieren. Die Gewerkschafter hielten PSA vor, in den französischen Werken einen weit höheren Anteil von Leiharbeitern zu ausbeuterischen Bedingungen zu beschäftigen. Einen systematischen Einsatz von Leiharbeitern auf Stammarbeitsplätzen will man bei Opel verhindern. (…) Keine Fortschritte gibt es Fallois zufolge bei den Verhandlungen um einen Haustarifvertrag bei Segula. Den Wechslern soll der französische Dienstleister unveränderte Entgelte und Arbeitszeiten, die Übernahme der Pensionsverpflichtungen sowie den auch bei Opel gültigen Kündigungsschutz bis Ende Juni 2023 zugesichert haben. Etliche Opel-Beschäftigte wenden sich unterdessen von ihrem »Arbeitgeber« ab. Mehr als 1.000 Beschäftigte des Entwicklungszentrums hätten sich bereits für das von der IG Metall ausgehandelte neue Abfindungsprogramm interessiert, hieß es in Arbeiterkreisen. Das Unternehmen machte dazu keine Angaben.“ Meldung in der jungen Welt vom 05.04.2019 externer Link (im Abo)
  • Opel: Abwicklung geht weiter. Produktion am Stammwerk Rüsselsheim soll fast halbiert werden 
    Was hat der französische PSA-Konzern mit dem vor anderthalb Jahren übernommenen Autobauer Opel vor? Das dürfte inzwischen klar sein: Abwickeln. Einen Beleg dafür liefern Medienberichte vom Donnerstag, wonach das Rüsselsheimer Stammwerk vom Zwei- auf Ein-Schicht-Betrieb umgestellt werden soll. Statt wie im vergangenen Jahr gut 123.000 sollen in der hessischen Fabrik 2019 demnach nur noch etwa 68.000 Fahrzeuge vom Band laufen. (…) Erst Mitte November hatte das Management verkündet, dass rund 2.000 Ingenieure des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums zum französischen Ingenieursdienstleister Segula wechseln sollen. Im Sommer soll die Transaktion abgeschlossen sein. Doch noch ist völlig unklar, welche tariflichen Bedingungen für die Betroffenen künftig gelten. Zwar hat Segula versprochen, den per Tarifvertrag geltenden Kündigungsschutz bis 2023 zu respektieren. Das würde den Beschäftigten aber zum Beispiel im Falle einer Insolvenz der neuen Gesellschaft nichts nützen. Die IG Metall fordert deshalb unter anderem ein Rückkehrrecht zu Opel. In den vergangenen Jahren – eigentlich Jahrzehnten – setzten die IG-Metall- und Betriebsratsspitzen bei Opel stets darauf, die Arbeitsplätze durch Zugeständnisse zu erhalten. Geklappt hat das schon unter General Motors nicht. Im Gegenteil: Von den mehr als 50.000 Opel-Jobs Anfang der 1990er Jahre sind nur noch rund 15.000 übrig. 3.700 Stellen hatte PSA sofort nach der Übernahme gestrichen. Und jetzt sollen es noch weniger werden. An Verträge scheint sich der PSA-Konzern ebensowenig halten zu wollen wie sein US-amerikanischer Vorgänger…“ Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 25.01.2019 externer Link (im Abo!)
  • Opel Eisenach: Eine Betriebsversammlung für das Selbstbewusstsein der Belegschaft 
    “Mit der Betriebsversammlung am 14. Dezember hat die Belegschaft von Opel Eisenach ein kämpferisches Ausrufezeichen zum Jahresende gesetzt. Die aus Rüsselsheim angereiste Arbeitsdirektorin des Konzerns begann ihre Rede damit, dass sie spüre, wie ihr in Eisenach Misstrauen entgegen schlägt. Als sich dann während ihrer Rede eine kleine Schlange am Saalmikrofon bildete, wurde sie immer nervöser. Die völlig nichtssagende Rede war kaum fertig, als sich eine junge Kollegin zu Wort meldete. Sie sprach im Namen aller Kollegen, die noch in der Entgeltgruppe vier stecken, eine Entgeltgruppe unter der Masse der Belegschaft. Und sie forderte: Endlich die E5 für alle. Während dieses Redebeitrags standen etwa 80 Betroffene auf, die meisten sammelten sich hinter der Kollegin. Zum Schluss stand fast die ganze Belegschaft aus Solidarität auf. Dann folgten Schlag auf Schlag Redebeiträge gegen die Abmahnungen in Bochum für antifaschistische Solidarität, zum Mobbing, zum Diesel-Betrug bei Opel, zur unbefristeten Übernahme der Azubis und vor allem zu der Kernfrage, welche Produktion ab nächsten Sommer in Eisenach läuft, um 1450 Leute zu beschäftigen. Dabei wurden auch Parallelen zur Arbeitsplatzvernichtung in Ellesmere Port gezogen und die Solidarität mit dem Streik der Kollegen in England und mit dem Kampf gegen den Teilverkauf des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim zum Ausdruck gebracht…“ Bericht vom 15.12.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Opel-Rüsselsheim: Demonstration und Betriebsversammlung 
    “Der Demozug startete mit Azubis, Kolleginnen und Kollegen aus OSV und Getriebewerk, Prototypen- und Werkzeugbau. Ab dem Portal 60 kamen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Produktionsbereich dazu. Gemeinsam ging es in den Saal. Mit allen Transparenten an der Spitze. Der Kampf um die Zukunft der Jugend prägte die kämpferische Stimmung der Versammlung. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) stellte sich vor und forderte die Einstellung von weiterhin 190 Azubis und eine unbefristete Übernahme wie früher. Das stand in frontalem Gegensatz zur Proklamation des Herrn Ralph Wangemann von der Geschäftsleitung: „Es gäbe keine Möglichkeit zu einer unbefristeten Übernahme der diesjährigen Auslerner!“ Dafür erntete er Buhrufe und gellende Pfiffe! Schon im Vorfeld dieser Versammlung hatte die Zukunft der Jugend und der Erhalt der Lehrwerkstatt (LWS) einen sehr großen Rückhalt in der Belegschaft. Der zweite Schwerpunkt war die klare Ablehnung der Belegschaft zum geplanten Verkauf von 2.000 Kolleginnen und Kollegen aus dem Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) an den französischen ‚Segula‘-Konzern. Diese zwei Brennpunkte sind die ersten Auswirkungen des zuvor durchgedrückten Arbeitsplatzvernichtungsprogramms PACE. (…) Auf der Betriebsversammlung vertrat Betriebsrats-Chef Wolfgang Schäfer-Klug (WSK): „Die linksradikalen Kräfte behaupten, man darf nur von den Interessen der Belegschaft ausgehen. Das geht leider in dieser Gesellschaft nicht! Man müsse als Betriebsrat auch die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens berücksichtigen.“ Sein Lösungsvorschlag war die Orientierung auf ein auf weitere Jahrgänge ausgedehntes Altersteilzeit-Programm. Neben vielen kämpferischen Tönen wurde in der Konsequenz darauf orientiert, die Probleme mit Hilfe der Mitbestimmung zu lösen…“ Bericht vom 14.12.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • [Rüsselsheim] Opelaner gegen Teilverkauf: 2.000 Beschäftigte sollen Firma wechseln – Angeblich um Jobs zu erhalten / Demonstration nach der Belegschaftsversammlung 
    “Beim Autobauer Opel nehmen die Proteste gegen den geplanten Teilverkauf des Entwicklungszentrums am Stammsitz Rüsselsheim zu. Auf einer Betriebsversammlung am Donnerstag wurde zudem die Verunsicherung vieler Beschäftigter deutlich, die nach der Übernahme durch den französischen Autokonzern PSA (Peugeot Société Anonyme) an der Umsetzung der angekündigten Investitionen zweifeln. Für Rüsselsheim geht es unter anderem um ein zweites Modell neben dem Insignia. Die Beschäftigten demonstrierten zunächst in der Stadt und versammelten sich dann zu Tausenden in der Opel-Werkshalle K48. Die Arbeiter wandten sich insbesondere gegen den im November vereinbarten Verkauf von Teilen des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) an den Ingenieurdienstleister Segula. Etwa 2.000 Ingenieure sollen bis zum nächsten Sommer den »Arbeitgeber« wechseln, weil Opel das Zentrum mit zuletzt rund 7.000 Beschäftigten nicht mehr auslasten kann. Hintergrund seien wegbrechende Aufträge des früheren Eigentümers General Motors. »Die Kollegen wollen nicht zu Segula«, hieß es bei der Versammlung mehrfach…“ dpa Meldung vom 14.12.2018 in der jungen Welt externer Link, siehe dazu auch:

    • Demonstration nach der Belegschaftsversammlung
      Nach der Belegschaftsversammlung bei Opel in Rüsselsheim heute Morgen, 13. Dezember, folgten Hunderte Kolleginnen und Kollegen dem Aufruf der Vertrauensleute zu einer Demonstration durch Rüsselsheim. Vorneweg drei Transparente: „Die ITEZ gehört uns! Keine Zerschlagung von Opel!“ „Einstellungen jetzt!“ „Es geht um unsere Zukunft – Übernahme unbefristet!“ Die Belegschaft  lehnt den geplanten Teilverkauf des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) an den französischen Konzern Segula nach wie vor ab.  Die  Forderung nach Neueinstellung ist eine Reaktion auf die gestiegene Arbeitsbelastung in vielen Bereichen als Folge der Arbeitsplatzvernichtung. Geht es nach der Belegschaft werden die Leiharbeiter deshalb unbefristet übernommen. Gegen die Senkung der Zahl der Ausbildungsplätze und für die unbefristete Übernahme aller Auszubildenden machen sich seit Wochen ältere Kollegen gemeinsam mit den Auszubildenden stark…“ Bericht vom 13.12.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • [Rüsselsheim] Opel-Entwicklungszentrum – Belegschaft stellt sich quer. Alternativen zum Teilverkauf gefordert 
    Opel will Teile seines Entwicklungszentrums in Rüsselsheim verkauften. Doch die Belegschaft sträubt sich, schlägt Alternativen zum Verkauf vor. Für den Fall eines Verkaufs verlangt sie ein Rückkehrrecht für die betroffenen 2000 Ingenieure. In der Opel-Belegschaft regt sich weiterhin Widerstand gegen den geplanten Teilverkauf des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums an den Industriedienstleister Segula. Eine bessere Auslastung könne auch auf anderen Wegen erreicht werden, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Resolution der IG-Metall-Vertrauensleute. Auslastungsprobleme des Entwicklungszentrums seien nicht zwangsläufig, sondern könnten beispielsweise über strategische Partnerschaften mit Entwicklern oder mit der Akquise externer Aufträge vermieden werden…“ Agenturmeldung vom 22.10.2018 beim Manager Magazin online externer Link
  • Rüsselsheim: Tausendfaches Pfeifkonzert der Opelaner 
    “… Mit einer Demo des Bereiches Prototypenbau liefen 300 bis 400 Kolleginnen und Kollegen in die Halle ein. Sie brachten lautstark ihren Protest gegen die geplante Ausgliederung des ITEZ zum Ausdruck. Vertrauensleute hatten Buttons erstellt mit der Aufschrift „Nein zur Zerschlagung“. Die Pläne zur Ausgliederung des ITEZ und der Verkauf an „Segula“ werteten die ITEZ-Kolleginnen und -Kollegen als „reine Abwicklungsmaßnahme“ bzw. Einleitung einer weitergehenden Zerschlagung der bisherigen Konzernstruktur auf dem Rücken der Arbeiter und Angestellten. (…) Noch nie gab es in Rüsselsheim ein tausendfaches Pfeifkonzert der Belegschaft! Dazu kam es, als die neue Personalchefin, Anke Felder, der Belegschaft angebliche Verluste von 20 Milliarden US-Dollar in den letzten Jahren vorrechnete. Offensichtlich war sie auf die kämpferische Stimmung in der Belegschaft nicht eingestellt und wurde sehr nervös. Nach ihrem Werbe-Video über die neue Markenpositionierung rührte sich keine Hand zum Applaus. Auch das ein Novum! (…) Die Damen und Herren Vorstände basteln sich ihre Ergebnisse, wie sie es brauchen. Um die Beschäftigen zu beruhigen, gibt es Erfolgsmeldungen. Steht dann wieder Erpressung an, gibt es Katzenjammer über angebliche Verluste…“ Bericht vom 01.10.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Opel/PSA: Versuch, Belegschaft zu täuschen, wird nach hinten losgehen [wenn sie aus Bochum gelernt hat] 
    „Nach Angaben der IG Metall haben sich 96 Prozent der beteiligten IG Metall-Mitglieder für den Tarifvertrag ausgesprochen. In den Medien werden vor allem die Zugeständnisse, die PSA angesichts der Kampfbereitschaft der Opel-Belegschaften machen musste, herausgestellt – wie die (vorläufige) Rücknahme der geplanten Schließung von Eisenach, die angebliche Zusage des Verzichts auf betriebsbedingte Kündigungen und die Rücknahme des vollständigen Einstellungsstopps für Auszubildende in Rüsselsheim. (…) „Die Abstimmung über den Tarifvertrag war von der IG Metall-Führung kurzfristig, mitten in den Werksferien, geplant worden. Der Originaltext des Vertrags ist bis jetzt geheim. Das wurde von der Betriebsrats-Spitze damit begründet, ‚er sei zu kompliziert, noch nicht fertig‘. Eine demokratische Diskussion im Vertrauenskörper wurde unterbunden. (…) Daraufhin entwickelte sich eine Massendiskussion in der Belegschaft. Kritik gab es vor allem an der Geheimhaltung und Desorganistion. Inhaltlich stand der Verzicht auf die gemeinsam erkämpften Tariferhöhungen und Zahlungen über Jahre in der Kritik. In der Kritik steht auch, dass der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall-Führung nachträglich den vernichteten 4.300 Arbeitsplätzen ihren Segen erteilen, das Ausbluten der Lehrwerkstätten akzeptieren. (…) Auf den Infoveranstaltungen des Betriebsrates wurde verharmlost, um was es geht. So gibt es im Vertrag eine Reihe extra Ausstiegs- und Notfallklauseln. Der Vertrag ermöglicht es PSA, über die Einigungsstelle sich die Zustimmung des Gesamtbetriebsrates zu Entlassungen ersetzen zu lassen. Auch gibt die Klausel über den Kündigungsschutz bei Betriebsübergang die Handhabe, Kollegen in ausgelagerte Bereich zu zwingen. Der Vertrag ist also vorab eine Kapitulation vor den noch kommenden Plänen…“ Beitrag vom 10.08.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Opelaner stimmten über Zukunftsvertrag ab: Klares Ja an allen Standorten (zum Verzichtsvertrag) 
    Die Beschäftigten von Opel haben einem neuen Tarifvertrag zugestimmt. Er gibt ihnen fünf Jahre Sicherheit, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben. Außerdem sagt das Unternehmen Investitionen in Milliardenhöhe zu. An den vergangenen zwei Tagen waren die Opelaner – oder Opeler, wie sie sich selbst nennen – an allen Standorten aufgerufen, über einen Zukunftstarifvertrag abzustimmen. Die Punkte darin hatte die IG Metall im Mai ausgehandelt. Das Votum der Belegschaften ist eindeutig. 96 Prozent der Beschäftigten, die sich beteiligten, stimmten mit Ja. In dem neuen Tarifvertrag sichert das Unternehmen zu, dass es bis 31. Juli 2023 keine betriebsbedingten Kündigungen gibt. Außerdem sagt es Investitionen in allen Standorten in Milliardenhöhe zu. Sie sollen ihren Bestand erhalten und die Beschäftigung sichern. Der Personalabbau bleibt auf die schon vereinbarten 3700 Stellen begrenzt. Die Betroffenen scheiden über Freiwilligenprogramme, Altersteilzeit oder Vorruhestandsregelungen aus. (…) Für diese Zeit werden auch künftige tabellenwirksame Entgelterhöhungen verschoben…“ IG Metall-Meldung vom 09.08.2018 externer Link
  • Opel fährt Produktion zurück: In Rüsselsheim und Eisenach laufen weniger Fahrzeuge vom Band – und warum „Abtaktung“ nicht wenigstens weniger Arbeitsdruck bedeutet 
    „… Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, sinkt in Rüsselsheim die Taktzahl von 55 auf 42 Fahrzeuge pro Stunde, in Eisenach von 37 auf 30. Im polnischen Gliwice ist der Schritt bereits vollzogen. Dort laufen nur etwa 25 statt zuvor 40 Autos pro Stunde vom Band. In der Belegschaft wachse die Sorge, dass die Opel-Werke dauerhaft heruntergetaktet würden, heißt es Firmenkreisen. Dadurch sinke deren Produktivität, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der Opel-Standorte im Produktionsverbund der Mutter PSA schwäche, heißt es im Unternehmen. Ein Werk brauche ein bestimmtes Produktionsvolumen, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu sein. PSA-Chef Carlos Tavares betont immer wieder, dass die Standorte nur bei guter Wettbewerbsfähigkeit Aussicht auf neue Modelle und Investitionen haben. Eine zentrale Kennziffer sind dabei die Kosten pro Fahrzeug. Durch die Abtaktung der Produktion würden diese aber zunächst steigen, heißt es. Die Werksleiter würden dennoch angehalten, die Maßnahme auch gegen ihren Willen umzusetzen, was insbesondere in Rüsselsheim zu einem handfesten Konflikt zwischen Werksleitung und Betriebsrat führe. Als Grund für die Taktreduzierung wird intern zunächst der rückläufige Absatz genannt. Opel fährt etwa die billigen Eigenzulassungen massiv zurück und zieht sich aus dem für die Firma teuren Mietwagengeschäft zurück. Das klare Ziel des Managements: Die Autos sollen wieder Geld verdienen – auch wenn das Volumen kostet. Insider sehen jedoch eine weitergehende Strategie von PSA: Die Produktionsstätten würden bewusst auf ein Worst-Case-Szenario des Absatzvolumens heruntergeplant, um die Struktur- und Fixkosten deutlich senken zu können. Kosten etwa für Flächeninstandhaltung, Produktionswerkzeuge oder Energie. Aber auch, um Personal einsparen zu können. (…) Die Leiter der jeweiligen Werke würden, so heißt es, „unter Druck gesetzt“, die Vorgaben zur Kostensenkung und Taktreduzierung einzuhalten – auch gegen ihren Willen. Gleichzeitig sitzt den Leitern der Betriebsrat im Nacken, der die Maßnahme natürlich so nicht einfach hinnehmen will. Wie aus Werkskreisen verlautete, wird der Rüsselsheimer Werksleiter Michael Lewald von seinen Vorgesetzten angehalten, gegenüber dem Betriebsrat harte Kante zu zeigen. Er sei deshalb gezwungen gewesen, die Produktion ohne Einvernehmen mit dem Betriebsrat runterzutakten. Rein rechtlich kann er das. Die Arbeitnehmervertreter laufen dagegen allerdings Sturm. Zudem wachse innerhalb der Belegschaft der Unmut gegen Lewald, heißt es in Rüsselsheim…“ Artikel von Ralf Heidenreich vom 02.08.2018 in Main-Spitze online externer Link

    • Vorsicht bei „Abtaktung“: Das bedeutet nicht, dass die gleiche Anzahl von Leuten dann weniger Autos zu bauen hat. Die arbeiten nach einem System vorgegebener Zeiten pro einzelner Arbeitsbewegung, gemessen in TMU:  Eine Sekunde entspricht umgerechnet 27,8 TMU, laut MTM. Jeder bekommt weitere Arbeitsschritte zugeordnet, um den neuen Takt auch wieder möglichst mit 100% aufadierten Schritten auszulasten. So kann und wird Opel Personal „abtakten“…Siehe dazu den Artikel von Wolfgang Schaumberg im LabourNet-Archv: „GM zieht die Zeitschraube an“
  • Opel/PSA: Keine Zustimmung zum Kapitulationsvertrag! 
    „Seit dem Kauf von Opel schafft der PSA-Konzern (Peugeot/Citroen) es nicht, die Konzernbelegschaft für die Unterordnung unter das Ausbeutungsprogramm PACE zu gewinnen. Jetzt sollen die Kolleginnen und Kollegen mit einer Abstimmung über einen angeblich alternativlosen „Zukunftstarifvertrag“ doch noch zur Zustimmung erpresst werden. Diese Abstimmung soll unmittelbar nach den Werksferien am 8. August ohne kollektive Diskussion in der Belegschaft durchgeführt werden. Bis heute kennt keine Kollegin und kein Kollege diesen Vertrag. Auch die Öffentlichkeit wird außen vor gehalten. Bekannt ist aber das Ergebnis der Einigungsstelle („Eckpunkte­Papier“), das der Tarifvertrag umsetzt  – und über das viele Märchen verbreitet werden. (…) PSA ist gegenüber der Belegschaft zunehmend in der Defensive und wich vor den Werksferien vor der offenen Konfrontation aus. Tavares machte verschiedene Zugeständnisse wie die öffentliche Verkündung eines angeblichen Kündigungsschutzes bis 2023, Einstellung von 80 Azubis in Rüsselsheim, Produktionszusagen für Eisenach, Zurückfahren der Produktion in Rüsselsheim mit langsamer gestellten Bändern statt Kurzarbeit. Der angebliche Kündigungsschutz des „Eckpunktepapiers“ kann aber jederzeit von der Einigungsstelle aufgehoben werden. Die Pläne zum Verkauf großer Teile des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim zeigen auch, dass die Arbeitsplatzvernichtung weiter geht. Auch die Werkschließung in Eisenach, die Angriffe auf Löhne und Arbeitszeiten bleiben auf der Tagesordnung. (…) Zurecht fordern die Kolleginnen und Kollegen, dass  sie selber entscheiden wollen, was sie akzeptieren oder ablehnen. Aber dazu müssen sie auch wissen worüber abstimmt werden soll. Der komplette Vertrag muss zuerst der Belegschaft und der Öffentlichkeit offen gelegt werden. Die undemokratische Bevormundung der Opelaner muss abgelehnt werden. Keine Zustimmung für die Kapitulation vor Arbeitsplatzvernichtung, Lohnraub und Opferung der Zukunft der Jugend. Der sogenannte „Zukunfts“vertrag muss abgelehnt werden!“…“ Beitrag vom 04.08.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Drei Fragen zu Opel und einer Verkehrwende: Die PSA-Führung macht bei Opel ihren Job – was ist der unsrige? 
    „Die Realität kapitalistischer Konkurrenz und die Notwendigkeit von Solidarität und einer Verkehrswende im Zeichen der Mobilitäts- und Klimakrise. (…) Wenn die neue Auseinandersetzung um Opel nicht zu einer der vielen perspektivlosen Aufwallungen verkommt, bei denen am Ende doch die Beschäftigten die Zeche bezahlen, dann müssten Betriebsrat und IG Metall die existenzielle Opel-Krise zum Anlass nehmen, um eine Gesamtstrategie zum Thema Mobilität, Klimakrise und Arbeitsplätze zu entwickeln. Der Kollege Schäfer-Klug und die Gewerkschaft IG Metall müssen sich drei Fragen stellen: Frage 1: Wie funktioniert kapitalistische Konkurrenz? Oder: Macht der PSA-Boss nicht schlicht seinen Job? (…) Bilanz: Rein betriebswirtschaftlich gesehen macht Tavares seinen Job. (…) Frage 2: War bei dem Zusammengehen von Opel mit PSA nicht von vornherein klar, dass es einen massiven Belegschaftsabbau geben und dass eine eigenständige Marke Opel kaum überleben würde? Oder: Befindet sich PSA nicht auch als Gesamtkonzern in einer äußerst kritischen Lage, was die Rationalisierungsoffensive bei Opel mit erklärt? (…) Bilanz: Opel im PSA-Verbund war objektiv eine mindestens so unglückliche Verbindung wie Opel im GM-Verbund. Rein immanent gesehen hätte Opel nur eine Überlebenschance als Teil eines Autokonzerns, der sich überwiegend in einem anderen Marktsegment bewegt, also etwas als Ergänzung zu den Oberklasse-Herstellern BMW oder Daimler oder, wenn ein ausländischer Konzern angedacht wäre, als Erweiterung von Geely-Volvo. Es war von den zitierten Politikern – und von einigen Vertretern der IG Metall und des Opel-Betriebsrats – nicht verantwortlich, das nicht klar gesagt und im Gegenteil Illusionen geschürt und einem neuen Standortdenken – Stichwort: „europäischer global player“ – Vorschub geleistet zu haben. (…) Frage 3: Sollte die neue Krise bei Opel von IG Metall und den Vertrauenskörperleitungen respektive den Betriebsräten in der Autoindustrie nicht zum Anlass genommen werden, um das Thema Klima und Mobilität verantwortungsvoll zu diskutieren? Könnten Gewerkschaft, Vertrauensleute und Betriebsräte damit nicht konstruktiv die Vertrauenskrise, die die Autokonzerne mit Dieselgate erlitten haben, aufgreifen, und völlig neue – nachhaltige und verantwortungsvolle Wege gehen … und damit an eine längst vergessene Traditionslinie der IG Metall anknüpfen?…“  Artikel von Winfried Wolf vom 11.07.2018 auf den Nachdenkseiten externer Link
  • Opelaner fürchten um Arbeitsplätze im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum 
    „Wenn beim Autobauer Opel die Werksferien beginnen, werden viele Opelaner und ihre Familien auch im Urlaub kaum abschalten können. Dafür sorgen Meldungen, wonach die Pariser PSA-Konzernmutter Teile des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums loswerden möchte und sich davon Einnahmen von 500 Millionen Euro verspricht. Betroffen wären nach ersten Schätzungen bis zu 4000 von rund 7500 der dortigen Beschäftigten. Das Internationale Technische Entwicklungszentrum (ITEZ) mit seinen hoch qualifizierten Spezialisten gilt als Herzstück der Marke Opel und Inbegriff »deutscher Ingenieurskunst«. Umso empörter zeigen sich die Beschäftigten über einen Pressebericht von Berlin-Korrespondenten der französischen Zeitung »Le Monde«, der am Dienstag veröffentlicht wurde und sich auf Insider beruft. Demnach seien als Käufer für große Teile des ITEZ die französischen Technologieberatungskonzerne Altran, Akka und Segula sowie die deutsche Bertrandt AG im Gespräch. »Es ist noch keine diesbezügliche Entscheidung gefällt worden«, zitiert das Blatt einen Unternehmenssprecher in Paris. (…) »Wir glauben diesem Vorstand und PSA kein Wort mehr«, sagte der sonst bedächtig wirkende Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug. Die Stimmung in der Belegschaft bezeichnete er als »ziemlich kämpferisch«. Der Betriebsrat hatte nach den neuen Hiobsbotschaften kurzfristig für Donnerstag eine außerordentliche Betriebsversammlung anberaumt und zeigte sich brüskiert, dass weder Opel-Chef Michael Lohscheller noch Vorstandsmitglied Christian Müller der Einladung und Aufforderung zu einer Stellungnahme gefolgt waren.“…“ Weniger im Rampenlicht stehen unterdessen Hunderte Leiharbeiter, die in keiner amtlichen oder Konzernstatistik auftauchen. Seit Winter haben nach Insidereinschätzungen allein in Rüsselsheim bis zu 600 Leiharbeiter ihren Job verloren. Mit Beginn der Werksferien werden auch die über die Firma Rhenus SCR eingesetzten 150 Leiharbeiter entlassen…“  Artikel von Hans-Gerd Öfinger vom 06.07.2018 beim ND online externer Link
  • [Entwicklungszentrum in Rüsselsheim] Opel-Betriebsrat: Das Management hat gelogen 
    „Was wird aus Rüsselsheim? Der Streit mit den neuen französischen Eigentümern um die Ingenieurswerkstatt spitzt sich zu. Auch die Bundesregierung schaut sich das „sehr genau“ an. 4000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel: Der Opel-Betriebsrat fordert Klarheit über die Zukunft des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim unter dem neuen Eigentümer PSA. Die französische Zeitung „Le Monde“ hatte berichtet, dass Opel einen Teil des Zentrums an französische Unternehmen verkaufen will (den französischen Artikel gibt es hier). Wenn das stimmen sollte, „würde dies bedeuten, das PSA und das Opel-Management sich seit längerem in Verkaufsgesprächen befinden und wissentlich der IG Metall und der Einigungsstelle mit dem vorsitzenden Richter die Unwahrheit gesagt haben“, schimpfte der Chef von Opels Gesamtbetriebsrat, Wolfgang Schäfer-Klug, laut einer Mitteilung.(…) Der Opel-Betriebsrat wiederum wehrt sich nun mit einer kurzfristig einberufenen Betriebsversammlung. Das Management um den Opel-Chef Michael Lohscheller solle dort am Donnerstag darüber Auskunft geben, was genau geplant sei. „Ein (Aus-)Verkauf der Opel-Entwicklung würde Opel die Zukunft nehmen“, kritisierte der Betriebsrat. „Produktion, Service- und Verwaltungsbereiche können ohne Entwicklungszentrum der Marke Opel keine Identität geben.“ Sollten die Pläne fortschreiten, kündigte Schäfer-Klug einen Arbeitskampf an: „Klar ist: IG Metall und Gesamtbetriebsrat werden einen solchen Angriff auf das Herz der Marke Opel (…) nicht kampflos hinnehmen!“ Bericht vom 04.07.2018 in der FAZ online externer Link
  • Aus der Kollegenzeitung Der Blitz: Kritik am Eckpunktepapier von IGM und Opel-Betriebsrat
    „… Mit Eckpunkt Nr. 2 sind betriebsbedingte Kündigungen und Massenentlassungen auch vor 2023 ganz ausdrücklich möglich.
    Wenn der Betriebsrat nicht zustimmt, holt Opel sich die Genehmigung in der Einigungsstelle. Statt dem angeblichen „Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen“, regelt dieser Eckpunkt das genaue Gegenteil! Für Kollegen aus Bereichen, die ausgelagert werden sollen (Zum Beispiel Werkzeugbau und Prototypenbau in Rüsselsheim, Vorverpackung in Bochum), wird eine Beschäftigungssicherung sogar ganz ausgeschlossen, wenn sie einen Betriebsübergang verweigern. (…) Echpunkt Nr. 3 ist ein einziger Griff in unsere Taschen, der mit einem Bestandsschutz nun wirklich nicht das Geringste zu tun hat! Das erst im Frühjahr gemeinsam erkämpfte Tarifliche Zusatzgeld entfällt von 2019 bis 2023 komplett und für immer. Alleine dadurch nimmt Opel jedem Kollegen rund 7.000 Euro Lohn, der uns zusteht. Ab 2020 wird außerdem jede Tariferhöhung um zwölf Monate verschoben. Der Hammer: eine Anrechnung künftiger Tariferhöhungen auf unsere Opel-Prämie wird ausdrücklich ermöglicht. Damit soll die „Küpper-Zusage“ endlich gekippt werden, was für jeden von uns bis zu 600 Euro pro Monat ausmacht! „Wir zahlen nicht zweimal für den gleichen Tarifvertrag!“ hat Schäfer-Klug noch vor ein paar Wochen erklärt. Aber was kümmert ihn heute sein Geschwätz von gestern? (…) Dass wir gegen den erklärten Willen von Tavarez und Lohscheller unsere Lohnerhöhung von 4,3 Prozent erfolgreich verteidigt haben, war einzig und allein Ergebnis unseres gemeinsamen konzernweiten Kampfs mit dem Aktionstag in Eisenach als Höhepunkt! Unser Erfolg gegen die Erpressung hat hohe Wellen geschlagen. (…) Aber diesem  Kampf sind Gesamtbetriebsrat und Berthold Huber mit ihren „intensiven Verhandlungen“ in der Einigungsstelle jetzt ganz offen in den Rücken gefallen…“ Beitrag vom 21.06.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Einigung auf Sanierungspaket bei Opel: Tarifverzicht ist sicher, Arbeitsplatzgarantie/Standortsicherung nie 
    „… Ein gemeinsames Eckpunktepapier sieht vor, dass 3700 Stellen gestrichen werden können – der Abbau solle ausschließlich auf freiwilliger Basis über Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen erfolgen, teilte der Gesamtbetriebsrat mit. Laut Opel haben bereits 3500 Mitarbeiter entsprechende Vereinbarungen getroffen. Die übrigen 15.000 Opelaner sollen einen Kündigungsschutz bis Sommer 2023 erhalten. (…) Nach intensiven Verhandlungen sicherte Opel nun wichtige Investitionen und Projekte für sämtliche Werke und Standorte zu. So soll in Eisenach künftig der Geländewagen Grandland inklusive einer Hybridversion gebaut werden. In dem Thüringer Werk werde der Personalabbau auf 450 Personen begrenzt, berichtete die IG Metall. Im Stammwerk Rüsselsheim soll laut Unternehmen zusätzlich zu den bisherigen Aufgaben eine ganze Benzin-Motorenfamilie für den PSA-Konzern entwickelt werden. Im Gegenzug soll das im Metall-Flächentarif für das kommende Jahr ausgehandelte Tarifgeld bei Opel ausgesetzt werden. Die übrigen geplanten Tariferhöhungen würden für die Vertragsdauer verschoben, berichtete Opel in einer Mitteilung. Die Details müssen noch in zusätzlichen Tarifverträgen ausgehandelt werden, ergänzte die Gewerkschaft…“ Agenturmeldung vom 29.05.2018 bei tagesschau.de externer Link

    • „Einigung bei Opel“ – ein Pyrrhus-Sieg, der uns alle angeht 
      Mitte April sind die Arbeiter in Eisenach auf die Straße gegangen, als sie von der drohenden Schließung des Werkes hörten. Sie haben dafür gekämpft, weiter Autos bauen zu dürfen, trotz rapide sinkender Verkaufszahlen. Die Märkte sind übervoll, genau wie die Straßen. Jetzt gibt es eine „Einigung“ zwischen IG Metall und Kapital: 3.700 Arbeiter weniger wird Opel künftig ausbeuten und den Rest mit weniger Geld und noch mehr Ausbeutung vorläufig weiter Autos bauen lassen, die kein Mensch mehr kauft, geschweige denn braucht. Die IG Metall hebt für die Arbeiter ihren gerade noch so groß gefeierten Tarifvertrag auf und tritt damit wieder eine Konkurrenz zwischen den Belegschaften los, die den Krieg in der Autoindustrie noch mehr anheizen wird. Damit spaltet und atomisiert sie die Klasse weiter, wie bei der Leiharbeit und den Werkverträgen. (…) Der einzige Weg ist der Streik um die Fabrik. Im Kampf um die Fabrik stellt sich auch die Frage: Was produzieren wir, was braucht die Gesellschaft? Ja, wir brauchen dringend vernünftige Transportmittel. (…) In diesem Kampf hätten die Automobilar-beiter die Sympathie breiter Teile der Gesell-schaft auf ihrer Seite, genau so, wie die französi-schen Eisenbahner, die gegen die Privatisierung (und damit Vernichtung) der Staatsbahn streiken. Die „Einigung“ bei Opel ist ein verzweifeltes Klammern an die Vergangenheit, an das Alte…“ Aus dem Flugblatt vom Juni 2018 , geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes Bremen
    • Opel/PSA weicht vor offener Konfrontation zurück – weiter massive Angriffe geplant 
      „… Vor allem die geplante Werksschließung in Eisenach traut er sich nicht offen zu verkünden. Angeblich wird sie durch den geplanten Bau des Geländewagens Grandland X abgewendet und werden „nur“ 450 Kollegen abgebaut, was die IG Metall-Führung als großen Erfolg verkauft. Jeder vernichtete Arbeitsplatz fehlt aber für die Zukunft der Jugend. Zudem ist die Werksschließung in Eisenach längst nicht vom Tisch. IG Metall-Führung und Gesamtbetriebsrat verkaufen die eine Modellzusage als riesigen Erfolg, dabei hatten sie in den letzten Monaten selbst immer wieder festgestellt, dass ein Modell das Werk nicht auslastet und den Tod auf Raten für Eisenach bedeutet. So betont auch aktuell der Betriebsratsvorsitzende von Eisenach, Bernd Lösche: „Wie das Werk konkret ausgelastet werden soll, ist allerdings noch offen.“ (MDR Thüringen, 1.6.18) Der Tod auf Raten wird also weiter vorbereitet. (…) In vielen Medien wird hervorgehoben, angeblich hätten sich schon 3.500 Kolleginnen und Kollegen für Altersteilzeit, Vorruhestand oder Abfindung gemeldet – also sei die Vernichtung von 3.700 Arbeitsplätzen gar nicht so schlimm. In Wirklichkeit bedeutet die Forderung von Tavares, ab 2020 bei Opel „schwarze Zahlen“ zu liefern, dass der jetzt gefeierte Zukunftspakt bereits 2020 wieder zur Disposition steht und damit auch wieder Werksschließungen möglich sind.  Tatsächlich werden weit mehr als 3.700 angekündigte Arbeitsplätze vernichtet, zählt man die Leiharbeiter, befristet Beschäftigten und Zulieferer dazu. (…) Opel-Chef Michael Lohscheller meint, nachdem die Belegschaften Zugeständnisse gemacht hätten, könnten jetzt die Investitionen für die Standorte freigegeben werden. Mit dieser Argumentation und solchen „Zukunftsverträgen“ soll der Eindruck erweckt werden, Zugeständnisse könnten durch Lohnverzicht erkauft werden, und jede Infragestellung des Lohnverzichts würde auch Zusicherungen wieder infrage stellen.Tatsächlich gibt es diesen Zusammenhang überhaupt nicht! Die Zugeständnisse von Opel sind einzig und allein Ergebnis des Kampfs der Belegschaft. Deshalb gibt es auch überhaupt keinen Grund, sich auf diese Deals einzulassen, sondern gilt es, diesen kämpferischen Weg weiterzugehen. (…) Mit der Zustimmung zu diesem Eckpunktepapier sind die reformistischen Vertreter der IG Metall, des Gesamtbetriebsrates und führende Betriebsräte der Standorte den Kolleginnen und Kollegen in den Rücken gefallen. Dazu hatten sie kein Mandat!…“ Beitrag vom 01.06.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
    • [Kommentar] Gar nicht lustig 
      Man fühlt sich an den Butler James in »Dinner for one« erinnert, der jedes Silvester zuverlässig über den Tigerkopf stolpert und am Ende »Same procedure as last year« lallt. Auch beim Autohersteller Opel scheinen die Dinge ihren immer gleichen Gang zu gehen. Nur, dass das für die Beschäftigten alles andere als lustig ist: Erst blasen Gesamtbetriebsrat und IG Metall die Backen auf und drohen mit »Eskalation« – um schließlich doch Lohnverzicht und Arbeitsplatzvernichtung zu akzeptieren. Mit dem einzigen Unterschied, dass die Erpresser neuerdings nicht mehr in der General-Motors-Zentrale in Detroit, sondern beim PSA-Konzern nahe Paris sitzen. Mit dem am Montag abend verkündeten Eckpunktepapier verzichten die Opelaner auf substantielle Teile ihres Tariflohns. Zugleich werden 3.700 Stellen gestrichen. Als Trostpflaster gibt PSA den verbleibenden, dann noch rund 15.000 Beschäftigten das Versprechen, bis Sommer2023 keine betriebsbedingten Kündigungen und Werksschließungen umzusetzen. Das Ganze bekommt dann – auch das wie immer – den Titel »Zukunftssicherung«. (…) Leider sehen die Beschäftigten offenbar auch keine andere Perspektive als den individuellen Ausstieg. Der Weg der Bochumer Belegschaft – die in den Jahren 2000 und 2004 durch spontane Streiks Zugeständnisse erreichte – scheint ihnen nicht gangbar. Von den Betriebsrats- und IG-Metall-Spitzen kommen solche Vorschläge ohnehin nicht. Statt dessen akzeptieren sie, dass mit Opel ein gewerkschaftlich gut organisierter Autobauer dauerhaft den Flächentarifvertrag unterläuft. (…) All das ist eine deutliche Schwächung tariflicher Standards – und eine Steilvorlage für andere Unternehmen, die ebenfalls die Kosten drücken wollen.“ Kommentar von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 31.05.2018 externer Link
    • [IG Metall] Opel: Einigung mit Management: Arbeitsplätze und Werke sicher 
      Nach wochenlangen Auseinandersetzungen mit dem Management sind die Opelaner gestern ein Stück weitergekommen. Der Konzern sichert den Beschäftigten Kündigungsschutz zu und Investitionen, die die Zukunft aller Standorte sichern. Der Gesamtbetriebsrat, der Bochumer Betriebsrat und der IG Metall-Bezirk Mitte haben sich am Dienstag mit der Opel-Geschäftsleitung auf Eckpunkte geeinigt. Danach dürfen höchstens 3700 Stellen abgebaut werden, und zwar ausschließlich auf freiwilliger Basis: über Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen. Diese Größenordnung ist schon jetzt nahezu erreicht. Bei Opel arbeiten insgesamt rund 19 500 Menschen, an Standorten in Rüsselsheim, Kaiserslautern, Eisenach, Bochum und Dudenhofen. Die verbleibenden Beschäftigten sind bis Sommer 2023 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Außerdem sollen in allen Standorten Investitionen erfolgen, die ihren Bestand und die Beschäftigung sichern. (…) Dafür sind die Arbeitnehmer bereit, Zugeständnisse beim Einkommen zu  machen. Das tarifliche Zusatzgeld, das die Opelaner nach dem Tarifvertrag ab Januar 2019 erhalten würden, wird ausgesetzt. Die übrigen Tariferhöhungen sollen ab 2020 verzögert ausgezahlt werden. (…) Auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug ist zufrieden. „Wir haben endlich das bekommen, was wir seit Langem fordern“, Sicherheit für die Beschäftigten durch den Kündigungsschutz für die nächsten fünf Jahre und Investitionen, die die Zukunft aller deutschen Standorte sichern. „Nun kann wieder etwas Ruhe in den Betrieb einkehren.“…“  Meldung der IG Metall vom 30.05.2018 externer Link
    • Siehe auch die Opel-Pressemitteilung vom 29.5.2018 externer Link: Opel und IG Metall/Betriebsrat verständigen sich auf Maßnahmen für verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und Investitionen
    • Wir erinnern in diesem Zusammenhang an die Erfahrungen bei Opel Bochum:
      • “ … ‚Standortsicherungsverträge mit kräftigen Abstrichen für die Beschäftigten haben nichts gebessert.‘ (metall Okt 04, S. 9) Kommentar überflüssig„. GoG-Info 37 vom Oktober 2oo4 – daher das GoG-T-Shirt „Verzicht is fürn Arsch“
      • Die bei Opel 2004 nur durch den 7-Tage langen selbständigen Streik in Bochum erkämpfte Abfindung nach der Formel „Lebensalter multipliziert mit Dienstjahre, geteilt durch 25. Und das multipliziert mit Bruttomonatsentgelt“ (siehe die Betriebsvereinbarung externer Link ) erbrachte im Durchschnitt 125.000 € – bitte nachrechnen und nachdenken…
  • Opelaner fordern: Karten auf den Tisch 
    „Bei Opel herrscht schlechte Stimmung, die Beschäftigten sind stinksauer. Seit Monaten lässt das Management sie im Ungewissen darüber, was aus ihren Werken und Arbeitsplätzen wird. Sie verlangen von der Unternehmensspitze, endlich ein nachhaltiges Zukunftskonzept vorzulegen. Sonst droht der Konflikt zu eskalieren. (…) Angeblich gibt es fertige Pläne. Doch die Pläne, die der IG Metall und dem Gesamtbetriebsrat bisher vorgelegt wurden, bedeuten einen klaren Bruch der bestehenden Tarifverträge und stellen ein Diktat als Verhandlungsangebot dar. Schlimmer noch: Die Konzernleitung versucht, die Belegschaften zu erpressen. Tavares will finanzielle Beiträge der Beschäftigten; dadurch würden sie jedoch ein zweites Mal für schon bestehende Zusagen zahlen – ohne damit irgendeine Garantie für die Zukunft zu erhalten. Während verlässliche Beschäftigungs- und Standortzusagen ausbleiben, bereitet der PSA-Konzern massive Personaleinschnitte – nur in Deutschland – vor. (…) Das „Angebot“, das  PSA und Opel-Geschäftsführung bisher präsentiert haben – für den Fall, dass die Beschäftigten auf tarifliche Leistungen verzichten, sieht ­- ungeachtet der bestehenden Tarifverträge – für Eisenach nur noch ein SUV-Modell, das Geländefahrzeug Grandland X, mit einer Hybridvariante vor, während der bestehende Tarifvertrag zwei Modelle für 1800 bis 2000 Beschäftigte vorsieht. Damit würden rund 850 der derzeitig 1850  Beschäftigten nicht mehr gebraucht. Nach dem Vorschlag des Unternehmens würde es nicht mal mehr für zwei Schichten reichen. Das wäre für das Werk, das nach der Wende als „deutsche Einheitsikone“ gefeiert wurde, ein Tod auf Raten. Darum fordern Betriebsrat und IG Metall eine gleichwertige Anpassung des bestehenden Tarifvertrags, um die Auslastung des Werks zu sichern. In Kaiserslautern soll die hochmoderne Motorenfertigung lediglich auf eine Motorteil-Montage umgestellt werden und im Entwicklungszentrum Rüsselsheim nur die Verantwortung für eine Nutzfahrzeug-Plattform angesiedelt werden…“ Beitrag vom 24.05.2018 auf der IG Metall Homepage externer Link
  • Streit um Leiharbeiter bei Opel /PSA? 
    Wie dem – kostenpflichtigen – Artikel „Streit um Leiharbeiter“ von Franz Hubik und Stefan Menzel im Handelsblatt vom 17.5.2018 externer Link zu entnehmen ist, sollen immer mehr Beschäftigte von Opel /PSA das Unternehmen durch Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen verlassen. Im Schnitt 200.00 Euro pro Beschäftigten zahle das Unternehmen und kalkuliere mit einem dreistelligen Millionenbereich an Abfindungen für den ganzen Konzern. Das habe zur Folge, dass die Produktion z.B. am Standort Kaiserlautern so nicht mehr aufrechterhalten werden kann und diese Lücke nun mit Leiharbeitern geschlossen werden soll. Ursprünglich sollten 311 Leiharbeiter gehen und nun sollen 211 Leiharbeiter die Produktion aufrechterhalten, weil die Festangestellten scharenweise das Unternehmen verlassen. Ähnliche Entwicklungen soll es an den anderen Standorten Rüsselsheim und Eisenach geben: Feste Mitarbeiter gehen und Leiharbeit bleibt. Die IG Metall sei entsetzt, hatte sie sich doch mit dem Unternehmen auf die Aussetzung des „Abfindungsprogramm“ zu Ende Mai geeinigt. Sie lehnt die aktuelle Entwicklung an den Opel-Standorten ab: „Heute einen erheblichen Personalabbau und morgen dann ein Unternehmenskonzept mit Leiharbeit und Werkverträgen, weil viele Kolleginnen und Kollegen gegangen sind“ sagte Jörg Köhlinger dem Handelsblatt. Ende Mai wird bei einem Treffen in der Einigungsstelle weiterverhandelt.
  • Abfindungsprogramm für Ältere bei PSA einstweilen gestoppt 
    „Geht es nach den Managern und dem Mutterkonzern Peugeot (PSA) muss Opel in den nächsten Jahren etliche Mitarbeiter loswerden, um profitabler zu werden. Entsprechend versucht der Autobauer seit einiger Zeit, ältere Beschäftigte über Vorruhestands- und Altersteilzeitmodelle und jüngere Arbeiter über ein eigens eingerichtetes Abfindungsprogramm zum Gehen zu bewegen. Im Streit um letzteres konnte der Betriebsrat nun einen Teilerfolg erzielen. Der Konzern setzt das Programm vorerst aus. Dies geht aus internen Informationen hervor, die Geschäftsleitung und IG Metall am Mittwoch an die Belegschaften weitergegeben haben. Da der Betriebsrat im Gegenzug sämtlichen im Mai wirksam werdenden Aufhebungsverträgen zustimmen will, können nach Angaben der Opel-Personalabteilung jedoch rund 400 Beschäftigte das Unternehmen noch in diesem Monat mit den Abfindungen verlassen. Im Rahmen des erzielten Kompromisses hat sich Opel verpflichtet, bis zum 29. Mai keine neuen Aufhebungsverträge mehr abzuschließen oder zuzusagen. Zudem darf der Konzern bis zu diesem Zeitpunkt keine Unterschriften der Mitarbeiter einholen oder bei Eigenkündigungen Sozialplanabfindungen anbieten. Erlaubt bleiben aber weiterhin Beratungsgespräche mit interessierten Beschäftigten“ – aus dem Artikel „Teilerfolg für Betriebsrat?“ von Stefan Thiel in der jungen Welt vom 12. Mai 2018 externer Link, worin auch noch über die Bedingungen dieser Einigung informiert wird.
  • Kundgebung in Eisenach am 24.4.2018: Höcke bei Demo unerwünscht und samt Anhang abgedrängt 
    Die Beschäftigten des Opel-Werks in Eisenach freuen sich zwar über solidarische Unterstützung – auf die von Thüringens umstrittenem AfD-Chef Björn Höcke verzichten sie aber lieber. Höcke wollte sich am Dienstag unter die knapp 1400 Teilnehmer einer Aktion für den Erhalt der Autofabrik in Eisenach mischen – Opelaner und Vertrauensleute drängten ihn und etwa ein halbes Dutzend andere AfD-Anhänger jedoch immer weiter von der Kundgebung ab. Die Solidarität der AfD werde nicht gebraucht, erklärte der Betriebsrat…“ dpa-Meldung vom 24.04.2018 bei Thüringen24 externer Link

    • »So knapp war’s noch nie«. Kundgebung am Opel-Werk in Eisenach zwischen Kampfeslust und Resignation
      „… »Stirbt Opel-Eisenach, dann stirbt die Region.«. Genau diese Botschaft ist es, die die Organisatoren von dieser Kundgebung mit 1400 Teilnehmern aussenden wollen – vor allem an das Management des französischen Automobilkonzerns PSA, der seit Sommer 2017 Eigentümer von Opel ist. Und mit dem die Arbeitnehmervertreter seit Längerem heftig über die Sanierungsschritte für den deutschen Autobauer streiten. Wobei sich der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Opel, Wolfgang Schäfer-Klug, gleichzeitig bemüht, den Konflikt nicht noch mehr anzuheizen. Nicht zufällig sagt Schäfer-Klug auf der Kundgebung überraschend positive Dinge. Demnach biete die Integration in die PSA-Welt die Chance »für einen nachhaltigen, erfolgreichen Opel«. Viele sind trotz des Streits froh, endlich vom US-Konzern General Motors fort zu sein. Besonders die angereisten Opelaner aus den westdeutschen Standorten strotzen nur so vor Kampfeslust. Wenn man sie fragt, ob sie denn auch bereit seien, die Arbeitskämpfe bis zum Ende zu führen, bekräftigen sie das wortreich. »Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren«, sagt ein Opelaner aus Kaiserslautern. »Wir sind alle Opel, wir alle zusammen«, fügt ein Kollege hinzu…“ Bericht von Sebastian Haak, Eisenach, vom 26.04.2018 beim ND online externer Link
    • Björn Höcke von Opel-Protestkundgebung abgedrängt
      Vertreter der Thüringer AfD, unter ihnen der AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke, sind bei einer Protestkundgebung vor dem Opel-Werk in Eisenach abgedrängt worden. Als Björn Höcke und weitere AfD-Anhänger an den Protesten teilnehmen wollten, gab es lautstarke Unmutsbekundungen unter den Demonstrationsteilnehmern. Letztlich wurde den Politikern der Zutritt zur Kundgebung vor dem Opel-Werk Eisenach verwehrt…“ Meldung vom 24. April 2018 bei Thüringer Allgemeine online externer Link
    • Opel: Konzernweite Verbrüderung in Eisenach
      Heute setzte die Opel-Belegschaft ein erstes wichtiges Signal für den Kampf um die Einhaltung der Tarifverträge, gegen Arbeitsplatzvernichtung, Lohnraub und drohende Werksschließungen. Die Kundgebung vor dem Eisenacher Werkstor war vor allem ein Signal, dass die Belegschaft sich nicht in Standorte und Länder spalten lässt. Früh- und Spätschicht versammelten sich im Werk und zogen mit einem beeindruckenden Demonstrationszug vor das Tor. Dort warteten bereits mehrere hundert Kolleginnen und Kollegen aus Rüsselsheim, Kaiserslautern, Bochum und Dudenhofen sowie solidarische Menschen aus der Eisenacher Bevölkerung. Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche rief zur Verbrüderung auf, als der Demonstrationszug vor dem Tor ankam. Zu dieser Verbrüderung gehört auch, dass unzählige Solidaritätsadressen eingingen, unter anderem von der englischen Gewerkschaft Unite und der französischen CGT. (…) Bei der anschließenden Kundgebung bekamen klare Ansagen gegen jeden Verzicht großen Beifall. Mehrere Redner betonten, auch als Lehre aus Bochum, dass es nicht nur um Solidarität mit Eisenach geht, sondern um einen gemeinsamen Kampf aller Werke…“ Bericht vom 24.04.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • [IG Metall] Opel: Handeln statt drohen 
    Die Beschäftigten von Opel sind sauer: Das Autounternehmen droht damit, Werke krank zu schrumpfen, wenn die Belegschaften nicht auf Geld verzichten. Heute kamen gut 1000 Opeler aus allen drei Opel-Werken zu einem Aktionstag in Eisenach zusammen. Sie verlangen einen Plan, der die Zukunft der drei deutschen Standorte sichert. (…) Huber berät die Arbeitnehmervertreter, die zurzeit mit PSA über die langfristige Zukunft von Opel verhandeln. Für PSA-Chef Carlos Tavares heißt Zukunft: Die Beschäftigten aller drei deutschen Opel-Standorte sollen auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld und die 4,3 Prozent Tariferhöhung, die ihnen ab diesem Monat zustehen, verzichten. Um die Kosten zu senken. Das Angebot von PSA und der Opel-Geschäftsführung für diese Zugeständnisse: In Eisenach soll die Belegschaft in etwa halbiert werden. In Kaiserslautern soll die hochmoderne Motorenfertigung auf eine Motorteil-Montage umgestellt werden und im Entwicklungszentrum Rüsselsheim die Verantwortung für eine Nutzfahrzeug-Plattform angesiedelt werden. Mit anderen Worten: Knapp 20 000 Opeler sollten einem Angebot zustimmen, dass Beschäftigung für gerade einmal 1 800 Menschen sicherstellt. (…) Nach dem Plan sollen bis 2020 3700 Stellen abgebaut werden. Schon dieses Jahr wird das Soll wahrscheinlich übererfüllt. 2100 ältere Beschäftigte sind dieses Jahr in Vorruhestand gegangen, weitere 900 werden es voraussichtlich 2018 tun. Außerdem haben die Betriebsräte Vorschläge gemacht, wie die Produktivität in den einzelnen Werken gesteigert werden kann. (…) Als Bedingungen für eine mögliche Einigung nennt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende: Der Konzern soll konkrete Antworten darauf geben, wie er die Beschäftigung an welchen Standorten mit welchen Produkten über das Jahr 2020 hinaus sichern will. Der Kündigungsschutz soll über 2020 hinaus verlängert werden. Und nicht zuletzt verlangen IG Metall und Betriebsräte – nach den bisherigen schlechten Erfahrungen, dass die Zusagen verbindlich abgesichert werden. Verträge müssen eingehalten werden. Das muss gelten…“ IGM-Meldung vom 24.04.2018 externer Link
  • Endspiel um Opel. Autobauer soll schrumpfen. Mutterkonzern PSA droht. Mitarbeiter in Sorge, Ramelow appelliert an Beteiligte 
    „… Und in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach? An den drei verbliebenen deutschen Standorten müsste Alarmstufe eins herrschen. Denn den Resten Opels soll es ans Leder, sprich ans Geld und an die Jobs. Womöglich endgültig? Manches weist darauf hin. Das Management am Ort taktiert, will die Vorgabe, Kosten »massiv« zu senken, durchsetzen, die Konzernmutter praktiziert glatte Erpressung, und die Politik versucht irgend etwas zu moderieren – was beim »Stupid capitalism« ein vermutlich wenig hoffnungsvolles Unterfangen ist. (…) Auf eine Solidaritätsbekundung verzichteten die Opelaner [in Eisenach]  übrigens: Björn Höcke, AfD-Landeschef von Thüringen, versuchte am Dienstag auch zum Werkstor zu gelangen, wurde aber von sich unterhakenden Arbeitern daran gehindert. (…)Der zweitgrößte Autokonzern Europas hat den Opel-Jahresumsatz von knapp fünf Milliarden Euro kassiert. Nun wird die Marke entweder profitabel – oder kann weg. Das ist ein übliches Geschäftsgebaren unter Konkurrenten. Manche nennen es Marktbereinigung.“ Artikel von Dieter Schubert in der jungen Welt vom 25.04.2018 externer Link
  • Opel: „Es darf nicht bei der Ankündigung des Kampfes bleiben“ 
    Die PSA-Konzernspitze um Carlos Tavares ist bei ihrem Erpresserzug durch Europa jetzt bei Opel in Deutschland angekommen, die letzte und schwerste Station. (…) Ausgehend von der Betriebsversammlung am 19. April entfaltet sich der  Richtungskampf in der Eisenacher Belegschaft: Es gab viel Beifall von den Anwesenden für die Ankündigung eines harten Kampfes durch Vertreter des Betriebsrats und der IG Metall. Und auch für den gemeinsamen konzernweiten Kampf, den eine Kollegin am Mikrofon forderte. Auf der anderen Seite waren viele Kolleginnen und Kollegen der Versammlung fern geblieben – vor allem weil sie der Geschäftsleitung, aber auch den Co-Managern in der Gewerkschaftsführung nicht trauen oder resigniert haben. Manche wollen nur noch die Abfindung nehmen und schnell weg. Einige Redner vom Betriebsrat und der IG Metall haben bei aller verbalradikalen Rhetorik versucht, den Keim der Spaltung zwischen Gewerkschaftsmitglieder und Unorganisierte zu säen – und damit den Keim der Niederlage. In Eisenach und Rüsselsheim liegt der Organisationsgrad erst um die 60 Prozent, was unbedingt gesteigert werden muss. (…) Es ist auch nicht zu akzeptieren, dass die betroffenen Kollegen kein Rederecht bekommen, sondern nur zuhören sollen. Die Belegschaft muss auch mit der Demoralisierung durch die bürgerlichen Medien fertig werden. Die BILD-Zeitung hat nach der kämpferischen Versammlung gestern angeblich nur „frustrierte“ Kollegen „mit hängenden Köpfen“ getroffen, die schon aufgegeben haben: „Der Verein ist tot.“ Von wegen: Die Eisenacher werden nicht kampflos aufgeben. Vor 27 Jahren haben die Automobilarbeiter von Eisenach die Autobahn blockiert gegen die Schließung des Wartburg-Werkes. Das ist nicht vergessen. Aus Rüsselsheim wird von der gestrigen Betriebsversammlung berichtet: „Die Betriebsversammlung hat klar gemacht: kein Verzicht ! Es gab immer den meisten Applaus, wenn Verzichtsforderungen von Opel/PSA abgelehnt wurden, ebenso bei den Passagen zur Solidarität mit den Kollegen in Eisenach. Dazu hat auch der Brief aus Bochum beigetragen, der an den Pausenplätzen im Montagewerk auslag. (…) Ein Affront gegen die Belegschaft war, dass die Betriebsratspitze den jungen Kollegen aus Eisenach das Rederecht verweigerte! Es gab wiedermal keine Aussprache auf der Betriebsversammlung, obwohl dies von Kolleginnen und Kollegen unüberhör- und sehbar eingefordert wurde!…“ Bericht vom 20.04.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Opel Eisenach: „Der Einstieg in den Ausstieg“. Opel-Mutterkonzern fordert viel und bietet Eisenach derzeit wenig. Betriebsversammlung Teil II, Gewerkschaft streitet 
    Dass einige Opelaner die gestrige Betriebsversammlung schon vor dem offiziellen Ende oder punkt 14 Uhr mit Schichtschluss verließen oder sie gar nicht erst besuchten, lässt andere Kollegen mit dem Kopf schütteln. „Es geht hier nicht weniger als um die mögliche Schließung des Opel-Werkes in Eisenach“, machte ein Opelaner deutlich, der noch einige Jahre bis zur Rente vor sich hat. Was der französische Opelbesitzer PSA von den Opelanern fordert und im Gegenzug bietet, ist auch für Uwe Laubach, den 1. Bevollmächtigten der IG Metall Eisenach/Gotha, „der Einstieg in den Ausstieg“. Am nächsten Dienstag um 13 Uhr wird die Betriebsversammlung fortgesetzt. (…) Mit Enttäuschung, Entrüstung, auch mit Wut nahmen Opelaner die Informationen der vergangenen beiden Tage auf, einige auch mit Sarkasmus und Galgenhumor. Den zahlreichen Medienvertretern gab gestern Nachmittag kaum ein Opelaner ein taugliches Interview. Das Gros winkte ab, kommentierte teilweise ironisch oder böse…“ Artikel von Jensen Zlotowicz vom 20. April 2018 bei der Thüringer Allgemeinen online externer Link
  • Kämpferische Betriebsversammlung in Eisenach
    Heute fanden an den Opel-Standorten in Rüsselsheim und Eisenach zeitgleich Betriebsversammlungen statt. Ein Korrespondent aus Eisenach berichtet: Heute stand die Produktion bei Opel Eisenach für eineinhalb Stunden still. Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche, Verhandlungsführer Uwe Schütz und der IG Metall-Bevollmächtigte Uwe Laubach informierten die Belegschaft über die Erpressungsversuche von PSA. (…) Es kann nicht um einen Sozialtarifvertrag gehen, wie teilweise angedeutet wurde, sondern um den Kampf um jeden Arbeitsplatz. Der Spruch, dass es zum Kampf noch zu früh sei und auf Verhandlungen gewartet werden soll, zieht nicht mehr. Am kommenden Dienstag wird die Versammlung fortgesetzt, vor dem Tor und mit Delegationen aus Rüsselsheim, Kaiserslautern und Bochum…“ Bericht vom 19.04.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • „Herr Tavares will Opel ausbluten lassen“. Die Mitarbeiter sind geschockt, die Fronten verhärtet: Der Personalabbau bei Opel könnte drastischer ausfallen als bislang bekannt 
    „… Die Lage hatte sich zuletzt weiter zugespitzt. Nach Informationen der Gewerkschaft will PSA die Belegschaft des Opel-Werks in Eisenach von 1800 auf knapp 1000 kürzen. Mittelfristig soll in Eisenach nur noch ein Opel-Modell produziert werden, ein Geländewagen. Der Personalabbau könnte noch drastischer werden als bislang bekannt. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, hat der Betriebsrat den Mitarbeitern an diesem Donnerstag unterschiedliche Szenarien gezeigt. So könnte das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim im Jahr 2020 nur noch Arbeit für knapp 4000 bis 5000 Mitarbeiter haben. Aktuell arbeiten dort 7700 Menschen. „PSA und die Geschäftsleitung nehmen billigend den Bruch von Tarifverträgen in Kauf“ – so stand es in den Einladungen zu den Betriebsversammlungen, zu denen Betriebsrat und Gewerkschaften am Donnerstagnachmittag aufriefen. Nicht nur in Eisenach, auch im Hauptwerk in Rüsselsheim und im Motorenwerk in Kaiserslautern kamen daraufhin die Beschäftigten zusammen…“ Artikel von Stefan Reccius vom 19.04.2018 beim Handelsblatt online externer Link
  • Opel-Betriebsrat mobilisiert: „Unsere Führung nimmt den Bruch der Tarifverträge in Kauf“
    Was wird aus Opel? Der Betriebsrat schlägt Alarm. Er erhebt nicht nur gegen den neuen französischen Eigentümer einen Vorwurf. m Streit um die künftige Auslastung des Opel-Werks in Eisenach scharen IG Metall und Betriebsrat die Belegschaft in Deutschland hinter sich. Die Arbeitnehmervertretung haben für Donnerstag im Stammwerk Rüsselsheim zu einer vorgezogenen Betriebsversammlung eingeladen, um über die aktuelle Entwicklung zu informieren. An den anderen Opel-Standorten seien ähnliche Versammlungen geplant. (…) Wegen der festgefahrenen Sparverhandlungen hatte die Opel-Muttergesellschaft Peugeot Citroen (PSA) zu Wochenanfang die Zusage für ein neues Modell für Eisenach auf Eis gelegt. In einem Schreiben an die Belegschaft warf Opel-Chef Michael Lohscheller IG Metall und Betriebsrat vor, keinen konkreten Vorschlag unterbreitet zu haben, wie die Produktivitätsziele erreicht werden sollen, um Eisenach wettbewerbsfähig zu machen. (…) Aus Sicht der IG Metall ist Eisenach eine Nagelprobe für die weiteren Verhandlungen über die Auslastung der anderen Opel-Standorte. Deshalb wird die Auseinandersetzung besonders verbittert geführt. Denn in Arbeitnehmerkreisen gilt auch das Komponenten-Werk in Kaiserslautern als gefährdet…“ Agenturmeldung vom 18.04.2018 bei der FAZ online externer Link
  • Opel Eisenach: Erpressung durch PSA – das kommt nicht in Frage! 
    Am 11. April forderten etwa 50 Kolleginnen und Kollegen bei einer Pausenversammlung in Eisenach klare Zusagen für die künftige Produktion in Eisenach. Zuvor hatten sie schon 1.100 Unterschriften für die Einhaltung des Tarifvertrages mit verbindlicher Modellzusage übergeben. Davon will jetzt Opel-Chef Michael Lohscheller nichts mehr wissen. In einer „Mitarbeiterbotschaft“ vom 16. April gibt er das Scheitern der Gespräche mit IG Metall und Betriebsrat über eine Aufschiebung der Tariferhöhung und Anrechnung übertariflicher Zahlungen bekannt. Daraufhin beschloss der PSA-Vorstand, seine Investitionszusage für Eisenach aufs Eis zu legen. Nach dem Motto: die Belegschaft ist selber Schuld, wenn das Werk in Eisenach geschlossen wird. So weit kommt es noch, dass die Erfüllung abgeschlossener Verträge von Bedingungen und erneuten Zugeständnissen abhängig gemacht werden! Außerdem fordert Lohscheller von der IG Metall und dem Betriebsrat, selber Vorschläge zu machen, wie der Profit in Eisenach gesteigert werden soll. Die IG Metall und die Betriebsräte haben die Interessen der Kolleginnen und Kollegen zu vertreten und nicht als Co-Manager Vorschläge zur Profitmaximierung zu machen…“ Bericht vom 17.04.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Opel: IG Metall macht keine Lohnzugeständnisse
    Nach der Übernahme durch PSA kommt Autobauer Opel bei der Sanierung nur in den ausländischen Werken voran. An den deutschen Standorten wird die Auseinandersetzung zwischen Management und IG Metall härter. (…) IG Metall und Gesamtbetriebsrat warfen dem neuen Mutterkonzern PSA am Freitag vor, mit seinen bislang vorliegenden Projekt- und Produktzusagen einen weitreichenden Personalabbau in den deutschen Werken zu planen. Die Planungen seien „nach wie vor unzureichend“, hieß es in einem Flugblatt an die Mitarbeiter. Erneut lehnten die Arbeitnehmervertreter auch den von Opel-Chef Michael Lohscheller geforderten Verzicht auf eine im April anstehende Tariferhöhung um 4,3 Prozent ab. Für die in Tarifverträgen festgehaltenen Produktionszusagen habe die Belegschaft bereits in der Vergangenheit ausreichende Zugeständnisse gemacht, argumentiert der Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug seit Wochen…“ Artikel von Christian Ebner vom 13.04.2018 bei der FR online externer Link
  • Eisenach: Kämpferische Pausenversammlung bei Opel 
    Am 11. April haben sich bei Opel Eisenach in der Mittagspause etwa 50 Kolleginnen und Kollegen versammelt, darunter auch fünf Betriebsratsmitglieder, um klare Zusagen für zukünftige Produktion in Eisenach einzufordern. Bei der Betriebsversammlung am 9. März waren 1.100 Unterschriften übergeben worden mit der Forderung nach Modellzusagen, die im Tarifvertrag verbindlich vereinbart waren. Aber auch einen Monat später gibt es noch keine Informationen. Deshalb war auch der Werksleiter eingeladen, der aber nicht kam. Die Kollegen prangerten an, dass es stattdessen Angriffe auf die Belegschaft gibt: Die Bänder werden schneller gestellt, die Ausbildung wird eingestellt, mit Abfindungen, Altersteilzeit, Versetzungen usw. wird die Belegschaft auf geplante 1.000 Leute abgebaut. Und die Geschäftsleitung will noch nicht mal die 4,3 Prozent Tariferhöhung zahlen…“ Bericht vom 14.04.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • IG-Metall-Tarifrunde: Opel will Tariferhöhung stunden 
    Opel macht Druck auf seine Mitarbeiter. Der Autobauer will die in der jüngsten Tarifrunde von der IG Metall erkämpfte Lohnerhöhung von 4,3 Prozent nicht auszahlen und stellt Forderungen an die Belegschaft. Die Erhöhung wäre am 1. April fällig, würde jedoch erst Ende des Monats ausgezahlt. Eine im März fällige Einmalzahlung von 100 Euro soll Insidern zufolge hingegen in diesen Tagen überwiesen werden. Opel wollte die laufenden Verhandlungen mit Betriebsrat und IG Metall nicht kommentieren. Um die Tariferhöhung nicht zu zahlen, müsste Opel einen neuen Tarifvertrag aushandeln. Offenbar fordert das Management dazu von der Belegschaft einen Beitrag zur Sanierung. Im Gegenzug könnte es Zusagen für neue Produkte in den Werken geben. Besonders drängt die Zeit für Eisenach…“ Artikel von Annina Reimann vom 28. März 2018 bei der Wirtschaftswoche online externer Link
  • Sanierungsprogramm: Opel-Chef will Arbeitskosten senken – „Werk für Werk“ 
    „Ein gutes halbes Jahr nach der Übernahme durch PSA geht es bei Opel ans Eingemachte. Firmenchef Lohscheller mahnt Kostensenkungen an. Beim Umbau des kriselnden Autobauers Opel steht inzwischen jeder einzelne Standort auf dem Kostenprüfstand. Verbesserungen der Wettbewerbsfähigkeit sind nach Ansicht des Opel-Chefs Michael Lohscheller die Voraussetzung für Investitionen. (…) Die im Dezember begonnenen Verhandlungen mit der IG Metall zur Zukunft der deutschen Standorte Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach mit rund 19.000 Beschäftigten sind Lohscheller zufolge noch nicht abgeschlossen. „Wir haben mit unseren Sozialpartnern sehr schnell kurzfristige Maßnahmen wie Kurzarbeit und Vorruhestandsregelungen verabredet und dazu einen strukturierten Prozess, wie wir weiter vorgehen wollen. Wir gehen jetzt gemeinsam diese Themen durch. Ich bin sehr optimistisch, dass wir das gemeinsam mit den Sozialpartnern hinkriegen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Der Opel-Chef verwies auf den spanischen Standort Saragossa, wo eine deutliche Mehrheit der Arbeitnehmer für einen Fünf-Jahres-Zeitraum flexiblere Arbeitszeiten, geringere Zuschläge und Lohnsteigerungen unterhalb der Inflation akzeptiert hat. (…) Im Zentrum der Verhandlungen mit der Gewerkschaft steht das Opel-Entwicklungszentrum in Rüsselsheim, in dem mehr als 7000 Ingenieure arbeiten…“ Beitrag vom 20. Februar 2018 vom und beim Handelsblatt online externer Link
  • Opel-Eisenach am Ende?
    „… Im Eisenacher Opel-Werk geht im nächsten Jahr eine Ära zu Ende. Dann wird dort die Fertigung des Erfolgsmodells Corsa eingestellt. Das Rüsselsheimer Autobauer teilte am Mittwoch mit, dass die nächste Generation des Kompaktwagens von Ende 2019 an ausschließlich im spanischen Saragossa produziert wird. Der Version mit Verbrennungsmotor folgt ein Jahr später ein Modell mit reinem Elektroantrieb. Die Entscheidung des Managements nährt neue Spekulationen über die Zukunft der Fabrik in Thüringen. (…) „Nach meiner Einschätzung ist das Werk dem Tode geweiht“, sagt Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer. (…)Wenn in Eisenach nur noch ein Modell gebaut werde, könne das der Anfang vom Ende sein, so Dudenhöffer. Denn die Erfahrung zeige, dass dann die Auslastung der Anlagen enorm schwierig werde. Auch der Niedergang des früheren Werks in Bochum habe damit begonnen, dass dort die Produktion ab einem bestimmten Zeitpunkt auf den Zafira beschränkt wurde. Opel steht massiv unter Druck, die Kosten zu senken. Nach vielen Jahren mit Verlusten, sollen 2020 erstmals wieder Gewinne eingefahren werden. In allen hiesigen Werken herrscht derzeit Kurzarbeit.“ Beitrag von Frank-Thomas Wenzel vom 15. Februar 2018 bei der Frankfurter Rundschau externer Link
  • Opel droht der Kahlschlag
    „… Der französische Autobauer Peugeot Société Anonyme (PSA) hat den kriselnden Konkurrenten Opel samt britischer Tochter Vauxhall im August übernommen. Nun wird gespart und kurzgearbeitet, ältere Kollegen sollen vorzeitig in Rente, Dienstleister und Leiharbeiter werden gefeuert. (…)Dass die Franzosen es ernst meinen, zeigt ihr Vorgehen in Spanien. Im Opel-Werk Figueruelas bei Saragossa standen die ersten Tarifverhandlungen nach der Übernahme an. Der alte Tarifvertrag war ausgelaufen. Dass Opel die Fabrik stets als leistungsstärkste innerhalb der Gruppe gefeiert hatte, beeindruckte Paris kaum. Um 17 Prozent seien die Arbeitskosten höher als in den PSA-Fertigungsstätten in Madrid und Vigo, urteilten sie. Die 5400 Mitarbeiter in Figueruelas hatten die Wahl: Entweder sie verzichteten auf Lohn – oder auf das Nachfolgemodell des Corsa, der rund 50 Prozent der Produktionskapazität ausmacht. Am Ende stimmten 56 Prozent der Belegschaft dafür, die Löhne 2018 einzufrieren, auf einen Teil des Inflationsausgleiches ab 2019 zu verzichten und Kürzungen bei den Nachtzuschlägen hinzunehmen. Nun geht die Angst um, dass das die Blaupause für deutsche Standorte sei.“ Beitrag von Annina Reimann, Karin Finkenzeller und Martin Pirkl vom 12. Februar 2018 bei der Wirtschaftswoche online externer Link
  • Geschäftsleitung, Betriebsrat und IG Metall einigen sich auf „Soziale Rahmenvereinbarung für eine nachhaltige Zukunft“ – ohne Leiharbeiter 
    „… Die Opel-Geschäftsleitung und Vertreter des Gesamtbetriebsrates, des Betriebsrates Bochum sowie der IG Metall haben sich nach intensiven Verhandlungen auf eine soziale Rahmenvereinbarung für Deutschland geeinigt. (…) 2. Verlängerung des Altersteilzeitprogramms (…) 4. Vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung durch die Arbeitsagentur planen wir ab dem 1. Januar Kurzarbeit für mindestens sechs Monate in den Bereichen Engineering und Verwaltung. (…) 5. Arbeitsverträge werden auf die tarifvertraglich vereinbarten 35 Stunden pro Woche reduziert. Die Umstellung betrifft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gegenwärtig im Rahmen einer Zusatzvereinbarung mehr arbeiten und in deren Abteilung eine Unterauslastung vorliegt. Sie soll zum 1. April erfolgen…“ Pressemitteilung vom 15.12.2017 externer Link

    • Von den Leiharbeitern in dem gesamten Beitrag kein Wort (hingegen zu „Umfassenden Maßnahmen zur Kostensenkung“ oder „Es ist unser gemeinsames Ziel, Opel wettbewerbsfähig zu machen“), dabei meldet das Manager Magazin am 15.12.2017 externer Link: „… In den Verwaltungs- und Entwicklungsabteilungen soll für die erste Jahreshälfte Kurzarbeit beantragt werden, während in den Werken Rüsselsheim und Kaiserslautern Leiharbeiter gehen müssen. Im Werk Eisenach werde die bereits genehmigte Kurzarbeit fortgeführt…“ Genaue Zahlen weren auch hier nicht genannt
    • LeiharbeiterInnen kommen auch im folgenden Beitrag nicht vor, doch es wird anhand des GBR Wolfgang Schäfer-Klug deutlich, daß sie mal wieder eine für die Stammbelegschaft wichtige Puffer-Rolle spielen: Sanierungsplan: Sozialvereinbarung bei Opel lässt aufatmen
      Kündigungen und Werksschließungen: Das befürchteten die Opelaner in Deutschland angesichts der Sparvorgaben des französischen Mutterkonzerns PSA. Doch Betriebsrat und Unternehmensleitung haben nun einen Vertrag beschlossen, der ohne diese Härten auskommt – und stattdessen andere Maßnahmen vorsieht. (…) Die vom neuen französischen Mutterkonzern geforderten Sparmaßnahmen von mehr als einer Milliarde Euro jährlich sollen demnach über Kurzarbeit, Vorruhestand und Altersteilzeit ungesetzt werden. Nicht jedoch über Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. Wolfgang Schäfer-Klug: „Mit dieser Vereinbarung fällt mir schon ein Stein vom Herzen, das wir die hinbekommen haben. Man hat es auch heute auf der Betriebsversammlung deutlich gesehen. Die Kollegen sind natürlich nicht vollkommen entspannt, sie wollen natürlich wissen, wie am Ende alles ausgeht, wie der gesamte Unternehmensplan aussieht, aber das war jetzt eigentlich das, was wir gebraucht haben, um mal Kraft zu schöpfen in den Weihnachtsferien und deswegen sind die Kollegen jetzt – glaube ich – einigermaßen entspannt in die Ferien gegangen…“ Beitrag von Ludger Fittkau vom 15.12.2017 beim Deutschlandfunk externer Link
  • Opelaner bangen um ihre Jobs: Käufer PSA will wegen überhöhter Abgaswerte offenbar Geld von GM zurück 
    „Seit Donnerstagmorgen ist die Aufregung im Rhein-Main-Gebiet groß. Neue Ängste über die Zukunft von Opel machen sich breit. Denn der französische Autokonzern PSA Peugeot Citroën fordert nach Insiderberichten von US-amerikanischen Ex-Opel-Mutter General Motors (GM) rund die Hälfte des Kaufpreises zurück und bereitet entsprechende juristische Schritte vor. PSA hatte erst im vergangenen Sommer Opel erworben und dafür einen Kaufpreis von rund 1,3 Milliarden Euro vereinbart. Nun sehe sich die Pariser PSA-Konzernspitze von Opel wegen zu hoher CO2-Emissionswerte der Verbrennungsmotoren getäuscht, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach liege der durchschnittliche Ausstoß deutlich höher als bei den PSA-Modellen. Offenbar fürchten die Spitzenmanager, dass die schärferen EU-Abgasvorschriften verfehlt werden und dadurch hohe Strafzahlungen mit sich bringen…“ Beitrag von Hans-Gerd Öfinger bei neues Deutschland vom 1. Dezember 2017 externer Link
  • Opel bekommt PSA-Kur: Peugeot-Chef verordnet deutscher Tochter Effizienz- und Abbauprogramm. Autobauer soll schnell wieder Profite einfahren 
    „… »PACE!« heißt das neue Programm, das Konzernchef Carlos Tavares und der Opel-Vorstandsvorsitzende Michael Lohscheller am Donnerstag in Rüsselsheim präsentierten. Das soll wohl vor allem Tempo signalisieren: Die Rückkehr zur Profitabilität soll nun ganz schnell gehen. Ab 2020 wird eine operative Marge von zwei Prozent angestrebt, ab 2026 von regelmäßig sechs Prozent. Auch wenn die beiden Manager ihre »Intention« kundtaten, in Europa keine Werke zu schließen und keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen, dürfte klar sein: Für die Opelaner wird es ungemütlich. (…) Seit Anfang der 1990er Jahre sind bei dem Autohersteller bereits mehr als 50.000 Arbeitsplätze vernichtet worden. So wird es weitergehen – und zwar wohl noch schneller als bislang. Weitergehen wird es wahrscheinlich auch mit dem Lohnverzicht. Die aktuellen Tarifverträge schließen betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2018 aus. Im Gegenzug hat die IG Metall zugelassen, dass die Bezahlung bei Opel unter das Niveau des Flächentarifvertrags gefallen ist. Eigentlich sollte das nur vorübergehend so sein. Eine neue Vereinbarung – über die ab sofort verhandelt wird – dürfte diesen Zustand aber fortschreiben und womöglich weitere Kürzungen beinhalten. Im Gegenzug sollen darin neben dem Kündigungsschutz Produkte für die einzelnen Standorte zugesagt werden…“ Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 10. November 2017 externer Link
  • Strategie eines Neuntklässlers: Auch unter der Regie des französischen PSA-Konzerns setzt Opel auf Arbeitsplatzvernichtung, um aus den roten Zahlen zu kommen 
    „Die Angst geht um bei Opel – wieder einmal. Seit vielen Jahren folgt bei dem Autohersteller ein Abbauplan auf den anderen. Die Zahl der Jobs an den deutschen Standorten sank unter der Direktion des US-Mutterkonzerns General Motors (GM) seit Anfang der 1990er Jahre von mehr als 50.000 auf noch etwa 19.000. Die Fabriken in Antwerpen und Bochum wurden dichtgemacht, die Löhne so weit gekürzt, dass sie mittlerweile unter dem Flächentarif der Metallindustrie liegen. Wer gehofft hatte, mit der Opel-Übernahme durch den französischen PSA-Konzern (Peugeot/Citroën) im August werde alles besser, sieht sich bitter enttäuscht. Statt dessen werden die nächsten Einschnitte angekündigt. Nach Äußerungen von PSA-Chef Carlos Tavares zu urteilen, könnten sie noch radikaler ausfallen als die bisherigen. (…) Statt Alarm zu schlagen und die Belegschaften auf entschlossene Gegenwehr vorzubereiten, richtete Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug seine Kritik vor allem gegen den früheren Eigentümer General Motors. Ursachen der Probleme bei Opel seien »insbesondere die überkomplexen GM-Plattformen, auf denen die Fahrzeuge stehen, und die überzogenen GM-Prozessvorgaben für die Werke«, sagte er gegenüber dpa am 21. Oktober. Über 80 Prozent der Entscheidungen für Opel seien seinerzeit am GM-Sitz in Detroit getroffen worden. »Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Opel und PSA«, glaubt Schäfer-Klug. Womöglich sind die Vorgaben aus Frankreich weniger detailliert. Es sieht im Moment aber nicht danach aus, als würden sie auch weniger rigoros ausfallen.“ Artikel von Daniel Behruzi bei der jungen Welt vom 1. November 2017 externer Link
  • Schlachtfest. Die Übernahme von Opel durch PSA wird zu einer brutalen Rationalisierungswelle in der gesamten Autobranche beitragen
    Lunapark21, Heft 37 vom März 2017„… Doch gleichgültig, ob solche Allmachtphantasien im Spiel sind oder ob es zunächst „nur“ bei dem Dreimarken-Zusammenschluss Peugeot-Citroen-Opel bleibt: Auf der Tagesordnung steht ein massives Rationalisierungsprogramm bei Opel und PSA. Zehntausende Arbeitsplätze sind akut bedroht. Tamares hat seit seinem Antritt als PSA-Boss 2013 gezeigt, dass er ein harter Sanierer ist.  Pro Jahr werden dort 2000 PSA-Jobs vernichtet. Die wöchentliche Arbeitszeit wurde auf bis zu 44 Stunden erhöht. Nachtarbeit und Flexibilisierung wurden deutlich gesteigert. Die Garantien, die PSA bei Opel abgab, reichen gerademal ein paar Monate über die Bundestagswahl hinaus. Spätestens im Frühjahr 2018 wird Tamares Werksschließungen verkünden. Dann hoffen die deutschen Opel-Vertreter, es möge die britischen Vauxhall-Leute treffen. In Eisenach mag man erwarten, dass es zunächst Kaiserlautern an den Kragen geht. Die Bandarbeiter werden argumentieren, dass die Entwicklungsabteilung in Rüsselheim aufgebläht ist. Und die Opel-Beschäftigten im polnischen Gliwice können darauf verweisen, dass sie im Vergleich zu den Opel-Kollegen im spanischen Saragossa weniger als die Hälfte kosten und an den moderneren Anlagen malochen. Diese Art Teile-und-herrsche Spiele gab es nach dem beeindruckenden Streik bei Opel in Bochum 2004: Die Solidarität der anderen Opel-Standorte blieb aus; das Werk in Bochum wurde geschlossen…“ Kolumne von Winfried Wolf aus der gerade erscheinenden Lunapark21, Heft 37 . Wir danken für den Vorabdruck und empfehlen das gesamte Heft, zu bestellen auf der Homepage der Lunapark21 externer Link
  • Opelaner schauen mit bangem Blick auf 2019. Peugeot-Konzern PSA kauft Autobauer Opel / Beschäftigte fürchten um Jobs und Standorte
    Trotz der zu spät erfolgten Information, Einbindung und Konsultation hätten Gesamtbetriebsrat, Bochumer Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall im Bezirk Mitte zentrale Forderungen durchsetzen können, erklärte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug am Montag in einem Pressestatement, dass die Betriebsräte gemeinsam mit dem für die Werke in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach zuständigen IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger veröffentlichten. (…) Tatsächlich läuft der vertraglich mit GM vereinbarte Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen für die drei deutschen Opel-Werke bis Ende 2018 und damit für nur noch 21 Monate. Lediglich im Bochumer Ersatzteillager mit derzeit rund 700 Beschäftigten läuft die schriftliche Jobgarantie erst Ende 2020 aus…“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger vom 07.03.2017 in neues Deutschland online externer Link
  • Spielball ihrer Herren. General Motors verkauft Opel an PSA
    „… Wird die Verfügungsgewalt der Kapitalisten nicht angetastet, bestimmen sie weiterhin über das Schicksal der Belegschaften. Deren Vertreter im Aufsichtsrat können am Ende nur zuschauen oder, wie in Bochum, hilflose Versuche starten, die Unternehmensentscheidungen juristisch zu Fall zu bringen. Denn die sogenannte Mitbestimmung ist so angelegt, dass die Beschäftigten stets den Kürzeren ziehen, wenn sie sich allein auf ihre formalen Rechte beschränken. Daher bedürfte es grundlegender Debatten, wie sie der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger mit seiner Forderung angestoßen hat, Opel zu verstaatlichen und in einen zukunftsträchtigen Mobilitätskonzern umzubauen. Für die allermeisten Opelaner dürfte das zwar sehr weit weg sein. Ohne eine Vorstellung davon, dass es auch anders gehen kann, bleibt ihnen aber nur, zu hoffen und zu bangen. Und Spielball zu bleiben. (…) Angesichts des zu erwartenden Jobabbaus – nichts anderes bedeutet es, wenn PSA-Chef Carlos Tavares jährliche »Synergien« von 1,7 Mil­liarden Euro bis 2026 ankündigt – ist die Rückbesinnung auf ein weiteres Kernanliegen der Arbeiterbewegung vonnöten: die Verkürzung der Arbeitszeiten. Denn die Existenz von Überkapazitäten in der europäischen Automobilindustrie ist nicht wegzudiskutieren…“ Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 07.03.2017 externer Link – eines der besten Beiträge hierzu, allerdings betrachten wir die Forderung von Bernd Riexinger nach Verstaatlichung von Opel mit tiefer, anti-nationalistischer Skepsis…
  • OFFENSIV: „Verkauf an PSA: Erstmal abwarten, was kommt?“
    „OFFENSIV – Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit“ bei Opel in Bochum setzt sich in ihrem aktuellen Flugblatt vom 1. März 2017 externer Link  mit dem PSA-Opel-Deal auseinander: „Seit wir alle von den ersten Meldungen überrascht wurden, wird überall heiß diskutiert. Auch wenn wir die Details nicht kennen – PSA wird Opel auf jeden Fall nicht kaufen, um unsere Arbeitsplätze und Löhne zu sichern! PSA-Chef Tavares spricht schon vom Sanierungsplan, den Opel jetzt aufstellen soll! Wie jeder Kapitalist will auch PSA maximalen Profit aus uns (und unseren französischen Kollegen) rausholen und sich mit der Ampera-Technologie auf den Umbruch in der Autoproduktion einstellen. Die Zusammenlegung von Plattformen bedroht Tausende Arbeitsplätze und ganze Werke. Und auch das Ersatzteilgeschäft ist allein schon durch die Umstellung auf Elektromobilität erheblich betroffen! Völlig unklar ist auch, was mit unseren Löhnen und Betriebsrenten werden soll!… Viele fragen, was jetzt zu tun ist. Der schlechteste Rat aber ist, jetzt ‚erstmal abzuwarten‘, weil man ja noch nicht genau weiß, ‚was kommt‘. Aus dem jahrelangen Kampf gegen die Schließung von Werk 1 wissen wir, dass die Vorstände uns nie freiwillig ihre wahren Pläne und Angriffe mitteilen – bis es zu spät und alles unter Dach und Fach ist. Sie müssen immer mit unserem Widerstand rechnen. Nur wenn wir uns bewegen, können wir unsere Interessen durchsetzen und Einfluss nehmen auf das, was kommt. Wer etwas anderes erzählt, der ist entweder grenzenlos naiv – oder er sitzt lieber auf der anderen Seite des Tisches!
    Unsere Meinung hierzu: Jeden Arbeitsplatz kann und soll man nicht retten wollen! 6-Stundentag mit vollem Lohn ist durchaus eine richtige, aber nicht einfache Parole, mit Blick auf die Gewerkschaftsführung sowie das Bewusstsein vieler Gewerkschaftsmitglieder… Siehe dazu:

    • Freunde der Internationalen Automobilarbeiterkonfernz Sindelfingen e.V. “ – Solidarisch an Eurer Seite: Opelaner – PSA Beschäftigte
      Wir, die Sindelfinger Freunde der 1. IAC, erklären uns solidarisch mit Euch Opelaner und PSA Kolleginnen und Kollegen und stehen an Eurer Seite. Im Oktober 2015 haben wir auf der 1. Automobilarbeiter Konferenz bei uns in Sindelfingen, uns gegenseitig kennen und schätzen gelernt. Auch waren Kolleginnen und Kollegen von uns, vom Daimler Werk Sindelfingen, bei der beeindruckenden Kundgebung seinerzeit in Bochum. Wir sind sehr beeindruckt vom Beitrag des Kollegen Fröhlich im ARD Morgenmagazin 20.2.2017. Danke für die klaren Worte und für die richtungsweisenden Aussagen zur Zukunft die uns verbinden!
      Nicht auf irgendjemanden Hoffen und Warten, sondern über die Betriebs- und Ländergrenzen hinweg, alle Automobiler zusammenstehen und gemeinsam um die Arbeitsplätze kämpfen. So wie es der Opel Kollege Fröhlich im Morgenmagazin ausführte, mit dem gemeinsamen Bande der Automobilarbeiter Konferenz Sindelfingen. Und unsere größte gemeinsame Band ist der Kampf um die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich! In unserer IG Metall müssen wir dafür mehr werben, Mitstreiter gewinnen und das Thema auf die Tagesordnung bringen.
      Die strukturelle Veränderung in der Automobilindustrie, bei uns beim Daimler durch die Folgen der E – Mobilität und Industrie 4.0. , bedroht abertausende Arbeitsplätze auch bei uns. Strukturkrise in der gesamten Automobilindustrie, drohende Vernichtung von abertausenden Arbeitsplätzen auch bei den Zulieferern, erfordern unser gemeinsamen Handeln. Wir müssen unsere Stirn den Vorständen der Automobilbranche bieten. Die kassieren Millionen EURO s an Gehältern/Abfindungen und Renten, und wir alle sollen zahlen. NEIN. Kampf um jeden Arbeitsplatz – egal ob in Deutschland oder Frankreich. Ob bei Opel / PSA / VW oder bei uns beim Daimler. Statt Werkschließung / Auslagerungen / Fremdvergaben / totale Flexibilisierung – 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich! Solidarische Grüße: Eure Sindelfinger Daimler Leute / Verein der „Freunde der 1. Internationalen Automobilarbeiter Konferenz e. V.““ am 20.2.2017 per e-mail an die LabourNet-Redaktion
  • Flitterwochen für Peugopel. Bei der Verkündung des Deals in Paris zeigen sich alle Akteure optimistisch. Doch sie verschweigen auch Fakten.
    „… Zu den einzelnen Opel-Standorten in Deutschland, England und Spanien erklärt Tavares, dass er nicht einzelne Fabriken im Visier habe. Vielmehr wolle er eine „europäische Benchmark“ anlegen, die von jeder Opel-Einheit zu erfüllen sei. Mit diesem Vorgehen hatte er die Fast-Pleite von PSA im Jahr 2013 binnen zwei Jahren in schwarze Zahlen verwandelt. Das Geheimnis sind sogenannte „Wettbewerbs-Abkommen“ mit den Gewerkschaften. Das spart massiv Kosten ein und baut Überkapazitäten ab, ohne ganze Werke zu schließen…“ Artikel von Stefan Brändle vom 7.3.2017 in der FR online externer Link
  • Übernahme von Opel durch Peugeot: Die Import-Braut
    Der Opel-Deal zeigt, dass das altbackene fossile Denken prächtig in Europas Autoindustrie lebt. Es bleibt wenig Zeit, das zu überwinden. (…) Es ist das bekannte Spiel. Nach Verstreichen einer Schamfrist, so die Expertenprognosen, wird Peugeot „Doppelstrukturen“ ins Visier nehmen, also Standorte und Arbeitsplätze abbauen. „Die Automobilindustrie befindet sich in einem mörderischen Konkurrenzkampf mit hohen Überkapazitäten“, sagt Stephan Krull, früherer Betriebsrat bei VW. Heute leitet er das Projekt „Zukunft der Automobilindustrie“ bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Haben die deutschen Opel-Standorte und die 18.000 Mitarbeiter eine gute Zukunft? Wohl kaum. Krull gibt Opel noch zwei Jahre Restlaufzeit, dann spätestens würden Arbeitsplätze abgebaut; „vernichtet“, wie Krull es formuliert. Peugeot-Chef Carlos Tavares hat Kanzlerin Angela Merkel diese Woche eine Bestands- und Jobgarantie für die deutschen Standorte und Mitarbeiter bis Ende 2018 gegeben. „Das sind knapp zwei Jahre, das ist lächerlich“, sagt Krull. „Albern“ nennt auch der angesehene Verkehrsberater Axel Friedrich, die Peugeot-Zusage. Der ehemalige Beamte im Umweltbundesamt ist einer der Chefankläger der Autoindustrie im Zusammenhang mit der Abgasaffäre. Krull und Friedrich wissen: Auch GM hat sich nach der letzten großen Krise 2009 nicht an die Zusagen gehalten; das Opel-Werk Bochum wurde 2014 geschlossen und ist heute nur noch Ersatzteilzentrum…Artikel von Manfred Kriener vom 25.2.2017 bei der taz online externer Link
  • Halbseidene Zusagen für Opel. Geplante Übernahme durch französischen Autobauer PSA: Wirtschaftsministerin Zypries fordert Vertrag über Job- und Standorterhalt
    Das erste Zugeständnis von Carlos Tavares ist eigentlich keines. Der Chef des französischen Autokonzerns PSA hat Politikern, Gewerkschaftern und Betriebsräten versichert, die Investitions- und Standortzusagen des bisherigen Opel-Eigentümers General Motors (GM) nach einer Übernahme einzuhalten. Das ist im Grunde selbstverständlich, da die vom Opel-Management unterzeichneten Verträge formell ohnehin weiter gelten. Allerdings nur bis 2018 bzw. 2020. Eine dauerhafte Sicherung der Arbeitsplätze ist damit also nicht gemeint. Stattdessen droht Tavares mit einem neuen »Sanierungsplan«, dem weitere Jobs zum Opfer fallen dürften. (…) Opel bleibe nach der Übernahme »ein deutsches Unternehmen mit einer deutschen Marke, einem deutschen Management und deutscher Ingenieurskunst«, kündigte Tavares an. Gemeinsam habe man die Chance, einen »europäischen Champion« zu schaffen. Bei der Bundesregierung – die sich im Jahr der Bundestagswahl als engagierte Verteidigerin von Jobs präsentieren will – kommt er mit dieser Rhetorik gut an…Artikel von Daniel Behruzi vom 25.02.2017 in der jungen Welt externer Link
  • Opel-Experte des Tages: Ferdinand Dudenhöffer
    Der Leiter des CAR-Centers an der Uni Duisburg-Essen hat mal wieder erklärt, wo für die deutschen Opel-Fabriken das Problem liegt: Nicht beim jahrelangen Missmanagement des bisherigen Mutterkonzerns General Motors, nicht bei den Überkapazitäten oder der Umweltzerstörung durch den Individualverkehr. Statt dessen sind es – große Überraschung – zu hohe Löhne. (…) Was will der Cheffachmann den Opelanern damit sagen? Dass sie erneut auf Lohn verzichten sollen, um ihre europäischen Kollegen zu unterbieten? Arbeitsplätze hat das in den vergangenen 25 Jahren nicht gerettet. Im Gegenteil. Seit Anfang der 1990er Jahre haben Betriebsratsspitzen und IG Metall bei Opel einen »Sanierungsplan« nach dem anderen unterschrieben. Immer in der Hoffnung, so die Jobs zu sichern. Das Ergebnis: Die Bezahlung liegt mittlerweile unter dem Flächentarifvertrag der Metallindustrie…Artikel von Daniel Behruzi vom 25.02.2017 in der jungen Welt externer Link
  • Eins ist sicher: Jobabbau – Wirtschaftsministerium verhandelt mit französischem Konzern um Erhalt der Opel-Standorte in Deutschland. Experte: Jede dritte Stelle in Gefahr
    „Eine Garantie von Peugeot-Citroën (PSA), die 19.000 Stellen an den drei verbliebenen Opel-Standorten in Deutschland zu erhalten, gab es auch am Montag nicht. Und es wird sie wohl auch kaum geben. Vor einer Woche war öffentlich geworden, dass der französische Konzern den Autobauer vom US-Mutterkonzern General Motors (GM) übernimmt. (…) Gleichwohl bemühten sich Vertreter der Bundesregierung am Montag, Optimismus zu verbreiten. So berichtete Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, nach Gesprächen mit Vertretern von PSA, GM und der französischen Regierung von »ersten konstruktiven Signalen«. (…) Ferdinand Dudenhöffer, Chef des »CAR-Center« der Uni Duisburg-Essen, machte den Beschäftigten unterdessen wenig Hoffnung auf einen langfristigen Erhalt ihrer Stellen. Jeder dritte deutsche Opel-Job sei infolge der Übernahme in Gefahr, erklärte er am Montag. Daran änderten auch die von GM gegebene Beschäftigungsgarantie bis Ende 2018 und die Investitionszusagen für die deutschen Werke bis 2020, zu deren Einhaltung sich PSA bekannt hat, nichts. 2018 könne es »mit den Abfindungen losgehen«, so Dudenhöffer. (…) Von den Kartellbehörden ist kein Veto gegen die Fusion zu erwarten. »Derzeit haben PSA wie auch Opel einen Marktanteil im Pkw-Markt in Europa von jeweils unter zehn Prozent. Das ist für sich genommen keine kritische Größe«, sagte der Chef der Monopolkommission, Achim Wambach, der Rheinischen Post (Montagausgabe). Mehreren Medienberichten zufolge sollen die Verträge zur Übernahme spätestens bis zum Genfer Autosalon in zweieinhalb Wochen unterzeichnet sein…“ Beitrag von Jana Frielinghaus bei der jungen Welt vom 21. Februar 2017 externer Link
  • IG Metall und Opel-Gesamtbetriebsrat reagieren mit Empörung
    „Die IG Metall und der Opel-Gesamtbetriebsrat reagierten in einer ersten Stellungnahme mit Empörung auf die Übernahmegerüchte. Wenn tatsächlich Gespräche mit dem Ziel geführt würden, Opel/Vauxhall zu verkaufen, „wäre das eine beispiellose Verletzung sämtlicher deutscher wie europäischer Mitbestimmungsrechte“. Aber die Arbeitnehmervertreter fügen auch hinzu, dass man aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit PSA Peugeot Citroën eine Übernahme „vorbehaltlos prüfen“ werde…“ Beitrag von Frank-Thomas Wenzel vom 15. Februar 2017 beim Weser-Kurier online externer Link
  • Im Niedergang: General Motors plant Opel-Verkauf
    „Die USA sind dieser Tage immer für eine Überraschung gut. Das gilt nicht nur für den Präsidenten, sondern auch für den Autobauer General Motors (GM). Die offenbar selbst für das hiesige Management überraschenden Verhandlungen über einen Verkauf von Opel an Peugeot (PSA) sorgen für Verwunderung, zum Teil auch Empörung. Die neue Volte ist der vorläufige Höhepunkt einer wirren Strategiesuche. Zuletzt wollte GM seine europäischen Töchter Opel und Vauxhall in der großen Krise 2008/2009 loswerden. Doch nach einer monatelangen Hängepartie blies der Konzern den schon vereinbarten Verkauf an den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna plötzlich ab. Die neue GM-Chefin Mary Barra verkündete am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim: »Opel ist eindeutig ein lebenswichtiger Teil unseres Unternehmens.« Jetzt ist wieder alles anders. (…) Den GM-Bossen wird man bei Opel in Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern trotzdem keine Träne nachweinen. In Bochum, wo die Produktion schon Ende 2014 eingestellt wurde, ohnehin nicht. Von den über 50.000 Beschäftigten Anfang der 1990er Jahre sind weniger als ein Drittel übrig. Hinzu kommt: Immer wieder hat die GM-Spitze mit der Drohung von Werksschließungen Zugeständnisse der Belegschaften erpresst. Spätestens jetzt steht fest: Sie haben sich für die Beschäftigten nicht gelohnt.“ Kommentar von Daniel Behruzi bei der jungen Welt vom 16. Februar 2017 externer Link

Siehe zuvor im LabourNet Germany:

Siehe zu den Hintergründen:

  • Ein Betrieb – eine Belegschaft!
    Mit der Arbeitsniederlegung (erg. von 5 Schichten)… hat die Bochumer Belegschaft ein wichtiges Zeichen.. gesetzt…. Auf der Betriebsversammlung müssen nicht nur alle Informationen über die konkreten Pläne der GM/FIAT-Manager auf den tisch, wir müssen auch beraten, wie wir gemeinsam weiter in die Offensive gehen! … Eigentlich kann es uns egal sein, welches Emblem wir auf den Arbeitsanzügen tragen, Hauptsache die Konditionen stimmen. Wenn GM die Eigentumsverhältnisse ändert um durch Verschieben von Gewinnen und Verlusten extra-Profite zu erzielen, haben wir darauf recht wenig Einfluss. Nicht egal sein kann uns die Zerschlagung der gewachsenen Belegschaft, die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und die Vernichtung von Arbeitsplätzen. Die Schwächung unserer Kampfkraft dürfen… wir nicht zulassen…. Hauptschiene muss sein, ein Betrieb, eine Belegschaft, auf unsere eigene Kraft vertrauen.“ in GOG Nr 1 vom Juni 2000 (der Streik 2000 wurde von Opel Bochum ja trotz vorheriger Einigung des GBR mit GM geführt und als Erfolg erlebt, da mit dem „gemeinsamen Betrieb“ die Belegschaft, VK, BR einheitlich blieb, obwohl 1.700 dann zu „Powertrain“ gehörten, und auf Dauer alle BVs erhalten wurden; der Streik 2000 war eine wichtige Voraussetzung für 2004, den 11-Schichten-Streik) – siehe Juni 2000: Streik in Bochum gegen die Ausgliederungen durch die Allianz von GM und Fiat
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=113265
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